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Draco und ich redeten dieses Mal wirklich nicht mehr miteinander, obwohl ich ihn schrecklich vermisste. Der Schmerz wurde nicht weniger, sondern mehr. Jeden Tag entstand ein weiterer Riss in meinem zerbrochenen Herzen. Aber ich wusste, dass ich stark sein musste.

Und das einzige, was ich tun konnte, war, seine letzten Wรผnsche zu erfรผllen. Somit zwang ich mich dazu, etwas zu essen und es nicht wieder herauszuwรผrgen, auch, wenn das unglaublich schwer war.

Um mir die Zeit zu vertreiben und mich abzulenken, hatte ich viel fรผr die Jahresabschlussprรผfungen gelernt.

Es war nun der allerletzte Schultag vor den Sommerferien, also der 30.Juni. Bei den Prรผfungen hatte ich รผberall alle Punkte ergattert und konnte es nicht erwarten, meinen Eltern davon zu erzรคhlen. Auch Elsa hatte sehr gut abgeschnitten. Die Lehrer hatten uns sehr viel gelobt.

Elsa und ich saรŸen gerade friedlich am See, wรคhrend wir den Sommer und die Ruhe genossen. Das Wasser plรคtscherte ruhig, als es gegen die Felsen stoรŸ. Der Himmel war wolkenlos, sodass sich das schรถne blau in dem riesigen See spiegelte. Eine leichte Brise wehte mir durch die Haare, durch die ich die warme Temperatur leichter aushalten konnte.

Plรถtzlich sah ich eine schwarze Eule zu mir fliegen. Sofort stand ich auf, hielt meinen Arm aus, damit die Eule auf ihm landen konnte. Ich nahm ihr den Brief ab und las ihn aufmerksam durch.

Liebe Emily!
Bitte bleibe heute in deinem Gemeinschaftsraum. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Erzรคhle das bitte keinem, auรŸer vielleicht Elsa. Denn sie versteht, wie Voldemort ist, ihre Eltern sind ja auch Todesser.
Ich weiรŸ, du wirst mich hassen, fรผr das was ich heute Abend mache. Aber ich habe keine andere Wahl, bitte verstehe das! Sonst bringt er mich und meine ganze Familie um. Oder dich, wenn er von dir erfรคhrt.
Und bitte verrate mich nicht.
Ich hoffe, dass wir uns bald wieder sehen kรถnnen, ich vermisse dich so sehr! Ich liebe dich!

Auch wenn er nicht unterschrieben hatte, was durchaus verstรคndlich war, falls der Brief in die falschen Hรคnde geriet, wusste ich sofort, wer ihn geschrieben hatte. Der Brief war von Draco. Seine Worte brachten mich zum Weinen, er hatte so schรถn geschrieben. AuรŸerdem sah ich ein paar Trรคnen auf dem Brief, die anscheinend von ihm stammten. Er wollte es schlieรŸlich wirklich nicht, was auch immer er machen musste. Aber was machte er heute Abend? Die Trรคnen rannten mir genauso stark herunter wie das letzte Mal, als wir uns gesehen hatte.

Die Welt war so unfair. Durch Voldemort und seine Anhรคnger musste man so viel riskieren. Seine Freiheit. Seine Frรถhlichkeit. Die Liebe. Es war nicht fair.

โ€žWas ist los?", fragte Elsa mich besorgt. Mir fehlten die Worte, denn in meinem Hals hatte sich ein dicker KloรŸ gebildet. Also reichte ich ihr einfach den Brief, den sie schnell durchlas. Fรผr mich hรถrte es sich an, als ob Draco jemanden, der mir wichtig war, umbringen wollte. Aber wen?

โ€žEmy! Du wirst ihn wieder sehen. Keine Angst!", versuchte Elsa mich zu trรถsten, aber das konnte sie nicht. Was, wenn ich Draco nie wieder sehen wรผrde?

โ€žWas wenn er in Askaban endet?", schluchzte ich.

