-Thirty Seven-

[STATION DER TECHNOLOGIE]
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•Jooheon•
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"Boss, wach auf! Es ist ein Notfall"

, hörte ich Barons lautstarke Stimme direkt vor mir. Ich öffnete schnell meine Augen und konnte gleichzeitig spüren wie sich Yerim ebenfalls erhob. Doch ich fand Baron nicht allein wieder. Mit Yerims Waffe zielte er auf einen jungen Mann, welcher seine Hände nach oben hielt und zu Boden schaute.

"Wer ist das?"

, erkundigte ich mich indem ich aufstand und den Gefangenen musterte.

"Er irrte draußen allein herum und wollte mich sogar angreifen. Ich bin ziemlich sicher, dass er zum Feind gehört."

Der genannte schüttelte abermals den Kopf. Dann schaute er kurz auf und sah mir in die Augen.

„Lee Jooheon! Wir haben nach Ihnen gesucht!"

Ich rollte meine Augen und deutete Baron an, dass er die Waffe senken konnte.

„Keine Sorge, ich weiß wer er ist"

, fügte ich noch hinzu nachdem Baron immer noch nicht die Ambitionen gemacht hatte seine Position zu wechseln.

„Was machst du hier Bobby? War es nicht mein Befehl gewesen, keinen der Furchtlosen mehr auf die Technologie zu schicken?"

, sagte ich mit strengen Unterton und atmete dabei genervt aus.

„Wir handeln auf Befehl von Viezeanführer Kim. Ich war in Begleitung von Moon Byulyi, aber nachdem wir uns für kurze Zeit trennten, konnte ich sie nicht mehr finden. Sie scheint wie vom Erdboden verschluckt!"

, stieß Bobby aufgeregt heraus.

„Sag mir nicht, dass Byulyi auch hier auf der Station ist...das kann doch nicht wahr sein."

Schon allein ihr Name löste in mit gemischte Gefühle aus. Wir hatten zusammen unsere Ausbildung abgeschlossen und waren bereit gewesen ein Teil der Furchtlosen zu werden. Es war unser gemeinsames Ziel gewesen...man könnte schon sagen, dass sie meine beste Freundin gewesen ist bis die Auswahl begann und sie keine der Erwählten wurde.

Sie war so wütend auf das System und auf mich, weil ich die Chance ergriffen habe...was hätte ich auch anderes tun sollen?

Mich gegen die einmalige Chance stellen, nur um bei meiner Freundin zu bleiben? Vielleicht hätte es jeder einzelne mit einem guten Herz gemacht aber ich konnte zu diesem Moment einfach nicht meinen Traum aufgeben, weshalb ich meine Heimat verließ und somit auch Byulyi.

Seit dem haben wir kein einziges Wort miteinander gesprochen. Sie wurde einer der gefragtesten Agentinnen und ich nach einigen Jahren der jüngste Anführer der Furchtlosen. Ich hätte niemals gedacht sie jemals wieder zu sehen.

„Vermutlich ist sie das noch. Ich hoffe ihr ist nichts zugestoßen"

, sagte Bobby etwas besorgt.

„Hör zu Bobby. Wir müssen hier raus. Je länger wir auf der Technologie bleiben, desto gefährlicher wird es. Wie seit ihr hier her gekommen?"

, versuchte ich ruhig und mit klaren Verstand zu sagen, da nun keine Zeit war um durchzudrehen. Er griff vorsichtig in seine Jackentasche und zückte eine Art Walky-Talky.

„Hiermit kann ich den Piloten anrufen aber ich kann doch nicht einfach hier weg ohne, dass ich Byulyi gefunden habe..."

In diesem Moment viel er auf die Knie und zugleich auch auf den Boden. Yerim reagierte sofort und rannte zu ihm.

„Sein Puls ist sehr schwach! Er ist wahrscheinlich dehydriert. Wer weiß wie lange er schon hier ist ohne Wasser und etwas zu essen."

Sie kramte sofort in unserem Gepäck und zückte unsere letzte Wasserflasche.

