Sleepless

Taehyung pov.

"Ich liebe dich", sagte er und schaute mir tief in die Augen, bevor mir diese vor Erschöpfung zu fielen und ich von Dunkelheit umgeben wurde.

Friedlich schlafen konnte ich diese Nacht jedoch nicht. Nicht wegen der Kälte die mich umgab, auch nicht der steinharte Boden oder die Angst vor dem darauffolgenden Tag war es der mich am Durchschlafen hinderte.


Bilder flackerten vor meinem inneren Auge auf.


Eine Frau stand vor ihm. Mit den Händen raufte sie ihr dunkles Haar, welches ihr schon fast bis zur Hüfte fiel. Ich selbst sass einige Meter vor ihr auf einem weissen Sessel, in dessen Lehnen sich meine Fingernägel schnitten.
"Taehyung, wieso tust du das", fragte sie verzweifelt, "wieso tust du dir das an?" Ein tiefes Räuspern drang aus meiner Kehle. "Sprich mit mir, bitte, wieso sagst du denn nicht, wenn es dir schlecht geht", wollte sie wissen und kam mir währenddessen immer näher.

"Ich tu gar nichts", sagte ich.

Gelogen.

"Ist etwas mit der Psychologin nicht gut, willst du sie wechseln?" Ich blicke in ihre haselnussbraunen Augen, welche genauso wie meine von einem Funken Moosgrün geziert waren, was sie unverwechslend glühen liess.

"Nein, mit ihr ist alles oke. Ich gehe regelmässig hin. "

Gelogen.

"Aber", sie streckte ihre Hand nach meiner aus und umfasste sie sanft, "bitte sag mir, wenn du dich komisch fühlst." Nickend wollte ich aufstehen, da packte sie auf einmal mein Handgelenk und riss mir den Ärmel meines Hoodies hoch.
Hörbar schnappte sie nach Luft, liess empört von mir ab und rannte fluchend aus dem Zimmer. "Du bist krank Taehyung, du bist verrückt", mit diesen Worten knallte sie die Haustür zu und liess mich nachdenklich im Wohnzimmer zurück.


"Hey... hey, alles okay, Tae?" Erschrocken riss ich den Kopf herum. Zwei starke Arme verhinderten aber, dass ich mich richtig bewegen konnte, wodurch Panik in mir aufstieg. "Ah!", drang es erstickt aus meiner Kehle, woraufhin ich sekundenschnell losgelassen wurde.
"Hey, Tae, ich bins... tae.."

Tatsächlich, Jungkook hatte mich bloss umarmt, wie ich nun feststellte. Der 18-jährige lag in der Ecke, in die ich mich gelegt hatte und schaute mich mit seinen kohlenrabenschwarzen Knopfaugen an. "Kooks", murmelte ich und legte mich wieder an den kalten Boden.
"Du zitterst ja am ganzen Körper.... " In Gedanken versunken schaute ich ins Leere.

Das war meine Mutter gewesen.

"Lass dich aufwärmen, du erfrierst ja noch..." Beschützend zog er mich an sich und drückte mich an seine warme Brust...



"Du hast es schon wieder getan!", schrie meine Mutter empört, "wie viel mal habe ich dir gesagt, dass du das lassen sollst!" Ich zuckte gleichgültig mt den Schultern. "Denk an deine Mutrer Taehyung. Tu ihr das nicht an!" "Was weist du schon Vater", spottete ich.
"Sie will nur das Beste für dich"n
verteidigte der Arzt seine Frau. "Ach so, nur das Beste?", gelassen sah ich ihn an und zog eine Augenbraue nach oben, "das Beste für euren 2. geborenen Sohn in einer verdammten 1-Kind-Politik!?" Das liess sie erstmals verstummen. "Der Sohn, den sie auf die Welt gebracht hat, im Wissen, dass er nie auf eine Schule gehen wird, niemals Freunde haben wird, nicht einmal auf die Strasse spazieren gehen durfte und von heiraten reden wir besser nicht. Wie auch? Ich hab ja nicht einmal einen Ausweis", fasste ich meine Lage ruhig zusammen. Fast schon zu ruhig, sodass es etwas gruseliges in sich hatte.

"Das hat nichts damit zutun!", schrie mein Vater. "Ach womit den sonst? Ich darf ja nicht einmal existieren!", verteidigte ich meien Situation völlig verzweifelt. "Du bist dich erst 19 Taehyung... das Leben fängt doch erst gerade an"n veruschte es meine Mutter.
"Bitte, lass das." "Oke.. ist gut" flüsterte sie resigniert, woraufhin ich seufzte. "Viele tun das", fuhr ich gelassen fort. "Ich weiss", sagte mein Vater, "aber du tust es ayf eine ander Art und Weise." "Hm" ,grummelte ich.
"Ich hab einmal gehört wie er meinte, es sei seine Leidenschaft", schluchzte meine Mutter uns vegrub ihr Gesicht hinter den kleinen Händen mit den abgekauten Nägeln, noch etwas, das ich ihr gleichhatte.
"Ist es auch, gab ich wahrheitsgemäss zu und ernette daraufhin einen nicht gerade freundlichen Blick meines Vaters.
"Ich verstehe, dass es dir nicht so gut geht und dass du enttäuscht bist, aber was du tust ist nicht mehr normal Taehyung. Sowas machen nur Geisteskranke."



"Tae" Keuchend riss ich die Augen auf. Schon wieder diese Erinnerungen. Darauf könnte ich jetzt wirklich verzichten. "Tae, du murmelst im Schlaf...", erklärte sich der Tattöwierte, der immer noch neben mir lag. Schweigend blinzelte ich ihn an. "Du erinnerst dich, nicht wahr." Mir auf die Lippe beissend nickte ich schüchtern. "Es ist alles gut, versuch noch ein wenig zu schlafen", meinte er und schon fielen mir erneut die Lieder zu.



Sie sagen ich sei krank, aber das stimmt nicht.

Wasser tropfte mir von den braun-schwarzen Strähnen übers Gesicht, bildete an meinem Hals ein Rinnsal und lief über die nackte Haut an meinem Oberkörper hinab.

Eiskalt, so wie ich es mir gewohnt wad. Langsam hob ich den Kopf und versuchte meine Zehen zu bewegen, welche von der extremen Kälte schon fast betäubt waren.

Am liebsten sass ich Abends allein unter der Dusche. So konnte ich slebst nicht einmal merken, wann sich Salzwasser in das Süsse mischen würde.
Ich weinte nicht vor Schmerz oder Einsamkeit. Obwohl ich guten Grund sazu gehabt hätte.
Ich war Überflüsig, störend, ein Fehler...

Doch das war nicht der Grund meines Tränenvergiessens, ich weinte nicht aufgrund des schrecklichen Brennens, das von meinen Armen, Beinen, meinem Bauch und sogar meinen Händen durch meinen ganzen Körper stach.

Ich weinte aus Freude.

Ich weinte aus Freude, weil ich es wieder geschafft hatte, mich dem Tod näher zu fühlen.

Lächelnd blickte ich auf meine blutbesudelten Hände...
...sie hatten Recht.



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Sorry wen ich euch kurz stören muss. Wie findet ihr die Story?  
LG Jenni <3

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