Rainy night


Es war ein ruhiger Freitagabend. Regen prasselte leise gegen das grosse Fenster des Zimmers, welches man bei ein wenig mehr Sonnenschein zur Seite schieben konnte und so auf die gemütliche Terasse gelangen würde.

Heute jedoch hatte der 15-jährige die schwarzen Nachtvorhänge zugezogen, sodass es wohl stockdunkel gewesen wäre, würde nicht die helle Lichterkette brennen, die an der Decke des ausschliesslich in schwarz ausgestatteten Raumes befestigt war.
Die Wand neben der Tür war von einem riesigen Spiegel bedeckt, welchen der Teenager oftmals zum Tanzen nutzte.
Der Junge, der hier lebte, war nicht gerade arm, das konnte man der grösse des Zimmers im ersten Augenblick ansehen. 

Auf dem grossen Bett, welches sich in einer Ecke des Zimmers befand, lag bäuchlings, die Füsse in der Luft baumeln lasend, ein Teenager.  Viele hätten ihn, aufgrund seiner Grösse, schon mit einem jungen Mann verwechselt. 

Leise zu dem Lied, dass aus der grossen Box vor dem Spiegel zu hören war, summend, blickte er in Gedanken versunken zu einem Braunhaarigen Jungen, der an seinem Schreibstisch sass und  seit einer gefühlten Ewigkeit auf das Blatt, das vor ihm lag starrte. 
Der Jüngere erhob sich und legte siene Hände von hinten auf die breiten Schultern des Braunhaarigen, um ihn aus seiner Träumerei zu wecken. "I-Ich bin n-noch nicht fertig", stotterte dieser, doch der Andere beachtete ihn gar nicht un beugte sich nach vorne um die Zeichnung zu beachten. "Das ist wunderschön, Taehyung", flüsterte er fasziniert von seinem Können.

Lächelnd setzte sich der Jüngere auf Taehyungs Oberschenkel, woraufhin dieser seine Arme hinter dem Rücken seines Freundes verschränkte, sodass sie sich in die Augen sehen konnten. 
"Aish! Jeong-guk-", zischte der 17-jährige, als er Jungkooks Kopf auf seiner Schulter spürte. 

Vorsichtig hob dieser den Kopf und blickte seinem Freund ernst in die dunklen Augen. "Tae... hast du... hast du dich wieder...", fragte er vorsichtig. Er kannte den Braunhaarigen gut, keine Frage, schliesslich waren sie mittlerweile seit fast 11 Monaten zusammen. Taehyung erwiederte seinen Blick, hielt es jedoch für besser zu schweigen.
"Lass mich schauen", murmelte Jungkook und krempelte vorsichtig den linken Ärmel des T-Shirts hoch. Als er die vielen, frischen Schnitte am Oberarm und an der Schulter Taehyungs erblickte, faltete er vorsichtig den Stoff wieder zurück, sodass die Verletzung überdeckt wurde. 
"Ich weiss, ich wollte damit aufhören, aber es ist schwer", erklärte sich Taehyung mit fester Stimme nicht ohne die Augen seines Gegenübers aus dem Blick zu verlieren. 

Der Jüngere wusste den wahren Grund für dessen Tat nicht, oft hatte er seinen Freund danach versucht zu Fragen, doch dieser schien nicht darüber reden zu wollen, was er dann auch eines Tages hatte akzeptieren müssen. "Sei nicht traurig", entschuldigte sich Taehyung und drückte Jungkooks schlanken Körper eng an sich, "ich werde das in den Griff bekommen, ich verspreche es dir." 

Nach kurzer Zeit versuchte der Schwarzhaarigen sich wegzudrücken, was ihm schlussendlich auch gelang. "Und.. was ist das?", hauchte er. Seine Finger strichen über einen blau-lilanen Fleck nahe der Kehle des 17-jährigen. "Jeong-guk", er biss sich ertappt auf die Lippe. "Wir haben gesag,t wir lügen uns nicht an", erinnerte ihn sein Gegenüber, bevor er auch nur auf die Idee kommen könnte, ein unwahres Wort in den Mund zu nehmen, "was ist das, Taehyung?"

Der Schwarzhaarige schluckte, schaute dem Jungen mit zitternden Pupillen in die Augen und holte dann tief Luft. "Das waren meine Eltern, Jungkook", gestand er und blickte abwartend zu dem Anderen. Dieser hatte davon nichts gewusst, auch wenn ihm bewusst gewesen war, dass zwischen Taehyung und seinen Eltern nichts fantastisch lief. 
"Es war eine Strafe. Ich wurde so erzogen, wenn ich etwas falsches Sage, werden mir Schmerzen zugefügt...", erzählte er mit gesenkter Stimme.

Jungkook packte das Mitleid, er wollte seinen Freund erneut umarmen, ihm sagen, dass er immer für ihn da war, jedoch verschwamm plötzlich alles vor seinen Augen.
Über Taehyungs Bild legten sich etlichen verschwommene Flecken, bis sich der junge Mann in Luft auflöste, alles von absoluter Dunkelheit verschluckt wurde und in einem Sturdel aus Farben unterging.

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