I can't

Im Verlauf des Tages kam noch eine Ärtzin vorbei, welche sich meine ganzen Nähte anschaute. Ziemlich zufrieden mit der Heilung der Wunden, war sie aber auch schon bald weg und ich musste mir bis am Abend Jungkooks Gefluche anhören.

Mittlerweile hatten wir auch schon Abend gegessen, da drehte ich mich auf einmal zu dem Schwarzhaarigen rüber und blickte, die Kapuze, schräg ein Auge verdeckend, im Gesicht zu ihm rüber. 

Er sass da jetzt schon den halben Tag, spielte an seinem Handy irgendwas herum und fluchte zwischendurch ausgiebig irgendwelche Leute an, welche nicht einmal existiereten. Warscheinlich spielte er irgend so ein Videogame oder so... was weiss ich schon. Doch anstatt sich auch zu mir umzudrehen und versuchen zu verstehen, dass ich langsam gewaltige Kopfschmerzen bekommen hatte, wandte er den Blick keine Sekunde von dem Gerät ab. Der schein ja auch extrem konzentriert. Was hatte ich auch erwartet. Kopfschüttelnd liess ich mich zurück ins Bett sinken. 

Plötzlich trat jemand ins Zimmer ein. Wieso hatte niemand geklopft? Vielleicht hatte ich es auch einfach überhört... Ein Blick zu Jungkook gab mir zu verstehen, dass er noch weniger mitbekommen hatte als ich, er fokussierte sich immer noch voll und ganz auf die vielen Lichter, die auf seinem Handy herumtanzten. "Guten Abend Taehyung, ich hoffe ich störe dich nicht um die späte Zeit. Er schenkte mir ein warmes Lächeln, welches ich möglichst herzlich zu erwiedern versuchte. "Na wie geht es dir denn heute?" Ich antwrotete mit einem schlichten Schulterzucken. "Was mich natürlich interessieren würde, ist ob du dich denn genauer an irgend einen Vorfall erinnern kannst, der nach deinem 15. Lebensjahr geschah." Ich schüttelte betrübt den Kopf. Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und einfach Dunkelheit über meine Jungend gelegt.

"Darf ich mir vielleicht dein -" Ich schüttelte sofort heftig mit dem Kopf um den Arzt zu unterbrechen, ich wollte nicht, das Jungkoook irgendetwas davon mitbekam. "Nundenn...", meinte Herr Kim und biss sich auf dei Unterlippe. "Hast du starke Schmerzen?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. Es war schon schlimmer gewesen. "Gut, es ist spät, ich komme wieder und dann versuchen wir möglichst schnell über deine Psyche zu reden und am besten auch schon eine Lösungsidee auf die Reihe zu bekommen", er lächelte mir noch einmal aufmunternd zu und wollte schon gehen, da drehte er sich nochmal um und meinte:
 "und mit Jungkook als Zimmergenosse hast du auch keine Probleme, richtig?" 

Ich denke eigentlich nicht, dass er das ernst meinte, dennoch bot sich mir jetzt natürlich die Einmalige Gelegenheit, zu sagen, dass der Typ nicht ganz normal war. Zwar, vielleicht übertrieb ich auch einfach. Ich meine ich konnte ja niemanden dafür verurteilen, wenn er mich nicht mochte, das war ja kein Verbrechen...
Ich wollte gerade den Mund aufmachen, da kam mir in den Sinn, das ich eh nur ein Krächzen von mir geben würde und schloss ihn sofort wieder. "Alles okey?", fragte der Arzt also nochmals nach und ich nickte schnell. 

Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und ich atmete erleichtert aus. Das war ging ja noch. Ist ja gar nichts passiert. Ich legte mich etwas hin, da ich wieder Kopfschmerzen bekommen hatte und driftete bald in einen unruhigen Schlaf ab.

"Sag mal spinnst du eigentlich!?", schrie Jungkook auf einmal. Erschrocken fuhr ich hoch, nur um zu merken, dass er gar nicht mit mir sprach. Jedenfalls war er aufgestanden und hatte den Rücken zu mir gekehrt. Soweit ich erkennen konnte, sprach er mit jemandem am Telefon.
"Du kannst doch nicht verlangen, dass ich jetzt irgend so ne Tussi abschlachten geh! Boss, ich bin in nem fucking Krankenhaus. Und ich habe auch einen Grund! Mein Bein ist Müll! Ich kann nichts mehr als paar Schritte gehen!" 

Meine Verwirrung verwandelte sich augenblicklich in Schock, als ich hörte, was er sagte. Was zum gottverdammten Teufel meinte er mit abschlachten? Er meinte doch nicht wirklich... nein, das konnte nicht sein! Defintiv nicht!

Meine Fantasie war wohl mit mir durchgegangen.... Hoffen konnte ich ja.

"Ist ja gut! Aber ich sag ich kann ned! Wenn ich jetzt wieder arbeite, dann breche ich mir das Bein am Schluss nochmal also such dir gefälligst nen Ersatzt für deine dreckigen Killeraufgaben!", erklärte der Schwarzhaarige schlicht genervt.

Er legte seuftzend auf und wuschelte sich durch die Haare, währenddem er sich langsam zu mir umdrehte. Er blickte auf und sein Blick landete natürlich sofort auf mir, wo er auch kleben blieb. Ich beobachtete mit schlechter Sicht, wie sich sein Gesichtsaudruck innerhalb von Sekunden von Überrascht auf wütend wechselte. 

"Hast du nur so getan als würdest du schlafen?", zischte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Ich schüttelte panisch den Kopf. Er sah wirklich stinksauer aus. "Lügner!", schrie er mich an und knallte mit der Hand neben sich auf den Schrank, wodurch ich erschrocken zusammenzuckte und dann versteifte. Ich traute mich nicht etwas anderes zu machen als einfach stillzusitzen und meine Hände anzustarren.

Versucht ein Zittern am ganzen Leib zu unterdrücken, hielt ich den Atem an, als er ums Bett herumlief und sich vor mich stellte. "Was hast du gehört?" Keine Antwort. "Was du gehört hast verdammt Taehyung!?", brüllte er mich an. Nicht aufschauend verharrte ich einfach und hoffte darauf, dass er sich beruhigen und etwas weggehen würde.

"Eh , schau mich an! " Ich blickte stumm zu Boden.
"Ich hab gesagt du sollst mich anschauen du kleine Schlampe!"
Mit Tränen in den Augen schüttelte ich den Kopf. "Verdammt Taehyung man schaut den Leuten in die Augen wenn man mit ihnen redet!" Schluchzend verdeckte ich mein Gesicht mit den Händen.
Er sollte es nicht sehen. Er würde sich ekeln. 

"Ich kann nicht", dachte ich verzweifelt. 

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