11 ~ Endschuldigung gehört zu Vertrauen
Chapter Twenty-Five
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Mein Kopf pochte vor Schmerzen.
Ein durchdringendes Fiepen dröhnte in meinen Ohren.
Stöhnen und Schreie erfüllten die Luft.
"Casey! Casey, wach auf!"
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"Casey?"
Eine sanfte Stimme riss mich aus dem Schlaf.
"Komm schon, wach auf. Wir müssen weiter!"
Ich war in eine warme Decke gehüllt. "Noch fünf Minuten, bitte."
Eine Hand rüttelte an meiner Schulter.
"Es gibt keine fünf Minuten mehr. Jetzt nicht mehr."
Die Hand verschwand und plötzlich überkam mich eine eisige Kälte.
"Komm schon, wir müssen nach Hause."
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Schmerzhaft öffnete ich meine Augen und bemerkte den Beißer, der über mir an der Scheibe hing.
Reflexartig zog ich mein Messer aus dem Stiefel und stach es ihm in den Schädel.
Er brach Sekunden später zusammen, und ich zog das Messer heraus.
Erst jetzt bemerkte ich das umgestürzte Auto, mit dem Lori und ich unterwegs waren.
"Lori?" Ich richtete mich zitternd auf.
Kurz darauf sackte ich wieder zusammen und versuchte mich mühsam aus dem Wagen zu ziehen.
Plötzlich hörte ich Loris Schreie und das Röcheln eines Beißers.
Ich kämpfte mich aus dem Auto und sah Lori, die verzweifelt versuchte, vor einem Untoten wegzukriechen.
Schnell griff ich nach dem Ersten, was ich sehen konnte, und schlug mit einer Radkappe auf den Kopf des Beißers ein, immer wieder, bis sein Schädel nur noch Matsche war.
Dann richtete ich meinen Blick auf Lori, die immer noch geschockt im Gras lag.
"Ist alles in Ordnung?" rief ich und rannte schnell auf sie zu.
"Ja, ja, mir geht es gut", antwortete sie und ergriff meine ausgestreckte Hand, um aufzustehen.
"Bist du gebissen worden?" fragte ich besorgt.
"Nein, nein, wurde ich nicht", sagte sie und klopfte den Schmutz von ihrer Kleidung.
"Und dir? Du blutest", bemerkte sie dann und deutete auf meine Stirn.
Ich spürte, wie warme, klebrige Flüssigkeit an meinem Haaransatz herunterlief.
"Es ist in Ordnung, nur eine Platzwunde", antwortete ich und wischte mir das Blut in die Haare.
"Wir sollten zurückgehen", schlug ich vor, während ich meinen Bogen und Köcher aus dem Auto holte, den ich vor der Fahrt auf den Rücksitz geworfen hatte.
"Du gehst zurück, ich suche Rick", erklärte Lori entschlossen.
"Zu Fuß?" fragte ich, als sie bereits den Weg entlangging.
"Ja, zu Fuß", rief sie über ihre Schulter.
Sie lief einfach weiter, ließ mich allein am zerstörten Auto zurück.
Ich schaute in die Richtung, aus der wir gekommen waren, und dann wieder zu Lori, die immer weiter entfernt war.
Kurz überlegte ich, welche Entscheidung die richtige wäre, aber ich wusste bereits, was ich tun würde.
Mit einem Kopfschütteln machte ich mich auf den Weg, der Straße entlang, um Lori zu folgen.
Als ich zu ihr aufschloss, bemerkte ich ein Lächeln auf ihren Lippen.
"Also kommst du doch mit?", fragte sie rhetorisch, da sie wusste, dass ich sie nicht allein gehen lassen würde.
"Rick würde mich köpfen, wenn er erfährt, dass ich dich allein gelassen habe", lachte ich leicht und schwang meinen Bogen über meine Schulter.
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Wir hatten bereits eine beträchtliche Strecke zurückgelegt, und laut meiner mitgeführten Karte waren es nur noch wenige Meilen bis zur Stadt.
Mit dem Auto wären wir zwar schneller gewesen, aber es war nicht mehr fahrtüchtig.
Nach einer Weile hörten wir ein Motorengeräusch hinter uns.
Als ich mich umdrehte, konnte ich im Dunkeln kaum erkennen, dass sich langsam ein Auto auf uns zubewegte.
Erst bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es Shanes Auto war.
Ehrlich gesagt hätte ich jeden anderen lieber gesehen als diesen Verrückten.
Er hielt sofort an und stieg aus, um zu Lori zu eilen. "Alles in Ordnung?"
