the bridge


Jungkook wirbelte herum und sprintete seinem Freund hinterher, der ihn grob mit sich zog. "Schneller", keuchte er. Das Gelächter war noch immer zu hören. 

Der Schwarzhaarige beschleunigte und rannte nun keuchend durch die Strassen Seols. "Nicht anhalten"; zischte Taehyung, als er den sehnsüchtigen Blick des jüngeren entdeckte. Jungkook schaute auf die ganzen Häuser, an denen sie vorbeirannten. 

Sie irrten durch unzählige Gassen, bis Taehyung auf einmal apruppt stoppte, sodass er fast in ihn reingerannt wäre. Aprupt stoppend versuchte sich der 15-jährige in der Dunkelheit zu orientieren. "Wir sind bei der Brücke die zur Autobahn führt", sagte Taehyung ausser Atem und stütze sich auf den Knien ab, "ich glaube du bist sicher." 
Jungkook nickte. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte Angst. 
Seine Brust pochte. Stöhnend rieb er sich die Stelle an die der schwere Fotoapparat geschlagen hatte, währenddem er die ganze Strecke gerannt war. 

"Das war genug Sport für die nächsten drei Jahre", schnaufte Tae, der bemüht versuchte an Sauerstoff zu kommen. Obwohl ihre Lage eher bedrückend als lustig war, konnte sich Jungkook ein leises Lachen nicht verkneiffen. "Mobb' mich nicht", maulte der Lockenkopf, "nicht jeder ist so sportlich wie du."

"Ist ja gut", Jungkook wuschelte ihm lachend durch die volumösen Haare, woraufhin ihn Taehyung innig ansah. 

"A-aber Taetae?", begann er, "w-was war das?" 

Taehyung überlegte. Angespannt biss er sich auf die Unterlippe. 


Der Jüngere legte ihm zwei Finger ans Kinn und zwang ihn sanft ihn anzusehen. "Bitte Tae, sprich mit mir", flehte er, "Ich brauche endlich antworten. Was zum Teufel war das eben?"

"Ich weiss es nicht"; antwortete er ehrlich, "Was auch immer es ist, es ist gefährlich. Es will dich tot sehen Jungkook." 

"Du machst keine Witze oder? Du verarschst mich nicht Kim Taehyung, nicht wahr?"

Er schüttelte den Kopf. "Dein Leben ist in Gefahr. Jemand, etwas, wird dich töten, es sucht dich und es wird dich finden, wenn du nicht auf der Hut bist." 

Die Augen des Teenagers wurden glasig als er diese Worte hörte.

"Ich werde alles tun um dich zu beschützen, aber ich weiss einfach zu wenig. Die Fotos, sie werden dich beschützen, vergiss das nicht", hauchte Taehyung und drückte Jungkook noch einen kurzen Kuss auf den Mund, ehe er von der Finsternis verschluckt wurde.

Da stand er nun, ganz alleine in der Dunkelheit, ohne jeglichen Plan, wie er wieder nach Hause kommmen sollte. So gut kannte er sich in dieser Gegend nicht aus. Fragen könnte er niemanden, es musste spät nach Mitternacht sein. 

Wenn er doch wenigstens etwas Licht hätte.

Wie auf Kommando gingen auf einmal einige Strassenlaternen, nahe der vor ihm liegenden Brücke an und erhellten den Bürgersteig, der zur Brücke führte. In Gedanken versunken schlenderte der Junge die Strasse entlang, Autos fuhren nur Einzelne vorbei. Dieser Teil Seouls schien fast ausgestorben, so fremd kam ihm die Menschenleere vor.

Der Wind blies kalt um ihn. Fröstelnd machte sich Jungkook an den Abstieg um von der Brücke runter auf den Rasenplatz darunter zu gelangen. 
Ein paar Meter vor ihm erstreckte sich ein ruhiger Fluss, dessen Strömung aber wohl das todbringenste Omen ganz Koreas war. 

In Gedanken versunken fassten seine Finger wie von selbst an die Kamera an seiner Brust und hoben sie hoch. Jungkook überprüfte das Licht, die Reichweite, drückte ab.Der steile, grüne Hang war von den Strassenlaternen gerade noch beleuchtet, die unbefahrene, leere Brücke selbst ragte edel über dem dunklen, fast tiefschwarzen Wasser empor. Im Kontrast dazu lag das kurze Stück Ufer, dass er fotografier hatte, ruhig und unberührt da. 

Zufrieden liess er die Kamera wieder zu seiner Brust sinken und schaute sich noch ein paar Momente lang die schöne Aussicht an. Dann drehte er sich um und machte sich auf den nach Hause weg. 

Es war kein Problem von der unbekannnten Gegend zu seinem Quartier zu finden. Vor ihm flackerten die Strassenlaternen abwechselnd auf und deuteten ihm so tatsächlich den Weg. 

Als Jungkook schlussendlich keine Laterne mehr flackern sah, schaute er sich prüfend um und erblickte auch schon die Einfahrt der Parks, sowie daneben auch seine eigene. 

"Danke Taehyung", flüsterte Jungkook ehe er die Tür mit seinem Schlüssel aufschloss und leise das Haus betrat. 

"Gerngeschehen"
, antwortete er säuselnd und Jungkook hätte schwören können ein weiches Lippenpar auf seinem Nacken gespürt zu haben.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top