-Twenty Three-

[STANDORT UNBEKANNT]
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•Sojung•
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„Jonghyun können wir bitte eine Pause machen? Ich kann einfach nicht mehr. Wir sind seit Stunden auf den Beinen."

Ich ging in die Hocke und umschling meine Beine, wie ein kleines Kind.

„Du hast Recht...wir sollten uns etwas ausruhen."

Er hockte sich ebenfalls neben mich und schaute dabei in den Himmel, welcher mittlerweile eine hellblaue Farbe angenommen hatte.

Noch immer sah alles aus wie zuvor. Nicht einmal Häuser konnten wir ausmachen, nur lauter trockener Gestrüppe und Wege, die vor langer Zeit wohl einmal Straßen gewesen waren.

„Wie war er so? Ich meine der Präsident. Im Fernseher wirkt man ja immer anders als privat"

, sagte er plötzlich. Ich hatte mit so einer kuriosen Frage gar nicht gerechnet. Eigentlich hatte ich gehofft nie wieder über ihn sprechen zu müssen.

„Er war ein gutherziger Mann. Er wollte immer nur das Beste für alle Stationen. Weißt du...er hat mich sogar ziemlich oft um Rat gebeten und mir geheime Dinge erzählt, die ich gar nicht wissen sollte. Ich schätzte er hat mir wirklich vertraut..."

Ich atmete tief aus und setzte weiter fort.

„Es ist eine Schande, dass ein so ein Mensch von uns gehen musste. Wenn er nur sehen könnte, was aus der Technologie geworden ist. Er hat diese Station sehr oft besucht und war einfach nur begeistert und behandelte die Leute nicht so als wären sie unwichtig...ich habe kein einziges Mal miterlebt, dass er eine Person nicht gegrüßt hatte, obwohl das manchmal wirklich lange gedauert hatte bis er alle durch hatte"

, lachte ich heraus und erinnerte mich mit Freuden daran.

„Aber das wird er nie wieder tun können"

, fügte ich noch hinzu wobei mein Gesicht wieder einen Schein von Traurigkeit annahm.

„So wie du über ihn redest...Es ist mir eine Ehre unter seiner Macht gelebt zu haben. Er war ein guter Mann"

, sagte Jonghyun wobei sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildete.

„Und bei dir? Wie war dein Leben bevor...du weißt schon..."

, erkundigte ich mich wobei ich meine Blicke nicht von ihm abwandte.

„Erinnerst du dich noch an Park Chorong?"

„Wie könnte ich mich nicht an sie erinnern? Immerhin kannte beinahe die gesamte Schule ihren Namen"

, gab ich sofort zurück. Als er eine kurze Pause anhielt wusste ich genau, was das zu bedeuten hatte.

„Warte mal! Du und Chorong? Ich glaube es ja nicht!"

Er nickte leicht wobei sein Lächeln immer breiter wurde.

„Vor vier Jahren bekamen wir unsere erste Tochter."

Ich freute mich wirklich sehr für ihn, auch wenn wir uns nicht so gut kannten. Immerhin hatte er das Glück eine Familie aufgebaut zu haben.

Ich zu meinen Teil, habe nie daran gedacht. Die Arbeit an der Seite des Präsidenten war schon immer meine Aufgabe gewesen. Ich hatte nicht einmal daran gedacht mich jemals zu verlieben oder eine Familie zu gründen.

„Ihr Name ist Mei...ich hoffe ihr geht es gut..."

, sagte Jonghyun völlig in Gedanken.

„Ganz bestimmt wartet sie schon ganz gespannt darauf, dass ihr Vater bald wieder zurück nachhause kommt"

, versuchte ich ihn aufzumuntern und stand schon mit einem Zug wieder auf den Beinen.

„Ich bin genug ausgeruht. Du musst immerhin ganz schnell zu deiner Familie!"

, stieß ich heraus und zog ihn nach oben.

„Du hast recht und wir müssen endlich dafür sorgen, dass du dich verliebst! Das kann ja nicht so weiter gehen!"

Hatte er das gerade wirklich gesagt? Hatte ich etwa laut gedacht? Verdammt war das peinlich.

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[ORT: UNBEKANNT
DATUM: 28.10.2090
STATUSUPDATE: AM LEBEN]

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[ORT: UNBEKANNT
DATUM: 28.10.2090
STATUSUPDATE: AM LEBEN]


[STATION DER TECHNOLOGIE]
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Byulyi
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„Ich dreh gleich durch. Das ist eine verdammte Geisterstadt. Hier hat niemand überlebt."

Ich griff mir an den Kopf und sah zu Bobby welcher auflachte bei meinem Anblick.

„Und ich dachte die großartig Moon Byulyi würde niemals eine Mission aufgeben."

