25 ~ Heute sterben wir nicht
Chapter Fifty-Four
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Irgendwo auf dem Weg nach Woodbury blieben wir vor einem der Trucks vom Governor stehen.
Leichen seiner Leute und einige Beißer lagen verstreut auf der Straße und einige Meter weiter im Feld.
Als Daryls Motorrad anhielt, sprang ich sofort ab und zog meinen Bogen hinter dem Rücken hervor.
Schnell schoss ich einem Beißer, der auf der Straße umherwanderte, in den Kopf.
Michonne schlug mit ihrem Katana gleich zwei Beißern den Kopf ab.
Es waren teilweise die Leute des Governors, die er umgebracht hatte und die sich verwandelt hatten.
Ich stellte mich mit dem Rücken an den Truck, um mich umzusehen.
Im nächsten Moment knallte es an die Scheibe, und ich erschrak.
"Scheiße!", schrie ich, stolperte nach vorne und drehte mich um.
Mein Herz raste so sehr, dass ich versuchte, ruhig zu atmen.
Eine Frau mit schwarzen Locken, eine lebendige Frau, um genauer zu sein, schlug gegen die Scheibe von innen. Rick zog sofort seine Waffe und richtete sie auf die Frau, während Daryl sie herausließ.
"Bitte, bitte tut mir nichts", flehte sie mit erhobenen Händen.
"Was ist hier passiert?", fragte Rick sie.
"Er ist durchgedreht und hat alle umgebracht", erklärte sie uns. "Bitte, ich hab nichts gemacht."
"Bleib ruhig, wir tun dir nichts. Wir sind wegen des Governors hier", sprach ich zu ihr und deutete, dass sie die Hände runternehmen konnte. "Ist er in Woodbury?"
"Ich weiß es nicht", erwiderte sie ängstlich.
"Was ist mit Andrea? Ist sie bei euch?" fragte die Frau dann noch.
"Andrea? Was ist mit ihr?" kam es verwirrt von Michonne.
Wir hatten sie seit dem Gespräch nicht mehr gesehen.
"Sie wollte zu euch", entgegnete die Schwarzhaarige. "Ist sie nicht angekommen?"
Rick, Daryl, Michonne und ich sahen uns verwirrt an. Nein, ist sie nicht!
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Es wurde dunkel, als wir die Tore von Woodbury erreichten.
Absperrungen waren aufgebaut, also mussten wir uns da durchschleichen.
Karen, die Frau aus dem Truck, führte uns zu Fuß hindurch.
Nicht weit vom Tor entfernt traf ein Schuss knapp neben uns einen Stein.
Rick, Daryl und Michonne schossen auf die Mauer, wo die Schüsse herkamen, während ich Karen hinter ein Auto zog.
"Tyreese, ich bins!", schrie Karen plötzlich und wollte aufstehen.
Ich packte sie jedoch ruckartig am Arm und zog sie wieder runter.
Tyrese und auch seine Schwester Sasha waren in Woodbury?
"Karen? Karen, bist du okay?", fragte Tyreese besorgt und hörte auf zu schießen.
"Mir geht's gut!", rief sie erneut und wandte sich aus meinem Griff.
"Wo ist der Governor?", fragte er nach.
"Er hat auf uns geschossen! Und die anderen getötet!" erklärte die Schwarzhaarige. "Warum bist du bei denen?"
"Wir haben sie gerettet!", rief ich aus und sprach hinter dem Auto hervor.
"Casey!" hörte ich Rick und Daryl streng rufen, aber ich blieb stehen.
"Sie war die Einzige, die überlebt hat, nachdem euer Governor durchgedreht ist", sprach ich dann und hob den Bogen in meiner Hand.
Diesen warf ich vor mich auf die Motorhaube des Autos.
"Wir wollen euch nichts tun", bestätigte ich dann.
"Tyrese, Sasha. Ihr könnt mir vertrauen."
Die Geschwister zögerten erst.
"Wir kommen raus!", beschloss dann Rick.
Daryl weigerte sich, "Nein!"
Nach einem Blickaustausch bestätigte er dann aber, "Wir kommen raus!"
Die beiden öffneten uns das Tor, und wir konnten eintreten.
"Was macht ihr hier?", fragte Tyrese uns alle.
"Wir wollten kommen, um das zu beenden. Als wir sahen, was der Governor getan hat", antwortete ich.
"Er hat sie getötet?", fragte Tyrese nochmal nach.
Rick nickte.
