Kapitel 31
TW: gedanken/erwähnung von selbstverletzung und vielleicht depressionen oder sowas
wen das triggert, bitte lest das nicht, ich will nicht, dass es euch nicht gut geht
Sie telefonierten nicht mehr lange, da Harry zum Essen musste. Louis spielte an seinem Handy herum, bis Johannah und Mark hereinkamen um ihm gute Nacht zu sagen.
„Du machst dein Handy dann jetzt auch aus, bitte, Louis", sagte Johannah und blickte ihn streng an.
Louis zuckte mit den Schultern, machte sein Handy aus und warf es auf das Bett. „Okay."
„Gute Nacht, mein Schatz", sagte Johannah und küsste seine Stirn.
Als seine Eltern wieder weg waren, setzte Louis sich auf die Fensterbank, an das geöffnete Fenster, und zog die Beine bis zur Brust ran. Eine Weile starrte er einfach nur ins dunkle, war in dem gleichen, leeren Zustand wie am Abend zuvor.
Er seufzte und lehnte den Kopf an die Wand. „Was soll das alles eigentlich?", murmelte er leise und stand auf, um die Schachtel aus seinem Rucksack zu ziehen, nahm sie und sein Handy mit zum Fenster und setzte sich wieder auf die Fensterbank.
Er zog das Feuerzeug aus seiner Hosentasche und zündete die Zigarette an, ließ das Feuerzeug sinken und nahm einen Zug. Dann machte er sein Handy wieder an. Es dauerte eine Weile, doch dann war der Chat mit Harry geöffnet und Louis startete nach langem Zögern eine Sprachnachricht.
„Hey Harry", murmelte er und nahm einen weiteren Zug. „Ich weiß, dass du gerade schläfst. Aber ich vermisse dich. Ziemlich doll. Ich wünschte du wärst gerade hier. Dann könnte ich dich küssen." Dass er gerade rauchte, verschwieg Louis absichtlich. „Ich wünschte ich könnte dir alles sagen. Alles was ich denke. Alles was ich fühle. Aber es ist irgendwie so verdammt schwer, es auszusprechen. Ich würde dir so gerne sagen, dass..." Louis schluckte. Er spürte wie sich Tränen in seinen Augen sammelten. „Dass ich dich... liebe", hauchte er. Es interessierte ihn nicht, dass man genau hören konnte, dass er gerade weinte. Er zog erneut an der Zigarette und atmete tief durch. „Ich liebe dich, Harry. Und ich würde es dir so gerne sagen. Aber ich traue mich nicht. Ich habe Angst. Ich weiß selber nicht mal genau, wovor. Irgendwas in mir blockt ab, wenn ich sagen will, wie es mir geht. Ich glaube, nicht gut. Ich sollte mit jemandem reden, mit jemandem, der Ahnung hat. Ich glaube, das wäre gut. Ich weiß nicht, ob es schlimm genug ist. Das... was auch immer es ist. Es ist ganz komisch. Ich fühle mich manchmal so leer und so... einsam? Nein, das nicht. Also doch schon, aber das beschreibt es nicht. Ich kann es nicht beschreiben. Ich bin traurig ohne einen richtigen Grund zu haben und ich will nicht aufstehen. Nur im Bett liegen und niemanden sehen und mit niemandem reden. Am besten nur weinen und schlafen. Essen will ich dann auch nicht." Er nahm noch einen Zug, während er sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. Es kamen sofort neue. „Aber wahrscheinlich hat das jeder Teenager. Ich habe einfach Angst, dass ich übertreibe, weißt du? Und selbst wenn ich jemand professionelles hätte, mit dem ich reden könnte. Ich würde es wahrscheinlich nicht schaffen. Reden ist schwierig. Findest du nicht auch?" Er machte eine kurze Pause, um weiter zu rauchen und ein wenig runterzukommen. „Ich habe sogar so ein Gummiband. Das habe ich immer um den Arm, es ist orange. Dann sieht man es schlechter. Wenn ich mich so fühle ziehe ich es manchmal weg und lasse es auf meinen Arm schnipsen. Das ist... besser als schneiden, oder?" Louis seufzte. „Was mache ich hier eigentlich?" Dann löschte er die Sprachnachricht, schloss sein Handy und warf es aufs Bett.
Er drückte die Zigarette aus und ließ sie neben sich liegen, als er sein Feuerzeug herausholte und die Flamme aufschnappen ließ. Eine Weile starrte er einfach nur auf das kleine Licht und ließ seinen Gedanken freien Lauf.
Was würde passieren, wenn er jetzt in die Flamme fassen würde?
Könnte man sich umbringen, ohne Schmerzen zu haben?
Wo würde es am wenigsten Sauerei machen?
Könnte er das überhaupt?
Was wäre mit den anderen? Sie würden ihn bestimmt vermissen. Seine Familie. Liam und Niall. Chris. Harry.
Wahrscheinlich hatte es einen Grund, warum er so fühlte. Wahrscheinlich hatte er bisher einfach nichts erlebt, was schlimm genug war. Und deswegen hatte er das jetzt. Dieses... dieses Ding. Dieses traurig sein.
Würde Harry ihn verlassen, wenn er wüsste, wie es Louis ging?
Würde Harry ihn verlassen, wenn Louis anfing, sich zu...
Nein. Harry würde bei ihm bleiben. Harry... hatte ihn lieb. Harry würde ihn unterstützen.
Jedenfalls wollte Louis sich das einreden.
Er könnte sich sowieso niemals selbst schneiden. Die Angst war zu groß. Angst vor Schmerzen. Angst, dass es jemand sah.
Angst, dass Leute fragen würden und er reden müsste.
Er würde das schon schaffen. Alleine. Irgendwie.
Wie sollte er sowieso jemals an jemanden gelangen, der ihm wirklich helfen könnte? Das war verdammt schwierig. Und andere brauchten es sicher mehr, Louis würde ihnen nur den Platz wegnehmen.
Das würde er nicht tun.
Louis saß noch eine ganze Weile am Fenster, dann setzte er sich auf den Boden und dann auf sein Bett.
In dieser Nacht hatte er zwei Stunden Schlaf, Kopfschmerzen und eine Menge Tränen vergossen.
Und Angst, dass es am nächsten Tag jemand merken würde.
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