𝓔𝓲𝓷𝓾𝓷𝓭𝔃𝔀𝓪𝓷𝔃𝓲𝓰
looooong chapter
Weil ihr so lieb seid 💜
(und weil ich einen Grund brauchte um meinem katastrophal unordentlichen Haushalt keine Beachtung zu schenken, lmao)
❃
Mmmh... schön weich, dachte sich Taehyung und drückte seine Wange noch enger in die Kissen, während ein wohliges seufzen seine Lippen verließ.
Moment mal... Kissen?
Irritiert schlug der Omega seine Augen auf und saß plötzlich kerzengerade im Bett—
Moment... Bett?!
Völlig desorientiert und mit großen Augen saß Taehyung auf dem großen Bett, das — wie er zu seinem Entsetzen feststellen musste — auch noch dem Alpha gehörte, und versuchte sich zu erinnern, wie er hier her gekommen war. Doch das letzte was es noch wusste war, wie er den Alpha nach seinem Namen gefragt hatte.
Jeon Jungkook.
Der Alpha! Panisch sah sich der Brünette im Zelt um, doch von besagtem Schwarzhaarigen fehlte jede Spur.
Merkwürdig...
Perplex befühlte der Omega die Laken unter sich und die weichen Kissen. Was hatte er nur verpasst? War er geschlafwandelt?
"Ah, wie ich sehe bist du auch schon wach."
Die Stimme riss Taehyung aus seinen Gedanken und erschrocken sah er in Richtung Eingang.
Der Omega sprang blitzschnell aus dem Bett auf, als er Yoongi erblickte — wobei er beinahe über seine eigenen Füße gestolpert wäre. "E-Es tut mir Leid!", sagte er panisch. "Ich wollte nicht— also ich meine, es war nicht meine Absicht— bzw ich weiß selbst nicht wie—", stotterte der Omega, dem die Verzweiflung gerade zu ins Gesicht geschrieben stand. "Bitte sag es nicht dem Alpha..."
Yoongi schaute den Omega vor sich erst verblüfft, dann amüsiert an. Taehyung dagegen verstand die Welt nicht, als der Silberhaarige plötzlich anfing zu lachen.
"Du weißt doch, von mir erfährt keiner was", sagte Yoongi schließlich. Er bezweifelte, dass es überhaupt von Bedeutung war ob er Jungkook davon erzählte oder nicht, denn er hatte den Verdacht, dass der schwarzhaarige Alpha sehr wohl wusste, dass der Omega außerhalb seiner schweren Eisenketten geschlafen hatte.
"Danke." Taehyung sah den anderen erleichtert an und zeigte dann in Richtung Bett. "Ich schwöre, ich habe keine Ahnung wie das passieren konnte."
Yoongi erinnerte sich an die Szene des Vorabends, als Jungkook den Omega in sein Zelt getragen hatte. Er konnte sich auf einmal sehr gut vorstellen, wie Taehyung in das Bett des Alphas gekommen sein musste.
Er konnte nicht leugnen, dass er ziemlich überrascht über das Verhalten des Schwarzhaarigen war. Er kannte Jungkook schon lange, aber er war nie sanft oder nett zu einem Sklaven gewesen, geschweige denn dass er einem erlaubt hätte in seinem Bett zu schlafen — außer zur sexuellen Befriedigung eventuell.
Aber das schloss er aus, denn der Omega war bekleidet und hätte sich daran mit Sicherheit erinnert.
Vielleicht hatte er sich ja Yoongis Rat zu Herzen genommen und versuchte den Omega, der als Geschenk für den Obersten des Blutmond Rudels gedacht war — und eventuell sogar ihre neue Luna werden könnte — nun besser zu behandeln.
Wer weiß.
Yoongi wischte den Gedanken schließlich beiseite und deutete auf das kleine Tablet mit Essen, das auf dem Tisch stand. "Hast du schon gegessen?"
Taehyung, dem das Tablet selber jetzt erst aufgefallen war, schüttelte den Kopf. Er fragte sich gerade wann denn jemand ins Zelt gekommen war und es dort abgestellt hatte, als genau in dem Moment sein Magen anfing laut zu knurren.
Yoongi lächelte daraufhin. "Dann würde ich sagen fangen wir damit an und dann warten die Pferde wieder auf uns."
"Oh, na super", erwiderte der Omega und rollte mit den Augen.
Und so ging Taehyung an diesem Morgen wieder hinter Yoongi her in Richtung der sporadisch errichteten Pferdekoppeln. Dass er sich auf die Tiere freute wäre gelogen gewesen, aber zumindest war er froh darüber, dass der Alpha nicht beschlossen hatte ihn wieder im Zelt anzuketten.
Und wenn er sah, wie die meisten anderen Sklaven tagein, tagaus in ihren Gitterkäfigen saßen und vor sich hinvegetierten, war er froh wenigstens eine Aufgabe zu haben.
