Jimin PoV

Wie hypnotisiert starrte ich seit geschlagenen zehn Minuten auf den hellen Bildschirm meines Handys.
Das Gröbste hatten wir zuvor in einer Gruppe geklärt und dennoch fiel es mir schwer, zu realisieren dass ich in eine solch atemberaubende Wohnung ziehen konnte. Und dann auch noch in Seoul! Dort wollte ich schon immer leben, sogar als ich noch ganz klein war.
Seoul war für mich immer die Stadt, in der Träume Realität werden und alles möglich scheint.

Vor kurzem hatte ich mich auch bei einer Universität dort beworben, von der Hoseok und Jin mir erzählt haben, man könne dort auch modern dance studieren.
Und genau das wollte ich. Mein Ziel war es, einen guten Abschluss zu bekommen um irgendwann mein eigenes Tanzstudio zu eröffnen. Dann könnte ich den Menschen meine Leidenschaft nahe bringen, ihnen zeigen wie befreiend es ist, wenn man tanzt und irgendwann werden sie vielleicht sagen, dieser Junge hat uns gezeigt wie gut sich das Tanzen anfühlt.
Und dann kann ich stolz behaupten, dass ich dieser Junge war, der ihnen dieses Gefühl von Freiheit gegeben hat.
Dann hätte ich wirklich was erreicht in meinem Leben.

,,Jimin!", eine tiefe, raue Stimme riss mich plötzlich aus meinen Träumen, welche von meiner Zukunft handelten.
,,Was gibt's?", schrie ich zurück, doch es kam keine Antwort.
,,Ja?" Noch immer keine Antwort.
Genervt stöhnte ich auf. Das war wie früher als man noch ein Kind war, und die Eltern einen gerufen haben, man zurück gerufen hat aber keine Antwort bekam und man sich gezwungen sah, aufzustehen.
Widerwillig erhob ich mich dann von meinem Bett und stapfte in das Wohnzimmer, wo ich meinen besten Freund vermutete. Denn dieser besaß diese tiefe Stimme, die zuvor meinem Apartment ertönte.
,,Tae wie oft muss ich dir noch sagen das du angekündigen sollst bevor du kommst, ich hab dir den Schlüssel nur für Notfälle gegeben.",tadelnd stemmte ich meine Hände in die Seiten und sah zu dem jungen Mann mit den roten Haaren, als ich im Bogen stand, der das Wohnzimmer etwas von der Küche antrennte, und dort meinen besten Freund erblickte.
Dieser saß breitbeinig auf meinem Sofa, grinste sein typisches Box-Lächeln und hielt zwei Becher Kaffee in die Luft.
,,Ich weiß, aber ich wollte mit dir die gute Nachricht feiern!", lachend stellte er die Becher ab und klopfte auffordernd neben sich auf den weichen Stoff.
Ich ließ mich mit einem übertriebenen Seufzen neben ihn fallen und griff nach einem Kaffee.

,,Und? Schon eine Idee was du studierst?", fragte Tae nach einer Weile der Stille und setzte sein Getränk an seine Lippen.
,,Ich hab vor Modern Dance zu studieren, tanzen und so, verstehst schon. Und du?"
Abwartend besah ich den Jüngeren und trank ebenfalls von meinem braunen Gebräu.
,,Mh...ich bin mir noch nicht hundertprozentig sicher, aber ich denke ich werde Kunst oder Design lernen. Aber mal sehen was sich ergibt.", gleichgültig zuckte er mit den Schulter und streckte sich einmal ausgiebig.
,,Das ist echt krass das wir in diese Wohnung ziehen können.", seelig grinsend lehnte Tae sich nun nach hinten und leerte seinen, wie ich vermutete, Cappuccino.
,,Ja ist es. Ich muss aber noch-" Der Klingelton meines Handys unterbrach meinen Satz. Schnell erhob ich mich um mein altes IPhone, dessen Bildschirm echt im Arsch ist, aus meinem Zimmer zuholen.

Sobald ich es in meinen Händen hielt, entsperrte ich das kaputte Teil und erblickte eine Naricht von Hobi.

Hobi

Jiminie du musst mir
noch sagen
welches Zimmer du willst
Wir ziehen schon
in knapp zwei
Wochen um

Dafür schreibst du mir?

Ähm ja?

Du hättest mich das
auch bei unserem
Treffen nächste
Woche fragen können -.-

Jaa schon...
Aber ich wollte
mit meinem
Lieblingscousin
schreiben :D

Ich bin dein einziger
Okay...dann nehm
ich irgendeines
was oben ist

Und Taehyung?

,,Wirklich jetzt? TAE?!", schrie ich das gesamte Wohnhaus zusammen.
,,Was ist?"
,,WELCHES ZIMMER WILLST DU?"
,,HÖR AUF SO RUM ZU BRÜLLEN, ICH BIN NICHT TAUB!", rief er jetzt extra laut zurück und mir entwischt erneut ein entnervtes Stöhnen.
,,DAS BEANTWORTET NICHT MEINE FRAGE!!"
,,IST MIR EGAL WELCHES ZIMMER!"
Schnell tippte ich auf dem Bildschirm rum, um meinem Herz-allerliebsten Cousin zu antworten.

Hobi

Er sagt es ist ihm egal

-.-
Egal gibt's nicht

Ach gibt ihm doch
einfach das was übrig bleibt.

Wenn du meinst

Damit war unser Gespräch fürs erste beendet und mit dem Handy in der Hosentasche ging zurück zu Tae, der nicht länger auf der Couch saß sondern bei meiner Wohnungstür stand.
,,Gehst du schon?", etwas verwundert sah ich ihn an.
,,Wenn ich ohne dich zum Einkaufen soll, dann ja." Meine Augen weiteten sich, als mir einfiel was wir eigentlich machen wollten.
Kaum hatten wir das mit der Wohnung geklärt, wollte Taehyung zu einem Möbelladen, um irgendwelchen Deko-Schrott zu kaufen.
,,Oh shit! Warte ich komm sofort."
Schnell rannte ich zurück in mein Zimmer, zog irgendeine Jeans und ein T-Shirt aus meinem Schrank, schlüpfte hinein und eilte meinem besten Freund entgegen, der ungeduldig auf mich wartete.
,,Na komm, sonst ist es wieder so voll."
Er griff nach meinem Arm und zog mich mit sich.
,,Man Tae ich kann alleine gehen.",quängelte ich wie ein kleines Kind und versuchte mich dem Griff des größeren zu entziehen. Dies stellte sich jedoch als schwierig heraus, also ließ ich mich wohl oder übel von ihm führen, auch wenn es nicht meine liebste Beschäftigung war, einkaufen zu gehen.