"Uns geht es gut", antwortete Lori, aber bevor sie weiterreden konnte, unterbrach Shane sie erneut.
"Dir geht es nicht gut. Ich habe den Schrotthaufen gesehen."
Er schaute Lori an und untersuchte sie auf Verletzungen.
"Was ist passiert?", fragte er weiter, während er mit einer Taschenlampe in ihre Augen leuchtete.
"Ich habe auf die Karte geschaut und dabei einen Beißer überfahren", versuchte sie ihm zu erklären.
"Nächstes Mal bleibst du bei uns, dann brauchst du keine Karte", meinte er nur.
Ich rollte nur mit den Augen und bemerkte, dass ich Kopfschmerzen von der ganzen Aktion und vielleicht auch von dem Unfall hatte.
"Komm schon, ich werde dich zurückbringen", sagte er und wollte Lori zum Auto bringen.
Hat er mich gerade ignoriert? - Ich glaube, er hat mich gerade ignoriert.
"Nein, wir müssen Rick finden", beharrte sie und blieb stehen.
"Er ist schon zurück", log er nach kurzem Zögern. "Alle sind zurück, gesund und munter."
Er lügt.
"Wirklich?", fragte Lori, und Shane log erneut: "Ja."
"Gott sei Dank", seufzte Lori nur.
"Übrigens, mir geht es auch gut", warf ich ein, bevor ich mir die Wangen rieb.
"Gut, steigt ein!" sagte Shane nun, und wir drei stiegen in das Auto und fuhren zurück zur Farm.
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Dort angekommen kamen die anderen sofort auf uns zu, aber weder Rick, Glenn noch Hershel waren zu sehen.
Ich wusste, Shane hatte gelogen.
"Oh mein Gott, geht es dir gut?", fragte Andrea Lori sofort, als diese aus dem Auto stieg.
Shane lief ebenfalls sofort um das Auto herum und nahm Lori in den Arm, um sie zum Haus zu führen.
Werde ich schon wieder ignoriert?
Doch Maggie kam zu mir.
"Ich glaube, deine Wunde hat wieder angefangen zu bluten", bemerkte sie und sah auf meine Schulter.
Ich versuchte meinen Kopf zu drehen und berührte meine Schulter mit einer Hand.
Es war etwas Blut zu sehen.
"Schon okay, mir geht es gut", winkte ich ab, und die Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Lori, die nach Rick fragte.
"Sind sie noch nicht zurück?", fragte sie, als niemand antwortete. "Wo sind sie?"
"Ich musste euch zurückbringen", sagte Shane nur noch.
Lori ging auf Shane los, und niemand wollte dazwischen gehen.
"Ich werde ihn finden, okay?" stieß er sie von sich weg. "Eins nach dem anderen. Ich muss zuerst auf dich aufpassen, dafür sorgen, dass dem Baby nichts passiert."
Meine Hand landete klatschend auf meinem Gesicht.
Gut gemacht, Shane.
"Du bekommst ein Baby? Warum hast du mir nichts gesagt?" Plötzlich trat Carl hinter Dale hervor und schaute seine Mutter überrascht an.
Eine erdrückende Stille lag in der Runde.
Bis Dale schließlich Worte fand. "Komm, Hauptsache es geht dir gut."
Andrea nahm Lori daraufhin mit ins Haus. "Gehen wir."
Eigentlich hatte ich vor, Shane dafür eine zu verpassen, aber Maggie zog mich ebenfalls ins Haus.
So hatte ich keine Möglichkeit dazu.
Während sich die anderen im Wohnzimmer um Lori kümmerten und sie mit ihrem Sohn sprach, wartete ich mit Maggie und Patricia in der Küche.
Patricia reichte mir ein frisches Tuch, um das Blut abzuwischen, und ein Glas Wasser.
"Du wusstest, dass Lori schwanger ist, oder?", fragte Maggie mich gleich, nachdem sie sich zu mir an den Tisch setzte.
"Glenn hat es mir erzählt", lächelte ich, und sie hob nachdenklich eine Augenbraue.
Ich lachte nur. "Keine Sorge, ich stehe euch nicht im Weg. Glenn ist... wie mein bester Freund. Ich habe ihm und Rick mein Leben zu verdanken."
Sie lachte nur und stellte mein Sandwich auf den Tisch, das sie vom Küchentresen geholt hatte.
"Ich weiß, und dafür bin ich dankbar", sagte sie, bevor unser Gespräch unterbrochen wurde.
