destiny

Am nächsten Tag ging Jungkook angepisster den je zum Psychiater.
 Genervt sah er sich gezwungen über die Selbstverletzung zu erklären und dem Spezialisten klar zu machen, dass die Medikamente nichts brachten. 

Wie auch, wenn Taehyung echt war? 

Schnaubend sass Jungkook hinter dem Haus der Jeons im nassen Gras. Winzige Stacheln, des Busches, in dessen Schatten er Zuflucht gesucht hatte, piksten ihn kaum spürbar in den Rücken. 
Namjoon und seine Mutter waren schon schlafen gegangen, er hatte sich rausgeschlichen gehabt. 

Zitternd vor Kälte biss sich der Junge auf die Lippen und rupfte eine handvoll Gras aus dem Boden.  "Verdammte Welt", fluchter er vor sich. Tränen kamen ihm diesmal nicht. Alles was er versprürte war purer Zorn. Jungkook hätte am liebsten die Ganze Welt vor seinen Augen in Flammen aufgehen sehen. 

Die Übelkeit plagte ihn seit Stunden. 

Still verfluchte er Seokjin für die starken Pillen die er ihm diesmal verschrieben hatte. Es würde sowieso nichts bringen verdammt! Er war und blieb ein fucking Psycho! Von wegen man kann Schizophrenie gut behandeln! Von wegen Spezialist! 

"Aaah!", Jungkook schrie verzweifelt auf und schlug sich die Hände vors Gesicht. Laut keuchend sackte er in sich zusammen. Im nächsten Moment wurde ihm kotzübel. Schon übergab sich der 15-jährige vor sich auf den ausgerissenen Rasen.  Durch den Gestank wurde ihm gleich nochmals schlecht und er musste wieder würgen. 

Hustend hob er schlussendlich den Kopf und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. Der beissende Geruch von Erbrochenem stieg ihm in die Nase. 

Er war wiederlich. 

Nach Luft ringend, fuhr er sich die Haare aus dem Gesicht, die verschwitzt in seiner Stirn geklebt hatten. Taehyung der neben ihm sass ignorierte ihn schlichtweg. Nicht mal den Kopf drehte er nach dem Jüngeren um. Wieso auch? Er wusste, dass er potthässlich aussehen musste ihm moment. 

Jungkook leckte sich über die Lippen. Der Geschmack nach Eisen breitete sich auf seiner Zunge aus. Er schmeckte Blut. 

Die offenen Wunden an seinem Handgelenk hörte selbst nach Stunden einfach nicht auf zu bluten. Stundenlang sass er schon hier und weinte. Anfangs hatte er sich in den Arm geschnitten in der Hoffnung den Mum aufzubringen sich bis zu der Pulsader zu kämpfen, doch irgendwann war ihm alles zu viel geworden und er hatte die Klinge weit von sich geworfen. 
Das Schneiden brachte ihm, selbst wenn er es erst seit kurzem machte, schon jetzt nichts mehr. Die Halluzinationen hörten nicht auf, sterben tat er davon auch nicht weil er so eine Lusche war und die Schmerzen nahm er nicht mehr war. 

Diese Chemikalien halfen ja nicht einmal mehr gegen die Depressionen, die er mittlerweile entwickelt hatte.

"Ich glaub' ich verblute", murmelte Jungkook dann leise, die Augen fokussiert auf seine Wunde. 

Taehyung lachte belustigt auf. Beleidigt verschränkte der Schwarzhaarige die blutgetränkten Arme vor der Brust und bereute es sofort seinen Mund aufgemacht zu haben. 

"Hast du eine Ahnung wie ich nach so ner Aktion aussah?" Taehyung zog fragend die Augenbrauen hoch. "Also ich finde du siehst immer noch verboten heiss aus", versuchte er den Jüngeren zu verführen und küsste ihn kurz auf den Hals. Dann liess er aber auch wieder von ihm ab und setzte sich schweigend neben ihn. 

"Du Tae?", zerbrach der Jüngere nach einer Weile die Stille. 

"Ja?" "Wie ist das tot zu sein?" "

Taehyung schaute vor sich in Richtung der Verande der Parks ohne seinen Freund anzuschauen, was schon sehr ungewöhnlich für den Augenkontaktfreudigen jungen Mann war. 

Er überlegte.  "Es ist okay", meinte er dann zögernd. 

"Wieso bist du nicht wie alle anderen, wandeln sie auch herum? Wieso bist du der einzige den ich sehen kann?", wollte Jungkook vorsichtig wissen und blickte Taehyungs hübsche Gesicht von der Seite an. 

"Ich habe einen Fehler gemacht", murmelte er, "Das ist meine Strafe. Ich bin zwischen Leben und Tod gefangen bis das Schicksal vollendet ist." 

Er leckte sich unruhig mit der Zunge über die Lippen und erst jetzt merkte der Jüngere, dass Taehyung angefangen hatte zu weinen. 

"Taehyungie?", fragte er leise und umarmte ihn liebevoll von der Seite, da der Dunkelhaarige immer noch keine Anstalt machte den Jungen anzusehen oder ihn gar in die Arme zu schliessen. 

"Kannst du mir sagen, was du damit meinst? Welches Schicksal?", murmelte Jungkook in seine Schulter. 

Taehyungs trockene Lippen schienen zu zittern. Er schlotterte am ganzen Körper. 

"Du hättest sterben sollen. Das Schicksal wollte deinen Tod und ich habe ihn verhindert."

Jungkook blinzelte den Dunkelhaarigen ungläubig an. Sein Herz schien für einen Moment ausgesetzt zu haben. Es war klar, jetzt ergab endlich alles Sinn. 
Oder war er vielleicht doch krank, so wie man es ihm tagtäglich einredete?
Nein, daran wollte der 15-jährige jetzt nicht denken müssen. 

Tränen stiegen ihm in die Augen. Er versteckte sein Gesicht noch tiefer in Taehyungs grünem Pulli, der ihn zärtlich an der Taile berührte und dann in eine beschützerische Umarmug zog. 

"Wieso hast du das getan Tae", schluchtze er auf. 

Er krallte sich mit den Fingern in Jungkooks Pullover als würde er ihm ohne Worte versprechen wollen, ihn nie mehr loszulassen, dann antwortete er. 

"Weil ich ohne dich nicht hätte Leben können. Es ist mir egal ob ich gefangen zwischen Leben und Tod den Rest meiner unsterblichen Tage verbringen muss, solange du unversehrt bist. 
Ich werde gegen das Schicksal angehen, ich werde dich beschützen, Kookie, mein kleiner Engel."

"Der Engel hier bist wohl eher du", kicherte Jungkook in Taehyungs Brust, wo er sein Gesicht in dem weichen Hoodie vergraben hatte. 

"Immer", sagte der Dunkelhaarige belustigt und gab dem Jüngeren einen sanften Kuss auf die glatten Haare. 

"Versprich mir nur eins. Du musst am Leben bleiben."

"Ich verspreche es", schluchzte Jungkook mit einem schwachen Lächeln auf de Lippen gegen seine Brust, "dein Tod wird nicht umsonst gewesen sein, Tae."

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