Kapitel 120: Ich kann mir eine Welt ohne dich nicht vorstellen

Laut schreie ich vor Schmerz auf, während ich weit im Hintergrund eine verzerrte in Watte gepackte Stimme wahrnehme. Nach Luft japsend sinke ich auf meine Knie und kauere mich zitternd zusammen, bevor ich panisch merke, wie mir mein Bewusstsein zwischen den Fingern zerrinnt.

Funkelnde Sterne tanzen vor meinen Augen, während ich das Gefühl habe zu sterben. Obwohl ich im Moment die Befürchtung habe, dass der Tod weitaus angenehmer und vor allem Schmerzfreier wäre. Langsam verschwimmt meint Sicht, bis mir gänzlich schwarz vor Augen wird und ich das Gefühl habe in schreckliche dunkle Tiefen gezogen zu werden.

*****Ich kann mir eine Welt ohne dich nicht vorstellen

Itachi's Sicht:

Seufzend lasse ich meinen Blick über unser kleines Lager schweifen. Das Feuer, welches ich gestern Abend entzündet habe, ist beinah abgebrannt. Nur noch vereinzelte verkohlte Holzstücke glühen. Langsam drehe ich meinen Kopf etwas zu Berta, die gelangweilt schläft.

Wie auch immer man gelangweilt schlafen kann. Dieser Dickhäuter kann es.

Schlaf...
Ja...

Den hatte ich schon seit zwei Tagen nicht mehr. Denn seit genau zwei Tagen liegt meine Verlobte mit hohem Fieber auf unserem provisorisch aufgebauten Bett. Schwer atmend und mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht öffnet sie ihre Augen nicht mehr.

Und das alles ist meine Schuld.

Ich habe gemerkt, dass sie zögerte.
Ich habe gemerkt, dass sie Angst hatte.
Ich hätte es verhindern können...
Ich hätte sie aufhalten können...

Aber was habe ich stattdessen getan?

„Egal, für was du dich entscheidest. Ich werde immer hinter dir stehen und dich unterstützen"

Ich bin so ein Idiot. Statt diesem Satz, hätte ich so etwas wie: „Tu es nicht. Zusammen werden wir auch ohne dein Chakra Kirai besiegen können", sagen müssen. Aber das habe ich nicht gesagt und meine Prinzessin liegt jetzt dort, krümmt sich vor Schmerzen und stirbt womöglich.

Mit einer Hand stütze ich mich von dem Baum ab und stehe auf, bevor ich langsam zu Arturia hin torkele und mich neben ihr fallen lasse. Eine verschwitzte Haarsträhne streiche ich ihr aus dem Gesicht, während eine vereinzelte Träne mein Wange hinab läuft und auf ihr Gesicht tropft.

Mit meinem Daumen wische ich diese weg, bevor ich mich zu ihr herunter beuge und ihr einen Kuss auf die Stirn gebe. Zärtlich umfasse ich ihre Hand, beiße mir auf meine zitternde Unterlippe und fühle mich so hilflos, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Denn ich kann nichts tun, um meiner Verlobten zu helfen. Nur hier sitzen, ihr ab und zu einen nassen Lappen gegen das Fieber auf die Stirn legen und ihr bei ihren Qualen zusehen kann ich.

„Bitte wach auf...Ich brauche dich und ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll...", murmele ich und wische mir mit meiner freien Hand die aufkommenden Tränen weg. Immer wieder folgen aber Neue, die meine Sicht verschwimmen und mich leise schluchzen lassen.

Meinen Oberkörper beuge ich nach vorne, lehne meine Stirn auf ihren Bauch und kann die Verzweiflung und Angst, die mich plagt, nicht in Worte fassen. „Ich darf dich nicht verlieren...", flüstere ich leise, bevor ich meine Augen schließe und schluchzend murmele:

„Bitte...wenn es da draußen einen Gott gibt...Dann bitte ich dich, lass sie wieder gesund werden...Ich weiß, dass ich Dinge getan habe, die unverzeihlich sind, und ich kein Recht habe, dich um so etwas zu bitten, aber ich bitte dich so sehr, dass sie..."

„T-tachi..."

In meiner Bewegung halte ich inne, genauso wie ich meinen Atem anhalte und die Sorge habe, dass ich den Verstand verloren habe. Nun höre ich auch schon ihre Stimme...

„...hey..."

Ruckartig setze ich mich auf und drehe mit offenen Mund und Stummen Tränen, die meine Wangen hinab fließen, meinen Kopf zu ihrem Gesicht. Ein Wall der Freude und des Glückes durchflutet mich, während ich lächelnd die Tränen wegwische, die meine Sicht verschwimmen lassen.