Carl kam mit Dale und Andrea in die Küche, damit Lori und Shane in Ruhe reden konnten.
"Hey, großer Bruder Carl." Ich schloss den Jungen in meine Arme und war froh, dass er die ganze Sache gut aufnahm. "Freust du dich schon auf deinen Bruder oder deine Schwester?"
"Ja, ich habe Mama gesagt, wenn es ein Mädchen wird, können wir sie Sophia nennen", meinte der Junge mit einem Lächeln.
"Weißt du, das wäre echt eine schöne Idee", sagte ich und biss von meinem Sandwich ab.
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Die Nacht war unruhig, und der nächste Tag kam schnell.
Mit leicht verspannten Muskeln kletterte ich aus meinem Zelt.
"Hey, wie geht es Beth?", fragte ich Andrea, die gerade aus dem Haus kam.
"Sie ist dehydriert. Patricia legt ihr einen Tropf an, aber wir brauchen Hershel", antwortete sie knapp.
"Und gibt es irgendwelche Nachrichten von den anderen oder irgendetwas Neues?", fragte ich besorgt.
Sie schüttelte den Kopf. "Nein, tut mir leid."
Ich nickte nur und wir gingen gemeinsam zu den anderen.
An der Feuerstelle bei den Zelten warteten Shane, Daryl und der Rest bereits und besprachen, was wir tun sollten.
Dale und Andrea standen etwas abseits beim Wohnwagen und packten die Waffen in Shanes Auto.
"Du bleibst hier!", sagte Shane dann zu mir.
"Ich werde mit Rick und Glenn suchen. Für Lori und für Maggie", erwiderte ich stur und sah Shane ernst an.
"Nein, das tust du nicht. Du und Lori hättet gestern verletzt werden können. Es ist ein Wunder, dass euch nichts Ernsthaftes passiert ist", entgegnete er und drängte sich an mir vorbei.
"Mir doch egal. Du bist nicht Rick, auf den ich höre, und du bist auch nicht mein Vater, der mir etwas zu sagen hat", sprach ich nun noch lauter.
Bevor ich weiterreden konnte, wurde ich am Arm gepackt und zur Seite gezogen.
"Hey Casey", sprach mich Daryl an. "Du hast schon genug für die Gruppe getan. Ruhe dich aus, wir werden sie schon finden."
"Was willst du plötzlich von mir? Nach der Scheune haben wir kein einziges Wort gewechselt, und du hast dich abgesondert", fuhr ich ihn an.
Er schaute mich nur verblüfft an, als ich ihn so ansprach.
"Hey Leute!", rief uns Andrea zu.
Als sich alle umdrehten, sahen wir ein Auto auf das Gelände fahren.
Es waren Rick und Glenn, die Hershel gefunden und mitgebracht hatten.
Carl war der Erste, der Rick in die Arme fiel, gefolgt von Lori.
Maggie rannte an ihrem Vater vorbei auf Glenn zu.
Hershel lief jedoch sofort auf Patricia zu und bat sie, im Schuppen eine Operation vorzubereiten.
"Wir hatten einen Unfall", hörte ich Lori sagen.
"Wir?", fragte Rick nach.
"Casey und ich sind losgefahren, um dich zu suchen."
Rick drehte sich zu mir um und legte beide Hände auf meine Schultern. "Geht es dir gut?"
"Vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung, aber das kriegt mich nicht so schnell klein." Ich klopfte leicht mit den Knöcheln gegen meinen Schädel und rieb dann die Stelle, auf die ich geklopft hatte.
"Sie sind abgehauen, ich habe sie zurückgebracht", warf Shane ein.
Als Rick das hörte, wurde er fassungslos. "Seid ihr verrückt geworden...?"
Doch bevor er weiter schreien konnte, unterbrach ihn T-Dog.
"Wer ist denn das?", fragte er und zeigte auf den Rücksitz des Wagens.
Dort saß ein Junge, ungefähr in meinem Alter oder etwas älter.
Seine Augen waren verbunden, während er bewusstlos am Fenster hing.
"Das ist Randall", antwortete Glenn auf T-Dogs Frage.
Wir näherten uns dem Auto und begutachteten, was passiert war.
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Nicht viel später hatten wir uns im Esszimmer um den Tisch versammelt und besprachen, was nun mit Randall passieren sollte.
"Wir konnten ihn nicht zurücklassen. Er wäre verblutet, wenn er so lange ohne dass die Beißer ihn getötet hätten, gelebt hätte", erklärte Rick uns die Situation.
"Es war übel in der Stadt", fügte Glenn hinzu.
