๐๐๐ฉ๐ข๐ญ๐๐ฅ ๐๐ || ๐๐ข๐ง๐ ๐๐๐ก๐ซ๐๐๐ค๐ฅ๐ข๐๐ก๐ ๐๐๐ก๐ซ๐๐ข๐๐๐๐๐๐ซ

TW: Foltermittel
In der ersten Verteidigung gegen die dunklen Kรผnste Stunde stellte sich mein erster Eindruck von Umbridge als richtig heraus. Sie meinte Theorie wรคre genug, um uns in der Realitรคt zu retten. Die ersten paar Stunden hielt ich meine Klappe aber in einer Stunde im Oktober sagte ich etwas, da ich hasste, meine Meinung fรผr mich zu behalten. Denn auch mein Selbstbewusstsein hatte ich nun wiedergefunden.
โAber Professor, wenn wir nur wissen, wie es geht, es aber nicht kรถnnen, dann bringt das uns ja nichts, wenn wir angegriffen werden.", wies ich sie darauf hin.
โNatรผrlich hilft dir das. Auรerdem, keiner wird ein dreizehnjรคhriges Mรคdchen plรถtzlich angreifen.", meinte Umbridge und setzte wieder ihr zuckersรผรes Lรคcheln auf.
โAch ja? Hmm..., da bin ich mir nicht so sicher. Hat Voldemort nicht jeden getรถtet, der in seinem Weg war?", sobald diese Worte aus meinem Mund herauskamen, bereute ich sie sofort. Jetzt hatte ich bestimmt Probleme mit der Krรถte.
โHรถre auf mit diesem Blรถdsinn! Harry Potter ist verrรผckt nach mehr Aufmerksamkeit! Er hat das alles erfunden! So jemanden sollte man niemals glauben.", versuchte sie mir zu erklรคren, mich machte diese Aussage รผber Harry aber nur noch wรผtender.
Mein Respekt vor ihr wurde immer weniger, also entschied ich einfach, das zu sagen, was ich mir gerade dachte: โProfessor, ich glaube ihm! Er hasst diese Aufmerksamkeit! Wenn Sie Voldemort einfach tun lassen, was er will, dann wird er bald viele Menschen getรถtet haben."
โLiebes Mรคdchen, Du-Weiรt-Schon-Wer ist nicht zurรผck.", versuchte sie mir zu erklรคren, wรคhrend ihr falsches Lรคcheln immer schwรคcher wurde.
โDoch ist er schon! Meinen Sie etwa, Cedric wรคre einfach tot umgefallen?", langsam wurde ich echt wรผtend. Wie bei Merlins gestreiftem Pyjama konnte man nur so naiv sein?
โEr ist wegen einem Fehler von sich selber beim Trimagischen Turnier gestorben."
Jetzt ging sie zu weit! Dumbledore hatte es letztes Schuljahr gesagt, das sei eine Beleidigung seines Andenkens. โProfessor, das stimmt nicht! Voldemort hat ihn umgebracht!"
Nun schrie ich schon und Umbridge sagte: โNachsitzen Miss Weasley!"
Elsa blickte mich mitleidend an, mir war es aber egal. So schlimm konnte das ja nicht werden. War schlieรlich nicht das erste Mal, das ich Nachsitzen hatte. Natรผrlich hatte ich nicht oft รrger bekommen, da ich ziemlich brav war, aber manchmal konnte ich meine freche Klappe nicht halten.
Und wie ich mich geirrt hatte. Am selben Tag klopfte ich an der Tรผr zu Umbridge' Bรผro, die mich mit ihrer nett tuenden Stimme hereinbat. Die Tรผr knarzte, als ich sie รถffnete, bevor ich in den Raum trat. An den pinken Wรคnden hingen Bilder von Katzen, Umbridge war wohl ein Katzenfan.
โGuten Abend, Professor Umbridge", begrรผรte ich sie freundlich. Ich musste scheinheilig tuen, vielleicht wurde es dann nicht so schlimm.
โGuten Abend, Miss Weasley. Heute sollst du ein paar Sรคtze schreiben.", erklรคrte sie mir mit einem kleinen, sรผรen Lachen in ihrer Stimme.
Ich wollte schon meine Feder herausnehmen, sie stoppte mich aber: โDu wirst heute mit einer ganz besonderen Feder von mir schreiben. Nรคmlich dieser schรถnen hier." Sie gab mir eine schwarze Feder und sagte: โHeute brauchst du keine Tinte", bevor ich sie danach fragen konnte.
Das kam mir verdรคchtig vor, aber ich fragte sie einfach nur, was ich schrieben sollte. Nicht, dass ich lรคnger Nachsitzen bekam.
โDu schreibst heute fรผr mich โIch hรถre auf keine Lรผgen und schreie keine Lehrer an'. Verstanden?"
โWie oft?", wollte ich wissen.
