𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟫

Hoseok PoV

Staunend sah ich mich in meinem neuen Zimmer um. Es hat eine wirklich verdammt gute Aussicht auf Seouls, meist nachtaktiven Straßen und man konnte von hier aus perfekt auf die Skyline der Stadt sehen.
Ein besseres Zimmer hätte ich nicht bekommen können, meiner Meinung nach.

Während ich in Gedanken, schonmal meine kleinen vier Wände einrichtete, hörte ich gedämpfte Schritte, bevor die Tür zu meinem Zimmer sich öffnete.
,,Hey Hobi, Jo und ich müssen nochmal kurz einkaufen gehen, für das Abendessen, Yoongi ist mit Jungkook los und Tae und Jimin müssen noch Sachen aus ihren alten Wohnungen holen. Das heißt ich lass dich mit Namjoon allein, okay?", ich drehte mich ruckartig zu meinem besten Freund um, der halb in meinem Raum und halb im Flur stand.
,,Du willst was?"
Genervt verdrehte Jin die Augen, grinste dann aber verschmitzt und nickte nach links, der Richtung in welcher Namjoons Zimmer lag.

,,Du hast mich schon gehört, aber macht ja nichts kaputt.",er zwinkerte mir übertrieben zu und war kurz davor wieder zu gehen.
,,Das kannst doch nicht bringen!"
Mein Klagen ging im lauten Knallen der Tür unter, weshalb ich bezweiflte, dass der Lilahaarige meine Worte vernommen hatte.
Eigentlich sollte ich mich freuen, da ich das Haus erstmal allein erkunden konnte und die anderen waren jetzt schließlich nicht da, okay bis auf Namjoon.
Und das war mein Problem: Es war Namjoon, der hier blieb. Mit mir. Wir beide. Allein. In dieser großen Wohnung.

Ich wollte Jin gerade echt dafür schlagen, denn er weiß ganz genau, was ich seit gefühlt dem ersten Treffen mit ihm, für seinen Cousin empfinde, auch wenn man das zunächst nicht meinen würde.

Nennt man wohl Liebe auf den ersten Blick, oder in meinem Fall: Liebe auf die erste Beleidigung.
Ich erinnere mich nämlich nur zu gut an unsere allererste Begegnung...

