07 ~ Das gefunden Camp und die gesuchte Familie

Chapter Seven

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Wir verließen die Stadt und fuhren in die Berge.
In der Ferne konnte ich einen Baggersee erkennen.
Das Wasser dort war schön blau und klar.
Wir erreichten einen flachen Hügel und trafen auf das Camp der anderen.
Glenn stand lächelnd neben seinem roten Camaro und einer blonden Frau.
Die anderen waren bereits ausgestiegen.
Morales klopfte Rick auf die Schulter und sagte: "Ich stell euch schon mal vor", bevor er ausstieg.
Ich krabbelte nach vorne zu Rick und lächelte ihn an.
Andrea rannte zu ihrer Schwester, Morales zu seiner Frau und seinen Kindern.

"Hey, wir werden sie finden", sprach ich ermutigend zu Rick, der sehr niedergeschlagen aussah, als er in Richtung der anderen Gruppe schaute.
"Komm schon, lass uns aussteigen. Vielleicht sind die Leute ganz nett", sagte ich und stieg auf der Beifahrerseite aus.
Rick folgte mir und wir liefen zur Gruppe. "Hey, kommt mal her", rief Morales, als Rick und ich auf sie zukamen.

Ein fremder Mann mit schwarzen Locken sah Rick überrascht an, als ob er einen Geist sehen würde.
"Oh mein Gott", murmelte Rick neben mir und wir gingen schneller auf die Frau und den kleinen Jungen zu, die weiter hinten waren.
Der Junge sah Rick und rief "Papa" und lief auf ihn zu.
Das war seine Familie, seine Frau und sein Sohn.
Alle drei fielen sich weinend vor Freude und Glück in die Arme und ließen sich auf den Boden nieder.
Ich ging noch ein Stück zu Glenn, legte eine Hand auf seine Schulter und umarmte ihn.
"Ich habe mir schon Sorgen gemacht", sagte ich zu ihm und löste mich wieder.
"Ach, das war ganz einfach", bemerkte er nun.
Ich hob eine Augenbraue und lächelte schief.
"Casey", hörte ich Rick rufen.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah, wie er mich zu sich und seiner Familie winkte.

Mit wenigen Schritten erreichte ich ihn.
"Casey, das sind Lori und Carl", stellte er mir seine Frau und seinen Sohn vor.
"Es freut mich, euch kennenzulernen, und ich bin glücklich, dass ihr euch wiedergefunden habt", erwiderte ich mit einem freundlichen Lächeln.

Plötzlich umarmte mich Lori und flüsterte mir zu: "Ich danke dir."
"Keine Sorge, er hat mir auch geholfen. Ohne ihn wäre ich immer noch auf dieser Farm und hätte keine Ahnung, wohin ich gehen sollte", antwortete ich und wandte mich mit einem Lächeln zu Rick, der nickte.
"Aber auch ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Danke, Casey", sagte Rick und umarmte mich plötzlich, woraufhin ich ebenfalls erwiderte.

Rick, seine Frau und sein Sohn gingen mit dem Rest der Gruppe zu ihren Zelten.
Ich beobachtete die glückliche Familie und dachte darüber nach, was gewesen wäre, wenn es keine Apokalypse gegeben hätte und ich diese Leute nicht kennengelernt hätte.
Meine Gedanken wurden jedoch abrupt unterbrochen, als Glenn mich ansprach.
"Hey, ist alles in Ordnung?", fragte er mich und ich wandte mich erschrocken zu ihm um.
"Was? Ähm ja, alles in Ordnung", murmelte ich gedankenverloren vor mich hin, ohne ihn anzusehen, und versuchte meine Gedanken zu sortieren.
"Wenn du dich fragst, wo du schlafen kannst, mein Zelt ist groß genug für zwei", bot er an und geriet dabei selbst in Aufregung, begann wirres Zeug zu reden.
"Also, da ist noch eine Matratze drin, und ich habe meistens Nachtwache. Nur wenn du möchtest, ich würde auch..." Unterbrach ihn lieber, bevor er noch schneller wurde und keine Luft mehr bekam.
"Das ist in Ordnung. Ich würde gerne dein Angebot annehmen und in deinem Zelt schlafen."
Er atmete erleichtert aus und grinste über beide Ohren.
Dann führte er mich zu seinem Zelt, wo ich meine Sachen und Waffen ablegen konnte.

Nach einem kurzen flüchtigen Blick kommentierte ich: "Das sieht ziemlich gemütlich aus."
Meine Tasche befand sich auf der Matratze, während der Bogen an der Wand lehnte.
"Du kannst es dir ruhig gemütlich machen. Ich gehe schon mal zu den anderen", sagte Glenn und verschwand schnell aus dem Zelt.
Kopfschüttelnd wandte ich mich meiner Tasche zu und holte mein neues weißes Top heraus.
Es ersetzte sofort mein altes, das verdeckt und blutbeschmiert war.

Ich befestigte mein Messer an einem Ende meines Gürtels und die Pistole, die ich von Rick erhalten hatte, am anderen Ende.
Dann begab ich mich ebenfalls nach draußen, um den Rest der Gruppe kennenzulernen.
Dort waren Ricks Kumpel Shane, Andreas Schwester Amy, ein guter Freund von Jackie Jim, Carol mit ihrer Tochter Sophia und ihrem Mann Ed sowie Dale, der Älteste in der Gruppe.

