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TW: Gewalt

Draco war heute zurรผck nach Hogwarts gefahren. Ich musste ganz alleine im Keller der Malfoys รผberleben. Irgendwie musste ich es schaffen, dass die Malfoys meinen Zauberstab, den Draco mir gelassen hatte, nicht bemerkten. Denn jetzt wรผrden sie mir schlieรŸlich was zu Essen bringen.

Gelangweilt saรŸ ich am Boden, als mir plรถtzlich eine super Idee kam: Ich musste einen Zauberspruch erfinden, mit dem nur ich meine Sachen sehen konnte! Dies ging zwar auch mit dem Fidelius Zauber, allerdings konnte ich den nicht. SchlieรŸlich war dieser ein sehr schwieriger Zauber.

Was, wenn ich einen einfacheren, รคhnlichen Zauber erfand? So kรถnnte ich mir sehr helfen.

โ€žDie meisten Zauber kommen vom Latein", รผberlegte ich, โ€žAber ich kann gar kein Latein. Dann brauch ich Latein Bรผcher!" Also beschwor ich lateinische Wรถrterbรผcher, wahrscheinlich welche, die Muggel verwendeten. โ€žWenn man alleine in einem Keller eingesperrt ist, kommen einem wirklich die besten Ideen. Und jetzt muss ich รผberlegen, was der Zauber bedeuten soll. Vielleicht Geheimnis. Die Gegenstรคnde sollten ja geheim sein." Erleichtert, dass ich etwas zum Machen gefunden hatte, blรคtterte ich gespannt im Wรถrterbuch. Warum bat Hogwarts Latein nicht als Wahlfach an? SchlieรŸlich brauchte man Latein um Zaubersprรผche zu erfinden.

Nach ewigem Suchen in dem dicken Wรถrterbuch fand ich endlich das gesuchte Wort: Geheimnis bedeutete โ€žsecreto". โ€žSecreto" klang schon sehr nach einem Zauberspruch, fand ich. Jetzt musste ich nur noch eine Weise finden, dass der Zauber auch funktionierte. Denn wie ich gelesen hatte, war Zauber erfinden sehr schwierig und auch gefรคhrlich. Aber wenn das mich hier rettete, ging ich das Risiko ein.

Plรถtzlich รถffnete sich die Tรผr und ich erblickte Bellatrix, die auf mich zukam. Sofort fing ich an zu zittern und schafft es gerade noch, meinen Zauberstab in meine Hosentasche zu stecken. Aber die Wรถrterbรผcher waren noch hier.

โ€žWozu brauchst du lateinische Wรถrterbรผcher?", fragte sie mit ihrer schrillen Stille, โ€žUnd woher hast du sie รผberhaupt?"

โ€žDraco hat sie mir gegeben", sagte ich die erste Ausrede, die mir einfiel. Meine Stimme bebte, denn ich fรผrchtete diese Frau so sehr.

โ€žIch kann es nicht glauben, dass Draco sich in dich verliebt hat!", schrie sie, โ€žDas ist eine Schande fรผr den Namen der Malfoy Familie. Du solltest dich schรคmen!"

โ€žIch...ich", stotterte ich, brachte aber vor zittern keinen Satz zustande.

โ€žCrucio!", schrie sie unerwartet, sodass ich wieder die unaushaltbaren Schmerzen spรผrte. Die Messer, die von innen und auรŸen in meinen Kรถrper stachen. Die Hammer, die gegen meine Knochen schlugen, sodass sie zerbrachen. Ich wรคlzte mich, um dem Folterfluch zu entkommen, aber es รคnderte sich nicht. Trรคnen fingen an, meine Wangen hinunterzurennen, wรคhrend ich wie am SpieรŸ schrie. Mein ganzer Kรถrper zuckte und zitterte, als wรผrde er gleich zusammenbrechen. Und dieses Mal gab es niemanden, der mich beschรผtzen konnte. Draco war weg.

Auf einmal nahm sie ein Messer in ihre Hand. Wenn sie mich tรถten wollte, musste sie doch nur den Avada Kedavra Fluch an mir verwenden. Doch dann fiel mir ein, dass ein Messer viel mehr schmerzen wรผrde.

โ€žDu wirst meinen Neffen nie wieder auch nur anrรผhren! Du bist eine Weasley und wirst ihm nie gehรถren!", brรผllte sie, โ€žSonst bringe ich dich hier und jetzt um!"

โ€žBitte", wimmerte ich, โ€žIch liebe ihn! Ich kann auch Todesserin werden! Aber bitte bringe mich nicht um!" Ich wusste nicht, wie ich Kraft hatte, diese Wรถrter zu sagen.

Hรคmisch lachend kam sie auf mich zu, mit dem Messer in der Hand. Ich hatte das falsche gesagt. Ich hรคtte sagen mรผssen, dass ich Draco nie wieder berรผhren wรผrde. Aber nun wรผrde sie mich umbringen.

Bellatrix zog mich vom Boden hoch, sodass ich saรŸ und hielt mir ihr Messer an den Hals.

โ€žBitte, Mrs Lestrange! Tun Sie das nicht! Draco wird Sie hassen!", flehte ich, โ€žEr wird Sie umbringen. Und sich weigern, je wieder etwas machen, was der dunkle Lord ihm befiehlt. Sie werden kein Druckmittel mehr haben."

