Louis lag mit dem Kopf in Liams Schoß, der seine Kochsendung ansah, und ließ sich kraulen. Das mit Harry war jetzt drei Tage her und sie hatten kein Wort mehr darüber verloren. Louis drehte sich um, sodass sein Kopf jetzt in Richtung Liams Bauches zeigte. Daraufhin räusperte sich jemand direkt hinter ihm. Louis fand sich im ersten Moment ziemlich krank, da er direkt erkannte, dass es Harry war. An seinem Räuspern!! Also...

Aber dann drehte er sich um und blinzelte nach oben. Er konnte einen dunklen Umriss erkennen, hinter Harry strahlte die Sonne direkt in Louis' Augen, sodass er sie zusammenkniff und die Hand darüberlegte.

„Guten Morgen Schlafmütze, gutgeschlafen? Nicht von kleinen Liams geträumt?", grinste Harry auf ihn herunter.

„Hör zu, es ist was anderes, ob ich darüber Witze mache, oder du. Ich darf das. Du nicht. Kapiert?"

„Komm mal wieder runter und noch einmal, Motte, arbeite an deiner Ausdrucksweise und deinem Respekt."

„Jaja. Brauchst du länger? Könntest du dich dann so hinstellen, dass ich nicht von der Sonne geblendet werde? Das wäre übermäßig freundlich." Harry machte einen Schritt zur Seite und augenblicklich entspannte sich Louis' gesamtes Gesicht, welches nun im Schatten lag. „Danke, Tarzan."

Harry war etwas überrascht von dem Danke, also nahm er das Tarzan einfach hin und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also."

Louis war kurz abgelenkt von den Armmuskeln, die durch Harrys Armeverschränken sehr sehr gut zur Geltung kamen, und bedeutete Harry mit einem Handzeichen zu stoppen. Er starrte eine Weile einfach nur auffällig unauffällig und richtete seinen Blick dann irgendwann auf Harrys Gesicht. Das war ja auch ein halbwegs netter Anblick. „Tschuldige. Kannst loslegen."

Harry runzelte die Stirn und lachte kurz verwirrt. „Okay, äh, also. Ich war noch einmal bei Mick und-"

„Ist das dein Ernst?", fuhr Louis ihn direkt an.

„Ist das euer beider Ernst? Ich gucke Fernsehen!"

Harry warf einem Blick auf Liam, der bei seiner Kochsendung lauter machte. „Ja, und ich frage ich langsam wieso ich dir erlaubt habe, dieses Ding anzuschaffen. Du hängst nur noch davor."

„Lüge. Und außerdem muss ich kochen üben. Verstehst schon. Für wenn ich alt bin und nicht mehr jagen kann."

„Du kannst auch wenn du alt bist noch-"

„Halloho? Du wolltest mit mir reden und nicht mit Liam. Also sprich doch gefälligst auch mit mir. Oder schaut Liam neuerdings aus wie ich?"

„Motte", warnte Harry.

„Arbeite an deiner Ausdrucksweise und Respekt", ahmte Louis Harry nach, „ich weiß. Ich bin keine drei Monate alt mehr, weißt du?"

„Manchmal führst du dich aber so auf."

„Das ist nicht wahr!"

„Diskutiert doch bitte einfach draußen weiter!"

„Doch, das ist wahr!"

„Nein!"

„Doch!"

„Raus!"

„Nein!"

„Doch!"

„Raus, jetzt!!"

Harry und Louis stiefelten Nein-Doch-end aus Liams Wohnzimmer hinaus auf den Hof, zwischen all die anderen Häuser.

„Was wolltest du denn jetzt? Sag es doch einfach, Himmel Herrgott noch mal."

„Hey! Du bist hier definitiv nicht in der Position rumzumotzen."

„Ach, aber du?"

„Louis! Muss ich dich wieder versohlen?"

Louis überlegte eine Sekunde. Eigentlich hatte er das ganz gut gefunden. „J-"

„Nein!" Harry raufte sich die Haare. „Himmel, Motte, das war eine Bestrafung! Keine Belohnung. Wofür auch?"

„Äh, dafür, dass ich immer so lieb bin und du mich ein bisschen gut findest? Das ist doch wohl Grund genug."

„Ich finde dich nicht gut! Nicht auf die Weise, die du meinst."

„Welche meine ich denn?", fragte Louis provozierend.

„Diese Weise."

„Welche Weise?"

„Louis, du weißt genau, was ich meine, hör auf mich damit zu nerven."

Louis rollte mit den Augen und seufzte theatralisch. „Gut. Und was war denn nun dein Anliegen?"

„Ich war bei Mick. Und Mick hat mir jemanden vorgestellt." Louis fiel ein Mann auf, der etwa in Harrys Alter sein müsste, der an einer Ecke stand und sie beobachtete, langsam auf sie zukam. „Und ich denke du kennst ihn auch."

Der Mann stand plötzlich neben Harry. Louis erstarrte, als er in das ihm nur allzu bekannte Gesicht blickte. Der Mann lächelte. „Hallo, Louis."