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Am Abend saßen wir am kleinen Lagerfeuer, und Rick erzählte von dem Moment, als er in diesem Krankenhaus aufgewacht war und nach Lori und Carl gesucht hatte.
"Worte allein reichen oft nicht aus, manchmal erfassen sie die ganze Situation nicht richtig", erklärte Rick, während er direkt ins Feuer starrte.
Dale warf ein: "Es war, als ob man mich aus meinem Leben gerissen und an einen anderen Ort gebracht hätte... Für eine Weile dachte ich, ich wäre in einem komatösen Traum gefangen, aus dem ich vielleicht nie wieder aufwachen würde."
Rick strich währenddessen Carl über das Haar, der eng an seinen Vater gekuschelt war.
Als ich das Bild dieser kleinen, glücklichen Familie sah, erwärmte sich mein Herz.

Doch Dales Aussage riss mich wieder in die Realität: "Habt ihr auch mal an Daryl Dixon gedacht? Er wird nicht gerade erfreut sein, dass ihr seinen Bruder zurückgelassen habt!"
"Ich sage ihm, dass mir der Schlüssel aus der Hand gefallen ist", meldete sich T-Dog zu Wort.
"Ich habe ihn angekettet! Es war meine Schuld!", warf Rick ein.
"Nun, ich habe zwar keine Ahnung, wer dieser Daryl ist, aber ich habe seinem Bruder schon die Nase gebrochen. Er sollte hier kein Problem sein", sagte ich amüsiert und schlug meine linke Faust in meine rechte Handfläche. "Ich werde es ihm sagen."
"Okay, Leute, das ist kein Wettbewerb. Es ist nicht rassistisch gemeint, aber es wäre wohl besser, wenn es ein Weißer ihm sagt", sprach Glenn, der neben mir saß.
Als ich darauf antworten wollte, ließ er mich jedoch nicht zu Wort kommen. "Und Casey, du solltest es ihm schon gar nicht sagen. Nichts für ungut."

Ich zuckte nur mit den Schultern und lehnte mich wieder in meinen Campingstuhl.
"Es ist passiert, und ich werde mich nicht vor ihm verstecken", meinte T-Dog.
"Ihr könntet doch lügen." warf Amy, Andreas Schwester, in die Runde.
"Oder ihr könntet auch die Wahrheit sagen. Merle ist einfach durchgedreht! Wir mussten handeln, sonst wären wir alle tot!" Andrea schaute dabei zu Lori. "Dein Mann hat nur das getan, was notwendig war, und dass wir Merle zurücklassen mussten, war allein seine eigene Schuld!"
Dann erklärte uns Dale: "Und wie sollen wir das jetzt Daryl beibringen? Glaubt ihr wirklich, dass er uns diese Geschichte abnimmt, Freunde? Das wird nicht einfach. Wir müssen all unsere Überzeugungskraft aufbringen, wenn er von der Jagd zurückkommt!"

Moment mal, hat er gerade "Jagd" gesagt?
Ist Daryl ein Jäger?
Mit Gewehr, Bogen oder etwas anderem?
Vielleicht wäre es doch interessant, ihn kennenzulernen.

"Ich hatte Angst und bin weggerannt! Dafür schäme ich mich nicht!", sprach T-Dog weiter.
Doch Andrea versuchte seine Schuldgefühle zu beschwichtigen: "Wir hatten alle Angst und sind weggerannt. Also, was soll's?"
"Ich habe noch die Kette vor die Tür gelegt. Ihr wisst, die Treppe ist ziemlich eng. Dort können höchstens ein halbes Dutzend Beißer gleichzeitig dagegendrücken. Das wird aber nicht ausreichen, um durchzubrechen, weder bei der Kette noch beim Vorhängeschloss. Das bedeutet: Merle Dixon lebt und ist immer noch mit Handschellen da oben angekettet! ... Ich habe es verbockt", erzählte T-Dog uns.
Danach stand er auf und ging zu seinem Zelt.
Auch ich stand auf und streckte mich.
"Ich gehe dann auch mal schlafen. Es war ein langer Tag", sagte ich und machte mich auf den Weg zu Glenns Zelt, um mich auf die Matratze zu werfen.

Dort angekommen, zog ich meine Jacke aus und warf sie zur Seite.
Mein Top zog ich mir über den Kopf, als ich plötzlich etwas hinter mir rascheln hörte.
Erschrocken drehte ich mich um und hielt mir das Stück Stoff vor die Brust.
"Wow! Oh, entschuldige, Casey, ich wollte nicht einfach so reinplatzen", sprach er schnell und hielt sich die Hand vor die Augen.
Ich schaute ihn belustigt an und sagte beruhigend: "Bleib ruhig."
Schnell schnappte ich mir das dünne Langarmshirt und zog es mir an.
"Es tut mir leid, ich wollte nur ähm..." stotterte er vor sich hin und suchte etwas in seinen Sachen.
Er holte irgendetwas aus seiner Tasche und sagte: "Das hier. Gute Nacht, Casey."

So schnell, wie er ins Zelt gekommen war, war er auch wieder verschwunden.
Ich musste nur schmunzeln über diese Aktion gerade.
Genauer gesagt war es gar nicht so schlimm, dass er ins Zelt gekommen war. Immerhin war es seins, und ich hatte noch einen BH an.
Nein, ich wollte nur nicht, dass er oder irgendjemand anderes diese Narbe an meinem Arm sah.
Wenige Minuten später lag ich dann richtig im "Bett", wenn man das so nennen konnte, und schlief relativ schnell ein.

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1494 Wörter

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