TW: ESSSTรRUNG
Danach war Hogwarts nicht mehr so wie frรผher. Die einen glaubten Harry, die anderen dem Ministerium. Ich machte mir schon Gedanken, wie das nรคchste Schuljahr sein wรผrde, wenn die Schรผler sich jetzt schon zerstritten.
Meine Essstรถrung verbesserte sich nicht. Nein, sie wurde viel schlimmer. Ich erbrach nun manchmal fรผnf Mal am Tag, sodass sich die Menschen, die mich noch mochten, Sorgen um mich machen.
Doch lange konnte ich nicht darรผber nachdenken, denn bald standen Elsa und ich schon am Bahnhof in Hogsmeade. Auf einmal lief Ginny zu mir rรผber. In ihren braunen Augen erkannte ich Angst.
Sie schloss mich in die Arme, worรผber ich sehr รผberrascht war. War sie etwa endlich zur Vernunft gekommen?
โHarry hat uns erzรคhlt, wie du in Trรคnen ausgebrochen bist und gesagt hast, du hรคttest uns voll vermisst. Und jetzt, wo Du-Weiรt-Schon-Wer zurรผck ist... Emy, ich hab dich auch vermisst! Aber ich war zu stur um mit dir zu reden! Ich glaub wir mรผssen ab jetzt einfach zusammenhalten."
Darauf konnte ich nichts sagen, da ich erstaunt von ihrem Ablegen der Sturheit war. Stattdessen erwiderte ich die Umarmung und genoss es, mich endlich wieder mit meiner Schwester zu verstehen.
Elsa, Ginny und ich teilten gemeinsam ein Abteil im Zug und redeten viel. Schlieรlich mussten wir die ganze Zeit nachholen. Laut Ginny wollten meine Brรผder immer noch nicht mit mir reden, besonders die Zwillinge.
โJa, die haben Pech, weil in den Sommerferien kรถnnen sie mir nicht aus dem Weg gehen.", meinte ich, lachend. So viel hatte ich lange nicht gelacht. Genau gesagt war es in letzter Zeit schwierig gewesen, mir รผberhaupt ein Lรคcheln aufs Gesicht zu zaubern.
โYep. Aja, ich sollte dich warnen: Fred und George haben gesagt, sie bringen dich um. Das will ich aber zuerst sehen.", sagte Ginny so nebenbei, dass ich noch mehr lachen musste. Natรผrlich waren sie starke Zauberer, aber ich bezweifelte, dass sie schaffen wรผrden, mich umzubringen.
โWeiรt du was? Ich suche sie jetzt und schrei sie so an, wie Mum das machen wรผrde. Kommt ihr mit?", entschied ich, da ich wusste, wie sehr die Zwillinge sich vor Mums Standpauken hatten. Vielleicht schaffte ich es ja auch, ihnen Angst zu machen. Jedenfalls freute ich mich auf ihre Gesichtsausdrรผcke.
Sie folgten mir hinaus und wir suchten das Abteil der Zwillinge. Schon bald fanden wir sie. Sie teilten sich, wie immer, ein Abteil mit Lee Jordan. Als wir erschienen, wollten sie mich schon verfluchen, ich lieร das aber nicht zu.
โWisst ihr was? Mir ist es wurscht, wenn ihr mich jetzt hasst! Weil wenn ich es euch nicht wert bin, dass ihr euch mit Draco versรถhnt, seid ihr es mir auch nicht wert, fรผr euch meine Beziehung mit Draco aufzugeben!", schrie ich, wobei ich versuchte, meiner Mutter so รคhnlich zu sein wie mรถglich.
โWoher hast du den Spruch, Kleine?", wollte Fred mit einem Grinsen wissen.
โStellt keine dummen Fragen und ich erzรคhle euch auch keine Lรผgen.", ahmte ich sie wieder mal nach. Das war eine meiner Lieblingssprรผchen von ihnen. Doch anscheinend hatte es funktioniert, denn ich erkannte, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit anfangen wรผrden zu lachen. Und das taten sie auch. Dabei steckten sie mich an.
โOkay, wir haben deine Witze vielleicht ein klitzekleines bisschen vermisst", gab George zu.
โIch eure vielleicht auch. Aber nur ganz ganz wenig.", sagte ich, lachend. Unsere Lachflashe hatten mir so gefehlt. Wie einer von uns angefangen hatte, die anderen dann mitgemacht hatten, da wir alle drei so ansteckende Lacher hatten. Jetzt konnten wir es endlich wieder miteinander tun, ohne die Gefahr eines Mordes.
Der Rest der Fahrt verging schnell. Ich war wieder total frรถhlich, Fred, George und Ginny konnten mich wieder leiden. Es war, als wรคre der Streit nie gesehen. Als hรคtte ich gestern zuletzt mit ihnen geredet. Hoffentlich hรถrte ich jetzt endlich auf, mich zu erbrechen. Denn ich fรผhlte mich wieder, als wรผrde ich etwas wert sein.
Nach vielen Stunden des Lachens kamen wir bei Bahngleis 9 3/4 an, wo der Hogwarts Express stehenblieb. Gemeinsam stiegen wir aus, ich verlieร die anderen kurz um einen bestimmten Menschen zu suchen. Tatsรคchlich erkannte ich platinblonde Haare in der groรen Menschenmenge. Ich quetschte durch die vielen Menschen, um zu meinem Freund zu gelangen.
โTschรผss, Draco! Ich werde dich vermissen.", sagte ich und gab ihm einen sanften Kuss. Diese Kรผsse wรผrden mir fehlen. Wรผrde es nach dem Ferien gleich sein oder wรผrde alles sich รคndern? Als wir uns wieder voneinander lรถsten, blickte ich ein letztes Mal in seine tiefen, grauen Augen.
โIch dich auch. Schรถne Ferien! Pass auf dich auf. Und bitte zwinge dich in nรคchster Zeit nicht, zu erbrechen.", sagte er mit seinem sรผรen Lรคcheln, ehe er zu seiner und ich zu meiner Familie ging.
Sobald ich bei ihnen ankam, umarmte ich meine Eltern, die sich kein bisschen verรคndert hatten. Nur betrachteten sie mich nicht mehr mit genau demselben Blick, wie vor einem Jahr. Bestimmt hatten sie Kimmkorns Artikel gelesen.
โDu musst mir jetzt mal das mit Malfoy erklรคren", begrรผรte Mum mich, genau wie erwartet.
โJaja, spรคter.", sagte ich genervt. Ich erkannte aber, dass Mum lรคchelte. Vielleicht wollte sie sich bei Draco und mir gar nicht einmischen?
โUnd wieso bist du so dรผnn geworden?", fragte Mum besorgt. Das hatte ich schon oft gehรถrt, aber ich selbst empfand es trotzdem nicht so. Ich fand mich fast schon zu dick.
โIch bin nicht dรผnn geworden", stritt ich ab.
โEmily, hast du dich gesehen?", mischte mich mein Vater ein.
โJa, ich...", ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
โWir mรผssen unbedingt wieder etwas in dich bringen", meinte Mum. Der Gedanke daran, mehr zu essen, gab mir einen Brechreiz. Ich wollte nicht zunehmen.
Bแบกn ฤang ฤแปc truyแปn trรชn: AzTruyen.Top