„Wenn wir ihm das ganze Wasser geben werden wir verdursten"

, kam es schnell von Baron als Yerim schon fast dabei war Bobbys Kopf zu stützen.

„Er kann einen Piloten kontaktieren. Vielleicht kommen wir so schneller von der Technologie."

Nach diesen Worten schaute sie uns beide abwechselnd ab, bis ich ihr mit einen Nicken die Erlaubnis gab Bobby unser letztes Wasser zu geben.

„Hey Bobby, komm zu dir. Du musste etwas trinken"

, sagte sie leise wobei er tatsächlich leicht die Augen öffnete und vorsichtig das Wasser an sich nahm. Während er das Wasser trank redete sie weiter auf ihn ein.

„Du hattest einen Hubschrauber erwähnt. Wenn du immer noch eine Möglichkeit hast ihn zu kontaktieren, müssen wir diese ausnutzen. Unsere Reserven gehen uns allmählich aus und das war unsere letzte Flasche Trinkwasser und so weit am Rande der Stadt wird es sicherlich sehr schwer neues zu finden."

Bobby setzte ab und blinzelte mehrere Male.

„Ich kann die Technologie doch nicht ohne Moon Byulyi verlassen. Was ist wenn sie noch irgendwo da draußen ist?"

, stieß er leise heraus und stellte die Wasserflasche auf den Boden.

„Wie lange sagtest du, suchst du schon nach ihr? Mehrere Tage? Dass du nicht erwischt würdest grenzt an ein Wunder. Die klügere Option wäre es unser vier Leben zu retten und...ihres..."

Baron brauchte nicht mehr weiterreden, da jeder Anwesende bereits wusste, was er aussagen wollte. Am liebsten wäre ich selbst hier geblieben um nach ihr zu suchen aber mein Zustand machte es mir unmöglich. Ich würde wenn ich auf mich allein gestellt wäre, nur sterben und somit hätten wir zwei Leben verloren.

Der Fakt, dass sie auf der Suche nach mir möglicherweise ums Leben gekommen ist, zerfraß mich innerlich sodass Schulgefühle in mir hervorkamen.

„Ich muss Baron leider zustimmen. Wir haben keine andere Wahl"

, sagte ich knapp und schaute nachdenklich zu Boden.

„Na schön...ich werde den Piloten kontaktieren. Vielleicht können uns die Leute aus der Stärke ja weiterhelfen."

Mit diesen Worten griff Bobby zu einem Funkgerät und verließ vorsichtig in Barons Begleitung das zerstörte Gebäude.

„Glaubst du wir können es wirklich schaffen aus der Technologie zu fliehen?"

, fragte mich Yerim nachdenklich und schaute durch das kleine Loch an der Decke.

„Sieht ganz so aus. Wäre ich nicht der Anführer, hätten sie niemals einen Suchttrupp losgeschickt"

, musste ich bedauerlich feststellen. Ohne meinen hohen Posten, hätten wir es niemals aus dieser Station geschafft.

„Vermutlich, aber deine Bemühungen im Leben haben sich ausgezahlt. Ich bin sicher es war ganz und gar nicht einfach der Anführer zu werden. Dann auch noch von den Furchtlosen."

Ich lachte kurz auf. Sie hatte Recht. Es hat sehr viel Zeit und Kraft beansprucht und trotzdem konnte ich mich durchsetzten und die anderen von mir überzeugen auch wenn ich im Vergleich zu den früheren Anführern noch sehr jung war und noch nicht sehr viel Lebenserfahrung sammeln konnte.

„Wer ist diese Moon Byulyi?"

, kam es plötzlich neugierig von Yerim wobei sie sich im selben Moment in meine Richtung drehte.

„Wir kennen uns schon seit wir Kinder waren. Wir haben zusammen das Training absolviert."

Ich wollte eigentlich nicht weiter über sie reden. Es war nicht der richtige Moment um über sie zu reden, nicht wenn sie vielleicht bereits nicht mehr unter uns Lebenden weilte.

