𝟒 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵
Jisung PoV
Es war, als würde die Zeit stehen bleiben.
Den Schmerz, an meiner Stirn, nahm ich gar nicht mehr wahr. Das einzige, was ich sah, in diesem Moment, war dieser Traum, diese Erinnerung oder was es auch immer war. Ich wusste es nicht.
Was ich auch nicht wusste, war, dass ich weinte. Heiße Tränen liefen mir übers Gesicht, während Bilder vor meinen Augen vorbeihuschten, von Personen, die ich nicht mal kannte.
Gedämpfte Stimmen riefen nach mir, sagten meinen Namen und ich wollte so gerne antworten, doch meine Stimmbänder versagten.
Ich kam erst wieder zurück, als ich spürte, wie jemand von hinten seine Arme um mich legte und mich fest an sich drückte. Felix.
Schnell wischte ich mir die Tränen weg und blickte in das Gesicht von dem Menschen, gegen den ich gelaufen war. Er war etwas größer, als ich, hatte dunkelbraune Haare und schaute mich besorgt an.
Ich verbeugte und entschuldigte mich, bevor ich an ihm vorbeihuschte, ohne auf die Rufe meines Kumpels zu achten. Gerade wollte ich einfach nur weg.
Was war da vorhin mit mir passiert? Was waren das für Szenen gewesen, die ich gesehen hatte und wieso waren die so ähnlich, wie die hier?
Die polternden Schritte des Rothaarigen kamen immer näher, doch ich lief stur weiter.
''Jisung. Jisung, jetzt warte doch mal!''
Als ich ein leeres Klassenzimmer fand, öffnete ich die Tür, schlüpfte hinein und wartete, bis der Jüngere ebenfalls drinnen war, dann schloss ich sie wieder.
Erschöpft rutschte ich an der Wand hinunter und sank auf den Boden. Felix ging vor mir in die Hocke und nahm tröstend meine Hand. ''Hey, was ist da gerade passiert?'', fragte er mit ruhiger Stimme und strich mit dem Daumen über meinen Handrücken.
''Ich weiß es nicht'', meinte ich wahrheitsgemäß und sah ihn verzweifelt an. ''Felix, ich weiß es nicht. Ich hab die Tür aufgemacht und bin mit diesem Typen zusammen geknallt, dann kamen so komische Bilder vor meine Augen, als wäre das so ein Déjà-vu gewesen und ich hätte es schonmal erlebt, nur kannte ich diese Personen von den Bildern gar nicht, obwohl, Bilder nicht das richtige Wort ist. Eher sowas, wie ein Flashback.''
Meine Stimme wurde weinerlich und ich zitterte am ganzen Körper.
''Schscht. Alles wird gut'', sagte der Größere und umarmte mich. ''Ich bin ja da.''
In diesem Moment, war ich meinem besten Freund so dankbar, dass er da war. Mit ihm konnte ich über alles reden. Ich brauchte mich nicht zu schämen oder Angst zu haben, schwach zu wirken. Vor ihm konnte ich einfach loslassen.
Plötzlich musste ich lachen.
''Was ist los?'', wollte Felix belustigt wissen und ließ mich wieder los.
''Ach, ich weiß auch nicht'', schniefte ich. ''Aber ist das nicht irgendwie komisch? In meinen ganzen siebzehn Jahren hab ich noch nie sowas erlebt. Und auf einmal lauf' ich gegen irgendeinen Kerl, den ich noch nie gesehen habe - der aber mindestens genauso lange auf diese Highschool geht, wie ich - und seh etwas, was mir noch nie passiert ist und kenne diese Personen auch nicht, die in meinem Flashback vorgekommen sind. Ist das nicht irgendwie total verrückt?''
Ich schnaubte verächtlich. Irgendwas musste schief mit mir sein. Vielleicht ist ja irgendwas in meinem Gehirn verrutscht, bei dem Zusammenprall, und ich bekam jetzt Halluzinationen. Wobei das mit dem Verrutschen nicht ganz so wahrscheinlich war.
''Naja, kann ja sein, dass das irgendwas zu bedeuten hat. Wir können ja Chan Hyung fragen, ob er für dich etwas recherchieren kann. Der ist gut in solchen Dingen, das weißt du ja. Vielleicht findet er etwas Nützliches heraus'', schlug mir mein Gegenüber vor.
Nickend stand ich auf. ''Ja, machen wir das. Kannst du mir aber noch 'nen Gefallen tun?''
''Klar, was soll ich machen?''
''Könntest du, wenn es dir nichts ausmacht, versuchen, etwas über diesen Typen herauszufinden? Vielleicht hilft uns das etwas weiter.''
Gott, wieso hatte ich ihn gefragt? Das grenzte ja schon an Stalking und das würde er nie machen.
''Gerne.''
Warte, was?! ''Im Ernst?''
Felix lächelte mich an. ''Ich mach' das gerne. Außerdem schien dieser hotte Junge, neben ihm, mit ihm befreundet zu sein. Da kann ich, während den Recherchen, versuchen, den näher kennenzulernen.''
Ich grinste. Na, ob da was draus werden könnte.
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Juuu, ein neues Kapitel^^
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