「7」 Der fragwürdige Suchtrupp & der gut durchdachte Plan

„Ich versteh es einfach nicht.", kommentierte Eve eine Viertelstunde später.
Giorgia verdrehte die Augen und seufzte tief. „Eve-"
„Nein, nein, wirklich nicht. Warum gehen wir mit Kirk da runter? Ich dachte, wir müssten uns gut überlegen, wer Teil des Suchtrupps wird? Er fällt für mich wirklich nicht unter die kompetenten Mitglieder des Schiffes, die ich in einen Suchtrupp stecken würde!", regte Eve sich auf, während sie ihre Schritte beschleunigte, um weiter neben Giorgia hergehen zu können. Gerade war der Suchtrupp unterwegs zum Beamraum.
Und ja unter den Auserwählten war auch Kirk.
„Und wieso genau?", fragte Kirk sichtlich genervt.
„Weil du impulsiv und dumm handelst. Deswegen.", antwortete Eve ehrlich. „Ein Wunder, dass du noch lebst!"
„Eve, halt dich zurück. Es bringt nichts sich zu streiten, wir müssen Sorraia holen, bevor es zu spät ist!", ermahnte Giorgia sie, während sie vor Eve den Beamraum betrat, und sah somit nicht wie Eve mit offensichtlichem Widerwillen das Gesicht verzog.
Kirk grinste sie nur triumphierend an, während er Giorgia folgte.
Eve verdrehte nur die Augen und setzte den Beiden nach.
„Hast du deine Waffe?", fragte Giorgia, als Eve sich neben sie auf die Plattform stellte.
Eve nickte. „Denkst du ich werde sie brauchen?"
„Ich hoffe nicht.", antwortete Giorgia. „Aber vielleicht schon."
Dann nickte sie dem Offizier an der Konsole zu. „Energie."
Eve schloss die Augen, als sie das vertraute Kribbeln spürte und sah wie das Licht sie einzuhüllen begann.

*Ravens POV*
Merkwürdig. Ja, es war definitiv absolut merkwürdig wieder Captain zu sein. Wie oft hatte ich mir geschworen nie wieder Captain zu sein und doch hatte ich bereits zweimal wieder auf diese Position zurückkehren müssen.
Und es war noch merkwürdiger, weil mir die Gesichter, denen ich Anweisungen gab, vollkommen fremd waren.
Mir fehlten Eve, Giorgia und Maddy.
Und Sorraia.
Oh ja Sorraia fehlte mir definitiv.
Seit Jahren war Sorraia mir wie eine Schwester gewesen.
Sie war meine beste Freundin.
Und es war mehr als beunruhigend, so lange getrennt von ihr zu sein.
Sorraia kannte mich besser als jeder andere, sie hatte stets dafür gesorgt, dass es mir gut ging.
Dass ich mir keine Sorgen machte.
Wie ironisch, dass es nun sie war, über die ich mir Sorgen machte.
„Captain, Ankunft am Zielplaneten in 3 Minuten.", informierte mich jemand.
Ich nickte nur.

*Erzähler POV - Enterprise*
„Verstehe ich es also richtig, dass Sie dort unten keinerlei Leben gefunden haben?", fragte Spock nach, während Kirk, Giorgia und Eve mit ihm zur Brücke hasteten.
„Ja, Spock. Wie oft noch? Lacroix ist weg und es waren keine Jamaíloraner in der Nähe.", erwiderte Kirk leicht genervt.
„Wir müssen herausfinden, wo sie Sorraia hingebracht haben, denn es besteht kein Zweifel, dass sie sie gefunden haben.", fuhr Giorgia fort.
Eve atmete hörbar aus. Das komplizierte alles nochmal zusätzlich.
„Übrigens muss ich Sie alle noch darüber informieren, dass Raven mittlerweile eingetroffen ist. Sie wartet auf der Brücke.", erklärte Spock.
Automatisch lächelte Eve ein bisschen. „Das ist gut."
„Was ist mit ihrem Schiff?", fragte Kirk interessiert.