Genauso schnell, wie mein Lächeln kam, verschwindet es allerdings wieder, als ich ihren Zustand erkenne. Zwar sah sie schon vorher schlimm und mitgenommen aus, was aber nichts im vergleich zu jetzt ist. Ihre sonst so strahlenden roten Augen schauen mich leblos und matt an, während ihr kalter Schweiß von der Stirn läuft und sie blass wie eine Leiche ist.

Unter ihren Augen haben sich dunkle Augenringe geschlichen, ihre Lippen sind trocken und spröde und ihr ganzes Gesicht ist etwas eingefallen, wodurch ihre Wangenknochen etwas mehr hervorstechen. Schmerzlich wird mir bei ihrem Anblick etwas bewusst.

Und zwar, dass ich schon viele Menschen hab sterben sehen.
Ob nun durch eine Klinge, durch Genickbruch, durch Gift oder auch durch eine Krankheit. Sie alle haben etwas gemeinsam und das ist der Blick in den Augen des Sterbenden kurz vor ihrem Tod.

Kopfschüttelnd robbe ich näher zu ˋRi, ziehe sie in meine Arme, wodurch ich wie eine Art Lehne für sie fungiere. Wieder laufen Tränen über meine Wangen, während ich meine Arme um sie schlinge und leise murmele: „Verlass mich nicht..." „Ta...chi...", murmelt sie wieder, was mir einen Stich ins Herz versetzt.

Mit Tränen in den Augen schaue ich zu der Magierin hinab und frage leise: „Ja, Prinzessin? Ich bin bei dir...ich bin bei dir..." Kopfschüttelnd will ich nicht wahr haben, was mein Kopf mir gerade versucht weiß zu machen. Verzweifelt beiße ich die Zähne zusammen, bis ich etwas an meiner Stirn spüre.

Geschwind öffne ich meine Augen und sehe, wie meine kleine Prinzessin ihren Kopf hebt und mir schmerzverzerrt lächelnd in die Augen schaut. Ihre Hand hält sie noch in der Luft, mit der sie mir gerade gegen die Stirn getippt hat, was bei mir aber alle Dämme brechen lässt.

„Ich will dich nicht verlieren...Bitte bleib bei mir...Ich bitte dich...."

Langsam lässt sie ihre Hand sinken, bevor sich ihre Augen schließen.

„Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll..."

Ihr Kopf kippt zur Seite, während unzählige meiner Tränen auf ihr Gesicht Tropfen. Verkrampft lehne ich meine Stirn gegen ihre und hauche leise: „Ich liebe dich...so sehr, Prinzessin...Eine Welt ohne dich, kann ich mir nicht vorstellen...Es tut mir leid, dass ich dich nicht ret..."

.
.
.

„...Ich bin...noch nicht tot, du...drittklassiger Typ...", brummt ˋRi auf einmal mit kratziger Stimme, weswegen ich mich wieder ruckartig aufsetze und sie ungläubig anstarre.

Unnormal schnell schlägt währenddessen mein Herz in meiner Brust und laut rauscht das Blut in meinen Ohren, was alle anderen Nebengeräusche verstummen lässt. Unschlüssig, ob das nicht ein Streich ist, welches mein Gehirn mir spielt, betrachte ich sie eingehend und kann mein Glück kaum fassen.

Vor Freude lachend und weinend schaue ich zu meiner Verlobten, die stumm zu mir hochblickt. In ihren Augen lodert wieder die gleiche Flamme, wie sonst auch, während ihre Haut wieder eine natürlichere Farbe angenommen hat. Auch wenn sie mit ihren Augenringe immer noch aussieht wie ein verdurstender und verhungerter Vampir, ist dieser eine gewisse Blick verschwunden.

Sie hat es geschafft?

Sie hat es geschafft...

Sie hat es geschafft!

Ihre kratzende Stimme wirft mich aus meinen Gedanken: „T-Tachi...Ich brauche...Wasser" „N-Natürlich. Sofort...ähm....einen Augenblick", stammele ich vor mich hin, lege meine Verbündete vorsichtig wieder auf das Bett und greife etwas überfordert nach der Wasserflasche.

Vorsichtig hebe ich ihren Kopf etwas an und halte ihr mit zittrigen Händen die Flasche vor die Lippen. Gierig trinkt ˋRi es, verschluckt sich aber und hustet angestrengt. Immer wieder streiche ich meiner Magierin durch ihre Haare und klopfe ihr leicht auf den Rücken, während ich leise murmele: „Vorsichtig...nicht alles auf einmal, Prinzessin"

„Tachi...", nuschelt Arturia leise und atmet schwer. Zärtlich lege ich sie wieder hin, decke sie zu und frage: „Ja, Prinzessin?" „M..ein Kopf tut so weh...Ich habe..das Gefühl, dass der zerplatzt...Wie ein Luftballon...", stottert ˋRi verzweifelt und wirft Hilfesuchend ihre Kopf hin und her.

