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Als Jungkook am nächsten Tag aufwachte kuschelte er sich fast aus Instinkt gegen die Bettdecke rechts von ihm. Doch neben ihm lag niemand mehr. Die Decke war ganz kalt und gar unberührt.

Er setzte sich auf und schaute mich verstrubbelten Haaren, die ihm in alle möglichen Richtungen abstanden auf die rechte Betthälfte auf der wenige Stunden zuvor noch Taehyung gelegen hatte.  Plötzlich von Emotionen überschwemmt, biss er sich schluckend auf die Unterlippe und kniff die Augen zusammen, um keine Tränen zu verlieren.
Denn nach etwas anderem als Weinen war dem  15-jährigen im Moment einfach nicht. Sein Herz zersplitterte, in seinem Kopf brauten sich die schlimmsten und düstersten Gedanken auf.

Vielleicht war da einfach niemand gewesen, warscheinlich war es alles nur ein Traum. 

"Da ist niemand. Du halluzinierst"; hallten die Worte seines Bruders in seinem Kopf wieder. 

Oder er war einfach psychisch krank. Möglicherweise war es Zeit den Anderen endlich  Glauben zu schenken. 
Aber das würde heissen, das Taehyung nie existiert hat, dass er selbst sich diese Person nur ausgedacht hatte. Doch das wollte Jungkook nicht akzeptieren. Jede Zelle in seinem Körper sträubte sich dagegen mit dieser Erkentniss weiter zu leben. 

Was war Taehyung dann? War er wirklich noch am Leben? Konnte es möglich sein, dass er auf irgendeine Weise überlebt hatte?
"Wieso hat ihn Namjoon dann aber nicht gesehen?", fragte er sich selbst. Zu diesem Gedanken würde er wohl nie eine Antwort finden.

Seuftzend riss er sich aus seinen Gedanken und streckte sich nochmals ausgiebig, bevor er erstmals einen Blick auf sein Handy warf. 

Lange hatte er sich nicht um seine sozialen Kontakte gekümmert. Klar, viele seiner Freunde waren in den Ferien. Minho, sein Kindheitsfreund war bei seinem Kumpel, der irgendwas mit Christopher hiess in Australien unterwegs und Lisa, das hübsche Mädchen, mit der er sich vor ein paar Jahren neu angefreundet hatte, war ebenfalls irgendwo in den Ferien, momentan in Frankreich, wenn er sich richtig erinnerte. Ihre Familie hatte eine Europatour für den Sommer geplant. Doch Jungkooks Nachbar Jimin, der war ja noch zu Hause und sie waren auch gute Freunde. 

Mit Namjoons Vorschlag, endlcih mal wieder Freunde zu treffen im Hinterkopf checkte er also seine neuen Nachrichten ab und schrieb allen seinen Freunden euphorischer, als er wirklich war, zurück. Lisa hatte nicht einmal etwas von seinem Unfall mitbekommen, aber so richtig viel darüber erzählen tat er auch nicht.

Jimin hatte ihn gefragt, ob er eigentlich mal Zeit hätte und wieso er nicht zurückschreibe, ob er irgendwie etwas falsch gemacht habe. Jungkook verneinte natürlich und meinte, dass er locker mal zu ihm nach Hause kommen könnte, am besten diesen Abend. 
Der Ältere war sofort online und schrieb auch zurück, dass das super passen würde, woraufhin Jungkook schon Vorfreude verspürte. 

Der Junge hatte schon alle Nachrichten abgecheckt, da fiel ihm eine geniale Idee ein. Schnell suchte er in seinem Handy nach Taehyungs Nummer und machte grosse Augen, als er tatsächlich fündig wurde. Wohl kilometerlange Chats zwischen ihm und seinem Freund öffneten sich.

 "Jackpot", sagte Jungkook grinsend.

Um noch einen draufzusetzen, sah er sich die Chats zwischen ihm und Jimin an. Seinem Kumpel hatte er auch von der Beziehung erzählt und tatsächlich fand Jungkook auch hier alte Chats in denen es um die Beziehung von ihm und Tae ging. 