โ€žDann besuchen wir ihn. Versprochen!", versprach sie mir. Danach umarmte sie mich.

Wie Draco es uns befohlen hatte, blieben wir in unserem Gemeinschaftsraum. Ich versuchte zu รผberlegen, wen es treffen konnte. Es hatte bereits Ron und Katie Bell getroffen, als jemand versucht hatte, zu jemandem zu gelangen und den umzubringen. Dieser jemand war Draco gewesen. Zum Glรผck ging es Ron und Katie wieder gut. Aber wรผrde es ein drittes Mal gut ausgehen?

Fรผr eine Antwort auf diese Frage musste ich warten, es ging nicht anders. Elsa versuchte mich zu trรถsten, was aber nicht funktionierte. Ich hatte einfach nur Angst. AuรŸerdem war ich sehr enttรคuscht. Das ganze Jahr รผber hatte ich รผberlegt, wer Ron und Katie fast umgebracht hatte und es war Draco gewesen. Der Junge, den ich liebte, von dem ich das nie erwartet hatte. Aber er wollte es nicht machen. Er machte es einfach aus Angst. Angst um sein Leben. Angst um das Leben seiner Familie. Aber am meisten wegen Angst um mich.

Nach ein paar Stunden sahen wir viele Schรผler nach drauรŸen laufen. Sie versammelten sich alle unter dem Astronomieturm. Elsa und ich drรคngten uns auch nach drauรŸen und was ich dort sah, verschlug mir den Atem. Nein, das war nicht mรถglich! Das konnte nicht sein!

Harry hielt weinend einen leblosen Dumbledore fest. Dumbledore, der einzige, den Voldemort jemals gefรผrchtet hatte. Mir rannten die Trรคnen die Wangen hinunter, wรคhrend tausende Erinnerungen mir vors Auge kamen. Als ich in Hogwarts angekommen war, sein Lรคcheln als ich nach Ravenclaw geschickt wurde. Als ich in meinem zweiten Jahr geweint hatte und er mich getrรถstet hatte. Man hatte mit ihm รผber alles reden kรถnnen, er hรคtte nie etwas verraten. Natรผrlich hatte ich diese Gelegenheit nicht ausgenutzt, aber ich hรคtte mit ihm รผber meine Geheimnisse reden kรถnnen. Dumbledore hatte immer eine Lรถsung gefunden, er war so schlau gewesen. Und jetzt war er weg.

Als ich das realisierte konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich brach vor Trauer zusammen und weinte. Wahrscheinlich so sehr wie Harry. Mittlerweile war Ginny, die schlieรŸlich seine Freundin war, zu ihm gerannt um ihn zu trรถsten. Elsa versuchte mich zu trรถsten. Aber wie sollte sie das machen? Unser netter, sympathischer, intelligenter, mitfรผhlender Schulleiter war gerade gestorben. Innerlich zerbrach ich gerade. Nein, wie konnte Draco nur? Er wusste, wie wichtig mir Dumbledore gewesen war. Ob er selber so traurig wie ich war? Nein, wahrscheinlich nicht, er hatte Dumbledore ja nie gemocht.

Ich war traurig und wรผtend zugleich. Traurig, darรผber, Dumbledore zu verlieren und wรผtend, รผber was Draco gemacht hatte. Wie hatte er das tun kรถnnen? Nun gab es gar keine Chance mehr, diesen Krieg zu gewinnen.

Nacheinander hoben die Schรผler und Lehrer ihre Zauberstรคbe, da sie einen letzten Respekt an Dumbledore wenden wollten. Ich tat es ihnen gleich. Wรคre der Grund nicht so schlimm, kรถnnte man den Anblick von hunderten erleuchteten Zauberstรคben vielleicht genieรŸen, aber im Moment konnte ich das nicht. Ich wollte einfach nur, dass das alles endete, dass Voldemort starb und niemand anderer mehr ermordet wurde. Denn wegen ihm waren so viele unschuldige Menschen gestorben. Und heute unser geliebter Schulleiter.

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