Mittlerweile sind ungefähr 2 Wochen vergangen. Er und ich sind in einer besseren Beziehung miteinander als am Anfang. Ich durfte öfters raus, er verbrachte viel mehr Zeit mit mir. Wir hatten sogar kleine geheime Dates in der Bibliothek. Er verbot mir nichts mehr, ich durfte frei herumziehen und mich wirklich wie die Besitzerin dieses Hauses benehmen.

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Jeden Tag lernte ich mehr, immer mehr Kraft und Erinnerungen aus der Vergangenheit gewann ich damit. Ich erinnere mich jetzt an alles was früher passiert ist. Mein allererster Zaubertrank, mein erstes Zauberbuch und die ersten Leichen... Zwischen Jimin und mir ist die Spannung nicht mehr so hoch und wir behandeln uns ganz normal.

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Ich behandle ihn normal, er behandelt mich immer noch so als wären wir ein Liebespaar. Zugegebenermaßen, früher fand ich es echt komisch und unangenehm, jetzt ist es anders. Irgendwie mag ich es, wenn er mir näherkommt. Ich fühle mich sicher und geborgen mit ihm.

Er wollte mich von Anfang an nur beschützen, auf seine eigene komische Art und Weise. Recht drauf es so weit kommen zu lassen hatte er nicht, aber er wollte nur das Beste für mich. Er wollte mich erneut nur für sich selbst.

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Ich habe ihm schon öfters gefragt wie ich gestorben bin, doch darauf wollte er einfach nicht antworten. Er sagte immer, dass er darüber nicht reden möchte und ich es sowieso irgendwann mal erfahren werde.

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Jimin beschuldigt sich selbst für meinen Tod.

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»Es ist alles meine Schuld Aurora.... Ich hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen...«, versprach er sich mal.

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Ich weiß nicht wieso er sich die Schuld dafür gibt. Vielleicht wurde ich angegriffen und er war nicht da um mich zu beschützen? Trotzdem ergibt die Wiedergeburt keinen Sinn. Nur eine einzige Hexe im Dorf konnte die Seelen zurückholen und das war die älteste Hexe im Dorf. Sie ist schon lange verstorben. In meinem ersten Leben ist sie bei dem Kampf verstorben. Sie war auch eine meiner Lehrer....

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Gerade bin ich auf den Weg nach draußen. Richtig, ich darf raus. Zumindest in den Garten. Wir haben einen wunderschönen Garten. Es ist Anfang Herbst und die Natur verfärbt sich. Bäume verlieren ihre Blätter, Blumen verfärben sich bevor sie komplett verderben. Sehnsüchtig freue ich mich schon auf Frühling, mein Lieblings Jahreszeit. Der Garten ist in vier gleichgroße Vierecke geteilt. Der Gehweg ist in einer Kreuzform was außen von Blumenbüschen umrandet ist. Es gibt jeweils drei Steinbänke.

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Heute entschied ich keine Bücher mit nach draußen zu nehmen. Unhöflich würde sie es empfinden, wenn ich ein Buch mitgenommen hätte. Ich muss all meine Aufmerksamkeit ihr schenken und niemand anderen.

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Seit letzter Woche zeigt sich mir gegenüber ein Geist.

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Keiner der Vampire sieht oder bemerkt sie. Es ist die Frau aus dem Bild. Es ist das erste Bild an dem ich stehen geblieben bin als ich versucht habe zu flüchten. Es ist das Bild wo die Frau schon ungefähr 2 Wochen verschwunden ist.

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Öfters sah ich sie auf den Flur entlang gehen. Sie hatte ein langes dunkelblaues Gewand an. Sie ist genauso groß wie ich. Ihr Gesicht hat sich nicht verändert, sie ist immer noch Bildhübsch. Jedes mal als wir uns ansahen flüchtete sie. Heute habe ich das Gefühl das sie mit mir reden möchte und nicht will das ich sie störe. Mal schauen was sie zu sagen hat.