"Also wenn das nicht einmal Beweis genug ist", dachte Jungkook zufrieden und verliess, ohne auch nur sein Gesicht gewaschen zu haben, das Zimmer. Kurz fiel sein Blick auf die Wanduhr und er stellte erstaunt fest, dass er bis um fast ein Uhr Nachmittags geschlafen hatte. Komisch, auf dem Handybildschirm hatte er sich gar nicht auf die Zahlen geachtet.
Über seinen Schlafrythmus den Kopf schüttelnd ging er, das Handy fest im Griff, zum Zimmer seines Bruders um laut anzuklopfen. 

Ohne eine Antwort abzuwarten riss er die Tür einfach mal auf. "Joon! Joon! Schau, jetzt musst du mir glauben!", brüllte der Jüngere ihn fast schon an und ging auf seinen viel zu aufgeräumten Tisch hin, nur um ihm das Buch vor der Nase zu zuschlagen und ihm sein Handy viel zu nahe ans Gesicht zu halten.

"Boah mach das Ding weg", meinte er genervt. Sofort merkte er, dass sein Bruder schlechte Laune haben musste. Da gab es immer nur zwei Gründe. Erstens, er hatte die Nacht durchgelernt oder zweitens, der Kaffe war aus. 
"Nein, schau dir das an. Geh mit deiner Kacklaune irgendwo anders hin, ich hab' keine Lust auf dein Gejammer", meinte ich einfach und knallte das Handy vor ihm auf das zugeklappte Buch. 

"Mann Jungcock geh weg", stöhnte er wütend und zeigte frustriert auf die Tür. Seine Augen waren bei genauerem Hinschauen total rot, was wohl für Grund eins stand. 
"Geh kauf lieber Kaffe anstatt bis am Nachmittag zu pennen, ey", verlangte er und da verstand ich auch, wieso er so mies draufwar. 

"Ich weiss, dir gehts Scheisse, aber komm, dass mussst du dir ansehen. Reiss dich zusammen", bat ich ihn ziemlich genervt von seinen Sprüchen. Namjoon grummelte nur einwilligend. 
"Siehst du ich  hab' alte Chats. Ich habe früher mit Jimin über Tae geredet. Schau, Jimin weiss, dass er mein Freund war", sagte Jungkook und öffnete auf seinem Handy den Chatverlauf zwischen ihm und seinem Nachbarn. 
"A-aber", Jungkook stockte, als er die ganzen gelöschten Nachrichten sah, wo vor ein paar Minuten noch die Texte über seinen Freund zu sehen gewesen waren.

"Warte", sagte Jungkook schon etwas nervös und suchte nach Taehyungs Nummer in seinem Handy.  Nichts. "I-Ich.... irgendwie wurde seine Nummer gelöscht...", stotterte er. 

"Jungcock lass den Scheiss", knurrte Namjoon angespannt, der einfach nur allein sein und über seine Bücher gebeugt versuchen wollte endlich ein klein wenig Schlaf zu finden.

"Schnauze, ich hab's gleich", sagte der Jüngere überzeugt und tippte voller Tatendrang Taehyungs Nummer in die Tastatur ein. In diesem Moment war er sich so dankbar, dass er sich Taes Nummer aus langeweile auswendig gelernt hatte.
Er würde ihn einfach anrufen, dann würde er Namjoon beweisen, dass er lebte.

Und selbst wenn Tae nicht mehr ein Mensch aus Fleisch und Blut war und er seinen Geist herumspuken sah oder wasauchimmer er sich da zusammenbraute, da müssten doch seine Eltern abnehmen, etwa nicht?

Doch als er ihn anrief, ertönte nur ein langes Piepsen von der anderen Seite der Leitung.

 
"Diese Nummer ist leider nicht verfügbar", drang eine hässliche Frauenstimme aus dem Telefon.

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