𝕿𝖍𝖊 𝖄𝖊𝖑𝖑𝖔𝖜 𝕷𝖊𝖙𝖙𝖊𝖗

🥀 Jungkook PoV 🥀
In meinen mittlerweile ganzen 20 Jahren, die ich voller Mühe und Kraft verbrachte, hätte ich nie gedacht an diesen einen Punkt meines Lebens zu geraten, an den ich mich wirklich an einen Menschen binde. Und doch geschah es so unwillkürlich und zeitlos mit dem mir nun verschollenen Soldaten des derzeitigen Meereskrieges. Trüb blickten meine Augen verloren in das graue Wasser, welches von der dreckigen Wäsche kam, die ich mühselig mit meinen zittrigen Händen waschen musste. Ein kleiner Hocker hielt das Gewicht meiner zierlichen Figur und die eiskalte Wintertemperatur spannte diese förmlich hinaus.

Monate, unzählige Monate waren nun vergangen. Tage, Wochen, in denen ich verzweifelt nach einer möglichen Arbeitsstelle für mich suchte, womit ich meine eigene Familie unterstützen und mir selber sozial helfen wollte. Vergeblich. Mittlerweile war nun ein ganzes Jahr vergangen, in dem ich völlig alleine auf mich gestellt war, bevor ich diesen einen charmanten Mann mit den goldigen Haaren kennenlernte.

Doch ich hatte das Gefühl, dass mich alles verließ. Nicht nur mental, sondern auch körperlich fühlte ich mich nur noch wie eine leere Hülle, das verlassene Kokon eines Schmetterlings. Tag für Tag arbeitete ich mir meine Glieder zu pochenden Schmerzen, meine Gelenke die nach Auszeit bettelten und meine Knochen, die sich mittlerweile wie zerbrechliches Glas anfühlten. Ich schien förmlich zusammenzubrechen.

Wieder nahm ich das ergebene Zusammensacken meines Oberkörpers wahr, als ich das Gewicht eines normalen Shirts nicht mehr in meinen Händen tragen konnte. Meine Arme zitterten, während meine Hände vor eisigen Kälte des erneuten Winters erstarrten. Erfüllt von Angst und Panik beobachtete ich mal wieder in purer Stille und Einsamkeit wie nicht nur mein Körper sondern auch meine Seele mit jeder vergehenden Minute den Willen aufgab. Den Willen, weiter zu leben. Den Willen, etwas aus meinem Leben zu machen.

Seitdem Hyuna und Aejong vor einem halben Jahr gekündigt wurden, saß ich nun mit meinen noch frischen 20 Jahren alleine in der Waschküche. Was aus ihnen wurde, wusste ich leider nicht. Das Letzte, was ich noch wahrnahm, waren die brutalen Griffe mit denen sie aus der Villa geschmissen wurden - ohne Halt, ohne Hilfe für das bevorstehende, alleinige Leben da draußen. Innerlich wusste ich ganz genau, dass beide wahrscheinlich ums Leben durch die Armut gekommen waren, jedoch wollte ich diese Vorstellung nicht wahr haben.

Wenn ich nicht mal einen klitzekleinen Funken an menschlichen Kontakt und Nähe haben durfte, dann wollte ich mir nicht auch noch die Imagination über ihr Dasein nehmen lassen. Ich konnte das nicht. Es war nun das Einzige, was mich noch imaginär, gedanklich warm hielt in dieser einsamen Kälte.
Vorsichtig legte ich meinen Kopf auf mein Schoss ab, als ich mich mit meinem Oberkörper erschöpft nach vorne fallen ließ. Für einen Moment schloss ich meine trockenen Augen - psychisch bereits aufgegeben und ausgelaugt, innerlich suchend und bettelnd nach irgendeinem Sinn weiter zu leben.