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Gespannt und ungeduldig sitze ich mich auf die eiskalte Bank und lehne mich nach hinten. Ich habe keine Bedenken dabei das es ein schlechter Geist sein könnte der mir Schaden zufügen möchte. Vielmehr habe ich das Gefühl das es mir etwas Wichtiges mitteilen möchte oder vielleicht willkommen möchte.

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Und sie kommt. Sie ist wirklich da. Fest und entschlossen kommt sie aus dem Haus auf mich zu. Ihr Umhang wird mit einer Pentagramm Broché zusammengehalten. Ihre langen schwarzen Haare hängen diesmal aus dem Umhang heraus.

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Sie setzt sich neben mir und schaut mir diesmal besorgt ins Gesicht.

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»Ich nehme an das du deine Kraft noch nicht vollständig zurück gewinnen konntest Aurora. Das Rosaria dir denselben Namen gegeben hat, habe ich nicht mitgerechnet. Ich bin der Geist dieses Hauses, die Seele deines Zuhauses, nur wegen mir kommt jeder mit den anderen gut aus und erfährt kaum etwas von der Außenwelt.

Du hast mich auf Lupine getauft. Als du gestorben bist und Rosaria mir in Form eines Briefes verkündet hat das du niemals zurück kommen würdest verließ ich dieses Haus.

Niedergeschlagen und völlig empört ließ ich meine Wut und Trauer im Wald für ein paar Jahre aus. Nur eine einzige Erinnerung ließ ich von mir im Haus zurück, uns war mein Porträt was du selbst, nur für mich, angefertigt hast.

In diesen paar Jahren habe ich vieles mitbekommen und vielleicht kann ich dir endlich helfen Aurora.

Du und ich waren früher sehr gut miteinander befreundet, ich bin nur zurückgekommen, weil die anderen Geister mir von deiner Anwesenheit mitgeteilt haben. Ich muss dir vieles erzählen und zeigen.

Das du deine Kraft wieder bekommst ist das wichtigste für mich. Bitte folge mir.«, sagte sie locker und stand langsam wieder auf.

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Schweigend folgte ich ihr ins Haus. Zum überlegen hatte ich keine Zeit.

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»Hast du irgendwelche Fragen bevor ich selbst erneut anfange zu erzählen?«, fragte sie während wir die Treppen hoch gingen.

»Ja habe ich, kannst du mir sagen weshalb ich gestorben bin? Und weshalb ich wiedergeboren wurden bin? Es verwirrt mich sehr...«

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»Ich könnte es dir sagen aber das wäre bestimmt zu langweilig wie ich dich kenne. Also gib mir deine Hand und ich zeige es dir!«, sagt sie etwas erfreuter und verschwand wieder in ihrem Porträt. Komisch diese Frau. Weshalb auch immer bekam ich das Gefühl das sie wollte das ich ihr Porträt anfasste. Dies tat ich auch und wurde wortwörtlich ins Bild eingezogen.

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»Wir sind zu einer Entscheidung gekommen. Er wird sterben müssen, wir werden Aurora zu nichts zwingen. Ihre ganze Familie hat viel Gutes für uns geleistet, sie einfach umzubringen würde uns allen nicht guttun. Wir wissen wie stark sie ist. Er ist der schuldige, er hat sie hypnotisiert um mit ihr zusammen zu sein. Wir müssen Jimin Adams umbringen.«

»Wir sind auch zu einer Entscheidung gekommen. Sie wird sterben müssen, wir werden Jimin zu nichts zwingen. Seine ganze Familie und Brüder haben vieles für uns geleistet, ihn einfach umzubringen würde uns allen nicht guttun. Wir wissen wie stark sie sind. Sie ist die Schuldige! Sie hat ihn mit einem Liebestrank hypnotisiert um mit ihm zusammen zu sein. Wir müssen Aurora White umbringen.«

Keiner der Könige war einer Meinung. Keiner von ihnen wollte uns beide am Leben lassen. Was verstehen sie an Liebe nicht? Würde ich bloß nur wissen wer ihnen von unserer Beziehung erzählt hat. Ich hätte alles getan damit diese Person niemanden was von uns erzählt.

