🥞𝖋𝖗𝖎𝖊𝖓𝖉𝖘? 🥞


"Manche Menschen sind so wie Drogen. Eine Zeit lang fühlst du dich grossartig mit ihnen und dann kommt der kalte Entzug."

"Was zur Hölle machst du hier Taehyung?", entwich es Jungkook etwas lauter als geplant. Mit vor Schock weit aufgerissenen Augen kniete er sich vor den sich am Boden krümmenden Jungen.

Im ersten Augenblick hatte er den 18-jährigen nicht erkannt gehabt. Die Haare, welche er noch dunkelbraun in Erinnerung hatte, leuchten jetzt in einem auffälligen orange.
"Bist du wütend?" Die Frage des Jüngeren war so leise ausgesprochen, dass ich sie nicht gehört hätte, kauerte ich nicht neben ihm.

"Wie kommst du in mein Zimmer und wieso liegst du hier auf dem Boden?" Ich gab mir Mühe meiner Stimme etwas sanftes zu verleihen. Hatte er mich wirklich besuchen kommen wollen? Vor etwa einem Monat hatte er den Hübschen in einer Bar kennengelernt. An diesem Abend hatte Jungkook dem unschuldig und gleichzeitig doch so attraktiv wirkenden Mann mit dem hübschen Gesicht nicht wiederstehen können und ihn offengestanden verführen wollen. Dummerweise war der Jüngere dann von einem Kumpel abgefangen worden, der ihn dazu seine Hand von meiner zu lösen und sich mit einem geflüstertem "Tut mir Leid", aus dem Staub zu machen. Danach hatten sie sich nicht mehr gesehen.

"Ich wohne jetzt hier, scheint ja ein Doppelzimmer zu sein"; sagte er kleinlaut.

"Hm"

Die Erkentniss, dass er nicht gekommen war um bei mir zu sein, mich durch ein gottverholfenes Wunder auffindig gemacht hatte, sondern selbst krank war, traff mich eiskalt.

Dann erst verstand ich, was er eben gesagt hatte. Dieser Taehyung würde allerernstes für die nächsten Monate in meinem Zimmer leben! Er... er war krank. Genauso wie ich, musste er wohl an einer Sucht leiden. Die Frage war nur, an welcher?

Interessiert musterte ich den sich langsam aufrappelnden Jungen. Er hielt sich eine Hand auf den Bauch, mit der anderen Stützte er sich ab. Seine Augen blickten hoch und trafen auf meine. "Kannst du mir helfen?", fragte er. Seine Stimme hatte jegliche Unsicherheit verloren, er schien wohl doch nicht so unterwürfig und eingeschüchtert zu sein, wie ich ihn eingeschätzt hatte.
Fordernd schaute er mich an, woraufhin ich ihm meine Hand entgegenstreckte und ihm mit einem Ruck aufhalf.

"Danke!", sagte er grinsend und klopfte sich einmal deftig das schwarz-weiss gestreifte Shirt durch. Nachdenklich legte ich den Kopf schief und musterte ihn genauer. Sein langärmliges Oberteil hatte das gleiche Muster, wie die Shorts, welchen den Blick auf seine schlanken, trotzdem ziemlich muskulös wirkenden Beine gewährten. Um die dunklen Augen hatte er sich dünn einen schwarzen Eyeliner aufgetragen. An seinen Ohrläppchen waren zwei schwarze Steinchen zu sehen.


"Du gibst mir irgendwie emo-vibes", es war mir rausgerutscht, ehe ich mich versehen hatte. "Ähm sorry", meinte ich, als er kopfschüttelnd zu lachen begann.

"Denkst du ich lauf' jeden Tag in Bluse und skinny Jeans rum?" Taehyung schüttelte den Kopf, dann hielt er inne und blickte mich für einige Augenblicke in Gedanken versunken an. "Jungkook, richtig?" Ich nickte lächelnd und fuhr mir durchs schwarze Haar.

Taehyung grinste mich einfach nur an. Geflasht von dem supersüssen box-Lächeln, war ich nur imstande in mit leicht geöffnetem Mund anzustarren.

Dann fiel er mir in die Arme. Überrascht blickte ich auf die orangen Haare. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter woraufhin ich meine Arme um den Jungen schlang.
Er wirkte so zerbrechlich in meinen Armen.

"Können wir das im Club vergessen, bitte?"

"Ja", flüsterte ich, was erstaunend gefasst klang, wo doch in meinem Inneren immenses Chaos herrschte. Er war froh, den Jungen, den er doch eigentlich kaum kannte nicht als fast- one Night stand abstempeln zu müssen.

"Freunde?", nuschelte er in meinen schwarzen Oversize-Pulli.

"Freunde."

"Ich bin so froh,dass du hier bist.", sagte Taehyung und löste sich aus der Umarmung.

"Vielleicht gehen wir ja doch nicht drauf.", lachte er.

Er grinste euphorisch, wandte sich von mir ab und verliess das Badezimmer.

Ich wollte mir schon den Kopf darüber zerbrechen, was wohl der Grund seiner klinischen Einweisung war, da überrumpelte mich auf einmal die Übelkeit. Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es über die Kloschüssel. Nach sicher einer halben Stunde in der ich einfach nur eine Brühe aus Wasser und Cola gekotzt hatte, lehnte ich mich keuchend an die Wand.

Ich schloss erschöpft die Augen. Die Kraft zum Fluchen blieb mir nicht.

Und wie ich draufgehen würde.

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