Kapitel 92: Freund oder Feind?
Eine ganze Zeitlang schaut er mir stumm in die Augen und scheint angestrengt nachzudenken. Erst nach fünf Minuten zuckt er ahnungslos mit den Schultern und antwortet: „Weiß ich nicht mehr, Prinzessin" „Dann wird's auch nicht so wichtig gewesen sein", erwidere ich, als ich ihm lächelnd einen Kuss gebe und ihm hoch helfe. Immer noch nachdenklich stützt er sich gegen mich und murmelt: „Vermutlich...sollen wir weiter trainier.."
Wieder bricht er seinen Satz ab, doch diesmal, weil sowohl er als auch ich eine bekannte Aura hinter uns spüren, welche wir schon lange nicht mehr wahrgenommen haben. Ruckartig drehen wir uns um und kneifen stark die Augen zu, als uns die untergehende Sonne entgegen strahlt.
Doch etwas konnte ich erkennen. Und das war ein schwarzer Mantel mit roten Wolken drauf.
*****Freund oder Feind?
„Itachi...hast du das auch gesehen?", murmele ich und öffne meine Augen einen Spalt breit. Vielleicht war das nur Einbildung. Ein Lichtspiel, welches meinen Augen einen Streich spielen wollte. Instinktiv drücke ich mich etwas näher an den Uchiha und blinzele wieder der Sonne entgegen, die nun fast gänzlich verschwunden ist.
Doch die Gestalt im schwarzen Mantel ist nicht verschwunden, steht gelassen vor uns und mustert uns aufmerksam. Kurz wandert sein Blick zu Totto, der verängstigt den Blick erwidert. Während mein Mund wie ausgetrocknet ist und ich keinen einzigen Muskel bewegen kann, stellt sich Itachi schützend vor mich und ruft an den Kleinen gewandt:
„Renn zum Dorf und verstecke dich dort bei Kaito, klar?" „K-klar!", erwidert der Knirps und stürmt danach, wie von der Tarantel gestochen, davon. Hinter einigen Büschen verschwindet er, weswegen mein Blick wieder nach vorne wandert. Den Kloß in meinem Hals schlucke ich herunter, genauso wie die Furcht, die bis jetzt meine Knochen lähmt.
Ich bin nicht ängstlich. Ich habe keine Angst!
Vor allem nicht vor so einem Gegner!
Furchtlos funkele ich das Akatsuki-Mitglied deshalb nun an und rufe ernst: „Verschwinde von hier, Kisame." „Hey wartet mal. Ich bin nicht hier, um mit euch zu kämpfen oder euch überhaupt irgendetwas zu tun", erwidert der Hoshigaki ruhig und hebt beschwichtigend seine Hände. Kurz wandert mein Blick zum Uchiha, der diesen erwidert.
Kann man Kisame trauen?
Ist er ein...Freund oder ein Feind?
Wenn das einer beurteilen kann, dann ist das wohl Itachi. Immerhin war mein Verbündeter eine ziemlich lange Zeitlang der Akatsuki-Partner von dem Schwertkämpfer. Ich hingegen habe ihn nach der Ankunft im Akatsuki-Versteck in Amegakure nicht mehr gesehen. So blinzele ich ihm fragend entgegen und warte auf seine Einschätzung.
Kaum merklich schüttelt der Uchiha allerdings den Kopf, bevor er wieder nach vorne blickt und fragt: „Wenn du nicht hier bist, um gegen uns zu kämpfen, was ist dann der Grund deines Erscheinens?" „Ich bin hier, um euch zu warnen. Wirklich. Euch schaden oder gar angreifen will ich nicht", versucht Kisame uns wieder zu beruhigen.
Abwechselnd blinzele ich zwischen Itachi und Kisame hin und her. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er die Wahrheit sagt. Warum glaubt ihm Itachi nicht? Der Fischmensch macht überhaupt nicht den Anschein, als wolle er uns täuschen. In seinem Blick spiegelt sich Ehrlichkeit wieder. Genau wie in seiner Haltung.
Kann es sein, dass ich mich irre? Aber bis jetzt hat mich mein Bauchgefühl doch auch nicht getäuscht!
