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vonΒ BinaLovesWriting

β€žDer Prolog einer weitern, einzigartigen Fanfiction die alle Leser mit sich reißen wird."

14.07.2003

Hermine ging in einem zügigen Tempo durch die Straßen von London, denn wie schon so oft in den vergangenen Wochen hatte sie die Zeit aus den Augen verloren und somit vollkommen übersehen, dass sie eigentlich seit einer halben Stunde zu ihrer Schicht im St. Mungos erwartet wurde. Wie jeden Morgen hatte sie sich mit Krumbein beschÀftigt, das Geschirr vom gestrigen Abend abgewaschen und ihr Bett gemacht. Und ebenfalls wie jeden Morgen brauchte sie dank ihrer vielen Gedanken so lange, dass sie zu spÀt kam.

Vor einigen Jahren wΓ€re diese Art von Verhalten nicht mΓΆglich fΓΌr sie gewesen, doch seit dem Krieg hatte sich so einiges verΓ€ndert, wenn auch nicht immer zum Guten. Hermine hatte einfach fΓΌr sich selbst gemerkt, dass sie ihr Leben anders gestalten wollte und so hatte sie ihren Abschluss in Hogwarts nachgeholt und befand sich nun am Ende ihrer Ausbildung zur Heilerin im St. Mungos. Harry und Ron arbeiteten beide seit dem Kriegsende als Auroren im Ministerium, aber sie selbst wollte diese Art von Arbeit nicht erledigen. Der Krieg hatte so viel Dunkelheit ΓΌber sie alle hereingebracht, dass sie von nun an den Menschen nur noch helfen wollte, anstatt sie zu bekΓ€mpfen und zu jagen.

Ihre Beziehung zu Ron war praktisch nicht existent gewesen, denn trotz all den Jahren an SchwΓ€rmerei fΓΌreinander hatten sie bemerkt, dass sie als Paar nicht wirklich funktionierten und sich dabei auch unwohl fΓΌhlten. Hermine war der Meinung, dass es besser war, gleich ehrlich zueinander zu sein, als in einem Jahr voller Abscheu fΓΌr den jeweiligen Andern aus einer Beziehung zu gehen. Harry jedoch, war mit Ginny glΓΌcklicher denn je und Hermine freute sich fΓΌr die beiden. Nach allem was ihr bester Freund durchmachen musste, war es einfach schΓΆn zu sehen, wie glΓΌcklich er jetzt mit ihr war. Ron war letzten Monat erneut Lavender Brown ΓΌber den Weg gelaufen, welche ein knappes halbes Jahr nach der Schlacht aus dem St. Mungos entlassen worden war.

Hermine hatte es das Herz zerrissen zu sehen, wie ihre ehemalige Mitschülerin nach der Attacke von Fenrir Greyback sich wieder zurück ins Leben kÀmpfen musste, doch schließlich hatte sie es geschafft und war stabil aus dem Hospital entlassen worden. Der Umstand, dass sie für ihr Leben lang von den vielen Narben entstellt sein würde, die ihr Greyback in dieser Nacht hinterlassen hatte, war jedoch ihr kleinstes Problem, denn leider war nun auch Lavender ein Werwolf. Zu ihrer Verwunderung hatte ihre ehemalige Mitschülerin einen unbÀndigen Kampfgeist entwickelt, den Hermine mehr als bewundernswert fand. Wie oft hatte sie mit dem Gedanken gespielt, wie Remus ihr hÀtte helfen kânnen alles über das Dasein als Werwolf zu lernen, doch leider war er nicht mehr hier, um Lavender seine Hilfe anzubieten. Bei den Gedanken an die vielen Toten, die die Schlacht gefordert hatte, breitete sich ein unangenehmes Gefühl in ihrem Magen aus.