Yoongi teilte sie wieder ein und übergab Taehyung die rechte Hälfte der Wiese. Dem Omega entging dabei nicht, dass ihm dabei wieder der Teil zugeteilt wurde, in dem deutlich weniger der gefährlichen Tiere grasten und er dankte dem Silberhaarigen in Gedanken dafür.
Er nahm sich den Futtereimer, atmete einmal tief ein und betrat dann die Koppel.
Direkt am Eingang zur Koppel erkannte Taehyung die braune Stute, die von dem schwarzen Hengst des Alphas beim letzten Mal gebissen wurde, als sie fressen wollte. Besagter Hengst — Taehyung meinte den Namen Eslan gehört zu haben — schien die Anwesenheit des Omegas zum Glück noch nicht mitbekommen zu haben.
Da Taehyung die kleine Stute leid tat und er nicht wollte, dass sie wieder leer ausging, entschied er sich der Braunen eine kleine Extrabehandlung zukommen zu lassen.
"Hey Kleine. Komm her." Taehyung rüttelte etwas mit dem Eimer, um der Stute zu verstehen zu geben, dass es Futter gab. Die Braune sah interessiert auf, schien sich aber nicht näher ran zu trauen.
"Keine Angst, du bekommst heute als allererste was", sagte Taehyung im Flüsterton — als wenn er damit verhindern könnte, dass die anderen Pferde davon etwas mitbekommen würden.
Zögernd trat die Stute näher an Taehyung heran, den Kopf dabei misstrauisch gesenkt. Der Omega lobte sie und feuerte sie weiter an zu ihm zu kommen, bis sie schließlich direkt vor ihm stand.
"Gutes Mädchen", lobte Taehyung und war ein bisschen stolz auf sich. Er schüttete etwas von dem Futter in den kleinen Trog, während die Stute geduldig wartete.
Als die Braune zu fressen anfing und Taehyung sie mit einem zufriedenen Lächeln beobachtete, bemerkte er dass sie im Gegensatz zu den anderen Pferden eher zierlich war und keine spitzen Zähne hatte —und auch nicht wirklich bedrohlich wirkte.
"Du bist kein Nordlandpferd", schlussfolgerte der Omega schließlich und sah die Stute mitfühlend an. "Wurdest du auch verschleppt...?"
Und als wenn die Braune ihn verstanden hätte, hob sie den Kopf und sah den Omega mit ihren großen warmen Augen an.
Taehyung streckte vorsichtig seine Hand aus und die Stute ließ es zu, dass er sie am Hals streichelte. "Dann geht es dir wohl wie mir."
Als die Stute den Omega daraufhin mit ihrem Kopf liebevoll anstupste, entlockte sie ihm damit ein kleines Lächeln und er quiekte kichernd auf, als sie anfing an einer seiner braunen Locken zu knabbern.
Plötzlich wieherte die Stute aber panisch auf und sprang erschrocken zur Seite, was Taehyung genau so erschreckte. Der Grund dafür war Eslan, der wie aus dem Nichts auftauchte und die Stute in die Seite gebissen hatte. Er trieb die arme Stute zurück zu den anderen Pferden, bevor er sich wieder dem Omega zuwandte.
Taehyung schluckte, als der Hengst mit angespannter, bedrohlicher Haltung auf ihn zu schritt. Der Omega ging ein Paar Schritte rückwärts, bis er den Zaun der Koppel im Rücken hatte und nicht weiter flüchten konnte.
Er sah Eslan immer näher kommen und kniff ängstlich die Augen zu — bis hinter ihm ein lautes, tiefer Knurren zu hören war.
Taehyung riss die Augen wieder auf und drehte sich um — nur um der nächsten Bestie tief in die Augen sehen zu müssen.
Hinter ihm stand ein großer schwarzer Werwolf, die Haltung angespannt und den Blick fixiert — aber nicht auf den Omega, sondern auf Eslan.
Der Werwolf ließ ein weiteres dunkles Grollen ertönen und er machte einen Schritt nach vorne.
Der Hengst senkte sofort den Kopf in einer unterwürfigen Haltung, als er seinen Herrn erkannte, und ließ von Taehyung ab. Erst als Eslan außer Sicht war, entspannte sich die Haltung des Alphawolfes und er sah zu dem Omega rüber.
Dieser starrte den Wolf hinter sich mit großen, ängstlichen Augen an. Er erkannte ihn sofort. Das war Jungkooks Wolfsgestalt.
Erinnerungen kamen plötzlich wieder hoch und nahmen seinen Verstand ein — Erinnerungen an Flammen, Tod, Schmerz... und rote Augen, die sich in seine Seele bohren.
