Kleines Dino-Ein-mal-Eins // »Rauisuchier & Co.«

WEITERE URZEIT-ECHSEN

IM VIERTEN TEIL des kleinen Dino-Ein-mal-Eins gehe ich noch einmal auf die Zeitgenossen der Dinosaurier ein. Denn unsere Dinos waren nicht immer die unangefochtenen Herrscher der Erde und auch im Erdmittelalter hatten viele Millionen Jahre lang andere Echsen das Sagen. In der Trias gab es zunächst nämlich noch keine Dinosaurier. Sogar als diese sich in der Obertrias allmählich entwickelten, mussten sie den mesozoischen Thron mit einer Vielzahl anderer Reptilien teilen. So zum Beispiel mit den Raisuchiern ((Wilhelm) Rau's Krokodile), die am Ende der Trias jedoch ausstarben und den Dinosauriern die Krone überließen. In meiner Geschichte will diese Tiergruppe rund um ihre Anführerin Discordia eine Wiederholung dieser Entwicklung der Machtverhältnisse verhindern und die Dinosaurier verdrängen und im – aus ihrer Sicht – besten Fall ausrotten. Doch was waren diese Rauisuchier für welche? Hier ein kleiner Überblick:

Die Rauisuchier gab es lange vor den ersten Dinosauriern und sie gehörten wie diese zu den Archosauriern. Allerdings sind die Rauis enger mit Krokodilen als mit Dinosauriern und Vögeln verwandt. Dennoch gab es einige Arten, wie zum Beispiel Effigia, die den Dinos verdammt ähnlich sahen. Viele andere muteten eher wie eine Mischung aus Krokodil und Dinosaurier an – so auch Postosuchus (Krokodil von Post (Quarry/Texas)), zu dessen Art Discordia gehört. Diese fleischfressenden Reptilien wurden knapp 5 Meter groß und hatten einen gewaltigen Schädel mit messerscharfen Zähnen. Damit machten sie vermutlich auch Jagd auf die ersten Dinosaurier. Meistens bewegten sich diese Tiere wohl auf allen vieren, was sie von den fleischfressenden Dinosauriern unterschied. Neueren Erkenntnissen nach konnte sich aber auch Postosuchus auf die Hinterbeine aufrichten. Ebenfalls zu den Rauisuchiern gehören:

Ornithosuchus

Batrachotomus

Rauisuchus

Prestosuchus

Während die späteren Dinosaurier vor allem andere Dinosaurier jagten, gab es in der Trias auch eine Vielzahl pflanzenfressender Reptilien, die Dicynodontier (Zwei-Hunde-Zähner). Ginge es nach Discordias Plänen, würden diese Tiere bald alle Weide- und Nistplätze der Dinosaurier bevölkern, um ihr und ihren Verwandten als Nahrungsquelle zur Verfügung zu stehen.

Die Lebensweise der Dicynodontier ähnelte in etwa der von Kühen oder Wildschweinen, jedoch waren ihre Körper sehr plump und erinnerten an heutige Flusspferde, während an ihren kräftigen Köpfen ein Schnabel bei der Futteraufnahme dienlich war. Außerdem trugen diese Tiere große Eckzähne, die vielleicht dabei halfen, Wurzeln u. Ä. auszugraben oder auch bei Kämpfen mit Artgenossen und der Balz zum Einsatz kamen. Dicynodontier liefen auf vier Beinen und konnten so klein wie eine Ratte aber auch so groß wie ein Elefant werden. Das berühmteste Dicynodontier war das 3,5 Meter lange Placerias, welches einen Auftritt in der Fernseh-Dokumentation »Dinosaurier – im Reich der Giganten« hatte. Daneben gab es noch den 1 Meter langen Lystrosaurus und das einen halben Meter lange Diictodon. Ein besonderer Riese was Lisowicia mit mehr als 4,5 Metern. Es wird spekuliert, ob diese Reptilien bereits eine Art Fell besaßen. Hinweise darauf wurden in versteinerten Häufchen gefunden.

Einen ähnlichen Namen wie die Dicynodontier trugen die Cynodontier (Hunde-Zähner). Diese säugietierähnlichen Reptilien lebten oft im Schatten der großen Reptilien und sind frühe Vorgänger der heutigen Säugetiere. Es gab aber auch größere Vertreter dieser Gruppe, wie Cynognathus, die rund 1 Meter lang wurden und auf andere Reptilien Jagd machten. Kleinere Arten, wie das 30 cm lange Thrinaxodon erbeutete hingegen vor allem Insekten und kleinere Tiere.

Die ersten Cynodontier betraten das Spielfeld der Evolution vor etwa 270 Millionen Jahren während des Perms. Die Tiere überlebten das Massenaussterben am Ende des Perms und entwickelten sich ab der Trias flott weiter. Am Ende gipfelte diese Entwicklung in der Entstehung der Säugetiere. Jene Cynodontier, die keine Säugetiere waren, überlebten vermutlich bis zur Unterkreide.

Weniger bekannte triassische Zeitgenossen der Dinosaurier waren die Aetosaurier (Adlerechsen). Das waren mittelgroße, pflanzenfressende und schwer gepanzerte Archosaurier, die am Ende der Trias vor 203,6 Millionen Jahren ausstarben. Es gibt aber auch Hinweise, dass sie bis in das Jura-Zeitalter oder sogar bis zur Unterkreide überlebt haben könnten. Wie immer sind solche Mutmaßungen so lange mit Vorsicht zu genießen, bis nicht ein eindeutig zuordenbares Fossil gefunden wurde. Jedoch sind auch von den bereits wissenschaftlich beschriebenen Arten meistens nur Knochenplatten der Panzerung als Fossilien erhalten. Aetosaurier wurden 1 bis 3 Meter lang, die größten Arten bis zu 5 Meter lang und ähnelten Krokodilen. Bekannte Arten sind Desmatosuchus und Stagnolepsis.

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