Ich sah das Zรถgern in Bellatrix' schwarzen, hasserfรผllten Augen. Dann senkte sie langsam das Messer und lieรŸ mich los. Sofort fiel ich zu Boden, von allen Krรคften geraubt. Doch auf einmal spรผrte ich einen brennenden Schmerz in meinem rechten Arm. Wieder schrie ich, als Bellatrix Buchstaben in meinen Unterarm schnitt. Die Wunden waren tief, das spรผrte ich. Viel tiefer als die, die die Feder von Umbridge geschnitten hatten.

Eine ganze Stunde verbrachte Bellatrix damit, tiefe Wunden รผberall auf meinem Kรถrper zu schneiden. In meinen Rรผcken, in meine Beine, in mein Gesicht... รผberall. Zum Schluss verwendete Bellatrix einen Zauberspruch, von dem ich wusste, dass er die Wunden davon abhalten wรผrden, zu verheilen.

โ€žMrs Lestrange, wenn ich verblute haben sie kein Druckmittel mehr", flรผsterte ich mit letzter Kraft. Somit hob sie den Spruch auf, ehe sie verschwand.

Meine Kleidung war รผberall zerrissen, wo die Todesserin mit ihren Messer geschnitten hatte. Ich sah, dass sie manchmal nicht irgendwie geschnitten hatte, sondern Wรถrter geschrieben hatte. Wรถrter, wie โ€žBlutverrรคterin", โ€žSchlampe" und andere Beleidigungen. Auf meinem linken Unterarm stand ein Satz: โ€žDu verdienst Draco nicht." Ich wusste, dass die Wunden nie ganz verheilen wรผrden. Die Narben wรผrden mich immer an das erinnern, das Bellatrix Lestrange mir angetan hatte.

Und dann wurde alles schwarz.

Die folgenden Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate vergingen so รคhnlich. Wenn ich alleine war und genug Kraft hatte, versuchte ich, an Secreto weiterzuarbeiten. Sie hatten zwar meinen Zauberstab gefunden und weggenommen, aber ich versuchte, einen Spruch ohne Zauberstab zu erfinden.

Bellatrix kam nicht jeden Tag, also konnte ich meine eigenen Verletzungen zwischendurch heilen, auch, wenn die Narben nicht verschwanden. Aber wenn sie kam, war es schrecklich. Der Schmerz zerstรถrte meinen Kรถrper und meine Seele. Selbst in meinen Trรคumen verfolgte Bellatrix mich. Ich weinte viel, denn ich wรผnschte mir, dass Draco da war. Er wรผrde mich beschรผtzen.

An einem sehr kalten Tag wollte ich nichts mehr als ein Feuer. Noch nie war ich so entschlossen gewesen, etwas zu schaffen, als jetzt. Tausendmal hatte ich Secreto schon versucht, aber nie war irgendetwas geschehen. โ€žIch will, dass mit diesem Spruch erreicht wird, dass nur ich Gegenstรคnde sehe.", wiederholte ich zum millionsten Mal, dieses Mal so entschlossen wie noch nie. โ€žSecreto!", rief ich den Zauberspruch mit voller รœberzeugung und tappte auf den Teller, auf dem zuvor noch ein Brot gewesen war. Endlich geschah etwas. Kurz verblasste mein Teller und erschien wieder. Konnten die anderen es auch sehen oder nur ich?

Am Abend klopfte es an meiner Tรผr und Wurmschwanz kam mit Brot und Wasser herein.
โ€žIss", befahl er mir mit seiner bรถsen Stimme. Mann, wie sehr ich diese miese Ratte hasste. Dank ihm war Sirius' Leben zerstรถrt geworden.

Ich nahm ihm den Teller ab, murmelte ein โ€žDanke" und aรŸ.
โ€žManieren hat die kleine ja", meinte Wurmschwanz mit einem hรคmischen Grinsen.

โ€žJa, die hat man mir im Gegensatz zu dir beigebracht. Na ja, eine Ratte kann wohl keine Manieren haben", konterte ich frech. Wenn man mit sieben รคlteren Geschwistern aufwuchs, lernte man, frech zu sein und richtig zu kontern. Auch nach der schrecklichen Folter von Bellatrix hatte ich dies nicht verlernt.

โ€žAvada...", begann der unausstehliche Animagus, jedoch fiel ich ihm ins Wort.

โ€žIch soll doch ein Druckmittel gegen Draco sein. Wenn du mich umbringst, habt ihr kein Druckmittel mehr", erinnerte ich ihn. Vor Wurmschwanz hatte ich keine angst. Wรคre er Bellatrix gewesen, wรคre ich nicht so frech.

Darauf fiel ihm nichts ein, also verlieรŸ er das Zimmer und ging die Stufen hinauf. Wie dumm war der bitte? Er hรคtte ganz einfach Crucio verwenden kรถnnen. Naja, als Ratte konnte man wohl kein Gehirn besitzen.

Beim Essen bemerkte ich, dass er den Teller gar nicht bemerkt hatte, den er eigentlich mitnehmen hatte mรผssen. Nur musste ich erfahren, wie man Sachen ohne Zauberstab erscheinen lassen konnte.

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