๐Š๐š๐ฉ๐ข๐ญ๐ž๐ฅ ๐Ÿ‘๐Ÿ || ๐„๐ง๐๐ฅ๐ข๐œ๐ก ๐ฐ๐ข๐ž๐๐ž๐ซ ๐Ÿ๐ซ๐ข๐ฌ๐œ๐ก๐ž ๐‹๐ฎ๐Ÿ๐ญ

Emilys Sicht:

Ich fand keinen Weg, um ohne Zauberstab Sachen herbeizubeschwรถren. Da ich Secreto nun gemeistert hatte und nichts mehr zu tun hatte, hatte ich das Gefรผhl, bald in dem Schmerz und der Langeweile unterzugehen. Immer noch kam Bellatrix regelmรครŸig, um mich zu foltern und mit jedem Mal wurde es schlimmer. Damit sie tรคglich kommen konnte, verwendete sie einen Zauberspruch, der mich aus der Ohnmacht erwachte. Doch der Spruch lieรŸ die Erschรถpfung nicht verschwinden. 

Die Hexe hatte SpaรŸ daran, meine gerade zugeheilten Wunden wieder neu aufzuschneiden oder sowohl Crucio, als auch andere schwarzmagische Foltersprรผche an mir zu verwenden, bis ich das Gefรผhl hatte, zu sterben. Es wunderte mich, dass sie mich noch nicht umgebracht hatte. Und auch, dass ich noch nicht verhungert war. Denn ich hatte keine Energie um zu essen. Anscheinend lag ein Zauber auf mir, der mich nicht verhungern lieรŸ. AuรŸerdem verstand ich nicht, wieso ich nicht verblutete. Denn meine Wunden heilten nicht mehr zu. Vielleicht verwendete Bellatrix einen Zauber, der stรคndig Blut zufรผhrte? Ich hatte keine Ahnung.

Wie konnte eine Person nur so voller Hass und Dunkelheit sein? VerlieรŸ schwarze Magie wirklich immer solche Spuren? Wรผrde Draco auch mal so werden? Wenn das passierte, kรถnnte er mich nicht mehr lieben. Ich hatte so Angst, ihn zu verlieren.

Ich konnte nicht mehr die Tag von der Nacht unterscheiden. Denn mein Schlafrhythmus war komplett gestรถrt. Nach den vielen Stunden, in denen Bellatrix mich als ihr Opfer gegen die schlimmsten Flรผche verwendete, fiel ich immer fรผr mindestens einen Tag in Ohnmacht. Auch, wenn ich wach war, konnte ich nicht aufstehen, da ich meine eigenen Wunden und Knochenbrรผche ohne Zauberstab nicht heilen konnte und von jeglicher Energie beraubt war. Ohne die vielen Schmerzen, das Zittern und die Nachwirkungen der vielen Flรผche hรคtte ich mich wohl fรผr tot gehalten.

Schon als kleines Kind hatte ich gewusst, wie schrecklich schwarze Magie wirkte. Aber sie selbst fast jeden Tag selbst an sich zu spรผren lieรŸ mich erst bemerken, wie schrecklich sie wirklich war.

Ich lag auf dem eiskalten Boden des Kellers und war wach. Irgendwie war ich das letzte Mal nicht in Ohnmacht gefallen und hatte nicht geschlafen. Bald wรผrde Bellatrix wiederkommen und ich konnte nichts dagegen tun.

Plรถtzlich erschien die dunkle Hexe tatsรคchlich in der Tรผr und lachte hรคmisch. Nun wรผrde es wieder losgehen. Sie hatte wie immer den Zauberstab in einer Hand und in der anderen das Messer. โ€žNa, liebst du Draco immer noch?"

Diese Frage stellte sie mir jedes einzelne Mal. Und immer nickte ich, da ich Draco versprochen hatte, ihn immer zu lieben.

โ€žCrucio!", schrie sie nach meinem schwachen Nicken und ich spรผrte wieder den allzu bekannten Schmerz. Ich wollte, dass es aufhรถrte. Ich wollte das nicht mehr spรผren. Wieso starb ich nicht?

Zwei Wochen spรคter klopfte es an meiner Tรผr. Es war kein grobes Klopfen, wie das von Bellatrix, sondern ein sanftes Klopfen. Quietschend รถffnete ich die Tรผr und erkannte Draco. Als er mich schwach am Boden liegen sah, rannte er sofort zu mir und nahm mich in die Arme.

