𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟨

Jungkook PoV

Nachdem das unaufhörliche Fluchen Jo's endlich abgeklungen ist, stand ich auf und öffnete langsam meine Tür.

Ich lugte vorsichtig durch den Spalt, um sicher zu gehen, dass meine rachefreudige Schwester nicht irgendwo mit einem Eimer Wasser auf mich wartete, bevor ich mein Zimmer verließ und vielleicht ein wenig paranoid ins Bad zu schleichen.

Erleichtert atmete ich aus, nachdem ich die Tür hinter mir verschlossen hatte.

Zufrieden, trocken geblieben zu sein, lief ich zum Waschbecken um mir meine Zähne zu Putzen.

Ich wollte gerade meine Zahnbürste unter den Wasserhahnen heben, da kam mir ein Schwall entgegen, der mich von Oben bis Unten durchnässte.

Schnell schaltete ich das Wasser ab und wischte mir mit meinen Händen übers Gesicht.

Ich öffnete meine Augen und zog den Klebestreifen ab, den meine intelligente Schwester dort befestigt hatte.

Ich griff nach dem Handtuch, als ich darauf einen Zettel fand.

Karma is a bitch Kookie.

Ich riss den Zettel von dem Handtuch ab und trocknete mein Gesicht.

Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, verließ ich das Bad und blieb noch kurz vor Jo's Tür stehen.

„Der Punkt geht an dich Schwesterchen, aber wie du schon gesagt hast.
Karma is a bitch."

Ich lief grinsend in mein Zimmer, wo ich erstmal die Tür abschloss und die nassen Klamotten auszog.

Umgezogen legte ich mich in mein Bett und griff nach meinem Handy.

Nachdem ich alle Nachrichten beantwortet und alle Snaps geöffnet hatte, ging ich in Instagram und sah, dass mir Yoongi eine Anfrage geschickt hat.

Ich dachte über Jo's Worte nach und nahm die Anfrage schließlich an.

Nur ein paar Minuten später kam die erste direct message bei mir an und ich öffnete lächelnd den Chat.

min.yoongi

Hey Jungkook

Hey

Wie gehts dir?

Ganz gut
Und dir?

Ja mir auch.
Ich bin vor zwanzig Minuten in
Daegu angekommen

Ah cool

Was willst du denn eigentlich
Studieren?

Irgendwas mit Gesang aber
ich hab mir noch keine konkreten Studiengänge angeguckt

Hm interessant vielleicht haben
wir ein paar Kurse gemeinsam :)

Ja vielleicht

Ok dann schlaf gut

Ich starrte eine gefühlte Ewigkeit auf meine eingetippte Nachricht, bis ich mich einfach überwand und sie abschickte.

min.yoongi

Willst du vielleicht das leere
Zimmer in meiner WG?

Was wirklich?!

Ja...
Ich denke wir sollten unsere Freundschaft retten und wie geht das besser, als wenn man zusammen wohnt? :)

Ja ich sehe das auch so.
Natürlich gerne, danke Jungkook! :)

Meine Freunde nennen mich Kookie, schon vergessen? ;)

Natürlich nicht, Kookie XD

Gute Nacht Yoongi

Gute Nacht

Ich schrieb noch kurz Namjoon, um ihm Bescheid zu geben, dass wir jetzt genug Mitbewohner hatten und legte dann mein Handy auf die Seite, um wenige Minuten später auch schon in einen ruhigen Schlaf zu verfallen.


Einige Tage vergingen und am Samstagmorgen wurde ich von lauter Musik geweckt, die sich wie ein Parasit in mein Bewusstsein bohrte.

Nach einer Weile, in der ich irgendwie versucht hatte es zu ignorieren, griff ich nach einem Kissen und drückte es gegen meine Ohren, doch der Bass dröhnte so laut, dass man meinen könnte, ein Troll würde durch die Straßen trampeln.

