15. 𝔗ü𝔯𝔠π”₯𝔒𝔫

vonΒ mousewinter

**30. Oktober 1991**

Liebes Tagebuch,Β 
wie du weißt, sind wir nun seit einiger Zeit vom Fidelius-Zauber geschΓΌtzt in unserem Haus in Godric's Hollow β€žeingesperrt". NatΓΌrlich kΓΆnnen wir noch zu den Ordenstreffen, aber so richtig frei sind wir nicht. Um ehrlich zu sein, tut jede Sekunde, in der ich James verbieten muss herauszugehen, weh. Es fΓΌhlt sich einfach so falsch an. Er ist wie ein eingesperrtes Raubtier, er ist jede Sekunde davor in die Luft zu gehen.
Harry merkt von alledem nichts. Er ist das wohl goldigste Wesen der Welt und es fühlt sich gut an, zu wissen, dass er sicher ist und Voldemort in nicht tâten kann. Niemand kommt auf die Idee, dass Peter der Geheimniswahrer ist. Nicht einmal Remus haben wir es erzÀhlt, was irgendwie nicht richtig ist. Auch wenn er ein Werwolf ist, heißt das nicht, dass er ein Spion der Todesser ist. Das passt einfach nicht zu Remus.
Oh, ich wΓΌnschte, all das wΓ€re nie passiert. Wieso musste dieser Krieg ausbrechen? Wieso haben manche Menschen so einen Hass auf MuggelstΓ€mmige? Wieso?
Man muss aber auch sagen, dass die Muggel nicht immer freundlich zu der magischen Gesellschaft waren. Im Gegenteil. Und das zahlen die Todesser den Muggeln, die nichts fΓΌr das, was ihre Vorfahren getan haben, kΓΆnnen, jetzt heim.
Ist es denn so schwer zu vergeben?
Auch ich habe Severus nie vergeben, als er mich ein Schlammblut genannt hat. HΓ€tte ich ihm vergeben, hΓ€tte er vielleicht nicht die Prophezeiung mitgehΓΆrt und alles wΓ€re anders gekommen. Ich hΓ€tte ihm vergeben sollen, doch stattdessen habe ich ihm das eine Wort, das so geschmerzt hat, nie verziehen. Jedes Mal, wenn ich ihn sah, erinnerte ich mich daran, und in mir entflammte diese Wut von neuem. Jetzt schΓ€me ich mich so unglaublich dafΓΌr. Es war einfach nur kindisch. Ein dummes Kind.
Aber jetzt bin ich glücklich mit James und sollte mir darüber keine Sorgen mehr machen. James ist einfach meine große Liebe...Das klingt auch wieder so verdammt kindisch. Aber vielleicht ist das mein Schicksal. Kindisch sein, hier mit meiner großen Liebe und meinem Sohn eingesperrt zu sein, von meiner Schwester gehasst zu werden.
Nicht einmal Petunias Hass auf mich tut noch weh. Es ist, als habe ich mich an den Schmerz gewâhnt. Wenn Mama und Papa uns streiten sehen würden, wÀren sie entsetzt. Was ist wohl aus ihrer Erziehung geworden, würden sie sich fragen. Und ich kânnte ihnen keine Antwort darauf geben. Ich kann immer noch nicht fasse, dass dieses eine Thema uns beide so entfremdet hat. Jetzt wohnt sie mit ihrem Mann Vernon und ihrem Sohn Dudley irgendwo in England. Vermutlich in so einer spießigen Vorstadt. Da steht sie dann immer an Fenster und beobachtet die Nachbarn, wÀhrend sie ihren Sohn verwâhnt. Ihr Mann arbeitet ja in einer Firma, die Bohrer herstellt, wenn ich mich recht erinnere. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, habe ich gedacht, dass er das hÀsslichste und unhâflichste Wesen der Welt sei. Er hat sich benommen wie ein Trampeltier und sein Sohn war so ein eingebildetes Wesen namens Dudley. Dudley Dursley, was für ein Name ist das?
Ein schrecklicher.
Aber ich sollte aufhΓΆren so ΓΌber andere herzufahren, ich werde ja noch verrΓΌckt.
Heute hat Sirius uns mal wieder gesehen. Er hat stundenlang mit Harry gespielt. Es war schân, ihn mal wieder zu sehen. Eigentlich wollte Sirius mit Harry auf den Birnbaum, der draußen im Garten steht, fliegen, aber ich habe es ihm verboten. Harry ist immer noch ein Kind! Auch, wenn er der AuserwÀhlte sein mag.
Ah, dieser Krieg macht mich verrΓΌckt. Hoffentlich endet er bald.
Liebe Grüße, Lily

BαΊ‘n Δ‘ang đọc truyện trΓͺn: AzTruyen.Top