trackless

Wie gebannt starrte der Junge auf seine Hände, mit denen er sich zitternd am Tisch festgekrallt hatte.

Taehyung war echt. Er hatte gelebt.

Er würde mit seinem Leben darum wetten, das dies eine Tatsache und kein Hirngespinst war.

Jemand musste die Leiche vortgetragen haben. Vielleicht wollte sein Bruder auch nur, dass er nicht in trauer erstickte, nachdem er schon körperlich etwas angeschlagen war.
Aber was waren schon die paar Prellungen und die Bewustlosigkeit, wenn man daran dachte, dass er wohl gerade dabei war, den Verstand zu verlieren.

Schreiend schlug Jungook mit den Händen gegen den Tisch.
Verzweifelt liess er seinen Kopf gegen die harte Platte fallen. Hob ihn hoch, nur um seine Tat zu wiederholen.
Tränen liefem ihm übers Gesicht. Seine Schreie wurden von lauten Schluchtzern erschüttert.

Betäubt von dem Schmerz stand er, sich mit einer Hand wacklig abstützend auf und torkelte hustens und keuchend auf die Tür zu.

Weinend rannte er die Treppe nach unten ins Erdgeschoss und stürmte dann, ohne sich auch nur Schuhe anzuziehen, zur Tür heraus.

Barfuss rannte er die Strassen der ruhigen Stadt entlang.

Wäre er bei klarem Veratand gewesen, hätte er wohl den nächsten Bus zu Jimin genommen, seinem langjährigen Kumpel oder er wäre zu seinem Cousin gegangen, der immer ein offenes Ohr hatte und ein naturtalent darin war, Menschen aufzumuntern.

Beide wohnten nicht weit, jedoch blendete Jungkook dies komplett aus. 

Das Einzige, was er wollte, war zu Taehyung. Er würde mit seinen Eltern reden. Ihnen sagen, dass es alles seine Schuld war.

Es war ihm egal, was sie mit ihm tun würden. Er wollte ihnen nur sagen, wie Leid es ihm tat. Wie kaputt es ihn machte ohne Taehyung zu leben.

Er hatte gar nicht realisiert, wie viel Zeit vergangen war, als er an einer, ihm bekannten Kreuzung ankam.
Ausser Atem, fast hechelnd, blieb er stehen und blickte sich vergewissernd um.
Tatsächlich war er schon vor der Strasse angekommen, in dem sich das kleine Haus der 3-köpfigen Familie Kim befand.

"Das war mein Schicksal"

Taehyungs letzte Worte kamen wieder in ihm hoch, als er weitwr durch die Strasse lief.

Keuchend vor Anstrengung verschnellerte er sein Tempo.

Tief in seinem Inneren nagte die Hoffnung, dass alles nur ein schrecklich brutaler Albtraum war und das Taehyung wohlauf zu Hause auf ihn wartete.

Auf einmal spürte der Junge eine Hand auf seiner Schulter. Erschrocken fuhr er herum.
"Kann ich ihnen helfen?", fragte ihn ein junger Mann, der ihn besorgt musterte.

Jugkook schaute den Minthaarfarbigen nur perplex an.  "Geht es ihnen gut? Sie sehen panisch aus, ist ihnen etwas zugestossen?", sagte der Fremde und drückte Jungkooks Schulter etwas fester.

Suchend  wich der Blick des Schwarhaarigen hinter den jugen Mann. Das Haus, nachdem er suche, war noch nicht zu sehen.

"Ich-", Jungkook schluckte und sammelte sich. "Kennen sie die Kims? Ich muss zum letzten Haus an der rechten Strassenseite, das neben dem defekten Stromkasten", erklärte er wieder halbwegs bei Verstand.

Der Fremde runzelte die Stirn. "Sie müssen sich irren, da wohnt keine Familie Kim", sagte er zögernd, " aber-"

Weiter hörte Jungkook gar nicht zu. Mit einem feurigen Blick, riss er sich von dem Mann los und stürmte weiter richtung Strassenende.

"Lügner, zischte Jungkook wütend und legte die letzten paar Meter zurück.

Endlich blieb er am Ende seiner Kräfte stehen. Keuchend stütze er sich mit den Händen auf den Knien ab um an mehr Sauerstoff zu gelangen.

Dann hob er erwartungsvoll den Kopf.

"Nein", flüsterte er.

"Nein!"

Vor ihm stand nichts anderes als eine alte Ruine. Ein total verlassenes Haus, welches wohl bald zum Abriss verurteilt werden würde.

"Bitte komm zurück!", brüllte Jungkook voller Leid und brach mitten auf der Srasse in sich  zusammen.

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