โSo oft, bis ich zufrieden bin."
Als ich das erste Wort schrieb, wusste ich, dass das keine normale Feder war. Wรคhrend ich schrieb, ritzte sie die Buchstaben auf meinem Handrรผcken ein, dessen Blut dann auf dem Papier erschien. Es tat unheimlich weh, aber ich wollte nicht schwach sein. Also schrieb ich weiter, sodass meine Hand blutete. Nach einem Satz verschwand das Blut aber, der Schmerz blieb jedoch. Noch mal schrieb ich dieselben Wรถrter und an denselben Stellen blutete meine Hand wieder. Wieder und wieder schrieb ich, wรคhrend sich die Wunden immer wieder รถffneten und dann wieder verschlossen. Aber bald heilte sie nicht mehr. Die Wunden blieben offen. Nach mehr als fรผnfzig Mal schreiben war meine ganze Hand voller Blut, in meinen Augen waren Trรคnen und mir wurde schwindelig.
Das hier war ein reines Foltermittel. Trotzdem schrieb ich weiter. Umbridge wurde aber nie zufrieden. Doch ich durfte keine Schwachstellen zeigen, ich durfte nicht weinen.
Stundenlang schrieb und schrieb ich, bis es plรถtzlich an der Tรผr klopfte.
โHerein.", sagte Umbridge und ich konnte kurz durchschnaufen.
Es war Draco. Er zwinkerte mir zu und sagte dann: โProfessor, vor dem Verwandlungszimmer sitzt Peeves und schieรt mit allen mรถglichen Sachen herum. Kรถnnten sie fรผr Ordnung sorgen?"
โJa natรผrlich, aber diese nette Schรผlerin hat jetzt Nachsitzen.", erklรคrte sie.
Bitte las mich weg, bat ich zu Gott. Lass mich aufhรถren zu schreiben! Bitte!
โIch kรถnnte es รผbernehmen.", schlug Draco vor und mein Herz machte einen Freudentanz. Leider hatte ich bis jetzt nicht viel mit Draco geredet und jetzt konnten wir es endlich mal wieder!
Umbridge erlaubte es und verschwand. Sobald man ihre Schritte, deren Lautstรคrke durch Stรถckelschuhe erhรถht wurde, nicht mehr hรถrte, legte ich die Feder weg.
โZeig mal her", forderte er mich auf. Ich zeigte ihm meine blutende Hand und er sagte voller Mitgefรผhl: โDas sieht schlimm aus. Wie oft musstest du es denn schreiben?"
โIch schreibe hier schon seit fรผnf Stunden."
โWas? Was ist mit ihr verkehrt? Sieht die nicht, wie blass du bist und wie schwindelig dir ist?", wollte er wรผtend wissen. Noch nie hatte ich ihn so wรผtend gesehen, es war aber gleichzeitig so sรผร von ihm, dass er sich um mich sorgte.
โEs ist okay Draco. Ich halt das aus." Das war nicht ganz ehrlich, da ich am ganzen Kรถrper zitterte und dachte, ich wรผrde vor Schmerz gleich in Ohnmacht fallen. Schon langsam hielt ich diese Folter nicht mehr aus.
โSorry, dass wir in letzter Zeit nicht viel Zeit miteinander verbracht haben. Ich will immer mit dir reden. Wir dรผrfen uns nicht zu offensichtlich treffen, weil das merkt Umbridge sicher", entschuldigte er sich bei mir.
โAlles gut, ich hatte ja auch wenig Zeit."
Einen langen Moment blickten wir uns in die Augen und wie immer faszinierte mich der wilde Sturm, der in den seinen tobte. Langsam nรคherte er sich mir, bevor wir uns kรผssten. Nichts in der Welt hรคtte meinen Schmerz schneller heilen kรถnnen. Einfach mit Draco zusammen zu sein war schon genug, um mein Zittern wegzuzaubern. Als wir uns wieder lรถsten nahm er mich in die Arme. Ich hatte nicht mehr das Gefรผhl, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen.
Wir saรen lange da und sagten beide nichts, bis Draco sich lรถste und fragte: โIch hab eine Idee. Wenn ich dich immer รผbernehme, wenn du irgendwie bestraft werden sollst, dann kรถnnen wir reden."
Ich nickte, das war eine super Idee! So konnte ich ungestรถrt Zeit mit Draco verbringen. Aber wรผrde Umbridge das erlauben?
Leider hรถrten wir Schritte, also musste ich mich wieder hinsetzen und weiterschreiben. Sofort spรผrte ich wieder den Schmerz, der so kurz weg gewesen war.
โIch denke das reicht.", meinte Umbridge endlich und nahm mir die Feder wieder weg, โMorgen wieder um vier Uhr."
Draco zwinkerte mir zu, wahrscheinlich wรผrde er Umbridge jetzt gleich von seiner Idee erzรคhlen.
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