8

Auf dem Weg zurück zu Poes Haus blieben sowohl der Dunkelhaarige als auch Ranpo still. Keiner der beiden wusste so recht was er sagen sollte und man merkte auch deutlich die Anspannung die in der Luft lag. Selbst als sie das Haus betraten und Karl auf die beiden zustürmte, änderte sich die Stimmung nicht. Dies schien auch der kleine Waschbär zu merken, weshalb er mit einem besorgten Blick das Bein des größeren anstubste und zu ihm auf sah. Poe bückte sich zu dem Kleinen runter und strich ihm sanft über den Kopf, dabei versuchte er ein Lächeln aufzusetzen. ,,Hey, es ist alles gut, du brauchst dir keine sorgen zu machen... Hast du Hunger? Komm, ich mache dir etwas zu essen", flüsterte er um das Thema zu wechseln, schließlich wollte er seinen Waschbär nicht auch noch da mit rein ziehen. Kurz sah er noch mal zu dem Jüngeren auf, wendete seinen Blick aber sovort wieder ab, das ganze war ihm einfach zu unangenehm. Anschließend nahm er Karl auf den Arm und ging mit ihm in die Küche.

Derweil ging Ranpo in das Schlafzimmer des Autors und schmiss sich dort auf das Bett. Sein Herz schlug immer noch wie wild und er konnte nicht mehr aufhören an Poe und den Kuss zu denken. So durcheinander war er wirklich noch nie, besonders nicht wegen einer einzelnen Person, doch nun musste der Dedektiv erstmal versuchen einen klaren Gedanken zu fassen.

Bisher hatte Ranpo den Autor als eine Person gesehen, die er gern hatte, doch was Poe genau für ihn war, darüber hatte der Braunhaarige noch nie nachgedacht. Konnte es vielleicht sein, dass sich aus ihrer anfänglichen Rivalität Gefühle entwickelt hatten? Schließlich war ein Kuss nichts übliches unter Rivalen oder normalen Freunden. Doch war Ranpo wirklich bereit für sowas? Er hatte schließlich noch nie eine Beziehung geführt und er war sich auch nicht sicher, ob er womöglich viel zu viel in das ganzen interpretierte. Was ist wenn der Kuss nichts zu bedeuten hatte und Poe keine Gefühle für den Jüngeren hegte? Die Vorstellung stimmte Ranpo irgendwie traurig, doch warum? Warum dachte er über das ganze so viel nach? Warum zog er es in erwegung eine Beziehung mit Poe zu führen? Fühlte sich verliebt sein etwa so an?

Seufzend ließ der Dedektiv seinen Kopf in die Kissen sinken. Was sollte er den jetzt tun? Einfach abwarten und sehen was passiert? Das war wohl die beste Möglichkeit, denn Ranpo wollte sich erstmal mit seinen eigenen Gefühlen sicher sein und musste herausfinden was Poe dachte und fühlte, bevor er sich zu sehr in das ganzen steigerte. Mit dem Entschluss raffte er sich wieder auf und verließ das Zimmer, denn er hatte Hunger und wollte zudem wissen was der Autor die ganze Zeit gemacht hatte, schließlich konnte es ja nicht so lange dauern Karl zu füttern. Zudem wollte er endlich diese unangenehme Stille unterbrechen, die seit dem Kuss herrschte. Sie konnten einander ja nicht ewig anschweigen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top