𝟜𝟝. 𝔸𝕓𝕚𝕓𝕒𝕝𝕝
Ich konnte es kaum erwarten, Toni wiederzusehen. Heute würde ich es wagen, ihn zu küssen und hoffen, dass nichts schieflief. Ich zitterte bei dem Gedanken, doch ich würde meinen Plan durchziehen.
Die Zeugnisausgabe verlief bis auf ein paar kleinere Zwischenfälle sehr gut. Jemand stolperte zur Bühne und einer ließ sein Zeugnis fallen. Ich verfehlte die Hand, die ich schütteln musste und Toni versprach sich bei der kleinen Rede, die er vorbereitet hatte. Es klang ziemlich bitter, doch ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Mom und Dad umarmten mich nach der Zeremonie so lange, bis Maike mich wegzog und selbst in die Arme nahm.
Ich sah July endlich wieder, doch ihre Eltern umringten sie und sahen jeden böse an, der sich nur in die Nähe traute. Mister Smith ließ sich davon nicht beirren. Neugierig folgte ich ihm, um zu lauschen.
»Ich denke, es liegt an Ihnen, dass Juliette oft so traurig und niedergeschlagen wirkt. Es tut mir leid, wenn ich Ihnen damit zu nahe trete, doch das ist meine Meinung.«
»Sie haben nicht das Recht, sich in unsere familiären Probleme einzumischen«, fauchte Julys Mutter ihn an.
»Mutter, das ist mein Lehrer. Da könntest du etwas mehr Respekt zeigen.«
»Du hast hier gar nichts zu sagen. Es war ein Fehler, dich zu zeugen«, entgegnete die Mutter. Ich zwang mich, auf der Stelle stehenzubleiben, um den Drang zu unterdrücken, ihr meine Faust ins Gesicht zu schlagen.
»Juliette sollte die Unterstützung bekommen, die sie benötigt, auch wenn das bedeutet, dass ich mich als Lehrer einmische. Ich kann natürlich auch das Jugendamt anrufen und die kümmern sich dann um diese sogenannten familiären Probleme.«
»Sie haben doch keine Ahnung von unseren familiären Problemen.«
»Ich nicht, aber ich denke, Juliette würde bestimmt davon berichten.«
»Nein, das wird sie nicht, denn sie hat dazu keine Gelegenheit und wir verbieten es ihr.«
Ihre Eltern nahmen July in die Mitte und brachten sie hinaus.
»Hoffentlich hat sie heute Abend Spaß«, murmelte ich. »Ihre Eltern können einem echt die Laune verderben.«
Als ich July anrief, ging sie nicht ran, also vermutete ich, dass ihre Eltern ihr Handy einkassiert hatten. Zum Glück würde sie bald reisen und hoffentlich nie wieder nach Hause zurückkehren. Ob sie herausgefunden hatten, dass July in ihrem Keller wohnte? Ich hätte gerne mit meiner besten Freundin gesprochen. Nun bereute ich es, dass ich ihre Eltern nicht aus dem Weg geschubst hatte.
Den Nachmittag verbrachte ich, wie vorher ausführlich geplant, mit Toni, Maike und Levi, bis wir uns trennten, um uns für die Feier fertigzumachen. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich hatte mir fest vorgenommen, Toni heute zu küssen. Nichts würde mich daran hindern.
Ich atmete tief durch. Dann duschte ich, zog mich an, versuchte, meine Locken zu zähmen, was nicht funktionierte und betrachtete mich anschließend im Badezimmerspiegel. Meine Brille verlieh mir einen nerdigen Hauch, doch ansonsten wirkte ich wie jemand, der zu einer Feier ging. Ich trug den dunkelblauen Anzug, den ich vor ein paar Stunden zur Zeugnisausgabe auch anhatte, doch ich hatte mir dieses Mal meinen Lieblingspullover und eine bequeme Hose in meinen Rucksack gestopft.
Toni und ich trafen uns draußen. Maike brauchte länger als ich, da sie eine Taschentuchpackung und Kopfschmerztabletten suchte, dann erschien auch sie in einem hübschen blauen Kleid. Levi verspätete sich um ein paar Minuten. Danach fuhren wir zu July.
Sie stand nicht draußen und an ihr Handy ging sie auch nicht.
»Weiß jemand, wie wir in den Keller kommen?«, fragte ich.