„Es ist bereits wieder abgereist, Captain. Die Paixaner wollen nicht in diesen Konflikt hineingeraten.", antwortete Spock.
„Oh ja, wie ich dieses Pack verabscheue.", nuschelte Kirk kaum verständlich.
Endlich kamen die vier an der Brücke an und Eve und Giorgia erblickten Raven sofort.
Sie stand mit Bones hinter Sulu und Chekov und unterhielt sich nachdenklich mit ihm.
Doch als Spock, Eve, Giorgia und Kirk den Raum betraten und Chekov mit seinem typischen Akzent „Captain auf der Brücke." verkündete, wandte sie sich augenblicklich um und stürmte auf ihre zwei Freundinnen zu, um sie in eine feste Umarmung zu ziehen.
Beide waren zunächst überrumpelt, erwiderten aber schließlich Ravens Umarmung.
„Wir freuen uns auch dich zu sehen.", kommentierte Eve amüsiert, während sie Raven leicht wegdrückte, um sie anzusehen.
Raven hatte tiefe Augenringe und wirkte durch ihr leicht zerzaustes Haar und ihren müden Ausdruck noch verpeilter als sonst.
Doch auch Raven fiel auf wie geschafft ihre zwei Freundinnen aussahen.
„Wie war es da unten? Sorraia habt ihr offensichtlich nicht gefunden, aber wurdet ihr angegriffen?", fragte Raven besorgt.
„Nein.", beruhigte Giorgia sie. „Wir haben niemanden angetroffen."
„Wir müssen herausfinden, wo Sorraia jetzt ist.", erklärte Eve.
„Oh, da kann ich behilflich sein.", offenbarte Raven mit leuchtenden Augen. „Vermutlich bringen die Jamaíloraner Sorraia in ihre Hauptstadt, eine der wenigen großen Städte auf dem Planeten. Maddy hat mir die genauen Koordinaten des dortigen Palastes gegeben. Dort wird Sorraia sein."
„Das ist großartig, wir müssen sofort da runter!", rief Eve aus.
„Wir sollten nichts überstürzen. Ohne einen gut durchdachten Plan könnten wir dort unten sterben.", stoppte Spock ihren Enthusiasmus.
„Wir haben keine Zeit für einen gut durchdachten Plan, Spock.", warf Giorgia ein. „Wenn wir nichts tun, werden sie Sorraia bei der nächsten Gelegenheit umbringen, weil sie denken sie sei ein Androxaner."
„Aber Sorraia spricht kein Androxisch und benimmt sie auch nicht wie ein Androxaner. Das werden sie ja wohl bemerken.", gab Kirk zu bedenken.
Spöttisch hob Raven eine Augenbraue. „Die Jamaíloraner werden keine Fragerunde abhalten, um herauszufinden, ob sie tatsächlich ein Androxaner ist. Für sie ist jeder Mensch Androxaner. Sorraia ist ein Mensch. Das schließt für sie weiteres Nachfragen aus. Außerdem können die Jamaíloraner kein Androxisch, also können sie Sorraia in dieser Sache gar nicht prüfen. Die Androxaner hielten ihre Sprache für zu wertvoll, also haben sie mit den Jamaíloranern „erdisch" gesprochen, wie sie es nannten."
„Okay, das grenzt unseren Handlungsspielraum ganz schön ein. Wie überzeugen wir die, dass wir nicht zu diesen kaltblütigen Arschlöchern gehören?", fragte Bones ratlos.
„Das müssen wir gar nicht.", meinte Raven.
Spock nickte leicht. „Commander Donovan und ich haben einen gut durchdachten Plan ausgearbeitet, um Lieutenant Lacroix unversehrt zur Enterprise zurückzubringen. Lieutenant Villin gab Commander Donovan Pläne des Palastes mit, die androxische Spione anfertigten. Ich habe sie mir genauestens eingeprägt und weiß wie man von der Abstellkammer im Erdgeschoss zu den Verließen kommt. Ein paar ausgewählte Personen werden mit mir in die Abstellkammer transportiert, von der aus wir unbemerkt zu Sorraia gelangen werden und sie mit uns zurück in die Abstellkammer bringen, von der aus wir wieder auf die Enterprise transportiert werden werden.", erläuterte Spock sachlich den Plan.