"Und was machen wir jetzt?", fragte ich und lehnte mich an den Türpfosten neben Maggie. "Was machen wir mit ihm?"
In dem Moment trat Hershel hinter mir hervor. "Ich habe seinen Wadenmuskel so gut repariert, wie es ging. Aber er hat vermutlich Nervenschäden und wird mindestens eine Woche nicht laufen können."
"Wenn er wieder laufen kann, bringen wir ihn zurück zur Hauptstraße und schicken ihn mit einer Wasserflasche auf den Weg", meinte Rick daraufhin.
"Dann hättet ihr ihn da lassen sollen", sagte Andrea.
"Er hat eine gute Chance", erwiderte Rick nur.
"Abgesehen davon, ihn einfach gehen zu lassen? Er weiß, wo wir sind", sagte Shane herausfordernd.
"Wir haben ihm unterwegs die Augen verbunden. Er ist keine Bedrohung", versuchte Rick Shane zu überreden.
Doch dieser ließ sich nicht besänftigen. "Keine Bedrohung? Wie viele von ihnen sind insgesamt? Ihr habt ein paar von ihnen getötet und ihn als Geisel genommen, und ihr denkt ernsthaft, sie werden nicht kommen und nach ihm suchen?"
"Sie hätten ihn sterben lassen, niemand wird nach ihm suchen!", protestierte Rick wieder gegen Shane.
"Wir müssen trotzdem eine Wache postieren", schlug T-Dog ernst vor.
Dann meldete sich Hershel erneut zu Wort. "Der Junge ist bewusstlos, sicher noch einige Stunden."
"Wisst ihr was? Ich besorge ihm noch Blumen und Süßigkeiten! Hört ihr das, Leute? Willkommen im Land der Fantasie!", sagte Shane, stieß sich vom Fensterbrett ab, an dem er neben Andrea gelehnt hatte, und wollte den Raum verlassen.
"Warte mal!", ließ Hershel ihn nicht so schnell davonkommen. "Wir haben noch nicht darüber gesprochen, was ihr mit meiner Scheune gemacht habt! Ich möchte das klarstellen, und zwar ein für alle Mal: Das ist meine Farm. Ich wollte, dass sie gehen. Rick hat mich davon abgebracht, aber das heißt nicht, dass ich mir das bieten lasse. Also tut uns beiden einen Gefallen: Haltet den Mund!"
Die beiden blieben genau neben ihm im Türrahmen stehen, an dem er sich lehnte.
Shane ließ Hershels Standpauke über sich ergehen, wollte aber etwas erwidern.
Doch ich ging dazwischen.
"Shane! Lass es gut sein, okay?", sagte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen und schaute ihn an.
Shane verstummte, drehte sich um und stürmte aus dem Haus.
"Gut, heute unternehmen wir sowieso nichts mehr. Beruhigen wir uns erst einmal", beschloss Rick schließlich.
Die meisten von unserer Gruppe stürmten nun ebenfalls nach draußen.
T-Dog und Andrea liefen Shane hinterher, und Carol folgte Daryl ebenfalls.
Ich ging zwar auch aus dem Haus, blieb aber auf der Veranda stehen.
Nur wenige Minuten später kam Glenn aufgelöst aus der Tür gerannt.
"Hey Glenn?", rief ich ihm nach und folgte ihm. "Was ist denn los?"
Wir liefen eine ganze Weile über die Wiese, als er auf meine Frage antwortete.
"In der Stadt. Hershel hat mich gerettet, Rick hat uns beide gerettet, und ich habe nur an mich selbst gedacht", sprach er weiter. "Bevor wir losgefahren sind, sagte Maggie, dass sie mich liebt. Und als die Kugel hinter mir in die Wand einschlug, dachte ich nur an sie. Rick und Hershel haben sich auf mich verlassen, und ich habe nur daran gedacht, zu ihr zurückzukommen."
Ein Lächeln zog sich über meine Lippen. "Du liebst sie, und sie liebt dich. Aufrichtig, ehrlich. Das ist gut, das gibt es wahrscheinlich nicht mehr so häufig in dieser Zeit", sprach ich und legte eine Hand auf seine Schulter.
"Rick weiß, dass er sich auf dich verlassen kann. Und ich weiß, dass du alles für die Menschen tust, die du liebst."
"Glaubst du das wirklich?", fragte er mich noch einmal.
"Natürlich, du bist schließlich mein bester Freund", antwortete ich.
Mit diesen Worten umarmte ich ihn mitten auf der Wiese vor dem Haus.
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2433 Wörter
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