๐Š๐š๐ฉ๐ข๐ญ๐ž๐ฅ ๐Ÿ๐Ÿ• || ๐„๐ฑ๐ฉ๐ž๐œ๐ญ๐จ ๐๐š๐ญ๐ซ๐จ๐ง๐ฎ๐ฆ

Am nรคchsten Tag wachte ich erschรถpft auf einem kalten Boden auf und wusste zuerst nicht, wo ich war. Dann erinnerte ich mich daran, was gestern passiert war. Der reine Gedanke daran brachte mich wieder zum Zittern. Eine der schlimmsten Todesserinnen hatte mich gefoltert, Crucio an mir verwendet. Es war schlimmer als jeder andere Schmerz in meinem Leben gewesen. Trรคnen flossen mir wie ein Wasserfall die Wangen hinunter.

Ich versuchte aufzustehen, aber es ging nicht. Obwohl ich merkte, wie jemand die Knochen, die wรคhrend der Folter gebrochen waren, geheilt hatte, konnte ich nicht aufstehen. Ich hatte keine Energie mehr.

Wรคhrend ich mich umsah, erkannte ich einen Zauberstab neben mir liegen. Draco hatte ihn mir also behalten lassen. Doch er wรผrde mir nicht helfen. Ich war gefangen in diesem Keller. In dem Keller des Hauses, in dem Todesser ein- und ausgingen. Trotzdem versuchte ich, den Zauberstab in die Hand zu nehmen, aber ich konnte meine Hand nicht dorthin strecken.

Es klopfte an der Tรผr, ehe Draco mit Essen hereinkam. Sofort eilte er zu mir und setzte mich neben mich hin, sodass ich meinen Kopf auf seinen SchoรŸ legen konnte. Ich spรผrte dunkle Magie, was vermuten lieรŸ, dass er in der Nacht das getan hatte, wozu er sich zuvor geweigert hatte. Dies lieรŸ mir einen kalten Schauer รผber den Rรผcken laufen, aber dennoch fรผhlte ich mich bei ihm sicherer als รผberall auf der ganzen Welt. Er beschรผtzte mich.

โ€žEs tut mir so leid!", entschuldigte er sich wieder.

โ€žDas ist nicht deine Schuld! Sondern die von deiner bescheuerten Tante.", schaffte ich, irgendwie aus meinem Mund zu bekommen. Ich wollte ihm seine Schuldgefรผhle abnehmen.

โ€žNatรผrlich ist es meine Schuld! Ich hรคtte alles tun mรผssen, was der dunkle Lord von mir verlangt.", dachte er.

Ich schรผttelte den Kopf, sagte aber nichts mehr, da mir kein Gegenargument einfiel. Einerseits hatte er ja recht, aber er konnte doch nichts dafรผr, wenn seine Tante รผber mich herausfand.

โ€žGeht es dir wenigstens wieder besser?", fragte er besorgt.

โ€žNicht wirklich", meinte ich, โ€žIch kann mich fast nicht bewegen.

โ€žIch bring Bellatrix noch um, fรผr das, was sie dir angetan hat."

โ€žNein! Willst du so schlimm wie sie werden?"

Anscheinend hatte ich ihn so รผberzeugt, er sagte nichts mehr. In meinem Kopf schwirrten tausende Gedanken herum, aber ich wusste nicht, was ich zuerst sagen sollte. Zu viel war in letzter Zeit passiert, zu viel Schlimmes. Ich zitterte am ganzen Kรถrper und fรผhlte mich geschwรคcht.

โ€žIch finde es voll mutig von dir, dass du dich gegen Voldemort stellst", teilte ich ihm ehrlich mit.

โ€žIrgendwer muss es ja tun. Aber jetzt kann ich es leider nicht mehr."

โ€žDu weiรŸt schon, ich halt das schon aus. Was wenn du jemanden tรถten musst? Dann musst du dich wehren! Auch wenn es mein Leben kostet. Das ist immer noch besser als selber der Mรถrder zu sein.", sagte ich ihm, auch wenn es dramatisch klang und mir dabei die Trรคnen kamen. Der Tod war zwar eine Befreiung, allerdings wรผrde ich dann alles verlieren.

โ€žNein! Ich opfere dich sicher nicht!", schrie Draco, bevor er mich kรผsste. Es war ein wunderschรถner, aber von Trรคnen erfรผllter Kuss. Ich genoss ihn, obwohl ich mich sehr fรผrchtete. Was, wenn jemand genau jetzt durch die Tรผr kam? Wรคren die Umstรคnde nicht so schlimm, wรคre es ein sehr schรถner Kuss gewesen. Ich immer noch in meinem langen, goldenen Kleid und er in normalen Gewand. Aber leider war ich eingesperrt in einem Keller und wenn er nicht tat, was man ihm befahl, wurde ich gefoltert.

Dann kam mir eine Idee: โ€žKannst du mich nicht einfach rauslassen? Ich meine die Tรผr ist offen."

