XIV. Falsificatum
Crowley hob seinen Kopf und sein Blick verschwomm durch die Tränen, als er Erziraphael's Ausdruck von Ekel und Entsetzen wahrnahm.
,,Was ist mit dir passiert? Geht es dir gut?“, fragte er, kniete sich vor Crowley und streckte die Hand aus, um seine Schulter zu berühren. Crowley konnte nicht anders als sich in die Berührung zu lehnen, Erleichterung überflutete ihn, als er seinen Freund wortlos anstarrte.
,,Was ist passiert, Crowley?", fragte Erziraphael erneut.
,,Ich ... ich bin gefallen", stammelte er, blinzelte heftig und ließ noch dickere Tränen frei, wegen denen er kaum sehen konnte.
,,Gerade?"
,,Ich- ich denke schon ..." Crowley schmiegte seine Wange an Erziraphael's Handfläche, als der Engel sich bewegte, um die Tränen wegzuwischen.
„Sie haben mich zu einem Treffen hierher gerufen. Ich wusste nicht, dass sie dich hire festhalten."
,,Sag ihnen nichts. Das habe ich auch nicht", warnte Crowley.
,,Du erzählst ihnen nichts? Gar nichts?"
Erziraphael nahm seine Hand so abrupt weg, dass Crowley fast umfiel. Doch er versuchte, der Berührung blind zu folgen.
,,Genau", flüsterte Crowley und machte Anstalten, sich in eine sitzende Position zu bewegen, nur um aufgrund seiner zerschmetterten Flügel aufzuschreien. Er landete auf Händen und Knien und stöhnte vor purer Qual, als sein fast abgetrennter Flügel hin und her geschwungen wurde.
,,Kann ich dir etwas bringen? Irgendetwas? Vielleicht einen Tee?", fragte Aziraphale, ein wenig zu formal.
,,Sie werden nicht zulassen, dass du mir etwas gibst, Engel", wimmerte Crowley.
,,Engel ... du hast mich immer so genannt." Sein Ton war so sanft und leise, dass Crowley sich wünschte, er könnte sich in diesem einlullen und für immer einschlafen.
,,Das ist, was du bist", sagte Crowley und blickte auf das freundliche Gesicht seines Freundes. Er hätte nie gedacht, dass er ihn wiedersehen würde und jetzt ergriff er die Chance, sich alle Linien und Konturen seines Gesichts neu einzuprägen. Er hatte ihn immer neutral angesehen, manchmal verliebt, aber jetzt betrachtete er ihn mit Ehrfurcht. Dies war wahrscheinlich das letzte Mal, dass er ihn sah.
,,Ein Engel ... mein Engel", fügte er flüsternd hinzu und versuchte nach Erziraphael's Hand zu greifen.
,,Dein Engel?", fragte er und lächelte ihn nervös an.
Crowley wurde von den Worten seines Freundes heimgesucht, dass er für ihn zu schnell wäre. Sechstausend Jahre unausgesprochener Sehnsucht waren zu schnell.
,,Der einzige, mit dem es sich zu reden lohnt", brachte Crowley hervor und erstickte beinahe an seinen eigenen Worten. Dann verlagerte er sein Gewicht, um den Schmerz zu lindern.
,,Jedenfalls der einzige, den ich als Freund bezeichnen würde", fügte er hinzu.
,,Trink, Crowley. Es wird dir helfen." Erziraphael sah ihn mit so viel Reue und Mitgefühl an. Er wusste es auch. Er wusste, dass dies das letzte Mal war, dass er Crowley sehen würde. Crowley nahm ihm schließlich die Tasse ab, die der Engel hergewundert hatte, hob sie an die Lippen und nahm einen kleinen Schluck. Sofort bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Die Tasse fiel von seiner Hand auf den kalten, feuchten und zersplitterte in tausend Teile. Die Teetropfen, die auf seine Knie spritzten, brannten wie Säure. Sein Hals brannte, bis er hustete und Blut spuckte. Weihwasser.
Erziraphael hatte ihm Tee mit Weihwasser zugeführt! Crowley's Kopf schoß nach oben und wollte Erziraphael fragen, warum. Warum tat er ihm das an? War das seine Gnade? War dies sein Versuch, ihn vor weiterer Folter zu bewahren, der einzige Weg, den er für möglich hielt?
Nur war es nicht mehr Erziraphael, den er anstarrte. Vor ihm befand sich Gabriel, der ihn angrinste.
,,Ich dachte, wir würden dich damit brechen, aber du bist ein viel härterer Fall. Einen Heidenrespekt dafür." Er klatschte in die Hände und lachte unbarmherzig, als Crowley vor ihm weinte.
„Du weißt, was du zu tun hast, Dämon. Gestehe, und all das hört auf. Wir geben dir sogar Höllenfeuer, um deine Verbrennung zu heilen."
Crowley konnte nur husten, Blut - vermischt mit Hautstücken - landeten for Gabriel's Lackschuhen.
,,Was ist das?", fragte er angewidert. ,,Oh ... Ich nehme nicht an, dass du jetzt reden kannst, oder? Nun ... das ist eine Schande. Ich denke, wir sind in ein paar Tagen wieder da, wenn es dir ... besser geht?"
Er lächelte wieder und Crowley hatte eine konditionierte Reaktion auf dieses Lächeln entwickelt. Es war pure Angst, wenn er doch sonst immer gelassen gewesen war. Es dauerte jedoch nicht lange, bis er darüber nachdachte.
Gabriel verschwand und Crowley fiel wieder, stürzte in eine bodenlose Tiefe. Das Feuer verzehrte ihn, zersetzte sein ganzes Sein. Crowley wimmerte, rollte sich auf dem gesengten Boden zusammen. Seine Flügel lagen schlaff und zerfetzt hinter ihm, er hatte viele seiner wunderschönen Federn verloren.
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