𝕮𝖔𝖑𝖉 𝕷𝖎𝖌𝖍𝖙𝖘

🥀 Jungkook PoV 🥀
„Mein kleiner Junge, ich hoffe Gottes Glückes und Segen liegt heute ganz allein auf dich. Bitte komme mit guten Nachrichten wieder daheim!",lauschte ich der besorgten Stimme Aejongs, die mir gerade dabei half, meiner wertvollsten Kleidung den letzten Schliff zu verpassen. Ein vorsichtiges Lächeln umspielte meine sanften Lippen, als ich bemerkte, wie mich die Fürsorglichkeit meiner Noona stets rührte. Ihre Anwesenheit und Hilfe erleichterte mir so einiges, weshalb ich positiv eingestellt war. Ebenso trug die seelische Entspanntheit einen großen Teil da bei, die ich durch die letzten Tage mit Taehyung ergatterte. Momentan schien sich die Hoffnung in meinem Leben wieder zu entfalten.

„So, jetzt solltest du bereit sein. Hyuna und Ich werden auf dich warten, um dich mit einem heimischen Lächeln wieder zu empfangen.",sprach Aejong mindestens genauso hoffnungsvoll, wie sie mich auch anschaute. Ihre leichte Grübchen stachen wunderbar heraus, sobald sie ihre Mundwinkel breit anhob. Ein letztes Mal verbeugte ich mich vor ihr und sagte behutsam:„Ich werde bald wieder heimkehren. Es sind nur einpaar Stunden, in denen ihr mich decken müsst. Ich danke."

Mit diesen Worten kletterte ich hoch in das Dachgeschoss, wo sich mein Zimmer befand und kletterte von dem Fenster hinaus in die Freiheit. Zeit blieb mir leider nicht übrig, denn für mein Vorstellungsgespräch musste ich mich beeilen, wenn ich rechtzeitig da sein wollte.
Somit raste ich förmlich in großzügigen Schritten die unebenen Straßen der dunklen Seite Busans entlang. Der Weg bis zum Bahnhof würde Kilometer dauern. Schließlich besaß ich als einfacher Dienstjunge kein Vermögen, keine Möglichkeit und keine Rechte mit einer Lokomotive überhaupt zu fahren.

Das Geld für die An - und Abfahrt klaute ich mir von meinem Hausherren am Morgen, wo ich der Familie wie täglich ihr Frühstück brachte. Mittlerweile hatten wir die späten Abendstunden erreicht, was bedeutete, dass die Familie sich bettfertig machte und wir als Dienstmädchen- und Jungen immernoch am Arbeiten waren. Für heute deckten Hyuna und Aejong mich, damit ich mir meine einmalige Chance auf das ideale Vorstellungsgespräch ergreifen konnte.

Dafür hatte ich mir extra meine wertvollsten Sachen angezogen. Ich trug eine schlichte schwarze Hose, die mir respektvoll locker am Körper hing und meine langen Beine nicht stark betonte. Dazu trug ich ein weißes Hemd sowie ein ausgeliehenes Jackett meines Mitarbeiters und guten Freundes, Jimin! Es hatte eine hochwertig dunkelblaue Farbe und Knöpfe aus glänzenden Silber, die mir unglaublich gefielen. Ich trug schlichte, schwarze, flache Schuhe, die mir das lange Laufen zwischen den ganzen Straßen und Ecken gerade erleichterten.

Insgesamt haben meine Freunde -die über die Zeit zu meiner zweiten Familie wurden- und Ich uns extrem ins Zeug gelegt, um mich heute dabei zu unterstützen meinen Traum nachzugehen. Ein ganz normaler Traum, wie jedes Geschöpf dieses Volkes es hatte. Eine Chance auf einen sozialen Aufstieg. Eine Chance, ein gutes Leben im Wohlstand zu führen. Oder wenigstens eine Chance, seine Familie finanziell unterstützen zu können.