Mein einziger Sinn war nur noch Taehyung, welchen ich vor drei Jahren am Tag seines Abschiedes letztens sah. Nur noch kleine Erinnerungen hielten ihn präsent in meinem Gedächtnis. Durch die körperliche Gewalt, die ich hier erfuhr, fürchtete ich tagtäglich dem Gedächtnisverlust oder Schädigungen meines Gehirns, wenn man mir auf den Kopf erbarmungslos schlug. Meine Gedanken waren das Letzte, welches mich mit der Außenwelt noch verband - Vorallem ebenso mit Taehyung, für diesen meine Liebe stets immernoch brennend und leidenschaftlich ist.

Ich wartete jeden Tag darauf, dass er wieder zurückkäme. Tatsächlich erhielt ich drei Briefe von ihm, die ich mir von meinem Hausherren immer stibitzen musste, damit dieser die natürlich nicht zu Sicht bekam. Süße und verlockende Worte, die er in diesen drei Briefen verfasste, womit er mir alltäglich den kleinen Funken an Hoffnung für ein besseres Leben schenkte. Anfangs munterten sie mich auf, doch jetzt deprimierten sie mich nur noch.

Ich spürte einzig und allein nur noch Frust und Wut gegenüber seinen leeren Versprechugen. Wie viel Zeit war nun vergangen, in denen ich wartete und hoffte auf seine Rückkehr? Es mochten nur "drei" Jahre sein, aber ich konnte einfach nicht mehr. Es war einfach ätzend jede Stunde seines Lebens in diesen grauen Wänden und dem kleinen Kerzenlicht zu verbringen, während einer da draußen dir solche Hoffnungen schöpfte.

„Jungkook, ein Brief ist für dich angekommen.",ertönte die Stimme eines weiteren Dienstjungen, der unsicher an der Tür stand und den Brief in seinen schlanken Händen festhielt. Zögernd biss er sich auf seine Unterlippe, so, als hätte man ihn gerade dazu verdonnert eine extreme Hürde zu bewältigen. Mit letzter Kraft erhob ich meinen Körper von dem Hocker, um mit einer respektvollen Haltung auf ihn zuzugehen und mich dankbar vor ihm zu verbeugen, als er mir dann den Brief rüber reichte und ich nun die gelbe Farbe des Briefes wahrnahm.

„E-Es ist ein Brief von dem Militär, welches ich der Adelsfamilie des Hauses soeben stahl. Ich dachte, dir wäre dieser von großer Relevanz. So hoffe ich, in dir keine inkongruente Reaktion damit herbei zu rufen.",erklärte er mir seine Ankunft hier, bevor er hastig verschwand und mich nun alleine mit dem Brief hinterließ. Stumm blickte ich ihm hinterher, zu müde um etwas zu erwidern und wandte meine Augen dem Brief zu.

Ohne es kontrollieren zu können, überkamen mich die Tränen, sobald ich nun wirklich realisierte, um was für einen Brief es sich hierbei gerade handelte.

Ein gelber Brief vom Militär erhielt immer die Todesnachricht eines Soldaten. Meistens bekamen den Familie und Freunde eines Soldaten im Krieg zugeschickt, und jetzt hielt ich so einen Brief in meinen krankhaft blassen Händen fest...

An das Hause der Adelsfamilie "Kim":

Mit dieser Botschaft müssen wir Sie leider darüber informieren, dass der Soldat Herr Kim Taehyung, geb. 30.12.XXXX bei einem Nahkampf am 17. November um 12:47 Uhr ums Leben kam.

Uns fällt es immer schwer Nachrichten über gefallene Soldaten zu schicken, jedoch gedenken und ehren wir den Mut und die Tatenkraft Ihres Sohnes in unserer Armee in Frieden."

- S.K Armee || 1500

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Ich kommentiere das jetzt lieber nicht!!!
(っ˘̩╭╮˘̩)っ

Ich entschuldige mich wieder für meine Inaktivität, jedoch freue ich mich nun wieder etwas hochladen zu können bzw. Die Zeit für das Schreiben wieder gefunden zu haben! ƪ(˘⌣˘)ʃ

-Eure Eleja ♡

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