Kapitel 18

„Oh, ähm", stotterte Louis, „Hallo. Ich äh will, ich wollte zu ähm Harry, also-" Er schnaufte. Oh Gott.

„Bist du Louis?", fragte die Frau mit einem lieben Lächeln.

„Ja?", sagte Louis zögerlich. Was hatte Harry über ihn gesagt?

„Komm doch rein, er ist oben. Zweite Tür links. Schuhe kannst du hier abstellen." Sie hielt ihm die Tür auf. „Ich bin Anne, Harrys Mutter. Er hat schon gesagt, dass du vorbeikommen würdest."

„Oh." Er hatte das erzählt, interessant. „Freut mich, Sie kennenzulernen."

„Du kannst mich gerne duzen. Ach, uh, eine Sache noch. Wirst du zum Essen bleiben?"

Louis zuckte zusammen. Zum Essen bleiben? Um Himmels Willen! Das konnte er doch jetzt nicht so einfach entscheiden!

„Ich weiß nicht...?", sagte er leise und kratze sich verlegen am Hinterkopf.

Sie lächelte. „Ist gut. Findest du den Weg?"

Louis nickte. Dann stand er alleine im Flur. Es hingen eine Menge Bilder von Harry und seiner Familie herum und in jedem stach Harry durch sein Strahlen heraus.

Louis stellte die Schuhe beiseite und ging zögerlich nach oben. Zweite Tür links. Die Tür war beklebt mit allem möglichen Zeug und er klopfte, unsicher, ob es überhaupt das richtige Zimmer war.

Von drinnen war ein kratziges „Herein" zu hören und dann ein Husten. Zaghaft öffnete Louis die Tür.

Harry lag inmitten von tausend Decken und Kissen mit roter Nase in seinem Bett und schaute Louis kläglich an. „Lou", sagte er leise mit glänzenden Augen.

Louis machte einen Schritt auf ihn zu doch Harry stoppte ihn sofort. „Nein, bleib da. Ich will dich nicht anstecken."

Louis lehnte sich an den Schrank, die Arme unsicher verschränkt. „Wie geht... es dir?" Dumme Frage. Harry war offensichtlich krank.

Der zuckte mit den Schultern. „Jetzt besser."

Louis lachet leise und schaute lächelnd auf den Boden.

„Ich wollte mich entschuldigen", fing Harry an. „Ich habe gesagt, ich schreibe dir. Und dann habe ich es nicht gemacht. Das war doof von mir."

„Ach iwo, du warst krank. Bist krank. Ist schon gut."

Harry seufzte leise. „Ich würde dich gerade so gerne küssen", gab er leise zu. „Die ganze Zeit konnte ich nur daran denken."

Louis' Atem beschleunigte sich sofort. „Harry", flüsterte er. „Ich..." Oh Himmel. Wenn Harry jetzt nicht krank im Bett liegen würde, dann würde Louis sowas von den notgeilen Teenager raushängen lassen. Allein diese paar Worte reichten.

„Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht genau, wieso ich dich gebeten habe zu kommen", sagte Harry schließlich. „Ich stecke dich nur an. Ich schätze, ich hatte einfach Sehnsucht."

Louis lächelte. Das klang auf eine schräge Art und Weise verdammt schön. „Kann ich was für dich tun?"

Harry lachte, musste daraufhin husten und grinste dann. „Das einzige, was mir einfällt ist ein wenig lächerlich."

Louis schaute abwartend.

„Du könntest mir was vorlesen."

Louis nickte. „Ist gut. Ich finde es nicht lächerlich. Was ließt du gerade?"

Harry zeigte auf seinen Nachttisch. Louis ging hin, hob das Buch auf und las den Titel. „All children grow up except one... Lost Boy“, las er vor und drehte das Buch in seinen Händen. „Aha. Und worum geht's da?“

„Es geht darum, dass eigentlich Peter Pan der Böse in der Geschichte ist. Und um Jamie. Das ist Captain Hook. Aber als Kind.“

Louis runzelte die Stirn. „Okay? Und du ließt das freiwillig?“

„Ja, wieso nicht?“

„Naja, zerstört das nicht deine gesamte Kindheit?“

„Nein, nicht wirklich. Aber wenn es deine zerstören würde, können wir auch-“

„Nein, schon gut. Ich lese das. Wo kann ich mich hinsetzen?“, fragte Louis und strich Harry liebevoll durch die Haare.

Harry lächelte und streckte sich der Hand entgegen.

„Auf das Bett?“

„Dann stecke ich dich-“

„Mach dir darum mal keine Gedanken, Peter“, grinste Louis.

Harry runzelte dir Stirn. „Nein, sag das nicht. Peter ist böse. Ich will nicht so sein.“

„Tut mir leid“, sagte Louis und küsste Harrys Unterarm.

Und dann begann er zu lesen. Eine ganze Weile. Vielleicht zwei Stunden und eine halbe. Bis irgendwann Anne reinkam und sie unterbrach. „Es gibt Essen“, sagte sie sanft.

Louis schaute panisch auf seine Uhr. „Oh, verdammt! Es ist schon total spät!“

„Möchtest du zum Essen bleiben? Ansonsten kann ich dich auch noch schnell nach Hause fahren“, bot Anne an.

„Bitte bleib“, flehte Harry.

Louis blickte unsicher zu Anne, die ihm aufmunternd zulächelte. „Kann ich kurz keine Mum anrufen und fragen, ob das okay ist?“

„Natürlich. Wir warten unten.“

Als Anne weg war, zog Louis sein Handy hervor und wählte die Nummer seiner Mutter. Während es tutete, zog Harry ihn am Arm näher zu sich.

„Hallo Mum. Tut mir leid, ich hab die Zeit total übersehen. Kann ich bei Harry Essen?“ Stille. „Er ist krank.“ Stille. „Erkältet. Nicht so schlimm.“ Stille. „Ja, genau.“ Stille. „Anne hat gesagt, sie würde mich fahren. Aber ich kann auch den Bus nehmen.“ Stille. „Harry Mutter.“ Stille. Louis begann zu lächeln. „Okay, danke. Hab dich lieb.“ Stille. „Bye, Mum!“

Dann ließ er sich zu Harry auf das Bett sinken, legte seinen Kopf kurz auf Harrys Brust ab. „Ich darf.“

Harry strich ihm durch die Haare. „Sehr gut. Dann lernst du auch meine Familie kennen.“

hallo hallo
ich bin gerade total drin und da ich es in der letzten woche echt hab schleifen lassen dachte ich mir ich hole mir schnell einen schokoriegel, begebe mich ins bad und setze mich dann direkt ans nächste kapitel.
bis nachher :)

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