Auch wenn es mir mein Herz zerreißt, sie so leiden zu sehen, so bin ich doch unendlich froh, dass sie wenigstens am Leben ist und noch viel wichtiger, das Ganze überleben wird.

Glaube ich...
Hoffe ich...
Bete ich...

Kaum merklich schüttele ich meinen Kopf, um wieder im hier und jetzt anzukommen. Sie wird überleben! Dafür werde ich bei meinem Namen, Uchiha Itachi, sorgen!

Auf ihre Worte hin hauche ich ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor ich aufstehe und versichere: „Mache dir keine Sorgen, Prinzessin. Ich werde nun in die Stadt gehen und dir Medizin besorgen." „Wir...haben aber...kein Geld mehr...", erwidert ˋRi und schaut mich müde an.

Bestätigend nicke ich einmal, lege mir dabei meinen Mantel um und ziehe mir die Kapuze tief ins Gesicht, bevor ich mich neben sie knie und sage, während ich ihre vorsichtig über die Wange streichele: „Nein, aber die Verkäufer haben ein Leben, was sie verlieren werden, wenn sie mir nicht das geben, was du brauchst. Ich lasse dich weder leiden noch sterben. Und um das zu erreichen, ist mir jedes Mittel recht."

Nach diesen Worten drücke ich ihr einen leichten Kuss auf die Lippen und richte mich auf. Kurz bevor ich aufbrechen kann, hält mich ˋRi aber noch am Handgelenk fest. Fragend schaue ich zu ihr, während sie lächelnd murmelt: „...Ich liebe dich auch...und ich kann mir...auch eine Welt...ohne dich nicht...vorstellen"

Müde blinzelt sie danach ein paar mal, bevor sie gähnend die Augen schließt und ins Land der Träume fällt. Das wohl ehrlichste und glücklichste Lächeln, was jemals meine Lippe schmückte, wird bei ihren Worten nur umso breiter. Gewillt alles für sie zu geben, drehe ich mich noch kurz zu Berta und sage:

„Ich verlass mich auf dich. Pass auf sie auf, ja?" Das erste Mal scheint der Elefant, der mittlerweile wach ist, nicht gelangweilt und trötet sogar zustimmend, weswegen ich zufrieden unser kleines Lager verlasse und auf dem Weg in die Stadt bin. Auch wenn ich lieber an ihrer Seite bleiben würde, so braucht sie die Medizin...

...und die werde ich ihr um jeden Preis besorgen.

❤︎——to be continued——❤︎
Hii!
ˋRi wird es packen und nicht abkratzen!
*hust* vermutlich zumindest *hust*
Das heißt...

Arturia: ...das heißt?

Dass diese Geschichte noch nicht enden wird und noch viele weitere Kapitel folgen werden!

Itachi: Die hoffentlich ruhiger, friedlicher und vor allem angenehmer für meine Prinzessin und mich sein werden.

*wissend die Luft scharf einziehend und kritisch die Augenbrauen hebend*
Wir werden sehen...
*schielt unauffällig zu den noch kommenden Ereignissen, die noch kommen wird*

Itachi: 😃

Was denn?

Itachi: Die Protagonisten brauchen auch mal eine Auszeit, klar? Also Sorge dafür, dass die nächsten Kapitel schöner für uns beide werden!(⋋/▂\⋌)

Excuse me? Zuallererst hattet ihr bis vor kurzem mehr als nur ein wenig Pause. Und zweitens ist das Leben einer Hauptfigur nun mal nicht immer rosig (das der Nebenfiguren btw auch nicht immer). Also hättest du dir das ganze vorher überlegen müssen.^( '-' )^

Itachi: Witzig. Bei Dir hört es sich fast so an, als hätten wir eine Wahl gehabt, ob wir die Hauptcharaktere werden.('・_・')

Witziger Weise haben das sogar die ersten Leser der Geschichte hier entschieden und nicht ich.
Ihnen habe ich nämlich die Entscheidung darüber gelassen, ob es eine Obito, Deidara oder Itachi x Arturia Geschichte  werden soll. *nostalgisch werd* Hach, da kommen Erinnerungen hoch^.^

Itachi: Warte...(灬ºωº灬)

Was denn?

Itachi: *grübel* Das heißt...die Leser sind dafür verantwortlich, dass meine Prinzessin zu mir gehört und nicht zur Knallerbse oder zum laufenden Kürbis?(灬ºωº灬)

Japp, genau :)

Itachi: *dreht sich zu den Lesern*  Ihr seid die Besten!(‐^▽^‐)♡♡♡

Aww, da ist aber jemand wieder glücklich()
Na, wie dem auch sei!
Bleibt auf jeden Fall gesund und bis zum nächsten Mal!
Also dann, tschüssi
Hiyori

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