Mit gefrorenen Füßen stampfte ich neben meinem besten Freund durch den hohen Schnee, welcher die Straßen der Stadt bedeckte.
Es war, dafür das es erst Anfang Dezember war, schon verdammt kalt, und das Schnee die Welt bereits weiß färbte, wunderte mich auch. Aber egal konnte man sowieso nicht ändern.
,,Jin, jetzt sag mir doch einfach wo wir hingehen!", beschwerte ich mich, wie ich es die letzte Stunde ständig gemacht habe. Doch der Ältere schüttelte bloß lachend den Kopf.
,,Du bist so ungeduldig, Hoseok. Warte doch einfach ab.", angepisst folgte ich meinem Hyung, die Arme wie ein bockiges Kind vor der Brust verschränkt.
,,Ach Hobi, sei doch nicht so pissig, es dauert nicht mehr lange, dann siehst du es.", versicherte mir mein bester Freund und zog mich mit einem fetten Grinsen, die leicht befüllte Einkaufsstraße entlang. Widerwillig ließ ich dies zu, da ich wusste das es nichts brachte, sich zu wehren, und schon gar nicht bei Jin-Hyung, er war mir körperlich einfach überlegen.
Trotzdem kam ich nicht um den Gedanke herum, mich von dem Älteren loszureißen und mir sein Handy zu schnappen, denn ich wusste ganz genau, dass er dort mit wem was geschrieben hat.
Es kann natürlich auch sein, dass es irgendein Freund war, aber der plant was. Das weiß ich, ich kenn Jin schließlich und er verhält sich auffällig, zu auffällig.
Plötzlich merkte ich, wie der junge Mann vor mir seine Schritte beschleunigte, und mir somit keine andere Wahl ließ, als ihm mit, wegen der plötzlichen Schnelligkeit, unsicheren Schritten hinterher zu eilen.
Eine Weile rannten wir in diesem Tempo, durch die weihnachtlich geschmückte Einkaufsmeile, wobei uns die Menschen, die uns entgegen kamen, oft mit skeptischen Blicken begutachteten. Diese Blicke erwiderte ich dann mit einem hilflosen Lächeln und bemühte mich darum nicht hin zu fallen.
Als Seokjin dann begann wie ein Weltmeister zu sprinten, war ich definitiv raus und blieb abrupt stehen, was ich besser nicht gemacht hätte. Denn durch diese Bremsung konnte ich den Passanten die in die entgegengesetzte Richtung gingen, nicht oder nur schwer ausweichen und das wiederum hatte die Folge das ich Sekunden später mit dem Hintern voraus im meterhohen, verdammt kalten Schnee landete.
,,Kannst du nicht aufpassen, Idiot?", keimte eine tiefe Stimme mir gegenüber, was mich äußeren ließ.
Vor mir saß, eher unfreiwillig, ein großer Mann, dem das, durch den Schnee feuchte Haar, ins Gesicht hing und mit eher schlichter Kleidung.
Sein Gesicht konnte ich nicht vollkommen vergessen, da er den Kopf leicht nach vorne gebeugt hielt.
,,Du hättest doch auch aufpassen können, Arschloch.", keifte ich angriffslustig zurück und sah zu wie der Typ mir gegenüber, sich erhob.
,,Ich kann ja aber-" ,,Jungs hört auf zu streiten!", mischte sich aus heiterem Himmel Jin ein, und zog mich an der Hand, wieder auf meine Beine.
Da ich nun vor dem Jungen stand, welcher sich ebenfalls erhoben hatte, konnte ich nun sein komplettes Gesicht sehen und es war wirklich hübsch. Aber mir gefiel seine unfreundliche Art nicht, weshalb ich versuchte mir einzureden, er wäre doch gar nicht mein Typ und so gut sehe er jetzt auch nicht aus. Auch wenn ich ganz tief in meinem Inneren wusste, dass das nicht stimmte.
,,Also bevor ihr euch gegenseitig weiter Beleidigungen an den Kopf werft, will ich euch einander mal vorstellen:
Also Hoseok, das ist Namjoon mein Herz-allerliebsten Cousin. Namjoon das ist mein bester Freund und Mitbewohner Hoseok. Ich freu mich schon die ganze Zeit darauf, dass ihr euch kennenlernt!", abwartend sah er uns an, aber niemand zeigte eine Reaktion, bis ich die Stille brach. ,,Und das ist es, was du mir zeigen wolltest?", wandte ich mich an Jin.
,,Ja!"
,,Aha.."
,,Oh wow wie freundlich.", kam es nun auch von Namjoon, welcher sein Handy mittlerweile aus der Hosentasche gezogen hatte.
Irgendwie kann ich ihn nicht leiden...

Das Verhältnis zu Namjoon hatte sich, nach diesem, eher ungewöhnlichen ersten Treffen, jedoch gebessert und mit der Zeit verstanden wir uns immer besser.
Auch die erste Feststellung bei unserem Aufeinandertreffen, dass der Größere hübsch ist, jam schnell wieder und mit ihr meine Gefühle für ihn.

,,Hoseok?", erschrocken sah ich zur Tür, welche erneut offen stand, aber dieses Mal war es Kim Namjoon der den Rahmen der Holzabtrennung belagerte.
,,Hm?"
,,Ich hab Hunger, sollen wir vielleicht was kochen oder essen gehen?", freundlich lächelte er, wobei seine Grübchen an seinen Wangen sichtbar wurden.
,,Äh klar...gib mir einen Moment.",stotterte ich noch immer perplex und beobachtete den Jüngeren dabei, wie er nickend mein Zimmer verließ.
Wäre ich ein Mädchen, wäre das jetzt der perfekte Moment um in einen Kreischanfall zu verfallen, aber ich riss mich ganz männlich zusammen und beachtete nicht mal das Kribbeln in meiner Magengegend,bevor ich dem Jungen folgte.

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