"Karen erzählte uns, Andrea ist hier abgehauen und wollte zum Gefängnis." erklärte Rick weiter.
"Sie ist nie angekommen." "Wahrscheinlich ist sie hier", sagte ich dann und verschränkte die Arme vor der Brust. "Um ehrlich zu sein, bin ich mir da sogar ganz sicher."
"Und ich glaube, ich weiß auch wo", fuhr Rick fort.
Rick ging zu einer Art Containersiedlung, wo mehrere alte Blechcontainer aneinandergereiht und zusammengebaut waren.
"Hier hielt er Glenn und Maggie fest", erklärte Rick Tyrese, der neben uns lief.
Sasha und Karen blieben draußen, um Wache zu halten.
"Er hielt Leute fest?", fragte Tyrese nach.
"Nicht nur das...", sprach ich leise und hielt meinen Bogen gespannt, als ich um die Ecke bog.
An der nächsten Tür blieben wir stehen.
Blut quoll bereits unter dem Türschlitz durch.
Sofort tauschte ich Pfeil und Bogen gegen meine Machete mit der schwarzen Klinge.
In der Spiegelung der Klinge konnte ich erkennen, dass die Bemalungen in meinem Gesicht schon fast abgewaschen waren.
"Machen wir sie auf?", trat Michonne vor neben Rick. Dieser nickte und legte eine Hand an die Klinke.
"Eins... zwei..." Und bevor er zu Ende sprechen konnte, schwang er die Tür auf.
Es war jedoch anders als erwartet. Ein toter Beißer lag am Boden.
War das nicht dieser Milton Mamet, der Berater vom Governor?
Neben der Tür sah man einen weiteren Körper liegen.
"Andrea!", hörte ich es von Michonne vor mir kommen, die kurz darauf in den Raum stürmte.
Die blonde Frau am Boden war Andrea, sie lehnte schwach an der Wand.
Erschöpft richtete sie sich auf, wobei Michonne ihr half.
"Ich wollte ihn aufhalten!", versuchte sie zu sagen, ihre Stimme war heißer und kaum zu verstehen.
Michonne legte eine Hand auf ihre Stirn. "Du bist ganz heiß."
Daraufhin zog Andrea ihre Jacke zur Seite.
Ein Biss, ein tiefer, blutender Beißerbiss war auf ihrer linken Schulter zu erkennen.
Ich zog scharf die Luft ein und musste zur Seite schauen, Daryl, der neben mir stand, ergriff meine Hand.
Er wusste es, dass ich mir Vorwürfe machte, da ich bereits zweimal gebissen wurde und nichts passiert ist.
Und nun starb Andrea daran, weil sie bei ihm blieb und nicht mit uns kam.
"Judith, Carl... Der Rest von euch..." wandte sich Andrea inzwischen an Rick.
Dieser kniete sich vor ihr hin und sprach: "Der Rest... Der Rest von uns..."
"Sind sie am Leben?" Rick schaute kurz zu Daryl, der nickte, da er ihr nicht weitere Sorgen bereiten wollte und ihr nicht erzählen wollte, dass Merle tot war.
"Ja, sie sind am Leben", antwortete Rick auf ihre Frage.
Andrea lächelte und schaute dann zu Michonne.
"Gut, dass du sie gefunden hast", sagte sie zu ihrer Freundin.
Michonne nickte, ich konnte sehen, dass Tränen ihre Wangen hinunterliefen.
"Niemand kann es allein schaffen", wandte sich Andrea wieder an uns.
"Ich konnte es auch nicht", stimmte Daryl ihr zu und blickte zu mir rüber.
Ich lächelte ihn sanft an und verspürte ein warmes Gefühl in mir aufkommen.
"Das Töten sollte endlich aufhören", wurde ihr Atem und ihre Stimme immer schwerer.
"Ich kann das allein machen", sagte sie plötzlich, und ohne es aussprechen zu müssen, wussten wir alle, was gemeint war.
"Nein!", weigerte sich Michonne gleich.
Andrea keuchte, "Ich muss es tun, solange ich noch kann."
Michonne schluchzte trauernd.
"Bitte, ich weiß, wie man entsichert", meinte Andrea und erinnerte Rick damit an unser erstes Treffen in dem Einkaufszentrum in Atlanta.
Ich war zwar nicht dabei gewesen, aber Rick hatte mir erzählt, dass sie miteinander gesprochen hatten, als sie die Tür damals im Auge behalten sollte.
