Watched


"Jungkook, was ist passiert?", fragte der überraschte Blondschopf mit grossen Augen, als er die Tür öffnete und vor ihm ein total durchgeschwizter Jungkook stand. 

"Irgendetwas jagt mich", krächzte der Jüngere. Sein Körper bewegte sich keinen Zentimeter, er stand nur zitternd in der kalten Nachtluft, schien jeden Moment vor Erschöpfung umzufallen. 

"Komm rein", sagte der junge Mann, woraufhin sich der Schwarzhaarige regelrecht in dessen Arme warf. 

"J-Ji-min", keuchte er, "Jimin mach die Tür z-zu, bevor e-es kommt." 

Mitleid machte sich in dem Älteren breit, als er seinen besten Freund so verängstigt sah und so liess er sofort die Tür ins Schloss fallen und strich ihm dann beruhigend über den schweissnassen Rücken. 

"Beruhig dich erstmals, was ist überhaupt passiert", fragte er ruhig. 

Jungkooks Griff wurde lockerer, bis er sich von ihm löste und ihn mit einem verstörten Funkeln in den Augen anblickte. "Es hat mich gejagt.... schon wieder", flüsterte er, doch er wurde nur verständnislos angestarrt. 

"Wer hat dich verfolgt? Hat dir jemand wehgetan." "Nein, es war kein jemand, es war ein... es war ein etwas, es wollte mir wehtun, aber ich konnte fliehen... noch", erzählte Jungkook unheilvoll. 

Der Ältere forderte seinen besten Freund erstmals auf, sich in das Leere Wohnzimmer zu setzten und schaute ihn, nachdem er ihn mit einem heissen Kakao und einer Decke versorgt hatte, fürsorglich an. 

"Erzähl", forderte er ihn sanft auf. 

"Jimin, ich- ich hab' schreckliche Dinge gesehen. Ich bin zu dem alten Haus von Taehyung gegangen und hab' dort sein Tagebuch gefunden", begann er in der Hoffnung, dass ihn der Andere nicht fragen würde, wer der von ihm erwähnte Junge war, "dann wurde ich verfolgt. Ich weiss nicht von was, aber ich weiss wieso. Dieses Ding, was auch immer es sein mag, es will mir etwas antun. Es will mich töten."

"Jungkook, schau mal ich bin dein bester Freund und ich will dir helfen, aber ich hab' gehört, dass es dir nicht so gut geht, nachdem du diesen Unfall hattest", seufzte der Blonde etwas hilflos, "Es tut mir ja leid, wenn ich dich damit unangenehm konfrotiere, aber stimmt es, dass du zum Psychiater gehen musst?"

Stille.

"Tut mir leid, war ne blöde Frage, musst du natürlich nicht beantworten", fügte er sich schämend hinzu. 

"Nein", meinte Jungkook langsam, jedes Wort, was er aussprach gut durchdacht, "nein Jimin, du musst dich nicht entschuldigen. Es stimmt. Ich habe Schizophrenie."



Den Rest des Abends schwiegen die beiden Jungs. Jungkook lag die ganze Zeit über neben Jimin in dessen Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und konnte nicht aufhören an Taehyung zu denken. Er spürte sein Herz richtig schmerzen. Kaum erträglich, war das Stechen, welches ihn unaufhörlich quälte. 
Liebeskummer war ein verboten schönes Wort für solches Leiden.

Irgendwann stand der hübsche Junge schweigend auf und wuschelte sich kurz durch Haar, bevor er sich ausgiebig streckte. Seine Armen hatten sich schrecklich verkrampft. 

"Kooks? Hast du hunger?", fragte Jimin ihn und richtete sich, den Schlaf aus den Augen reibend auf, um seinen Freund anzublicken. "Wir können uns Chips packen und uns 'nen Film reinziehen", schlug er noch zuckersüss lächelnd vor. 

"Nein, nein", antwortete Jungkook und setzte ein falsches Lächeln auf, da er wusste, wie sehr er seinen bemühten Freund mit einer gelangweilten Miene verletzt hätte. Jimin machte sich manchmal etwas zu schnell sorgen, kümmerte sich aber auch gut um den Jüngeren, wenn es ihm einmal nicht gut ging. 


Müde watschelte er also ins Bad, erledigte das Nötige und wusch sich nach seinen Händen dann auch noch sein Gesicht mit extra kaltem Wasser. Keuchend drehte er sich vom Spiegel weg, um dem angeschlagenen Jungen zu entkommen, der ihn von der anderen Seite der Spiegelung angeglozt hatte. 

Doch es schien ihm, immer noch, als würde er beobachtet werden. 

Leicht keuchend von der Kälte, hob er sein Oversize Shirt auf, um sich mit dem schwarzen Stoff das Gesicht ein wenig abzutrocknen. 
Als er es wieder fallen liess, sodass es seine schmale Taile verdeckte, gefror ihm sämtliches Blut in den Adern. 

Ein ohrenbetäubender Schrei verliess seine Kehle, als er die dunklen Augen entdeckte, die ihn aus dem Fenster vom 1. Stock unheilvoll anstarrten.

"Jungkook! Kooks, was ist los!?", schrie Jimin und hämmerte wie wild an die Badezimmertür, "lass mich sofort rein, Mann!" Keuchend schloss der Schwarzhaarige seine Augen, um seinen Puls unter Kontrolle zu behalten und bewegte mich langsam zur Tür, bis ich den Schlüssel zwischen meinen Fingern spürte und ihn langsam im Schloss umdrehte.

"Kooks", keuchte Jimin, der den Jüngeren mit vor Sorgen verzerrtem Gesicht anblickte. 
"Was ist? Hast du etwas gesehen? Ist dir etwas geschen?", fragte er mitfühlend.

Jungkook schaute den Blondschopf mit einem Blick an, aus dem jedes bisschen Verstand verloren gegangen war, purer Wahnsinn spiegelte sich in den funkelnden Augen des Schwarzhaarigen.

"Es ist hier", sagte er mit bebender Stimme, "und es will mich umbringen."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top