𝕴 𝖆𝖒 𝕳𝖊𝖗𝖊
🥀 Erzählerin PoV 🥀
„Tannie, herbei mit dir!!",rief Jungkook etwas sorgvoll, wobei er in die Hände klatschte und der Kleine direkt zu ihm hin lief. Dies, nachdem Jungkook einen fremden Mann auf dem erdigen, sandigen, schmalen Weg zu sich nachhause kommen sah. Durch seine traumatischen Erfahrungen konnte er nicht vermeiden, ziemlich nervös zu werden, zumal kein anderer seiner Familienmitglieder am jetzigen Nachmittag zuhause war. Es waren nur Yeontan und Er selbst hier, mit dem er sich normalerweise auch ganz sicher fühlte.
Eher von der Ferne beobachtete Jungkook den ihm wildfremden Mann dabei, wie er sich seinem Familienhaus immer weiter annäherte, bis dieser seine Tasche abstellte und sich etwas umschaute. Doch schon bald entdeckte der Herr ihn in seinen weißen, kurzen Klamotten, die ihn mit dem schwarzem Haar und der hellen Haut wie eine märchenhafte, friedliche Gestalt aussehen ließ. Stände man gerade aber neben Koo, wüsste man, wie nervös dieser gerade eigentlich war. Er sah nur noch, wie der ziemlich große Mann seine Jacke hinlegte und langsam das Feld voller Hortensien betrat.
Da, wo auch Jungkook mitten drin stand und er realisierte, wie der Mann gezielt auf ihn zu lief. Bekleidet in einer Tarnhose, robusten schwarzen Stiefeln und einem eher unpassenden, schlichten, braunen Hemd, welches an den Unterarmen hochgekrempelt und an der Brust aufgeknöpft war, näherte er sich ihm mehr an. Doch Jungkook erstarrte vor Panik, was auch Yeontan als sein Begleithund durch solche psychische Strapazen schnell bemerkte.
Jungkook hatte Yeontan vor paar Monaten bei seiner Ankunft direkt bekommen, nachdem bei ihm schnell psychische Schäden festgestellt wurden. Wir würden dies heute für eine Traumafolgestörung diagnostizieren, doch damals war es niemandem so richtig klar, weshalb Jungkook Panikattacken, Schockstarren sowie Momente der Abwesenheit (Dissoziation) durchlebte. Und für solche Situationen war Yeontan eben da, der entweder Jungkook in solchen Momenten ansprang, laut bellte oder ihn leicht mit seinen Pfoten kratzte, damit dieser keine Panikattacke erlitt, ohnmächtig wird oder gedanklich in der Realität bleibt und nicht psychisch abschweift.
Genau wie jetzt, wo Tannie begann, Jungkook's Unterschenkel mit seinen Pfoten zu kratzen, damit dieser jetzt bloß nicht in Panik gerät, sobald der Kleine seinen schweren Atem und die zitternden Händen wahrnahm.
„V-Verschwinden Sie sofort! D-Dies ist ein Privatgrundstück!",entkam es Koo reflexartig, sobald er seine Realität wieder stärker wahrnahm und paar Schritte rückwärts auswich. Doch sobald diese Worte ausgesprochen waren, stand der große Mann -so, wie Jungkook ihn selbst gedanklich gerade beschrieb- schon vor ihm, wobei nur einpaar Meter sie voneinander trennten.
„O-Oh, m-mei-m-ei-",hauchte der Schwarzhaarige nur noch in kleinen Atemstöße vor sich hin, sobald sich seine Augenbrauen sprachlos zusammenzogen und seine zitternden Lippen ihm gerade offen standen. Denn schnell erkannte er auch, wen er vor sich stehen hatte, wer ihn in aller Stille so konzentriert anschaute. Jedoch extrem überfordert und überwältigt, verlor der eher schlankere Junge jegliche Kraft in seinen weichen Beinen, sodass er unkontrolliert zur Seite umknickte, aber selbst jetzt seine Augen nicht von ihm nehmen konnte.