„Sie scheint dir wohl sehr wichtig gewesen zu sein...nein...sie scheint dir wichtig zu sein. Ich hoffe jemand von deinen Leuten wird sie finden und ich bete für sie, dass sie einen sicheren Unterschlupf gefunden hat und Zugang zu einer Trinkquelle hat."

Im nächsten Moment kamen die beiden Männer wieder auf uns zu.

„Er ist auf dem Weg. Nicht weit weg von hier gibt es eine Möglichkeit die Station zu verlassen."

[ORT: STATION DER TECHNOLOGIE
STATUS-UPDATE: FLUCHT AUS TECHNOLOGIE
DATUM: 02.11.2090
STATUS: GESUNDHEITLICH LABIL, VERWUNDET, AM LEBEN]

[ORT: STATION DER TECHNOLOGIE
STATUS-UPDATE: FLUCHT AUS TECHNOLOGIE
DATUM: 02.11.2090
STATUS: VERWUNDET, AM LEBEN]

[ORT: STATION DER TECHNOLOGIE
STATUS-UPDATE: FLUCHT AUS TECHNOLOGIE
DATUM: 02.11.2090
STATUS: ERSCHÖPFT , AM LEBEN]

[ORT: STATION DER TECHNOLOGIE
STATUS-UPDATE: FLUCHT AUS TECHNOLOGIE
DATUM: 02.11.2090
STATUS: GESUNDHEITLICH LABIL, VERWUNDET, AM LEBEN]

[STATION DER WISSENSCHAFT]
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•Sooyeon•
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„Hey Sooyeon!"

Ich wurde hellhörig als ich meinen Namen aus nicht zur weiter Entfernung vernahm. Nach einigen hin und her gucken, entdeckte ich Onda, wie sie auf mich zugerannt kam.

„Solltest du nicht vormittags in der Uni sein?"

, gab ich desinteressiert von mir als sie unmittelbar vor mir zum stehen kam.

„Ich muss da erst später hin. Ich bin so froh, dass ich dich so schnell finden konnte. Wir müssen doch unsere Mission zuende bringen!"

Ohne Vorwarnung griff sie meine Unterarme und zog mich von meiner Sitzposition auf die Beine.

„Seungmin meinte, dass du es tatsächlich geschafft hast die Akte zu besorgen. Ist das richtig?"

, stotterte sie aufgeregt heraus wobei ihr Lächeln für keine Sekunde von ihrem Gesicht verschwand.

„Ich habe sie in meinem Zimmer liegen lassen. Ich konnte ja nicht wissen, dass ich hier draußen auf dich treffen werde."

Sie schaute sich kurz in der Umgebung um und zeige auf das Gebäude neben dem Krankenhauses.

„Du wohnst dort oder?"

Ich nickte kurz und verschränkte gleichzeitig meine Arme.

„Dann werden wir die Akte wohl holen müssen. Nach dir."

Mit einem lauten ausatmen machte ich mich wieder auf den Weg in meinem Zimmer mit Onda im Schlepptau. Zum Glück hatten die hier Fahrstühle.

„Du hättest meine Mutter sehen sollen, als sie herausgefunden hat, dass ich die Uni geschwänzt habe. Sie möchte wahrscheinlich noch viel mehr, dass ich einen hochangesehen Beruf erlerne als ich selbst."

Ich wusste nicht ganz was ich erwidern sollte, weshalb ich einfach stumm blieb und sie weiter reden ließ.

„Es war einfach alles viel leichter als Minhyuk, mein Bruder noch hier war...aber ich will dich nicht mit meinen langweiligen Familiengeschichten nerven."

Ich schaute leicht zu ihr hoch.

„Naja wenn es dir danach besser geht, kannst du mir gern davon erzählen. Du würdest es sowieso tun."

Sie lachte kurz auf und sprach weiter.