Furcht überkam den kleinen Omega und er fing leise an zu wimmern. Sein innerer Wolf heulte und für den jungen Omega gab es in diesem Moment nur eines: Flucht.
Gerade als Jungkook einen Schritt auf den Omega zugehen wollte, schüttelte dieser panisch den Kopf, ließ den Futtereimer fallen und rannte los — die Sicht dadurch von Tränen verschwommen.
Yoongi, der durch das laute Knurren auf die Situation erst aufmerksam gemacht wurde, eilte herbei, als er den Omega und den Wolf zusammen sah. "Taehyung!"
Doch der Omega war bereits durch das Gatter gelaufen und zwischen den Zelten des Heerlagers verschwunden, als Yoongi am Gatter ankam.
Yoongi drehte sich zu Jungkook um und glaubte für den Bruchteil einer Sekunde etwas trauriges in den roten Augen des Werwolfes entdeckt zu haben, bevor sie wieder erkalteten.
Die große schwarze Gestalt schenkte Yoongi nur einen flüchtigen Blick, bevor sie ihren massiven Körper in die andere Richtung drehte und davonschritt.
Jungkook wirkte ausgelaugt und müde, seine Bewegungen träge, und Yoongi bemerkte eine Wunde am Hinterlauf, die durch einen Kampf entstanden sein musste. Gegen Yoongis Rat hatte der Schwarzhaarige die ganze Nacht allein Wache gehalten — und das Resultat sah man nun.
Yoongi seufzte schwer und folgte Jungkook mit etwas Abstand, während dieser durch die Zelte hindurch lief — und dabei so manch einen Sklaven und auch Krieger mit seiner Gestalt aufschrecken und ehrfürchtig das Haupt neigen ließ. Jeder machte dem großen Alphawolf Platz, denn seine Aura schrie trotz der sichtlichen Erschöpfung nach Respekt.
Yoongi folgte dem Alphawolf in sein Zelt, blieb aber am Zelteingang stehen und lehnte sich schweigend gegen einen der Pfosten.
Jungkook schleppte seinen schweren Wolfskörper bis zur Mitte des Zeltes, bevor er anfing sich langsam wieder in seine Menschengestalt zurück zu verwandeln. Knochen knackten, deformierten und formten sich anschließend neu — Pfoten verwandelten sich in Zehen und Finger, und das schwarze Fell wich glatter, straffer Haut, so blass wie das Mondlicht.
Jungkook streckte seinen nackten, muskulösen Körper, um sich wieder an seine neue Form zu gewöhnen. Er fuhr durch sein schwarzes Haar und ließ seinen Nacken knacken. Er hatte die ganze Nacht in seiner Wolfsform verbrachte und das hatte ihn nach der langen Reise obendrauf viel Kraft gekostet.
Yoongi beobachtete ihn währenddessen schweigend und wartete, bis er fertig war. Erst als Jungkook — ungerührt der Tatsache gegenüber, dass er keine Kleidung anhatte — zu seinem Tisch ging und sich etwas Wasser aus dem Krug einschüttete, rührte er sich.
"Ich habe dir gesagt, dass es keine gute Idee ist Taehyung für die Pferde einzuteilen", sagte Yoongi schließlich. Sein Tonfall war monoton und neutral, doch der versteckte Vorwurf dahinter triggerte den Schwarzhaarigen.
"Taehyung?", äffte Jungkook ihn nach. "Seid ihr zwei jetzt schon per du? Dabei euch anzufreunden, hm?", setzte Jungkook mit einem spöttischen Grinsen nach, und setzte das Wasserglas an seine Lippen.
Yoongi schmunzelte über seinen Heerführer, erwiderte aber nichts. Er beobachtete, wie Jungkook den Kopf in den Nacken warf und das Glas mit einem Zug leerte, bis er schließlich das Wort erhob: "Du warst es, der ihn in dein Bett gelegt hat, stimmt's?"
Jungkook nahm den letzten Schluck und knallte das Glas dann auf dem Tisch ab, die Hand dabei zur Faust geballt, und starrte Yoongi mit eiskaltem Blick an.
Die beiden Alphas sahen sich eine ganze Weile schweigend an — die Luft zum zerreißen gespannt — und Yoongi wusste, dass er Recht hatte. Jungkooks Blick sagte mehr als tausend Worte.
Der Silberhaarige seufzte und schüttelte kaum merklich den Kopf.
"Ruh dich aus, Jungkook. Ich lasse später den Heiler kommen. Er soll sich deine Wunde ansehen", sagte Yoongi schließlich mit ungewohnt sanfter Stimme, die den Alpha nur noch mehr zum kochen brachte, und wandte sich zum Gehen um.
— und in dem Moment, in dem der Silberhaarige das Zelt verlassen hatte, zersprang das Glas in Jungkooks Hand in tausend kleine Teile.
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