„Das könnte funktionieren.", räumte Kirk ein. „Wen wollen Sie mit runter nehmen, Spock?"
„Captain O'Malley und Lieutenant Quinn werden ausreichen. Die Abstellkammer ist nicht für weitaus mehr Leute ausgelegt.", erwiderte Spock sofort.
„Was ist mit Raven?", fragte Eve. „Sie nimmt nicht so viel Platz weg, ich meine, schaut sie euch doch mal an, und sie ist gut im verhandeln, falls wir erwischt werden!"
„Giorgia ist das auch und außerdem werdet ihr nicht erwischt.", entgegnete Raven bestimmt.
Eve und Giorgia wechselten einen überraschten Blick. Es passte nicht zu Raven, eine Rettungsmission abzuschlagen. Sie hatte dieses fast schon nervige Bedürfnis immer und überall als der Held oder zumindest einer der Helden rauszugehen. Vor allem wenn es darum ging Freunde zu retten. Sie wollte immer zu den Besten gehören.
Raven bemerkte die Verwirrung ihrer Freunde und seufzte. „Auf Paixus gab es einen minimalen Aufstand, bei dem ich verletzt wurde. Nicht gravierend, aber doch so schwer, dass ich euch nur behindern und verlangsamen würde, würde ich mitkommen."
Eve und Giorgia nickten synchron. War das der Grund, warum Raven sich so lange nicht gemeldet hatte?
Doch darum konnten sie sich auch später kümmern.
Jetzt war Sorraia erstmal wichtiger.
„Am besten begeben wir uns sofort zum Transporterraum.", meinte Spock und lief bereits davon.
Raven nickte ihren zwei Freundinnen ein letztes Mal zu, bevor sie sich abwandte und zu Chekov und Sulu runterbeugte, um etwas zu besprechen.
Giorgia und Eve eilten Spock hastig hinterher.
Eve checkte erneut ihre Waffe und stellte beruhigt fest, dass diese noch da war.
Giorgias Communicator piepste und dann erklang Ravens Stimme. »Maddy wird in Kürze hier eintreffen, ich wollte euch nur darüber informieren.«
„Ist es schlau ein androxisches Schiff herzubringen?", fragte Giorgia besorgt.
»Keine Sorge, Maddy kommt in dem Ein-Mann-Schiff, mit dem sie nach Androx gereist ist.«
„Gut.", machte Giorgia nur.
»Und Leute? Viel Glück.«
„Danke, Raven."
Damit steckte Giorgia den Communicator weg.
Kurze Zeit später erreichten Spock, Giorgia und Eve endlich den Transporterraum.
Eve hörte nicht wirklich zu, als Giorgia und Spock mit dem Offizier an der Konsole redeten, sondern stellte sich schon auf die Plattform.
Tiefdurchatmend konzentrierte sie sich darauf ihre innere Ruhe zu aktivieren. Ohne Zweifel war Eve eine der gefassteren Offiziere, eine der Wenigen, die immer spontan auf Wendungen reagieren konnte ohne in Panik zu verfallen. Doch nun ging es um eine ihrer engsten Freunde und das machte sie ein wenig nervös.
Spock und Giorgia stellten sich neben Eve und Giorgia gab den Befehl zum teleportieren. Wie schon zweimal an diesen Tag hüllte das Licht die drei ein und im nächsten Moment lichtete es sich bereits wieder und offenbarte nichts als Dunkelheit.
Vorsichtig tastete Eve ihre Umgebung ab und stellte fest, dass die düstere Abstellkammer in der Tat sehr eng war. Sorraia würde gerade noch so reinpassen.
Spock räusperte sich. „Ich kann niemanden hören."
„Ich auch nicht.", raunte Giorgia, die am nächsten an der Tür stand, zurück, bevor sie langsam den Türgriff runterdrückte.

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