โ€žEmily! Was haben sie mit dir gemacht?", rief er und in seinen Augen erkannte ich, wie ihn dieser Anblick von mir schmerzte. Ich selbst konnte mir nur vorstellen, wie schrecklich ich fรผr ihn aussehen musste. Meine Kleidung, die ich seit seiner Abreise trug, war รผberall zerrissen. Sie war kein Pulli und keine Jeans mehr, sondern ein kurzรคrmliches T-Shirt mit vielen Rissen und eine sehr kurze Hose, die ebenfalls รผberall Risse hatte. Die vielen Wunden, die sich nicht mehr verschlossen, verursachten eine Lacke Blut. Mein Gesicht war vermutlich blasser als seines.

โ€žBellatrix", sagte ich nur.

โ€žNein, oder?", fragte er, doch ich sah, wie er es glaubte, โ€žIch bringe sie um. Ich hรคtte nie gehen dรผrfen. Du hรคttest sterben kรถnnen! Du hast รผberall wunden. Du hรคttest verbluten kรถnnen! Du hast ja รผberall Wunden!" Seine Stimme zitterte und mehrere Trรคnen rannten seine Wange hinunter. Vorsichtig nahm er seinen Zauberstab heraus und verwendete einen komplexen Zauberspruch, der den Nicht-Verheil-Fluch von Bellatrix aufhob und gleichzeitig meine Wunden verheilte, sodass es nur noch Narben waren. So viele Narben. Ich wรผrde mich nie wieder in den Spiegel sehen kรถnnen, ohne an die Folter zu denken.

โ€žDanke", flรผsterte ich.

Draco las gerade die schrecklichen Sachen, die Bellatrix mit dem Messer in mich geritzt hatte. Sein Ausdruck wurde immer wรผtender, bis er mir ruhig zuredete: โ€žAll das stimmt nicht! Du bist ein wunderbares Mรคdchen und ich verdiene dich nicht." Er drรผckte mir einen Kuss auf die Stirn und verheilte auch meine Knochenbrรผche.

โ€žIch werde Bellatrix verbieten, dir je wieder so etwas anzutun", sagte er, โ€žUnd du musst mal wieder auf die Beine. Warte, ich hol meine Mutter." Mit den Worten verschwand er und kam einige Minuten spรคter mit seiner Mutter zurรผck.

โ€žUm Himmels Willen", sagte Narzissa, als sie mich erblickte, โ€žWir hatten keine Ahnung, dass Bellatrix..." Sie kniete mich neben mich hin und gab mir eine Tasse, in der ein Zaubertrank war. โ€žTrink das, danach geht es dir besser. Es tut mir so leid, was sie dir angetan hat. Du hรคttest so etwas nie erleben sollen. Bellatrix wird das nie wieder tun."

Langsam schluckte ich den Zaubertrank hinunter und mit jedem Schluck bekam ich mehr Kraft. SchlieรŸlich konnte ich mich aufsetzen. Dann drรผckte Narzissa mir frisches Gewand in die Hand und ich zog mich um, wรคhrend Draco und Narzissa woanders hingingen. Der warme Pulli fรผhlte sich so gut an und ich zog auch noch die Jacke an.

โ€žBring sie an die frische Luft, Draco. Das wird helfen", befahl Narzissa ihrem Sohn, sobald sie zurรผckkamen. Durch die mรผtterliche Fรผrsorge wurde mir ganz warm ums Herz.

Draco half mir, aufzustehen und stรผtzte mich die Treppen hinauf. Es war komisch, wieder auf den Beinen zu sein, nachdem ich sie so lange nicht verwendet hatte. SchlieรŸlich erreichten wir den Garten und als ich den Schnee sah, staunte ich. Im Keller hatte ich gar nichts mitbekommen.

DrauรŸen atmete ich die frische, kalte Winterluft ein und lรคchelte so sehr wie noch nie. Draco stรผtze mich zu einer Bank, auf die wir uns setzten und redeten.

โ€žEmily, es tut mir so leid", entschuldigte er sich wieder, โ€žIch hatte keine Ahnung, dass Bellatrix das tut. Ich dachte, wenn ich alles tue, was der dunkle Lord mir befiehlt, lรคsst sie dich in Ruhe."

โ€žSie konnte unsere Beziehung nicht verkraften. Sie hat jedes Mal gefragt, ob ich dich immer noch liebe. Und ich habe ja gesagt. Hรคtte ich den Kopf geschรผttelt, dann hรคtte sie mich vermutlich in Ruhe gelassen", erklรคrte ich, โ€žAber ich konnte das nicht. Ich habe dir versprochen, dich immer zu lieben."

Vorsichtig lehnte sich Draco zu mir und drรผckte mir einen Kuss auf die Lippen. Er war lang und wunderschรถn. Wie sehr ich diese Kรผsse vermisst hatte.

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