I am sorry
Taehyung pov.
Ich hob den Kopf und blickt ihm zum allerersten Mal richtig in die Augen. "Oh mein Gott", flüsterte Jungkook, doch das brachte mich nicht dazu, meinen intensiven Blick abzuwenden. Seine Augen waren wunderschön. So dunkel, fast kohlenrabenschwarz, ich hätte mich darin für immer verlieren könnnen... Leider schubste Jungkook mich im nächsten Moment ein paar Schritte von sich und meinte: "Wieso lebst du überhaupt noch hm?" Ich fing meinen Körper taumeld auf und schaute wieder zu Boden. "Nein, Taehyung es reicht mir mit dem schmollen! Ich will das du mich ansiehst!", befahl er. Ich ging seinem Wunsch nach und blickte ihn nun wieder direkt an. Dabei merkte ich, das wir eigentlich etwa gleich gross sein mussten.
"Du hast doch niemanden, nicht wahr?", zischte er mich an und musterte mich verabscheuend. Ich biss mir stark auf die Unterlippe. "Weisst du wenn ich du wäre Taehyung, dann würde ich mich einfach umbringen"Jedes seiner Worte schienen wie ein Messerstich, der bei jedem mal tiefer durch meinen Körper stiess. "Du wirst doch eh nie aus dem Scheiss Krankenhaus rauskommen", redete er weiter, "du wirst hier drin irgendwann einfach verrückt werden. Was ist das für ein Leben Taehyung? Huh?" Langsam wurde ich wütend. Er sollte seine Fresse halten verdammt nochmal! Für was hatte mein Körper wochenlang im Komma ums Überleben gekämpft? Das ich jetzt aufgab? Hätte er wohl gerne.
In Gedanken versunken merkte ich gar nicht, wie Jungkook wieder näher zu mir getreten war und seine Stirn leicht an meine anlehnte. Heilige Scheisse wieso musste sich der immer so anschleichen. Für ein paar Sekunden sagte er nichts. Es herrschte Stille im ganzen Raum. So als wäre die Zeit um uns herum kurz eingefroren. Nur unser regelmässiger Atem, der gegeneinander stiess, war zu hören. "Es tut mir leid Taehyung", flüsterte Jungkook auf einmal und legte seine Hände in meinen Nacken. "Das ist alles meine Schuld", hauchte er mir gegen die Lippe. Die Luft knisterte aufgrund seiner Nähe und ich bermekte zum ersten mal was für eine schöne pinke Farbe seine Lippen hatten. Mir wäre das Ganze normalerweise wohl sehr unangenehm aber ich war einfach so fixiert auf seine Stimme, dass ich gar nicht richtig realisierte, wie nahe er bei mir stand. Das Einzige, was mich interessierte, waren seine Worte.
Es tat ihm Leid, meinte er das etwa ernst? Oder wollte er mein Vertrauen doch noch gewinnen? War er einfach total durchgeknallt? Ich meine er ist doch ein Auftragsmörder... Was wenn er mich auch umbringen würde? War das alles reine Taktik? Ich schauderte und versuchte den Gedanken abzuschütteln. Nein, ich musste realistisch bleiben, es gab nicht einmal jemanden, der mich töten wollen würde. Schliesslich kannte mich ja niemand.
Jungkook machte ein paar Schritte zurück und ich sah in seine tränennassen Augen. Tat es ihm wirklich Leid oder konnte er nur so verdammt gut schauspielern? Hatte er allerernstes geweint? Er schloss die Tür wieder auf und legte sich in sein Bett. Ich ging zu meinem eigenen und setzte mich. Dann musterte ich den Jungen vor mir erstmals genauer. Er sah schon nicht mehr ganz so stark und arrogannt aus, nicht mehr so wie das grösste Arschloch, wenn er Tränenspuren auf den Wangen hatte.
"Du fühlst dich allein oder Taehyung?", fragte er dann plötzlich ziemlich direkt. Ich nickte wahrheitsgemäss. Niemand hatte sich laut den Ärtzen je nach mir erkundigt. Wochenlang war ich allein im Spital gewesen und hatte gekämpft am Leben zu bleiben. Ohne selbst es richtig mit bekommen zu haben bin ich nur knapp dem Tod entkommen. Worüber hinaus ich mich wirklich fragte, wieso ich überleben musste, wenn doch jeder andere gestorben war.
Ohne auch nur um Erlaubnis zu bitten, legte sich Jungkook auf einmal neben mir ins Bett und umarmte mich dann von hinten. Seine Hände wanderten wieder über meine Narben und ich zog scharf die Luft ein. Nicht schon wieder bitte!
Doch zu meinem erstaunen entfernten sich Jungkooks Finger wieder von den empfindlichen Stellen und er legte sie einfach sanft an meine Taille. "Ich weiss das du unglaubliche Schmerzen hast", sagte er leise und zeichnete irgendwelche Linien auf meine Arme. Er hatte Recht, die Medikamente brachten ehrlich gesagt nicht sehr viel. Es war immer noch ständig so, als würde man mit nem aufgeschlitzen Körper durch die Gegend gehen. "Wärst du nicht ... wärst du nicht lieber naja ... tot?", fragte er dann vorsichtig. Ich legte meinen Kopf ein wenig schief und versteifte meine Schultern. Ich wollte nicht darüber nachdenken sonst kam ich noch auf dumme Gedanken. Moment, vielleicht war genau das Jungkooks Plan. Mich dazu bringen Suizid zu begehen... aber wieso? Nein, das gab keinen Sinn. Aber Jungkook allgemein machte auch keinen Sinn. Ich verwarf den Gedanken schnell wieder, da ich einfach zu müde war, mir jetzt noch über das den Kopf zu zerbrechen.
"Es tut mir so Leid, Taehyung", nuschelte er in mein Ohr. " Es tut mir Leid, dass dein Körper mit Narben übersäht ist. Es tut mir Leid, dass du keine Familie hast. Es tut mir Leid, dass du nicht mehr sprechen kannst und es tut mir Leid, was mit deinem Auge passiert ist. Du hast das alles doch nicht verdient" Ich zitterte bei seinen Worten. "Aber am meisten tut es mir Leid, das du noch lebst. "
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