โ€žNein, das geht leider nicht. Als du geschlafen hast, haben meine Eltern und meine Tante die Tรผr verzaubert, sodass du nicht rauskommst. Apparieren kannst du leider auch nicht. Sie haben an alles gedacht." Ich sah, wie ihn diese Tatsacheย  schmerzte, aber es war einfach so. Eigentlich war es auch dumm von mir, zu erwarten, dass so erfahrene Hexen und Zauberer solches Wichtiges vergaรŸen. โ€žIch werde dir aber immer Gesellschaft leisten."

โ€žUnd wenn du wieder in Hogwarts bist?"

โ€žDann besuche ich dich jede Ferien.", versprach er mir.

โ€žWarum hast du mir meinen Zauberstab eigentlich gelassen?", wechselte ich plรถtzlich das Thema.

โ€žDamit du dich wehren kannst. Und damit du nicht alleine hier unten bist. Ich habe nรคmlich gehรถrt, du kannst den Patronus Zauber."

Ich lรคchelte ihn an, da er recht hatte. โ€žWarte mal", sagte ich. Ich dachte an ein Ende des Krieges und an ein Wiedersehen mit meiner Familie und daran, ihnen den wahren Draco vorstellen zu kรถnnen, nicht der, fรผr den sie ihn hielten. โ€žExpecto Patronum!", rief ich und ein groรŸes Pferd erschien. Es wunderte mich selbst, dass ich genug Energie hatte, um diesen komplexen Zauberspruch zu verwenden. Auch konnte ich kaum glauben, dass ich noch positive Gedanken hatte, nach dem, was gestern passiert war.

Der Zauber bewirkte, dass sich glรผckliche Energie in meinem Kรถrper verbreitete, die mir wieder Kraft gab. Ich schaffte es, aufzustehen, auch wenn ich noch etwas wackelig auf den Beinen war.

โ€žWow! Kannst du den mir beibringen?", bat er mich.

โ€žGerne. Was war eine der schรถnsten Momente deines Lebens? Du brauchst nรคmlich einen wunderschรถnen Gedanken um den Patronus Zauber zu schaffen. Das ist wahrscheinlich das schwierigste, da du dich voll darauf konzentrieren musst.", fing ich glรผcklich an ihm Expecto Patronum beizubringen. Ich liebte es, andere zu unterrichten. Manchmal รผberlegte ich, Lehrerin in Hogwarts zu werden, sollte der Krieg jemals vorbei sein.

โ€žEhm, die einzigen schรถnen Momente meines Lebens sind mit dir." Diese Aussage schockierte mich total. Ich hatte so schรถne Momente in meinem Leben erlebt, mit meiner Familie, meinen Freunden. Er etwa nicht?

โ€žHast du nicht schรถne Momente mit deinen Eltern erlebt? Zum Beispiel auf Spaziergรคngen, beim Essen oder so? Es kann ja einfach ein Moment dort sein, solange diese Erinnerung mรคchtig ist. Wenn sie dir etwas bedeutet, dann reicht das auch."

Draco lachte kรผhl und fragte: โ€žSchรถne Erinnerungen mit MEINEN Eltern? Dein Ernst? Alles worum es ihnen geht, ist reich und Todesser zu sein. Ich bin ihnen egal. Zumindest meinem Vater, meine Mutter mag mich schon."

Darauf wusste ich nicht, was ich sagen sollte, also schwieg ich einfach. In diesem Moment war es besser.

โ€žJetzt fรคllt mir eine schรถne Erinnerung ein. Ich glaub, sie sollte reichen.", meinte er und versuchte den Zauberspruch. Jedoch schaffte er es noch nicht.

โ€žWelche Erinnerung hast du verwendet?", fragte ich aus Neugierde.

โ€žAls ich das erste Mal durch die Tore von Hogwarts gegangen bin."

โ€žDas reicht auf jeden Fall nicht. Du musst an die schรถnste Erinnerung denken, die dir einfรคllt. Konzentrier dich!", erklรคrte ich ihm.

โ€žOkay, ich hab noch eine. Expecto Patronum!", rief er noch mal, es kam aber nur ein weiรŸer Schleier heraus, der nach Kurzem wieder verschwand.

โ€žSchon besser, aber anscheinend immer noch nicht stark genug"

โ€žDraco?", hรถrten wir eine kรผhle Stimme von oben, โ€žKommst du?"

โ€žIch komme Mum", antwortete er genervt, verabschiedete sich von mir und ging nach oben.

Nun war ich wieder alleine im Keller der Malfoys und konnte mich nur damit amรผsieren, verschiedene Zauber, die ich wรคhrend meiner vier Jahre in der Zaubererschule gelernt habe, zu verwenden. Ich hoffte, dass niemand herunterkam, um erneut Crucio an mir anzuwenden.

Bแบกn ฤ‘ang ฤ‘แปc truyแป‡n trรชn: AzTruyen.Top