„Du hast sicher von diesem Austauschprogrammen gehört, wo du die einmalige Chance hast deine Station zu wechseln...wie soll ich sagen. Minhyuk hat mir oft erzählt, dass er sich nicht wohl füllte auf der Wissenschaft aber ich hätte niemals gedacht, dass er es wirklich so weit treiben würde. Nachdem unsere Eltern herausgefunden haben, dass er auserwählt wurde, haben sie kein einziges Wort mit ihm geredet. Der letzte Monat, wo er noch hier war, war einfach nur furchtbar...irgendwann kam er gar nicht mehr nachhause und als ich ihn suchen wollte um sich zu verabschieden, wurde mir gesagt dass er bereits fort zur Weisheit war. Das ist nun 8 Jahre her und noch immer hat er sich nicht bei uns gemeldet. Meine Eltern tun einfach so als hätte er niemals existiert...ich vermisse ihn echt sehr."

In dem ich meine Zimmertür öffnete verzögerte ich meine Reaktion auf ihre traurige Geschichte. Ich konnte völlig verstehen, wie sie sich fühlen musste. Immerhin war meine Familiengeschichte auch nicht gerade die schönste.

„Das tut mir leid Onda. Hast du denn jemals versucht deinen Bruder zu kontaktieren?"

Ich kramte in meiner Schublade bis ich die Akte in die Hand bekam.

„Natürlich, aber er wollte nicht mit mir reden. Vielleicht hätte ich ihn damals mehr verteidigen sollen und mich nicht auf die Seite meiner Eltern stellen sollen. Aber mit zehn Jahren hätte ich ja niemals wissen können welch schreckliche Auswirkungen das haben könnte. Wahrscheinlich denkt er gar nicht mehr an mich und hat bereits ein ganz neues Leben dort drüben aufgebaut."

Ich hielt ihr die Akte entgegen, welche sie sofort an sich nahm und öffnete.

„Entlassung am 05.07.2085"

, stieß sie nur mit großen Augen heraus. Ich beugte mich ebenfalls über die Akte und las die selben dick gedruckten Wörter.

„Aber warum war das denn nicht in den Medien. Ich verstehe es nicht. Song Yooseok war einer der größten Wissenschafter unserer Zeit."

Onda blätterte weiter doch alles was wir sahen waren nur medizinische Verschreibungen.

„Vielleicht wollte er ja nicht, dass Leute wissen, dass er nicht mehr in Behandlung ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde er ja als Betrüger identifiziert."

Onda nickte langsam.

„Ja das könnte natürlich sein. Aber Sooyeon! Das heißt, dass er vielleicht noch hier irgendwo auf der Station ist. Wir können es vielleicht schaffen diese verdammte Seuche zu heilen!"

Ich setzte mich auf mein Bett und faltete die Hände.

„Aber hätte es nicht in dem Buch gestanden, wenn er ein Gegenmittel gefunden hätte? Außerdem wurde er vor fünf Jahren entlassen und wir wissen nicht in welchem Zustand er sich momentan befindet."

Ihr Grinsen verschwand aus ihrem Gesicht und sie setze sich neben mich.

„Natürlich das weiß ich...aber die Bücher sind extrem alt und auch nachdem man all seine Bücher verboten hatte, hatte er weitergeforscht. Erst Jahre später wurde er in Gewahrsam genommen. Was ist wenn er doch noch das Heilmittel gefunden hat? Er ist unsere letzte Chance. Ich will einfach nicht, dass meinem Vater etwas passiert...ich habe jeden Tag Angst seit er mir davon erzählt hat und meiner Mutter geht es nicht anders aber er ist der einzige Wissenschafter, der sich bereit erklärt hat die Krankheit zu untersuchen. Wenn ich nur den Namen Song Yooseok in seiner Gegenwart in den Mund nehmen würde, würde er mich aus dem Labor verbannen aber wenn ich ihm...wenn ich meinem Vater seine Aufzeichnungen zeigen könnte...vielleicht kann er ja ein Heilmittel entwickeln."

Ich nickte verständlich.

„Na schön. Wo fangen wir an ihn zu suchen?"

[ORT: STATION DER WISSENSCHAFT
DATUM: 29.10.2090
STATUS: AM LEBEN]

[ORT: STATION DER WISSENSCHAFT
DATUM: 29.10.2090
STATUS: AM LEBEN]

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