𝔻𝕖𝕣 𝕎𝕖𝕘 𝕕𝕖𝕣 𝔽𝕣𝕖𝕚𝕙𝕖𝕚𝕥
Früh am Morgen stand ich auf und machte mich fertig. Gerade stehe ich noch vor meinem Schrank und klammere mir die Haare nach hinten. Ich trage ein dunkel grünes Corset Top, darunter ein weißes Hemd. Ausnahmsweise entschied ich ein Rock anzuziehen. Es war Knielang, doch an der Seite konnte ich sie kürzer stellen. Wie letztes mal auch trage ich meine Ketten um die Hüfte. Notfallmedikamente hängen dran mit der man nichts verkehrt machen kann. Mit dem dunkelgrünen Stiefel die ich trage, der zu meinem Oberteil passt, kann man auch nichts verkehrt machen.
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Ich entschied mein Schwert mitzunehmen. Mit der entsprechenden Schwertscheide für den Rücken zog ich es an. Von vorne sah man nur den Gurt der quer zwischen meiner Oberweite lag. Als letztes zog ich meinen grünen Umhang an. Auch mit Umhang konnte ich mein Schwert schnell aus der Scheide befreien. Der Umhang ging mir bis zu den Füßen und bedeckte das Schwert gut.
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Jetzt muss ich nur noch die Brüder bereit machen.
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»Bist du fertig Rotkäppchen?«, flüstert mein geliebter im Türrahmen. »Meinst du nicht, dass du ein wenig mit deinem "Bewaffnet kommen" übertreibst?«, sagt er und tritt ein.
»Ich verstehe nicht was du meinst Jimin, ich trage nur mein Schwert- «, mit einem schnellen Griff entnahmt er mir mein Dolch, welches an meiner rechten Oberschenkelinnenseite befestigt war. Es ist unmöglich, dass man es durch den Rock sah. Dafür war er viel zu sehr oben befestigt.
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»Nur dein Schwert also, und was hängt alles an deiner Hüfte meine Liebe? Möchtest du das ich einzeln die anderen Kleinigkeiten aus deinem Oberteil rausnehme?«, siegessicher grinste er. Mit der anderen freien Hand ergriff er meine Wange und drückte mich an sich.
»Wie hast du mich so schnell durchschaut? War es wirklich so schlecht versteckt?«
»Nein war es nicht, ich habe bloß ein Auge für sowas.«, meinte er und drückte mir einen Kuss auf. So schnell er mir meinen Dolch entnommen hat, genauso schnell legte er es mir wieder an. Noch immer grinste er blöd.
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»Du bist echt unberechenbar Vampirjunge.«
»Oh nein das bist du Rotkäppchen!« Lachend verließen wir mein Zimmer.
»Guten Morgen Aurora.« , wurde ich schon von Elias an der Treppe begrüßt.
»Die anderen warten schon in der Bibliothek.«, sagte er und begleitete uns dorthin.
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In der Bibliothek angekommen warteten die anderen Brüder schon auf mich. Eine Horde von Elfen brachten daraufhin die Kleidung die ich für ihnen ausgesucht habe herein. Sie alle hingen an Pupen.
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»Geschmack hast du Aurora. Wird uns diese Kleidung wirklich schützen? Es sieht nicht besonders hochwertig aus... «, fragt Adam kritisch.
»Ja es wird euch schützen. Der Stoff lässt nichts durch und ist so verzaubert das es um sich herum keine Sonnenstrahlen aufnehmen kann. Für eure Augen habe ich Kontaktlinsen angefertigt. Für euren Gesicht habe ich eine Wasserfeste creme, wenn ihr euch damit einkremt könnt ihr sogar in die Sonne schauen ohne das etwas passiert. Die Handschuhe sind aus demselben Material wie die Kleidung, davor müsst ihr aber auch eure Hand eincremen, weil die Handschuhe kaputt gehen dürfen. «
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»Du hast wirklich an alles gedacht. Und der Umhang? Weshalb brauchen wir einen Umhang?«, fragt Elias.
»Damit euer Hinterkopf und Nacken nicht verbrennen. Ich bezweifle das einer von euch einen großen Hut anziehen würde.- «
»Also ich glaube Adam und Alex hätten die Hut Option bevorzugt.", meint Alejandro.
»Dies glaube ich auch.«, befestigt John Alejandros Gedanke.
Adam lacht leicht auf während Alex seine Augen verrollt.
