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Flashback, etwa 2 Wochen zuvor

pov. Taehyung

"Ich hol das Geld, halte durch!", flüstere ich meiner kleinen Schwester zu. Sie ist 15 und sehr schwach. Zu ihren riesigen Pech leidet sie an einem Hirntumor. Meine Familie ist sehr arm. Und mit sehr arm meine ich arm arm. Na ja, das was von meiner Familie übrig ist halt. Mein Vater ist ein Säufer, meine Mutter macht dreckige Arbeit, damit wir etwas essen können und meine Schwester kann kaum noch einen anständigen Satz sagen, da der Krebs schon ihr Sprachzentrum befällt. 
Wenn das passiert, so habe ich erfahren, ist es schon fast zu spät. Aber ich kann sie nicht sterben lassen! Ich muss an Geld kommen! Dann fahr ich sie zum Arzt und alles wird gut! 
Ich muss daran glauben! Ansonsten, ich will gar nicht daran denken. Sie nickt schwach und ich stürme an meinem schlafenden Vater vorbei nach draussen in die stickige Sommerluft. Die Schreie, die Yunais Kehle entfahren und renne durch die Strassen von der menschenverlassenen Stadt. 

Die Meisten bleiben bei so ungewöhnlich starker Hitze lieber drinnen.

"Ich komme Yunai", denke ich. Ich blende alles aus. Das Seitenstechen, das unerträgliche Brennen in meiner Lunge und meinen Beinen und alles andere, was ich nicht umbedingt zum Leben brauche. 

Geld! Ich brauche Geld!

Da! Ein Einkaufsladen! Genauer gesagt, der einzige Ort hier, wo ich genug Geld finden könnte. Es muss jetzt schnell gehen! Also los!

Und ohne länger über irgendwelche Konsequenzen nachzudenken, renne ich in den Laden hinein. Das schwarze T-Shirt bis unter die Augen hochgezogen. Für grössere Vorsicht gibg es keine Zeit!
Yunai wird sonst umkommen! Meine kleine Schwester darf nicht sterben! Nicht ohne das ich es versucht habe es zu verhindern!


Ich laufe nach hinten in den Laden und schleiche mich in die Lagerräume. Da wird oft das Geld in Tresoren verstaut. Meine Hand schnellt zu dem Messer in meiner Tasche und ich ziehe es nach vorn, als ich eine Frau neben dem Tresor entdecke. Sie ist mitte 20 und ein leichtes Opfer für mich!

Sie hat gerade den Tresor geöffnet und will ihre Kasse darin lehren, als ich vorschnelle und ihr das Messer von hinten and den Nacken drücke und sie erschrocken aufkeucht. "Kein Muks!", warne ich und sie schluckt schwer.

"Gib mir das Geld!", befehle ich kühn und sie tut aus Angst, was ich sage und streckt mir gehorsam ein fettes Bündel mit einer ziemlich hohen Summe entgegen. Ich stecke es wortlos in meine Tasche und will mich gerade aus dem Staub machen, da passe ich einen Moment nicht richtig auf und die Frau hat auch schon den kleinen Alarmknopf an der Wand gedrückt. Scheisse, wieso habe ich den übersehen?!

Alamiert lasse ich mein Messer fallen und renne so schnell ich kann, weg aus dem Lagerraum. Irgendwo hinter mir höre ich einen Mann schreien. Ich höre ihn drohen, er würde bald auf mich schiessen. Aber ich halte nicht an.
Yunai braucht das Geld!


Zwei Securitas Männer haben die Verfolgung aufgenommen, schiessen aber zu meinem grossen Glück noch nicht auf mich. Das Gesicht so gut wie möglich verdeckt stürme ich weiter durch die verschiedenen Abteilungen und Regale. Da, endlich, wenige Meter vor mir sehe ich die Tür! Unbewacht! Dort komme ich vorbei! Also sammle ich alles an Kraft zusammen und renne auf den Ausgang zu. "Da sind keine Leute im Laden! Schiesst auf den Kerl!", höre ich plötzlich eine Männerstimme hinter mir und ich bekomme es mit der Angst zutun. Was wenn sie mich umbringen?

"Shit!", fluche ich und lege meine Hände sofort an meinen Kopf, um diesen zu schützen. Kaum habe ich mich leicht hinter die letzen Regale geduckt, höre ich auch schon den ersten Knall. So richtig kugelsicher sind die Leute aber nicht. Mit letzer Entschlossenheit raufe ich mich zusammen und renne aus der Tür raus. Nochmals ein Schuss. Diesmal landet die Kugel nahe meinem Fuss im Boden. 

Panisch renne ich nun die Strasse entlang. Die Männer verfolgen mich immer noch. Ich drehe mich kurz um, um zu sehen, wie weit ich noch Vorsprung habe. Das ist ein gigantischer Fehler!
"Ich habe sein Gesicht gesehen!", höre ich nun einen Mann schreien. "Shit shit shit! Ach verdammt!", denke ich. Ich habe die Hände ja immer noch um den Kopf zu schützen nach oben gerissen! Mein T-Shirt verdeckt nur noch einen Teil meines Kinns. Na toll. 

Verzweifelt renne ich weiter. Ich laufe durch verlassene Gassen und verschlängelte Wege, werde die Verfolger aber noch lange nicht los. Nein, ich habe das Gefühl, es werden immer mehr!

Die Angst packt mich schliesslich, als ich um eine Kurve biege und. Scheisse. Ruckartig bleibe ich stehen und sehe mich panisch um. Vor mir ragt eine Steinwand in die Höhe.

Ich bin in einer Sackgasse gelandet.

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