Doch bevor Jungkook komplett zu Boden fiel, trennte der Mann die letzten Meter zwischen ihnen und packte ihn liebevoll an seinen Oberarmen, dann an seiner Taille, wo er ihn erstmals nur festhielt, ohne ihn hochzuziehen. Es war der Moment, in dem die Stille beide umgab und die Zeit ihnen diese Minuten schenkte, um alles etwas zu realisieren und zu verarbeiten. Während Jungkook's stark glasigen, kugeligen Augen immer wieder über das Gesicht des Herren entlang streiften, blickte dieser ihm einfach nur sanft und vorsichtig in die Augen, während er seine Hände genauso achtsam um dessen schlanken Taille geschlungen ließ.
„D-Du... Du...",doch mehr entkam dem Jüngeren erstmal nicht, der immernoch mit seinem inneren Schock zu kämpfen hatte. Dabei spürte er auch nicht, wie er nun wieder durch die festen Griffe seines Gegenübers auf die Beine gezogen wurde und so nun richtig vor dem Mann stand, der ruhig verweilte. Er schüttelte nur etwas den Kopf, um Jungkook deutlich zu machen, nicht weiter reden zu müssen bzw. Sich nicht zum reden zwingen zu müssen, während er diesen langsam an seinen Körper heran zog und sich etwas zu ihm runter beugte.
Ohne überhaupt ein Wort zu verlieren, drückte er ihm seine Lippen ganz sachte auf und verweilte für eine ganze Weile so, bis er dann endlich wahrnahm, wie Jungkook begann diese Situation zu realisieren, indem Koo's Hände sich in den dünnen, kapputen Stoff des Hemdes an seiner Brust festkrallten und ihm die Augen immernoch schweratmend zu fielen. Er spürte, wie das Blut in seinen Adern geradezu am Rauschen war und wie all die verlorene Energie durch das monatelange Reisen und dem Krieg wieder Zugang zu ihm fand.
Taehyung war zurück.
Gerade blendeten beide jegliche Situationen, Probleme oder ganz einfach gesagt: Alles! aus. Es waren nur die Gefühle, die affektiven Reaktionen und das Wahrnehmen von jeglichen Gelüsten gerade im Spiel und von einziger Relevanz. Während ihr Lippenpaar solangsam begann, sich taktvoll zu bewegen und somit ein kitschiges Kribbeln im Bauch bei beiden auszulösen, war da auch noch klar und deutlich die Sehnsucht in ihrer Brust wahrzunehmen.
Während Jungkook seine Hände von dessen Brust, nun zu seinen Schultern, darauffolgenden massierend zu seinem Nacken und dann begehrend seinen Oberarmen entlang fahren ließ, um ihn mit jeglichen Sinne liebkosten zu können, streichelten die langen Fingern seines Gegenübers ihm zärtlich seine Hüfte und seine Taille entlang, woran er ihn immer wieder dicht an seinen Körper heranzog, je intensiver und unkontrollierter der leidenschaftliche Kuss, das Zusammenspiel ihrer Lippen wurde.
Keiner wusste, wie viel Zeit verging, in der sie zwischen den blauen Hortensien am sonnigen Nachmittag standen und einander sehnsüchtig wahrnahmen, bis sie sich langsam wieder lösten und nur noch das schwere Keuchen und Atmen beiderlei erklang. Während Jungkook's Griffe sich langsam um seine Oberarme etwas lockerten, ruhten dessen Hände auf seiner Taille.
Erst jetzt schaute Koo ihm auf das Gesicht und begann, ihn wahrzunehmen. Sein Gesicht, sein Haar, seinen Körper, seine Griffe, die Nähe und Präsenz. Erschaudernd überkam ihm eine Gänsehaut in dem Moment der Realisation, und er flüsterte dennoch zögernd:„T-Taehyung?",während er ihm dabei vertieft in die Augen suchend nach Bestätigung schaute.