»Kommt her Brüder, lasst uns keine Zeit verschwenden. «
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Sie zogen sich schnell um und cremten sich ein. Bei den Kontaktlinsen benötigten ein paar der Brüder meine Hilfe. Wir machten uns auf den Weg nach draußen. Wir gingen den Waldweg entlang und schauten uns nach Tatiana und Ryan um. Sie sollten jederzeit hier auftauchen.
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Von der Ferne bemerkten wir zwei Wölfe auf uns zu rennen. Sie verschwanden hinter zwei großen Bäumen und erschienen in ihre Menschlichen Form. Mit schnellen Schritten kamen sie auf uns zu. Wir begrüßten uns und machten uns weiter auf den Weg den Wald zu verlassen.
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Um den Wald verlassen zu können müssen wir um den dunkeln Teil des Waldes herum gehen. Danach müssen wir einen Berg hochgehen um an den Wasserfall zu kommen. Den dunklen Teil des Waldes so nah zu sein beängstigt mich. Ich versuche mein Blick von ihm zu wenden doch irgendetwas ruft mich.
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Irgendetwas ist dort drinnen und möchte meine Aufmerksamkeit. Es ist kein normales Wesen. Es fühlt sich kalt und nass an. Zutiefst hoffe ich das ich es mir nur einbilde, ich hoffe das dort nichts ist. Alle Köpfe drehten sich nach rechts, ein lautes Geräusch kam aus dem düsteren Waldteil.
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Es hörte sich nach einem Pferd an was Hilfe brauchte. »Denk nicht dran Aurora, dieser Wald versucht auf jeder Art die es gibt Wesen wie uns zu überzeugen ihn zu betreten. Glaub mir, da willst du nicht rein...«, sagte Alex und verlor sich langsam in den Anblick. Es war eindeutig Markiert wo der normale Wald endete. Der düstere Teil des Waldes war mit dickem schwarzem Nebel markiert.
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Ich versuchte durch den Nebel zu schauen, wie erwartet erkannte ich nichts. Einmal war ich schon drinnen. Ein weiteres mal traue ich mich dort sicherlich nicht rein. Als ich langsam meinen Blick in dem dicken Nebel verlor nahm ich langsam eine Figur wahr. Es war das Pferd, es sah tot aus. Trotzdem wirkte es nett. »Kommt lasst uns weiter.«, hörte ich Jimin sagen. Das Pferd und ich sahen uns an und ich zuckte am ganzen Körper zusammen. Jimin nahm mich an den Schultern und zog mich mit sich, hinter den anderen her.
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Meinen Blick konnte ich nicht senken. Mein Kopf verdrehte sich nach hinten zu der Gestalt im Nebel. Was war das? Das kann nur Einbildung gewesen sein. Wieso sollte dort ein Pferd sein, und wieso sollte es durch den Nebel sichtbar gewesen sein. Alex wäre der erste gewesen der es bemerkt hätte. »Ich schlage vor das ein paar von uns Vorrausgehen und schauen ob es sicher am Ende ist. Wir nähern uns dem Ausgang.«, schlug Ryan vor.
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Adam, Alex und Lucius nickten. Ryan verwandelte sich zurück in sein Wolfgestalt und rannte los. Die anderen drei Brüder folgten ihm. Wir gingen weiter. Unser Tempo verlangsamte sich. Wenn wirklich etwas am Ausgang nicht stimmen sollte können wir noch in die andere Richtung flüchten. Tatiana verkleinerte ihre Schritte immer mehr bis sie endlich neben mir war.
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»Aurora wo warst du all die Jahre? Stimmen die Gerüchte wirklich? Wie kann es dann sein das du noch lebst?", flüstert sie besorgt mir zu. Sie fürchtet sich vor Jimin und seinen Brüdern. Sie fürchtet sich unheimlich vor Vampiren. Genauso wie Alex konnte Tatiana keine guten Erfahrungen mit Vampiren machen.
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»Ja die Gerüchte stimmen. Die Könige haben von unserer Beziehung herausgefunden und wollten das eine von uns stirbt. Ich ließ es nicht zu das Jimin sich das Leben nimmt, weil ich zu der Zeit schon so viel verloren habe. Erneut jemanden zu verlieren ertrug ich nicht also nahm ich mir das Leben.
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Ich stürzte die Klippe herunter, in der Hoffnung das ich Jimin erneut irgendwann mal treffen werde. Kurz bevor ich gestorben bin habe ich meine Eltern gesehen. Meine Mutter meinte das ich nichts dafür könne und dass ich eine erneute Change verdient hätte. Danach wurde ich wiedergeboren und meine Oma fand mich. Sie brachte mich von hier weg und erzog mich ein paar Jahre in der Menschen Welt.