Mit seinem Sharingan fokussiert er seinen ehemaligen Partner, bevor er abweisend meint: „Wir sagten, dass du von hier verschwinden sollst!" „Aber ihr seid in Gefahr! Akatsuki hat...", beginnt Kisame, stoppt allerdings, als Itachi mehrere Shuriken nach ihm wirft.
Geschickt weicht er aus und versucht abermals auf uns einzureden: „Jetzt hört mir doch mal zu. Ich bin nicht euer Gegner oder euer Feind! Sondern euer Freund! ˋRi, sag doch auch mal was dazu!" Und wieder sagt etwas tief in mir drin, dass er es wirklich so meint. Zu hundert Prozent bin ich mir sicher, dass Kisame uns wirklich nur helfen will.
Aber stimmt mein Bauchgefühl oder führt es mich nur in die Irre. Sollte ich lieber der Einschätzung des Uchiha's folgen? Fieberhaft überlege ich, bis mir etwas auffällt. Mein Bauchgefühl hat sich bis jetzt nicht getäuscht.
Als ich bei der Schlange war und in meinen Kopf die Worte von Itachi herumspukten, die er mir damals vor Konoha vorgeworfen hat, so hat ein Gefühl in mir immer die Hoffnung aufkeimen lassen, dass diese Worte nicht ernst gemeint waren.
Oder nachdem wir monatelang ziellos auf der Suche nach meinem Vater umher geirrt und wir zufälligerweise an diesem Dorf vorbeigekommen sind, hat etwas in mir gerufen, dass es hier irgendetwas geben muss, was uns weiterhelfen wird.
Und so war es schlussendlich auch. Wieso sollte sich mein Bauchgefühl also jetzt täuschen?
So atme ich die kühle Luft noch einmal tief ein, bevor ich mich neben meinen Verbündeten stelle, seine Hand nehme und diese leicht drücke, bevor ich an den Hoshigaki gewandt frage: „Wovor willst du uns denn warnen?" Erleichterung spiegelt sich in seinen Augen wieder, als wenigstens ich ihm Gehör schenke.
„Vor Akatsuki. Sie wissen, dass ihr immer noch hier im Dorf seid und sie haben vor das neue Mitglied hier hin zu schicken", erklärt er, was mir einen kurzen Schauer über den Rücken jagt. Aber natürlich. Wie konnten wir nur so dumm und leichtsinnig sein? Akatsuki wird nicht einfach nur ruhig auf der Bank sitzen und Däumchen drehen, nachdem zwei seiner Mitglieder abgemurkst wurden.
Selbstverständlich werden sie nach der Ursache dafür forschen und werden uns so schnell gefunden haben. Dass sie außerdem nach dem Verlust von Mitgliedern neue Mitglieder aufnehmen, hätte uns eigentlich auch einfallen müssen...
Dem Gefühlsstand meines Verbündeten nach zu urteilen, scheint auch ihm das nun klar zu werden. Doch neben dem Schock, dass uns das vollkommen entgangen ist, spüre ich noch etwas anderes in seinem Herzen.
Und zwar Misstrauen und Sorge.
Fest drückt Itachi meine Hand, während er kurz zu mir blickt, bevor er sich wieder nach vorne dreht und fragt: „Wer sagt uns, dass du die Wahrheit sagst und dass du es nicht bist, den Pain in Wirklichkeit geschickt hat, um uns zu besiegen?" „Ihr habt Kakuzu und Hidan besiegt. Nur ihr zwei. Pain will keine Mitglieder mehr Opfern, also hat er sich mit jemanden zusammen getan, den ihr nicht besiegen könnt", erwidert Kisame, was uns beide aufhorchen lässt.
Wir können diesen jemand nicht besiegen?
Wer ist denn so stark, dass er es mit uns im Alleingang aufnehmen könnte?
Beinah schon kann ich sehen, wie das Misstrauen in Itachi wächst und dieses sogar überhand gewinnt, weswegen er monoton sagt: „Du verschwindest jetzt von hier, wenn du nicht sterben willst. Ganz recht hast du. Kakuzu und Hidan haben wir besiegt. Da wird es ein leichtes für uns sein auch dich zu beseitigen"
Nach diesen Worten lässt der Uchiha meine Hand los und kommt langsam auf Kisame zu. Ich muss unbedingt etwas unternehmen! Geschwind greife ich nach seinem Handgelenk, weswegen er stehen bleibt und fragend zu mir blinzelt, bevor ich meine: „Itachi, warte. Ich glaube nicht, dass er lügt" „Warum glaubst du das?", will er nicht ganz überzeugt mit hochgezogener Augenbraue wissen.