»Kein Plan.«
»Nehmen wir mal an, dass Jules in den Keller kommt, ohne durch das Haus zu laufen. Also sollten wir nach einer weiteren Tür suchen«, schlug ich vor. Wir umrundeten das Haus und entdeckten auf der Hinterseite eine Treppe, die zu einer Tür führte. Levi lief hinunter und klopfte, doch niemand machte auf.
»Was machen wir jetzt?«, fragte ich und schaute mich um. Dabei entdeckte ich eine Frau hinter dem Zaun, der zwei Gärten voneinander trennte, die mich direkt anschaute.
»Braucht ihr Hilfe? Alle nennen mich Macre.«
Macre beugte sich und kroch durch ein Loch in Julys Garten. Anscheinend wusste sie genau, wie sie hier herkam.
»Guckt nicht so. Ich gieße die Blumen für die Familie Ahlert. Kommt ihr wegen der lieben Juliette? Ich weiß nicht, wie ich ihr noch helfen kann.«
»Haben Sie einen Schlüssel für diese Tür?«, fragte ich.
»Ja, natürlich.« Macre zog einen Schlüsselbund aus einer Schürzentasche, klimperte herum und probierte mehrere Schlüssel aus, bis sie den richtigen fand.
Wir stürzten gleichzeitig herein und fielen auf dem Boden übereinander.
Da ich kein schadenfrohes Lachen hörte, nahm ich an, dass sich July nicht im Raum befand.
Also ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und entdeckte ein altes Bett mit warmen Decken, ansonsten gab es keine Möbel. In einer Ecke lagen zwei Koffer mit Klamotten und Kleinkrams. Ihre Schulsachen hatte sie auf dem Boden gestapelt.
»Warum hat sie ihre Koffer gepackt?«, fragte Levi. »Ich dachte, sie fährt erst in zwei Wochen los.«
»Dann werde ich sie überreden, bis dahin zu mir zu ziehen«, meinte ich entschlossen und klappte die Koffer zu. Dann lief ich durch das kleine, dunkle Zimmer und packte alle Sachen ein. In dem kleinen Bad nebenan fand ich Hygieneartikel, die ebenfalls in einer Tasche landeten.
Dann drückte ich Levi einen Koffer und Toni und Maike ein paar Taschen sowie Rucksäcke in die Hand. Ich selbst nahm den zweiten Koffer.
Wir brachten die Koffer und Taschen zum Auto, das Levi sich von seinem Vater geliehen hatte.
»Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver. Du kannst viel reden, Michi, also wirst du klingeln und Julys Eltern ablenken. Levi und ich rennen rein, suchen July und hauen dann ab.«
»Einverstanden.« Ich stolzierte zur Tür und klingelte. Die fies gelaunte Frau Ahlert öffnete. Mit ihr wollte ich ganz und gar nicht sprechen, dennoch zwang ich mich zu einem freundlichen Lächeln.
»Guten Abend, haben Sie einen Hund gesehen?« Etwas anderes fiel mir auf die Schnelle nicht ein. July hatte mal erwähnt, dass sich ihre Eltern einen Hund angeschafft hätten, wäre Frau Ahlert nicht schwanger geworden. »Ich bin mit ihm Gassi gegangen. Doch ich wollte einmal eine neue Runde ausprobieren und nun stehe ich hier, habe mich verlaufen und mein lieber Hundigundidundi ist auch weg.« Ich versuchte krampfhaft, nicht zu grinsen, als ich an den Escape Room dachte, in dem ich mit Toni und dem Kuscheltier Hundigundidundi eingesperrt war.
»Hunde sind ja so liebe Tiere. Ihr Hundigundidundi hat es bestimmt nicht böse gemeint und vermisst sie bestimmt. Mein Mann und ich, er ist gerade mit Freunden essen, wollten uns auch einen Hund anschaffen. Hunde sind ja so viel besser als Menschen. Na los, gehen wir deinen Hund suchen.«
Ich war erstaunt, als ich sah, wie sie einen Mantel von einem Haken nahm, ihn sich überlegte und die Haustür schloss.
Ich reckte den Daumen nach oben und führte Frau Ahlert dann zu einer Wiese.
»Hier habe ich ihn das letzte Mal gesehen. Vermutlich ist er in die Richtung gelaufen.«
Zum Glück hatte July mich nie zu sich eingeladen, wenn ihre Eltern auch da gewesen waren. So hatte Frau Ahlert keine Chance, mich wiederzuerkennen.