Ja, Andrea war trotz ihrer Entscheidungen immer noch ein Mitglied unserer Gruppe.
Rick sah nun zu ihr und gab ihr eine Pistole in die Hand.
"Ich werde nicht weggehen", sagte Michonne entschlossen und hob den Kopf.
Sie strich vorsichtig über Andreas Haare, um zu signalisieren, dass sie das nicht allein machen müsste.
Es wäre das Schlimmste, zu wissen, dass man sterben wird und dabei allein zu sein.
"Ich hab's versucht", sagte sie schließlich und schaute uns drei noch einmal an.
"Ja, das hast du", verabschiedete sich Rick von ihr und stand auf.
Beide Männer verließen den Raum, und ich schaute ein letztes Mal zu der Blondine.
"Es tut mir leid. Alles, was ich gesagt habe und noch so viel mehr", sagte ich dann zu ihr und versuchte, die Trauer im Zaum zu halten.
Aber ich konnte die Tränen, die sich in meinen Augen sammelten, nicht verbergen.
"Schon gut, Casey. Du wolltest sie doch nur beschützen, also tu es weiter", sprach sie dann noch.
"Das werde ich", erwiderte ich schnell und verließ dann ebenfalls den Raum und zog die Tür hinter mir zu.
Ich wollte sie nicht länger leiden lassen.
Es dauerte nicht lange, bis wir den Schuss hörten.
Ich legte meine Hände auf mein Gesicht, eine fremde Hand legte sich auf meinen Rücken.
Es war Daryl, ich konnte seine bloße Anwesenheit spüren.
Ohne darüber nachzudenken, drehte ich mich in seinen Arm und drückte mein Gesicht in seine Brust.
Ich hörte, wie sich die Tür öffnete, und Michonne kam mit einem tränenüberströmten Gesicht heraus.
"Das Töten sollte endlich aufhören", an diese Worte hielten wir uns.
Statt auf den Governor zu warten, nahmen wir seine Leute bei uns auf.
Es waren größtenteils Alte, Frauen und Kinder, jeder, der nicht kämpfen konnte.
Den Rest hatte er geopfert und kaltblütig ermordet.
Gemeinsam führten sie uns in einem alten Schulbus zurück zum Gefängnis.
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Die Sonne ging schon wieder auf, wir waren die ganze Nacht weg.
Die anderen kamen raus, um uns zu begrüßen und den Leuten aus Woodbury zu helfen.
Carl kam zu uns und fragte, wer diese Leute sind.
"Sie haben auf uns geschossen", antwortete ich dem Jungen und lächelte.
Ich sah zur aufgehenden Sonne und schloss die Augen, zog die frische Morgenluft ein.
Gar nicht bemerkte ich, wie schon fast alle in den Zellenblock verschwunden waren.
Fast alle.
"Casey? Kommst du?", fragte mich Daryl wieder.
Ich schaute zu ihm und sprach aus, was mir die ganze Zeit im Kopf herumging.
"Wenn wir da reingehen, ist das wie ein Neuanfang. Aber ich habe Angst, all diejenigen zu vergessen, die wir verloren haben und die wir noch verlieren werden."
"Das wirst du aber nicht", gelassen stellte er sich vor mich und nahm meine Hand in seine.
"Und wenn doch. Irgendwann werden wir alle sterben", sprach ich schon fast verzweifelt und den Tränen nah.
Daryl nahm aber mein Gesicht in seine Hände und zwang mich, ihn anzusehen.
"Heute sterben wir nicht, okay", sagte er entschlossen und schaute mich direkt an.
"Heute sterben wir nicht", wiederholte ich glaubhaft.
Ohne zu zögern, legte ich meine Arme um seinen Hals und schloss instinktiv die Augen.
Leicht landeten meine Lippen auf seinen, kurz und schnell, bis ich realisierte, was ich tat.
Ich wollte mich schon wieder zurückziehen, als die Hände in meinem Nacken mich nicht ließenTief und fest erwiderte er den Kuss sofort, bis wir uns aus Luftmangel wieder lösten.
Schwer atmend und mit der Stirn aneinandergelegt, schauten wir uns in die Augen.
"Ist das das, was du mir sagen wolltest?", fragte er grinsend.
Doch anstatt zu antworten, lächelte ich nur, zog ihn einfach wieder zu mir und legte meine Lippen auf seine und vertiefte den Kuss weiter.
»End of Season Three«
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1780 Wörter
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