𝕷𝖎𝖐𝖊 𝖆𝖓 𝕬𝖗𝖗𝖔𝖜
🥀 Taehyung PoV 🥀
Mit Mühe und Kraft schlängelte ich mich als einst so vernünftiger Sohn des wohl bekanntesten Kaufmanns durch die Verbote des Lebens hindurch.
Ich lebte, ich liebte, ich genoss.
In ihren Augen war ich ein Sünder, so, wie Gott ihn nur erschuf.
Es war eine giftige, perfekte Maske, die ich mir über mein Leben synthetisierte. Ich beobachtete meine Umwelt, meine Umgebung und sammelte Erfahrungen. Über die Zeit und den Jahren konstruierte ich Stück für Stück, Erfahrung für Erfahrung die ideale Maske, wie sie sich das gesellschaftliche Leben ideal vorstellte.
Auch am heutigen, kühlen Abend schlich ich mich am System meines Vaters ran, um mehr Informationen über meinen Geliebten herauszufinden. Ich fand so einiges raus.
Sein junges Alter, seine Herkunft, sein Bildungsweg. Ebenso ein Bild von ihm, welches ich nun als kleines Foto in meinem Medaillon mit mir trug.
Demzufolge fand ich heute auch heraus, dass er sich seine einzigen zwei Urlaubstage nun für morgen und übermorgen einlöste. Eine interessante Information für mich gewesen, weshalb ich mich gerade seit einpaar Stunden auf dem Weg zu seinem Ortsviertel machte. Vorerst war ich noch in einer Kutsche, anschließend befand ich mich in den Eisenbahnen und letztendlich konnte ich nur noch die verdreckte und kapputen Straßen der ärmeren Schicht entlang laufen.
Ich bemerkte, wie die Blicke auf mir lagen. Die einen fürchteten sich, während die anderen mich abwertend anschauten. Ebenso gab es faszinierte und respektvolle Blicke, die sie sich wahrscheinlich auch nur durch Zwang aufsetzten, um mögliche Gefahren aus dem Weg zu gehen.
Doch mein Ziel war immernoch der verträumte Junge, mit dem ich nun die zwei Tagen verbringen wollte. Ich wollte seine Nähe, seine Präsenz. Ich nahm mir vor, ihn mir für die Tage zu „klauen", um ihn auf eine persönlichere Ebene kennenzulernen.
Ich wusste bereits, dass er dieselben Ansichten über das menschliche Leben wie ich teilte. Jedoch wollte ich mehr über seine Person herausfinden. Wer war er? Was machte ihn zu dieser wunderbaren Person? Hatte er eine Lieblingsfreizeitbeschäftigung? Informationen, die ich wünschte, über die Tage herauszufinden.
Nun blieb ich vor dem Gebäude der Adelsfamilie stehen. Ich befand mich jedoch auf der hinteren, düsteren Seite der Villa, die niemand durch diese hinterhältige Architektur zu sehen bekam. Es wunderte mich nicht. Schließlich lebten auf dieser Seite all die Dienstmädchen - und Jungen, die ihr Leben für den Adel und dem Hochstand hingaben.
Nachdenklich strich ich mir meine dunkelblonden Haarsträhnen hinter das Ohr und zog mir meinen Mantel vorerst aus, den ich auf einen kaputten Baumstamm hinlegte. Anschließend näherte ich mich dem Gebäude an und sprang hoch, um mich Stück für Stück hochzuklettern.
Mein Ziel war sein Balkon, welches sich ganz oben am Dach befand. Eine relevante Information, die er mir beim letzten Treffen nebenbei bekannt gab.
Durch meinen durchtrainierten Körper, der für Männer meiner Klasse eine Pflicht war, schien dies keine Herausforderung für mich zu sein. Als ich auf seinem Balkon ankam, sprang ich entspannt darauf und klopfte ungestört an seinem runden Fenster.
Dort erkannte ich ihn auch schnell wieder. Seine langen Beine zog er an seinem schlanken Oberkörper heran, während er einen Stift in seiner zarten Hand festhielt und sein Notizbuch auf seine Oberschenkel platzierte. So verträumt, wie er auf seine Notizen schaute, bemerkte er mich wahrscheinlich nicht.
Das intensive, märchenhafte Strahlen des Mondes reflektierte sich in Jungkook's glasigen, kugeligen Augen wieder, die wie zwei Traumfänger zur Nachtzeit wirkten. Ihre Schönheit könnte einen Menschen einzig und allein erdolchen. Gleichzeitig konnte er die Aufmerksamkeit und den Fokus eines Individuums gefangen in seinen dunklen Augen halten, womit er sich als eine gefährliche und wunderschöne Gestalt entpuppte.
Wieder klopfte ich, wodurch ich seine Aufmerksamkeit erlang. Er zuckte erschrocken zusammen und hielt sich die Hand ängstlich vor dem Mund, bis er mich erkannte und die Hand langsam wieder runter nahm. Wie in einem Schockzustand schaute er mir vertieft in die Augen und legte seine Sachen zur Seite.