Nach mehreren Minuten, in der ich Frau Ahlert zuhörte, wie sie davon sprach, dass sie ihre Tochter gerne gegen einen Hund eintauschen würde, rief Levi mich an.
»Wir haben den Hund gefunden, ich wiederhole, wir haben den Hund gefunden«, sagte er und legte auf. Wir hatten kein Zeichen oder Code festgelegt, wenn sie July gefunden hätten, doch das nahm ich als dieses Zeichen.
»Frau Ahlert, ich weiß, wer Sie sind und was sie July angetan haben. Meine beste Freundin hat so viel mehr verdient, als Sie ihr geben könnten. Ohne ihre Eltern wäre July so viel glücklicher.«
Frau Ahlert riss den Mund auf. »Was? Wer bist du?«
»Julys bester Freund. Das haben Sie verdient. Dafür, dass sie July so gebrochen und kaputt gemacht haben.« Ich holte aus und schlug ihr ins Gesicht.
»Hoffentlich sehen wir uns nie wieder.« Mit diesen Worten rannte ich davon und stieg in Levis Auto.
»Fahr los! Fahr los!«, rief ich.
»Bin schon dabei«, meinte Toni. Ich schaute mich um und entdeckte July auf dem Beifahrersitz.
»Jules!« Ich legte meine Arme von hinten um sie. »Zum Glück geht es dir gut. Warum warst du nicht in diesem komischen Keller?«, fragte ich.
»Meine Eltern hatten mein Ballkleid, also musste ich nach oben und es holen. Als ich es oben angezogen habe, haben sie mich erwischt und in mein altes Zimmer gesperrt und mir versprochen, dass ich nicht zum Abiball gehen würde, um mir einen meiner schönsten Abende des Lebens zu versauen. Dann habt ihr mich zum Glück gefunden.« July lächelte erst Levi und dann Toni an. Toni strich über ihren Arm.
»Bin ich froh, dass unser Plan funktioniert hat. Wir lassen dich nicht mehr zurückgehen. Michi und ich werden dich unterbringen«, erklärte Toni.
»Das ist so lieb von euch.«
Als wir ausstiegen, betrachtete ich Julys Kleid. Sie hatte mir erzählt, dass sie es auf ihrer Reise gekauft hatte, doch gezeigt hatte sie es mir noch nicht.
»Es steht dir richtig gut.« Sie trug ein olivegrünes Kleid, welches nach unten hin weit auslief. Die Farbe passte perfekt zu ihrem Teint.
»Du siehst auch gut aus.« July knuffte mich.
»Lasst uns einen wunderbaren Abend erleben. Auf uns.«
»Auf uns.«
Hand in Hand traten wir zur Sporthalle. Ich hielt Tonis und Julys Hand, July hielt noch die von Levi. Vor der Tür ließ July meine Hand los, sodass Toni und ich sowie Levi und sie einzeln Händchen hielten. An der Tür stand Mister Smith, um jeden Schüler zu begrüßen und zu beglückwünschen.
»Nun trudeln auch die Letzten ein.«
Wir lächelten. »Wir mussten die letzte Chance, die uns übrig blieb, ergreifen, um zu spät zu kommen.«
»Na dann, rein jetzt. Juliette, könnte ich dich kurz sprechen?«
Wir liefen vorbei und ließen July mit Mister Smith allein. Die Musik hörten wir, bevor wir durch die großen Türen traten. Die Halle, die wir ausgewählt hatten, hatten wir vorher geschmückt. Sie sah bunt aus. An den Seiten standen Boxen, aus denen die Musik dröhnte und auf einer Seite wurde Platz gemacht, um Tische für das Buffet hinzustellen.
»Ich hole etwas zu trinken«, sagte ich und warf einen Blick auf Levi. Er war rot im Gesicht und starrte seine Hand verblüfft an, die vorher mit Julys Fingern verstrickt waren.
Ich wollte mich an meinem letzten Abend, an dem ich mit der Schule abschloss, nicht vollsaufen. Sowieso trank ich selten Alkohol, da es mir einfach nicht schmeckte. Also suchte ich nach alkoholfreien Getränken und nahm vier Gläser mit.