Ich rannte aus dem Saal. Das kann ich mir nicht mehr länger anhören. Es mir Vorzustellen ist noch schlimmer... All diese Jahre wo wir zusammen waren. Ich habe ihn alles gegeben. Mein Zuhause, meine Liebe und meine Seele. Er versuchte dies auch zu tun. Er versuchte mir bei allem zu helfen, auf seine eigene Art.

Lieber sterbe ich als das ich zusehen muss das er stirbt. Ein weiteres mal jemanden aus meinem Leben sterben zu sehen würde ich nicht ertragen... Einer von uns muss weiter Leben und diesen zwei Welten helfen. Ich darf nicht zulassen das er stirbt. Wenn ich meine eigenen Eltern nicht beschützen konnte dann muss ich wenigstens meinen Geliebten schützen können. Ich werde mich opfern.

Zielsicher renne ich Richtung Klippe. Es gibt keine andere Lösung. Selbst wenn wir es schaffen würden zu flüchten, würden sie uns wieder finden. Ich will nicht wieder in Angst Leben... Verflucht sei derjenige der seinen Mund nicht halten konnte und was davon erzählen musste. Ich hoffe du bekommst eines Tages deine Gerechte Straffe. Du hast gerade eine wunderschöne friedliche Beziehung und Zukunft von zwei Seelen zerstört. Verflucht seiest du.... 

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»Aurora nicht! Bitte tue es nicht! Geh nicht! Lass mich sterben.... Ich habe dir versprochen für immer an deiner Seite zu bleiben! Du hast es mir doch auch versprochen! Es wird eine andere Lösung geben... Tue es nicht!«, schreit mein Geliebter mit ganzer Seele hinter mir her.

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Eine andere Lösung. Eine andere Lösung wäre toll, doch wir beide wissen das wir uns gegenseitig damit nur anlügen würden. »Vergib mir und versprich das wir uns im zweiten Leben erneut begegnen und weiterleben können. Ich liebe dich Jimin...«, sagte ich.

Bevor ich springe drehe ich mich um und gebe ihm einen letzten Kuss. Die Wachen sind gleich da. Sie müssen sehen das ich mich opfere, sie müssen den Königen Bescheid geben das ich tot bin. Die letzte Träne fällt und ich drücke ihn von mir weg. Er fällt nach hinten und ich hinunter. Danach sehe ich ihn hinter mir herspringen.

Ich mache mir keine Gedanken und lächle ein letztes mal. Er soll mich ein letztes mal Glücklich sehen. Als ich endlich im Wasser bin stöhne ich schmerzerfüllend auf wobei ich alles Luft verliere. Immer mehr zieht es mich in die Tiefe des Meeres. Hoffentlich geht es ihm gut. Das letzte mal schließe ich meine Augen und haue mein Kopf gewollt gegen einen Stein.

»Wach auf mein Liebling, du kannst nichts dafür das du dich verliebt hast. Wir vermissen dich.... Eine zweite Chance hast du verdient Aurora... Du bist die Einzige die diesen zwei Welten helfen kann...«, höre ich Mutter. Erschrocken öffne ich meine Augen. Immer noch bin ich im Meer mit dem unterschied das meine Seele mein Körper verlassen hat.

»Mama...Papa...«, sage ich und schwimme in ihre Arme. Mit Tränen in den Augen sage ich: »Ich habe euch auch vermisst... Es tut mir leid, dass ich euch nicht retten konnte! Es tut mir leid, dass alles so grausam enden musste. Verzeiht mir.«

Beide schauen mich breit Lächelnd an und lösen sich in glitzernde Funken auf. Was ist gerade passiert? Nach einer Weile löse ich mich dann auch in glitzernde Funken auf.

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Schockiert lande ich wieder in der Realität. Langsam versuche ich vom Boden aufzustehen, scheitere bitterlich und lande wieder auf derselben Stelle. Mein Körper will mir nicht gehorchen. Ich habe mich selbst umgebracht, meine Eltern getroffen und bin danach wiedergeboren worden... 

──────⊹⊱Fortsetzung Folgt⊰⊹──────

,,Ich werde immer an deiner Seite blieben Aurora."