Mit einem warmen Lächeln erwiderte ich seine Reaktion behutsam, wodurch er wahrscheinlich wieder zu sich kam. Er krabbelte hastig auf mich zu und öffnete das Fenster mit einem aufgeregten Blick, was sich durch das leichte Anheben seiner Mundwinkel wiederspiegelte.
„T-Taehyung, Guten Abend.",entkam es ihm in einem leisen Flüstern. Er streckte sich aus seinem Fenster aus, um mir näher sein zu können, was ich erneut mit einem sanften Lächeln erwiderte. Langsam legte ich meine Arme um seinen schmalen Körper, sodass wir beide letztendlich in einer genüsslichen, liebenden Umarmungen verharrten, in der wir unsere Emotionen für uns sprechen ließen.
Ich spürte, wie er seinen offensichtlich schwächeren Körper in meinen Armen fallen ließ und sein Kopf die Entlastung auf meiner Brust fand, als ich zu ihm runterblickte. Besorgt drückte ich ihn achtsam fester an mich ran, sowie das ich seinen weichen Haarschopf küsste.
„Komm mit mir hinfort für diese zwei Tage. Dein zerbrechlicher Körper und deine trübe Seele findet ihren Frieden und Ruhe bei mir zuhause. Ich wünsche, dir für die nächsten Tagen alles zu geben, wonach du sehnst und was du verdienst. Lass mich dein Ort sein, an dem dir Sicherheit und Liebe widerfährt.",wisperte ich ihm sorgsam in seinem Haarschopf, während ich seinen Körper wieder etwas an mich drückte, um ihn so gut wie möglich wärmen zu können.
Er dachte nach. Jedenfalls schien er nachzudenken, so, wie er seinen Kopf seitlich auf meine Brust ablegte und abwesend in die Ferne blickte. Seine reine Haut, die den natürlichen Glanz des Mondes wiederspiegeln ließ und seine rosigen Lippen, die gespalten waren.
„Sowas könnte ich doch niemals annehmen. Dies gewährt nicht meinen Rechten.",wisperte er leise, da er anscheinend niemanden wecken wollte. Er hob seinen Kopf wieder an, um mir für einen Moment auf das Gesicht schauen zu können, bis er realisierte, was er tat und diesen wieder senkte. Es bräuchte seine Zeit, bis er mir richtig in die Augen schauen könnte, ohne Scham oder Unrecht dabei zu empfinden.
„Was wäre, wenn man uns entdeckt? Du kämest in großer Gefa-"
Und egal, wie sehr ich seiner sanften Stimme verfallen war, konnte ich diesen schmerzenden Worten von Abwertung nicht mehr hören. Somit drückte ich ihm meine Lippen willkürlich auf, was er mit einem empfindlichen Seufzen erwiderte. Vorerst spannte sich sein Körper etwas an, seine Hände krallten etwas an meinem Rücken. Doch genauso entspannte er sich wieder, ließ sich in der Süße und Verzweiflung dieses Kusses fallen, während er den langsamen Takt schüchtern erwiderte.
„Ich passe auf uns auf. Aber vorallem auf dich. Uns wird nichts geschehen. Wir sind ganz alleine bei mir zuhause, sodass wir sicher sind. Nun gebe mir deine Hand und lasse mich dich führen. In einer Welt, wie sie dir noch nie jemand zeigte.",hauchte ich ihm verfallen gegen seine weichen Lippen, die er etwas spaltete, sobald er mein warmen Atem spürte.
Mit einem zögernden Nicken stimmte er mir dann zu, woraufhin ich mein erfreutes Lächeln und die darauffolgende Aufregung nicht mehr unterdrücken konnte. Ich freute mich nun eine Chance zu haben, diesen Jungen auf eine persönlichere und emotionalere Ebene kennenzulernen.
Langsam löste er sich wieder aus meinen Griffen und krabbelte nochmal durch das Fenster in sein Zimmer. Er schien für seine Mitarbeitern ein Zettel zu schreiben. Wahrscheinlich, damit sich keiner um ihn sorgen musste über die Tage. Mit seinem kleinen Tagebuch in der Hand kletterte er wieder zu mir, weshalb ich ihn charmant anlächelte, was er mit einem verlegenen Lippenbeißen erwiderte.
Wohlwollend reichte ich nach seiner Hand, so, wie ich es ihm versprach. Seine Augen richteten sich auf meine einladenden Handfläche. Fasziniert ließ er seine schmale Hand in meine gleiten, sodass ich diese entschlossen zu drücken konnte. Seine Mundwinkel hoben sich etwas an, als er dies zu fühlen schien und ich ihn anschließend mit in die Freiheit zog.
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H-Hier bin ich wieder! In der letzten Zeit ist so viel passiert, und ich bin immernoch mitten in dem Chaos drinne. Wir sind übrigens gestern umgezogen! Das ist richtig aufregend gewesen. (^ム^)
Dennoch freue ich mich, wieder einbisschen updaten zu können! :)
-Eure Eleja ♡
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