Toni und Levi hatten sich einen Platz gesucht. Anfangs gab es ein Programm, wo auch ein Video mit Fotos von uns gezeigt wurde. Dann rannten einzelne Schüler auf die Bühne, um irgendwelchen Menschen zu danken. July fand uns. Sie lächelte und platzte fast, doch sie hielt sich mit den Neuigkeiten zurück, bis die Party anfing.
»Mister Smith hat angeboten, mich zu adoptieren. Ja, ich weiß, das klingt total bescheuert, aber es ist erlaubt. Er hat angeboten, dass ich zu ihm ziehe und er und Fiona sich um die ganzen Papiere und den rechtlichen Kram kümmern. Mister Smith kennt meine Situation und sucht schon seit Januar nach einer Lösung. Er hat mit Fiona gesprochen und sie ist auch damit einverstanden. Sie hat mich ja beim Babysitten kennengelernt.«
»Wird denen das nicht ein bisschen viel?«, fragte Toni. »Ich meine, die bekommen Zwillinge und wollen heiraten. Nebenbei wollen die sich auch noch um deine Adoptierung kümmern?«
»Ja, das habe ich angemerkt. Doch Mister Smith hat schon angefangen, sich zu informieren. Ich bin so hibbelig. Bald habe ich ein neues Zuhause und eine neue Familie.« July sprang herum und ich stieg mit ein, bis meine Eltern vor mir standen. Dad hatte Tränen in den Augen. Maike sprang hinter meinen Eltern hervor und stellte sich zu mir, wobei sie ihren Arm um mich legte.
»Diesen Moment sollten wir festhalten«, meinte Mom und holte meine Polaroidkamera heraus, die ich ihr für diesen Abend gegeben hatte.
Sie schoss ein Foto. Danach winkte Maike Toni näher. Ich spürte, wie sie seine Hand nahm und sie zu meiner Taille führte. Dann versteckte sie sich hinter uns. Auf dem nächsten Foto drängten wir uns alle zusammen.
»Nun wird gegessen und getanzt. Vergnügt euch und tut einfach so, als wären wir nicht da.«
Wir holten uns zuerst Essen und schlangen es hinunter. Dann entfernte ich mich mit Toni.
»Darf ich dich zum Tanz auffordern?«, fragte ich und verbeugte mich.
»Nichts wäre mir lieber«, antwortete Toni lächelnd. Also nahm ich seine Hand und führte ihn mit klopfenden Herzen auf die Tanzfläche, auf der sich viele Menschen zusammendrängten und tanzten.
Zuerst lief ein schneller Song. Wir bewegten uns im Rhythmus der Musik und sprangen herum. Danach wurde ein langsames Lied gespielt. Ich trat näher zu Toni und fasste ihn an. Wir umarmten uns fast und bewegten uns hin und her. Ich atmete seinen Geruch ein. Wie oft würde ich ihn noch riechen? Wie oft würde ich noch durch seine Haare fassen, bevor ich studierte? Ich nutzte die Gelegenheit und strich durch seine blonden Strähnen. Toni lächelte und fuhr selbst durch meine Locken. Er sah mich mit diesem intensiven Blick an, der mein Herzschlag erhöhte. Seine blaugrauen Augen schauten mir bestimmt in die Seele.
Ich beugte mich zu ihm und für einen Moment drang mir eine wunderschöne Melodie durch den Kopf, doch ich erkannte sie nicht. Ich konzentrierte mich auch nicht auf sie. Mein Kopf neigte sich zu Tonis. Erst berührten sich unsere Nasenspitzen, dann trafen unsere Lippen aufeinander. Ich hatte so lange auf diesen Moment gewartet, dass ich mich nicht wunderte, als mein Herz explodierte und mir immer wieder dieselben Worte durch den Kopf schossen. Ich liebte Toni und ich liebte diesen Kuss. Ich wollte ihn für immer küssen. Ich drängte mich noch näher an ihn und fuhr durch seine Haare, er zog meinen Kopf zu sich. Meine Hand strich über seinen Rücken.
Warum hatten wir diesen Kuss nur so lange hinausgezögert? Mir hatte der Mut gefehlt, doch dafür hatte ich so etwas Schönes verpasst.
Als wir uns lösten, schnappten wir beide nach Luft.
»Willst du mit mir zusammen sein?«, flüsterte Toni. »Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.«
»Und ich habe mich in dich verliebt. Ja, ich will mit dir zusammen sein. Ich will dein Freund sein.«
Erleichtert atmete Toni aus.