Genervt warf ich das Kissen ans andere Ende des Zimmers und sprang aus dem Bett, bahnte mir den Weg zwischen mehreren Umzugskartons raus auf den Flur, nur um eine gut gelaunte Jo anzutreffen, die mit einem Karton durchs Haus tanzte und immer mal wieder etwas in ihn hineinwarf.

Ich lief zu der Bluetooth Box, drückte auf den Aus-Knopf und nahm sie mit in mein Zimmer.

Dort verstaute ich sie in einem der Kartons mit der Aufschrift ‚elektronische Geräte' und schmiss mich seufzend wieder auf mein Bett.

Das mit dem Ausschlafen konnte ich dann wohl auch vergessen.

Ich stand wieder auf, um die letzten Dinge aus meinem Zimmer in den Kisten zu verstauen.

Wir würden bereits übermorgen umziehen und wollten bis morgen mit allem fertig sein, um am Montag so früh wie möglich mit Namjoon nach Seoul zu fahren.
Er hat extra einen Umzugswagen gemietet und auf dem Weg würden wir noch Yoongi in Daegu abholen.

Nachdem ich alle Kartons mit Klebeband verschlossen hatte, trug ich ein paar davon die Treppe runter und stapelte sie geordnet im Hausflur.

„Hab ich dich eigentlich geweckt oder warum hast du meine Musik ausgemacht?", trällerte Jo fröhlich und stellte einen Karton neben meine.

„Markier deine irgendwie, sonst müssen wir in Seoul alle aufmachen um zu gucken, was wem gehört", ignorierte ich ihre Frage, da ich wirklich keine Lust auf eine schlecht gelaunte Jo hatte.

„Ok. Hmmm~....
Ich mach auf meine ein Herz, ja?"

„Mach das. Ich geh gleich Kaffee holen. Das gleiche wie immer?"

„Was denkst du denn", schmunzelte sie und kritzelte fleißig Herzchen auf ihre Kartons.

Ich lief wieder nach oben, richtete mich und nahm gleich die restlichen zwei Kisten nach unten, bevor ich mit Schlüssel und Geldbeutel das Haus verließ und mich auf den Weg zum Starbucks machte.

Ich verließ das Geschäft mit unserer Stammbestellung, einem Schoko-Frappuccino ohne Kaffee für Jo und einen Karamell-Frappuccino für mich.

Der Weg war nicht sonderlich lang, darum schloss ich fünf Minuten später auch schon wieder die Haustür auf und stolperte fast über einen Karton.

Erleichtert ausatmend, da ich keinen Tropfen unserer geliebten Getränke verschüttet hatte, lief ich in die Küche, um mich auf einen Stuhl fallen zu lassen und die kalte Flüssigkeit genoss.

Nach einem großen Schluck, rief ich dann meine Schwester, welche kurz darauf auf schon in die Küche gehüpft kam und nach ihrem Becher griff.

„Danke Kookie", sie wuschelte mir kichernd durch die langen Haare, was ich stumm über mich ergehen ließ.

Nachdem wir alles bis auf den letzten Rest ausgeschlürft hatten, warf ich unsere leeren Becher in den Müll und fing damit an, unsere Wohnung zu Putzen.

Da nur Jo und ich hier wohnten, war sie nicht allzu groß, was die Arbeit um einiges vereinfachte.

Nach ein paar Stunden intensiven Putzens, verließ ich das Haus erneut um zu der Tankstelle zu laufen, meinem Chef meine Meinung zu geigen, um danach mit einem legendären Abgang zu Kündigen.

Lachend verließ ich meinen früheren Arbeitsplatz und hatte das verdatterte Gesicht meines Ex-Chefs im Kopf.
Damit hatte er sicher nicht gerechnet, aber nach drei Jahren bei diesem Arschloch, hatte sich viel angestaut, was ich unbedingt noch loswerden wollte.

Zufrieden schlenderte ich nach Hause wo ich erstmal etwas zu Mittag bestellte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top