Kurz schaue ich zum Hoshigaki und erkläre: „Mein Bauchgefühl sagt es mir. Ich bin mir ganz sicher, dass er die Wahrheit sagt. Wir sollten ihm also zuhören und ihn nicht angreifen" Dazu sagt Itachi nichts, sondern scheint kurz über meine Worte nachzudenken.
Gedehnt seufzt er einmal, nickt kurz und schaut warnend zu Kisame: „Solltest du auch nur versuchen meiner Prinzessin ein Haar zu krümmen, so verspreche ich dir wirst du die nächsten hundert Jahre Tsukoyomi genießen können"
Itachi's Sicht:
„Mein Bauchgefühl sagt es mir. Ich bin mir ganz sicher, dass er die Wahrheit sagt. Wir sollten ihm also zuhören und ihn nicht angreifen", sagt meine Verbündete, nachdem ich eigentlich auf Kisame zu gehen wollte. Ihre Hand umfasst mein Handgelenk und drückt dieses zärtlich.
Ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass Kisame nicht lügt?
Überlegend kaue ich auf meiner Unterlippe. Das Bauchgefühl meiner Prinzessin hat sich bis jetzt auf unserer ganzen Reise noch nie geirrt und ehrlich gesagt habe auch ich den Eindruck, dass Kisame die Wahrheit sagt. Warum ich dann trotzdem so reagiere?
Weil ich Angst habe, dass wenn er doch lügen sollte, ich meine Verbündete verlieren könnte. Allein die Vorstellung daran sie zu verlieren, nicht mehr ihre Stimme zu hören, nicht mehr ihr Lachen zu sehen, zerreißt mir fast mein Herz. Was soll ich also nun tun? Sollte Kisame uns wirklich helfen wollen, so könnten wir durch ihn an wichtige Informationen heran kommen.
Gefühlte Ewigkeiten überlege ich fieberhaft, komme dann aber doch zu einem Entschluss, weswegen ich einmal gedehnt seufze. Ich vertraue sowohl Arturia, als auch ihrem Bauchgefühl. Sie wird sich nicht irren. Doch um noch einmal auf Nummer sicher zu gehen, drehe ich mich zum Schwertkämpfer und warne ihn: „Solltest du auch nur versuchen meiner Prinzessin ein Haar zu krümmen, so verspreche ich dir wirst du die nächsten hundert Jahre Tsukoyomi genießen können"
„Wie schon gesagt werde ich euch nichts tun. Ich bin hierhin gekommen, um euch zu sagen, dass...", er bricht ab, als ihn ein Kunai an der Wange streift. Alarmiert blicke ich mich mit meinem Sharingan um, denn weder ˋRi noch Ich haben dieses Wurfmesser geworfen, was nun in einem Baum stecken bleibt.
Mit einem schnellen Sprung steht Kisame neben uns. Seine eine Hand ruht an dem Griff seines geliebten Schwertes Samehada, während seine Augen in die Richtung blicken, aus der das Kunai kam.
Ein langsames überaus dramatisches Klatschen ertönt, welches immer näher kommt. Ein paar Äste eines Busches werden zur Seite gedrückt, bevor der Angreifer zum Vorschein kommt und uns schief grinsend mustert: „Sieh an. Scheinbar haben wir einen Maulwurf unter uns. Wie überaus interessant"
❤︎——to be continued——❤︎
Hii!
Hui! Jetzt passiert aber so einiges!
Scheint, als ob die ruhige Zeit in dem Dorf Tsubomi vorbei ist!
Wer wohl der Nächste sein wird, der die Bühne betritt?
Kirai: Ich!
Äh...
Tobi: Nein! Es ist Tobi!
Na ja...
Kakashi: Nein, ich werde es sein!
Also...
Kirai/Tobi/Kakashi: Wer denn nun?
...das verrate ich nicht!
Also dann, tschüssi
Hiyori♡
Kirai/Tobi/Kakashi: *seufzen enttäuscht und winken zum Abschied*
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