Remus, Tonks, Fred und Colin waren nur wenige der Namen dieser und doch reichten sie fΓΌr Hermine vollkommen aus, um in eine erneute Trauer zu verfallen. Sie hatte Monate gebraucht, bis sie ΓΌberhaupt darΓΌber sprechen konnte, geschweige denn angefangen hatte es zu verarbeiten. Und jetzt fΓΌnf Jahre spΓ€ter war sie wenigstens an dem Punkt es zu akzeptieren, wenn auch schwermΓΌtig. Ihre Ausbildung half ihr jeden Tag ein kleines StΓΌck mehr dabei, denn umso mehr Menschen sie half, desto besser fΓΌhlte sie sich.

Als sie an diesem Morgen mit einer rasenden Geschwindigkeit um die Ecke bog, wÀre sie fast über einen Obdachlosen gestolpert, welcher auf dem Boden lag und offenbar schlief. Obwohl dieser Umstand keineswegs neu für sie war, versetzte ihr der Anblick des Mannes einen Stich. Der Sommer in England war zwar warm, doch irgendwann würde der Winter kommen, in dem sich so manch ein obdachloser Muggel den Tod holen kânnte. Sie stoppte neben dem Mann, welcher die Decke bis zu den Augen zugezogen hatte und dadurch mehr als heruntergekommen in seinem lâchrigen Schlafsack wirkte. Seine Haare waren -soweit sie sehen konnte- ursprünglich aschblond, wirkten aber durch das Leben auf der Straße verfilzt und dreckig. Die Straße hatte es sichtlich nicht gut mit ihm gemeint und Hermine begann bereits in ihrer Tasche nach ihrem Portemonnaie zu suchen, um ihm zwanzig Pfund hinzulegen.

Da sie hier in der Stadt lebte, besaß sie auch Muggelgeld, um einkaufen zu gehen und die Miete zu bezahlen. Mit Galleonen wΓ€re sie da nicht sonderlich weit gekommen, denn obwohl sie durchaus in die Winkelgasse hΓ€tte gehen kΓΆnnen, bevorzugte sie immer noch die normalen LΓ€den in ihrer Wohngegend. Sie nahm den lila Schein und legte ihn seitlich neben den Schlafsack des Obdachlosen. Vorsichtig schob sie ihn etwas unter den Stoff, denn sie wollte nicht, dass ein Passant den Schein wieder von ihm klaute. Gerade als sie sich wieder aufrichtete, flogen die Augen des Obdachlosen auf und musterten sie leicht misstrauisch. Überrascht und etwas verlegen schenkte sie ihm ein LΓ€cheln und sagte freundlich: β€žKaufen Sie sich etwas zu Essen damit. Vier Blocks weiter von hier ist ein Obdachlosenheim, welches immer wieder Menschen aufnimmt. Vielleicht haben sie dort die MΓΆglichkeit wΓ€hrend des Winters im Warmen zu schlafen."

Ihr war, als ob sich seine grauen Augen etwas bei ihren Worten weiteten, doch sicher war sie sich nicht. Es lag mehr ein skeptischer Ausdruck in ihnen, den sich Hermine nicht erklΓ€ren konnte. β€žDanke, Miss", kam es nach einigen Sekunden des Schweigens mit rauer Stimme von ihm. Hermines LΓ€cheln wurde breiter und mit einem letzten Nicken verabschiedete sie sich, um ihren Weg fortzusetzen. Zu spΓ€t war sie sowieso schon, also war es nun auch egal, ob es eine halbe Stunde oder vierzig Minuten waren. In diesem Fall war es gut den Namen Hermine Granger zu tragen, denn niemand wΓΌrde einer Kriegsheldin einen Vortrag halten, weil sie zu spΓ€t gekommen war. Etwas was sie zwar nicht gerne benutzt, aber dennoch hin und wieder sich als praktisch erwies.

Nur leider war dies der einzige Vorteil diesen Namen zu tragen, denn alles weitere verband sie mit Trauer, Schmerz und Verlust, welcher gleichzeitig der Preis fΓΌr ihren Titel als Kriegsheldin gewesen war ...Β 

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