Natürlich wusste er, dass es Taehyung war, der gerade vor ihm stand und ihm mit diesen einzigartigen, liebevollen Schimmer seiner dunklen, fast schon schwarzen Augen in die seine blickte. Durch diese Frage begann Tae etwas zu schmunzeln, womit er Jungkook dazu brachte, die Augen hilflos etwas zu weiten und ihn noch fokussierter zu betrachten. Er versuchte ihm von seinem Gesicht abzulesen, was er gerade dachte, wie er sich gerade fühlte.
Taehyung's Augen hafteten konstant auf die von seinem Geliebten, wodurch sich nicht nur seine unglaubliche Zuneigung und das Amüsieren gerade widerspiegelte, sondern solangsam auch die aufkommenden Tränen der Trauer, inneren Zerrissenheit, des emotionalen Schmerzens und zuallerletzt die Erleichterung darüber, dass er Jungkook wie geplant gefunden hatte.
Infolgedessen hörte man dann nur noch das Schluchzen des Älteren und wie dieser versuchte, irgendwas von sich zu geben. Doch letztendlich blieb er stumm und schaute schlichtweg seelisch ermüdet und erschöpft auf den Boden zu den ganzen Hortensien, die sie umgaben.
Ohne zu zögern, reagierte Jungkook ziemlich geschickt, so, als hätte er nicht gerade erst erfahren, dass sein Partner eigentlich gar nicht tot war. Er legte ihm seine warmen, schmalen Hände auf die tränenbedeckten Wangen und hob sein Kopf etwas, damit er seine Stirn an die von Tae's legen und ihm mit den Daumen taktvoll über die Wangen streicheln kann.
„Ich liebe dich, Taehyung. Okay?",hauchte er ihm leise gegen die Lippen, als er sich etwas auf die Zehenspitzen stellen musste, um ihm seine Nasenspitze sanft küssen zu können. Es brauchte nur paar Sekunden, bis Taehyung wieder zur Ruhe kam, denn er brauchte nur die Bestätigung von Jungkook nach all den Jahren akzeptiert zu werden und diese bekam er endlich durch seine Gesten, Verhalten und nun die entscheidenden Worte, die ihm die benötigte Lebenskraft- und wille gaben, die er brauchte, um von hier an weiter zu machen.
Somit schlang der Lockenkopf seine Arme um Jungkook's zarten und warmen Körper, damit sie sich für einen Moment einfach nur umarmen konnten. Dabei legte Koo seine Arme um dessen Hals und verweilte mit ihm stumm so. Taktvoll schaukelten sie verweilend in den schützenden und behütenden Armen des jeweiligen Anderen hin und her, wodurch beide begannen, leise zu lachen bei dem spielerischen Austausch von Zuneigung.
„Ich liebe dich, Jungkook. Du brauchst es dir auch nicht merken, denn von nun an werde ich es dir alltäglich sagen können.",ertönte Taehyung's recht tiefe Stimme flüsternd an Jungkook's Ohr, wodurch er ihm eine Gänsehaut verpasste sowie leicht rosa Wangen.
Doch das Schönste war gerade, zum aller ersten Mal sein breites, herrliches Lächeln zu sehen und wie dieser sich nicht mehr vor Taehyung versteckte und schämte, wie in dem Moment, wo sie sich vor drei einhalb Jahren verabschiedeten.
Es war der Moment, in dem er Taehyung als ebenbürtigen und nicht höher gestellteren Menschen ansah, sondern einfach als seinen Geliebten.
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Ach, Ja... Die Liebe... Ich sag's ja immer wieder! Die Liebe kann ja so schön und vorallem auch wundervoll auszuschreiben sein! (◑‿◐)
Mal schauen, wie es mit den beiden weiter geht... Wünsche vorhanden, zumal die Geschichte solangsam zum Ende kommt? ( ͡° ͜ʖ ͡°)
-Eure Eleja ♡
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