Ironisch verdrehte er die Augen und ging wieder voraus. Ich sah darin einfach keinen Vorteil die ganze Zeit nach einem Geist zu suchen und dabei sein eigenes Lebens aufs Spiel zu setzten.

Ich konnte auf diese verdammte Belohnung verzichten. Jooheon war einfach nur ein Trottel gewesen, wenn er geglaubt hatte, dass er es mit nur einen Partner mit der Armee des Masters aufnehmen konnte.

Ein verdammter Idiot war er! Am liebsten hätte ich etwas getreten oder geworfen, doch das Risiko gehört zu werden war viel zu hoch, weshalb ich mich unter Kontrolle hielt.

Vielleicht sollte ich einfach Bobby schlagen und ihm befehlen nicht zu schreien, doch dann würde er mich nur noch mehr aufziehen, als er es jetzt schon tat.

„Moonie siehst du das auch?"

„Ich habe dir gesagt du sollst mich nicht-"

Ich hielt inne als ich eine große rote Fläche vor mir sah. Ich bückte mich und wusch etwas mit den Finger darüber um es danach auf den Geruch zu überprüfen.

„Blut"

, gab ich knapp zurück und rieb es von meinen Fingern wieder ab.

„In so einer Menge? War hier etwa das Hauptschlachtfeld?"

, fragte Bobby und lief den beinahe perfekten roten Kreis ab.

„Und warum ist an keiner anderen Stelle so viel Blut?"

, fügte er hinzu und dachte stark nach als ob er so zu einer Lösung kommen könnte.

„Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ist das etwa eines dieser kranken Rituale?"

, sagte ich ohne wirklich darüber nachgedacht zu haben.

„Der Master ist ein größerer Psychopath als ich dachte..."

, stellte er fest und wartete auf meine Reaktion.

„Schön, dass du es als harmlos ansiehst eine ganze Station auszulöschen"

, sagte ich kalt, sodass man es schon gar nicht mehr als Ironie einstufen konnte.

„Du weißt was ich meine. Wir sollten weiter. Vielleicht ist beim IT Gebäude...oder zumindest was davon noch übrig geblieben ist...irgendein Hinweis."

Ich konnte den Blick nicht von den Kreis aus Blut abwenden. Ich musste einfach wissen um was es sich dabei handelte.

„Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach"

, sagte ich etwas passiv und er schien es auch wahrgenommen zu haben. Etwas zögernd ging Bobby voraus und ließ mich zurück. Ich sollte ihn lieber nicht zu weiten Vorsprung geben sonst wäre ich wahrscheinlich ein genauso großer Volltrottel wie Jooheon.

Ich stand auf und schüttelte meine Hände aus um sie von den Dreck zu befreien. Plötzlich spürte ich etwas kaltes an meiner Schläfe. Dieses Gefühl kannte ich nur zu gut.

Als ich gerade versuchte meinen Geheimtrick anzuwenden, stellte ich fest, dass die Person meine Waffe bereits abgenommen hatte. Diese Leute waren schlauer als ich dachte.

„Auf die Knie"

, sagte eine männliche Stimme und ich sah keine andere Möglichkeit als seine Befehle zu befolgen. Wie konnte ich nur in so einer Situation landen?

Wenigstens war Bobby vorerst in Sicherheit. Ich hoffte wirklich er würde nicht zurück kommen um nach mir zu sehen.

„Sehr gut. Sie werden mir jetzt ganz unauffällig folgen. Um Hilfe zu schreien wird nicht bringen, haben Sie mich verstanden?"

Ich riskierte einen halben Blick nach hinten. Die Person hielt immer noch fest meine Hände in einem bestimmten Griff sodass ich mich nicht bewegen konnte, egal wie sehr ich es versuchte.

Er trug eine Maske, die nur seine Augen freigab. Er war einer von ihnen. Ganz eindeutig. Ich war geliefert. Er packte mich etwas fester und fing an im Rückwärtsgang zu gehen.

Ich versuchte ihn immer wieder zutreten, doch es gelang mir einfach nie, als ob er genau wissen würde wie er sich zu bewegen hatte. Verdammte Anhängsel des maskierten Arschlochs.

Irgendwann zog er mich schon praktisch bis wir an eine Art Lieferwagen ankamen. Sofort schubste mich in den Kofferraum.

„Schon bald werden Sie nicht mehr wissen wer Sie sind Moon Byulyi"

, sagte er noch bevor er die Kofferraumtür schloss und es völlig dunkel wurde.

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[ORT: STATION DER TECHNOLOGIE
STATUSUPDATE: GEFANGEN
DATUM: 28.10.2090
STATUS: AM LEBEN]

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[ORT: STATION DER TECHNOLOGIE
STATUSUPDATE: RETTUNGSMISSION
DATUM: 28.10.2090
STATUS: AM LEBEN]

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