Teil 21
Da ich am nächsten Tag frei haben würde, entschloss ich mich meine Familie für ein paar Stunden besuchen zu gehen. Wenn ich ehrlich war, wollte ich das gar nicht, ich war froh endlich mal meine Ruhe zu haben. Das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern war eh etwas wackelig. Aber naja, schliesslich war ich noch nicht volljährig und wenn ich sie nicht besuchen gehen würde, würden sie möglicherweise beleidigt sein und dann irgendwie auf die Idee kommen, dass ich doch nicht in der Hauptstadt bleiben dürfte, weil sie mich zu wenig sehen.
Klingt krank aber ja, was soll ich sagen, das sind halt eben meine Eltern. Sie sind etwas speziell würde ich sagen.
Alw ich gegen 14:00 Uhr zu Hause klingelte machte mein kleiner Bruder die Türe auf und begrüsste mich grinsend. Schon bevor ich meine Schuhe auszihen konnte, fing er an wie eine Maschiene zu labbern, was sofort anstrenend wurde. Dann kamen meine Eltern auch noch zu mir. Ich begrüsste beide und anwortete auf die frage wies mir so geht mit gut, da diese eh nicht ernst gemeint war unf ich fas auch wusste. Mein Vater kam und nahm mich in eine freundschaftliche Umarmung. Leicht tätschelte er meine Schulter wad mir zwar ncht gad lieb war aber gross stören tat es mich nicht. Jedenfalls liess er mich los, als ich deutlich machte, dass ich nicht mehr wollte indem ich mich bischen zurückzog.
Meine Mutter tickte aber ganz anders. SIe erdrückte mich erstmals halb. Wodurch ich fast das Gefühl bekam keine Luft zu bekommen und schleimte sich aus meiner Sicht gesehen erst mals bei mir ein und meinte wie fest sie mich vermisst hatte. Ähm ja, so lange war ich jetzt auch nicht weggewesen aber egal.
Erstmals gab es essen. Spagetti mit Fleischbällchen und Tomaten sauce. Als ich fast den ganzen Teller gegessen hatte, ging ich in die Küche und ass im versteckten einfach richtig random eine Reihe Schokolade auf. Bevor mein Gehirn überlegen konnte, hatte ich sie schon gegessen oder besser gesagt verschlungen. Ich ass so schnell, das ich nicht einmal richtig den Geschmack warnehmen konnte. Wofür ich mich wenige Sekunden später schon ohrfeigen gekonnt hätte. Als ich gerade ins Wohnzimmer laufen wollte meinte meine Mutter, sie würde heute noch mit mir zu einer Arztkontrolle gehen. Mein Herz blieb bei dem Wort Arzt erstmals stehen, aber ich hatte keine Wahl und so gingen wir also zum Arzt.
Als wir eine gute Stunde später im Behandlungzimmer 4 der Praxis meines Hausarztes sassen, erinnerte ich mich an die Worte die ich ein paar Wochen zuvor von meiner Mutter gehört hatte: "Wenn rauskommt, dass du zu wenig wiegst, bist du schneller in ner Klinik als dieser Jin, den sie erstmal halb verhungern und abmagern lassen haben, bis sie dem Armen Hilfe geholt haben. Wir melden dich sofort in eine KLinik an, nur damit das klar ist und jetzt iss wie ein normaler Mensch!" Ja, das alles und noch vieles mehr war mir ins Gesicht geschrien worden. Heute Mittag hatte ich auch wieder anhören müssen, dass sie sich sorgen mache, weil ich früher ja so extrem viel gegessen hatte, nicht einmal damit aufhören konnte, weil ich Essen so mochte und sie mich immer daran erinnern mussten, das ich schon genug gegessen hatte.
Die Gedanken behielt ich iim Hinterkopf wo sie herumgeisterten, währenddem ich den Arzt vor mir anlog, der mir Fragen stellte wie "bist du meistens glücklich oder sehr oft traurig? aggressiv? Hast du Probleme mit Schlafen? Freunden?" Meine Mutter sass nur nebendran und sagte nichts. "Dann würde ich dich mal messen, Gewicht, Grösse Puls und Herzschlag", kündigte er an und ich zog schnell meine Schuhe aus, um mich an die Wand zu stellen.