»Vor diesem Moment hatte ich so viel Angst, aber ich wollte dich schon viel früher fragen.«
»Immerhin hast du es überhaupt getan«, murmelte ich an seinen Lippen und dann legte ich meine wieder auf seine. Wir küssten uns, als würden wir nie wieder die Gelegenheit dazu bekommen, obwohl sich ab heute alle Möglichkeiten eröffnet hatten. Wenn wir zusammen waren, konnte ich ihn immer küssen. Trotzdem war dieser Kuss so intensiv. Wir klammerten uns aneinander, als würden wir uns nie wieder loslassen wollen. Es hatte wirklich viel zu lange gedauert. Alle Emotionen hatten sich angestaut und nun ließen wir sie alle auf einmal heraus.
Wir hörten erst auf, als Toni mich sanft zurückdrängte, um Luft zu bekommen.
»Es wäre unpraktisch, wenn du mich gleich am ersten Tag totküssen würdest«, flüsterte er.
»Ich versuche, deinen Tod zu vermeiden.«
»Hoffe ich für dich.«
»Wann hast du Zeit? Ich kann ein Date mit dir kaum erwarten.«
»Für dich immer.«
»Sei nicht so kitschig.«
Händchen haltend kehrten wir zu den anderen zurück. An die Gänsehaut und meinen im Kreis drehenden Magen und an meine kribbelnden Hände und an die Euphorie, die durch meinen Körper strömte, könnte ich mich gewöhnen.
»Seid ihr jetzt zusammen?«, fragte Maike hastig.
»Ja, Toni ist mein Freund.« Da es sich so gut anhörte, sprach ich es noch einmal aus. »Anton Turner ist mein fester Freund.«
»July, ich habe die Wette gewonnen!«, rief Maike. »Sie sind auf dem Abiball zusammengekommen. Ich habe gewonnen.«
»Habt ihr gewettet, wann wir zusammenkommen würden?«, fragte Toni überrascht.
»Ja und ich habe gewonnen.«
»Ich bin gerade so glücklich, dass ich es kaum beschreiben kann. Es fühlt sich an, als würde ich von einem Hügel hinunterrennen. Alle meine Sorgen fliegen davon und ich schwebe. Deine Hand hält meine, deine Küsse begleiten mich überall hin.« Ich gab Toni einen Kuss auf die Stirn. Mein Bedürfnis, ihn zu küssen und zu berühren, war noch nicht gestillt. Ich könnte Ewigkeiten damit verbringen, seine Haare und sein Gesicht zu streicheln. Ich rückte meine Brille zurecht, danach strich ich über Tonis Gesicht. Seine Wangen waren so unglaublich weich.
»Wie kannst du nur so unglaublich hübsch und süß sein?«
»Was magst du denn an mir am meisten?«, fragte Toni.
»Deine Sommersprossen«, antwortete ich sofort, ohne nachzudenken.
»Ich liebe deine Locken. Und deine Augen«, meinte Toni. »Sie sind so sanft und doch voller Blitz, wenn du eine verrückte Idee hast.«
»Voller Blitz?«, hakte ich nach.
»Ja, voller Blitz.«
»War das eigentlich in deinem Wunsch mit inbegriffen, dass du mit mir zusammenkommst oder wolltest du nur mit mir auf diesen Ball gehen?«
»Eigentlich war nur geplant, mir zu wünschen, dass wir gemeinsam hingehen, doch vorhin konnte ich nur daran denken, wie sehr ich dich mag und musste einfach fragen. Ich hätte dich sowieso bald überfallen und dich in Grund und Boden geküsst«, plapperte Toni.
»Ihr seid echt süß«, kommentierte Maike.
»Und sie sind meine besten Freunde. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet. Damit macht ihr mir ein Geschenk«, fügte July hinzu.
Auch unsere Eltern lächelten uns an.
Mom schoss ein Foto, auf dem Toni und ich uns küssten. Danach malten wir uns Herzen auf unsere Handrücken und machten noch mehr Fotos.
Dann führte ich Tonis Hand zu meinem Mund und legtemeine Lippen auf das aufgemalte Herz. Als ich ihn küsste, suchte ich seineWolkenaugen und fühlte mich schwerelos. Ich liebte Toni, meinen Idioten.
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