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Auch sie verstarb und ich landete bei den Menschen. Ich war ein kleines Kind, sie konnte mir nicht erklären wer oder was ich war. Jimin hat die suche nie aufgegeben und fand mich schlussendlich. Er brachte mich zurück und ich erinnerte mich langsam an alles wieder. Auch wenn ich meine Erinnerung zurück habe gibt es manche Erinnerungen die bröcklig erscheinen. Ich kann nur hoffen das es mit der Zeit besser wird. «, erzählte ich ihr.
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Wir waren ganz hinten und folgten den anderen. Jimin ging vor mir, ich bin mir ziemlich sicher, dass er jedes Wort mithörte. »Was hast du in den letzten Jahren getrieben Tatiana? Hast du endlich einen Partner gefunden?«, flüstere ich ihr zu. »Nein das habe ich noch nicht. Irgendwie finde ich keinen einzigen Werwolf der zur mir passt.-« »Wie wäre es, wenn du es mit einem Vampir probieren würdest? Oder mit etwas anderem? Es muss nicht immer ein Wesen aus deiner Rasse sein...", unterbrach ich sie und schaute sie ermutigend an.
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»Aurora du weißt doch wie ich zu Vampiren stehe... Ich habe noch keinen einzigen Netten kennengelernt. Vielleicht ist Jimin in deinen Augen eine Ausnahme, aber für mich nicht. Jeder Vampir ist gleich. Jeder Werwolf ist gleich. Wenn sich beide dieser Wesen vermischen kann nur etwas Gefährliches daraus kommen...", flüsterte sie mir ihre Gedanken entgegen. Ihre Hände fingen leicht an zu zittern und ich sah das sie fürchterliche Angst hatte wegen ihrer Meinung. Sie wollte Vampire um jeden Preis umgehen.
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Ich nickte und beließ es dabei. Tatiana ist ein wunderschönes braunes Mädchen. Sie ist intelligent und lässt sich nur selten was von Jungs gefallen. Die Zeit bleibt nicht für immer stehen. Auch sie wird immer älter.
Wir näherten uns immer mehr dem Ausgang des Waldes. In der ferne sahen wir die anderen. Wir nahmen unser vorheriges Tempo auf und standen in wenigen Sekunden vor ihnen.
»Wir können weiter, wenn wir dieses Tempo halten dann sollten wir in wenigen Minuten am Ende des Wasserfalls sein.« »Natürlich, wenn bis dahin keiner von uns zu einer lebendigen Fackel mutiert.«
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Die zwei Werwölfe waren die ersten die den Ausgang verließen. Ich bemerkte ziemlich schnell das die Brüder an ihren Umhängen zweifelten. Sie sind schon seit einer Ewigkeit Vampire, sie wissen nicht mehr wie es ist von Sonnenstrahlen berührt zu werden. Entschlossen nehme ich Jimins Hand in meine und machte mit ihm einen Schritt Richtung Ausgang.
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Seine Hand versteifte sich, trotz dessen machte er den ersten Schritt nach draußen. Er streckte seine Hand vorsichtig aus und ließ es auf das Licht fallen. Seine Augen weiteten sich überrascht, erneut machte er einen Schritt nach vorne. Nun war es komplett im Licht. »Brenne ich schon? Sieht einer von euch Qualm um mich?", fragte er uns und drehte sich nach hinten zu den anderen.
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»Fühlst du etwas? Ist es "warm"?«, fragte Lucius interessiert. »Nein, oder doch, ich weiß es nicht.«
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Alex nickte und ging auch rüber, die anderen Brüder folgten ihm. Wir gingen weiter und gelangen zügig an den Wasserfall. Auf den Weg dorthin bemerkten wir das die Natur ganz anders war als bei uns im Wald. Die Bäume bewegten sich von einer Stelle zur anderen Stelle während neue exotische Blumenarte überall blühten. Man merkt das ich schon sehr lange nicht mehr hier gewesen war.
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Die Bäume hier sind zu unseren Bäumen im Wald 4-fach so groß und breit als unsere. Es ist wie in einem Märchen. Die Gegend fühlt sich wie pure Freiheit an. Anders kann man es nicht beschreiben. »Aurora wie findest du das Wasser hier? Fällt dir etwas Verdächtiges auf? «
»Ja.«
──────⊹⊱Fortsetzung Folgt⊰⊹──────
» Wow...«
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