Der Arzt hielt meinen Kiefer fest, was ich etwas merkwürdig fand und mass mich so. "171" meinte er dann und fügte hinzu "bist du zufrieden mit deiner Grösse?" "Ähm ja?", antwortete ich dann etwas unsicher, da ich irritiert von der Frage war und lachte nervös.
"Stell dich einfach drauf, sobald es Null anzeigt"; meinte er dann und deutete auf die Waage. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Jetzt würden die Zahlen erscheinen, die meinen Kopf nicht mehr in Ruhe liessen, um die sich mein ganzes Leben drehten. Da ich mich vor ein paar Tagen gewogen und damals 61 Kilo gewogen hatte etwa, rechnete ich etwa mit soviel oder einem Kilo mehr oder weniger. Aber nein, die Ziffern die da erschienen, liessen mich für einen Moment erstarren. "63.80 " Die Ziffern schienen sich ein mein Hirn einzubrennen, so sehr schmerzte alles in mir, als ich das sah. "63", murmelte der Arzt halblaut und notierte etwas.
Wäre ich allein gewesen, hätte ich wohl einen Wut oder Weinanfall bekommen. Oder höchstwarscheinlich auch beides. Aber hier konnte ich nicht, sonst wäre ich wohl auf direktem Weg in die nächste Klinik gebracht worden. Das wollte ich lieber nich triskieren. Ich wollte zurück zur WG. Zurück zu Yoongi und den anderen.
Doch ich setzte mich einfach auf die Liege, damit mein Puls und so noch geprüft werden konnte. Dann setzten wir uns wieder und der Arzt erklärte mir folgendes. "Mit deinem Puls und Herz stimmt alles. Dein Gewicht ist im Vergleich zu deiner Körpergrösse eigentlich ganz gut. Bist also gut drin so." Meine Mutter meinte dann noch, sie würde sich sorgen machen weil ich machmal wenig essen würde und dass sie eben mitbekommen hatte, das einer den ich kannte in eine Klinik gekommen war aufgrund von magersucht. Der Arzt meinte dann nur, das mein Gewicht so gut sei und sagte nicht mehr viel dazu. Wir wurden auch schon entlassen.
Den ganzen Heimweg sass ich im Auto und schaute mit Kopfhörern in den Ohren aus dem Fenster raus. Blickte den Regentropfen nach, die an der Scheibe runterliefen und dachte über die Ziffern nach, die mir grün von unten entgegen geleuchtet hatten. 63.80....
Ich dachte über mein Leben nach. Über mein Gewicht....
Was wenn ich wieder so werden würde wie ich früher mal war. Ganz früher. Was wenn ich einfach essen und essen würde. Wenn das wirklich so ausgehen würde, würde ich wieder und wieder versuchen mich zu erbrechen, da war ich mir ziemlich sicher. Und irgendwann, irgendwann würde es mir schlussendlich gelingen.
Dann wäre es offiziell. Dann hätte ich eine Ess-Brechsucht.
Vielleicht würde die Zukunft auch anders bringen. Vielleicht würde ich wieder anfangen zu hungern. Möglicherweise sogar noch heftiger als jemals zuvor.
Dann würde ich warscheinlich doch noch an einer richtigen Magersucht erkranken.
"Der einzige Weg es zu stoppen", hatte Yoongi heute Morgen noch zu mir gesagt," ist dass du aufhörst dich zu verabscheuen, anfängst dich zu akzeptieren und lieben wie du bist."
Aber wie sollte ich jemanden akzeptieren gar lieben der meinem Körper schaden zufügte, ihn quälte?
Wie sollte ich mich akzeptieren mit dem wissen, was ich mir schon alles angetan hatte, was ich schon alles überlegt hatte, zu machen...
Als ich so über diesen GEdanken nachdachte, merkte ich, dass ich nicht Schuld an dem ganzen hatte. Es war nicht ich, der mich leiden liess. Es war diese verdammte Essstörung. Ich tat mir ja gar nichts an. Die Essstörung, die in mir wuchs und sich von meinen Tränen ernährte hatte das mit mir gemacht.
Ich hatte nur aufgehört mich gegen sie zu wehren.
Ich kann einfach nicht mehr.
Und so weh mir der Gedanke auch tat. Mir war bewusst, dass es die Grenze überschritten hatte.
Ich musste endlich professionelle Hilfe holen.
The End
Möchtet ihr eine Fortsetzung? Bitte Kommentieren wenn ja. Würde ein 2. Buch hochladen.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top