Das war mein jahrelanger Wunsch seitdem ich hier schon arbeitete. Ich wollte unbedingt arbeiten, wie viele andere Dienstjungen auch. Nicht in dem Abgrund und der Trübheit des Lebens versinken, so wie mindestens 80% der Gesellschaft, die als zerkauerten Leichen in ihren eigenen Wohnung starben, weil sie eben keine Chance hatten etwas aus ihrem Leben zu machen. Wie sollte dies auch möglich sein?

Wir wurden in einer 20m² Wohnung zu zehnt hinein gesteckt. Es war nur ein einziges Zimmer. Kein eigenes Strom und kein eigenes Wasser stellte man uns zur Verfügung. Ebenso teilten wir uns alle ein kleines Bett. Natürlich versagten so viele Familien und scheiterten hinsichtlich dem Tod und dem Verfall. Ich war bis jetzt nur ein Glücksfall. Meine Familie lebte als Bauernfamilie in einer ländlichen Gegend, sodass sie sich selber mithilfe der Viehen und der Natur versorgen konnten. Mein einziges Mindestlohn ließ ich auch an sie verschicken, damit sie sich ein umso besseres Leben leisten konnten.

Dies tat ich natürlich freiwillig, weil ich alles für meine geliebte Familie tun würde. Sie taten nämlich auch alles für mich. Nur durch ihnen bekam ich damals die Stelle als Dienstjungen in dieser Adelsfamilie, wofür ich mich nie genug bedanken könnte. Denn allein nur so konnte ich meiner Familie ein gutes Leben schenken.

Nach einer Weile kam ich am Bahnhof an. Ich zögerte nicht lang, als ich meine Bahn sah und auf diese zu raste. Schnell zeigte ich mein Ticket vor und stieg ein. Schnaufend keuchte ich immer wieder erneut nach Luft, wodurch mich viele Passagiere fragend anblickten. Mit einem freundlichen Lächeln wimmelte ich deren Sorge ab, setzte mich brav hin und genoss die restliche Fahrt nach Daegu, wo ich mein Vorstellungsgespräch als Koch hatte.

Würde es klappen, oder nicht? Würde das Schicksal mir in meinem jungen Leben eine Möglichkeit schenken, etwas daraus zu machen? Dieses Stellenangebot bekam ich von einem Mädchen aus meiner Arbeitstelle. Sie berichtete davon, wie sie an einem illegalen Treffen für Dienstleute teilnahm und dort mehrere Angebotsstellen vorgeschlagen bekam. Diese verteilte sie auf uns alle ein, und heute war ich eben dran!

Meine neugierigen Augen richtete ich allein dem wunderschönen Himmel zu. Meine Konzentration lag auf der umhüllenden Wärme, die der Wagon durch dessen Heizungen über meinen Körper sanft streifen ließ. Gedankenverloren spielte ich mit meinen zittrigen Händen, denn die Nervosität überkam mich schnellstens, je näher wir dem Zielort kamen.

Dieses Vorstellungsgespräch war für mich eine einmalige Chance auf einen gutbezahlten Job. Ich durfte es nicht vermasseln. Hochanständige Damen und Herren arbeiteten vorort, sie waren talentiert und aus gutem Hause, weshalb ich mir umso mehr Mühe geben musste. Ich strich mir einer meiner schwarzen Haarsträhnen hinter das Ohr, während ich begann leise vor mich hin zu summen.

Ob ich es dann am Ende des Abends geschafft hatte, einen Job zu kriegen und somit raus aus der Armut zu kommen?

Das Einzige, woran ich mich erinnerte, war das kalte Licht der Straßenlaterne, welches nach dem Vorstellungsgespräch auf mich herabschien.

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Was glaubt ihr? Hat Jungkook die Stelle bekommen? :3

Einen gesegneten und friedvollen Ramadan wünsche ich all meinen muslimischen Fellas! <3

-Eure Eleja ♡

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