12. 𝔗ü𝔯𝔠π”₯𝔒𝔫 - π”ˆπ”¦π”« 𝔩𝔒𝔱𝔷𝔱𝔒𝔰 π”šπ”¦π”’π”‘π”’π”―π”°π”’π”₯𝔒𝔫

vonΒ halfblood_princess_7

β€žFΓΌrΒ BinaLovesWritingΒ , eine wunderbare Freundin und exzellente Autorin. Danke dass du mir mit jedem Buch, jedem Kapitel, jedem Oneshot den Tag versüßt hast, als ich es am nΓΆtigsten hatte."

Bibbernd vor KÀlte stand sie auf der Hauptstraße nach Spinner's End. Schneeflocken trudelten durch die Luft. Weiße Eiskristalle verhakten sich in ihren langen roten Haaren. Von Wehmut ergriffen blickte Lily die verschneiten Straßen entlang. Der Schnee knirschte unter ihren Schuhen, als sie an den aufgetürmten Schneebergen vorbei stapfte. Dort hinten war sein Haus, es war das letzte und dunkelste in der Straße. Sie konnte sich noch gut an ihren letzten Besuch bei ihm erinnern, es war im Sommer vor ihrem fünften Schuljahr gewesen. 

Es war ihr letzter gemeinsamer Sommer gewesen, Β bevor sich ihre Wege getrennt hatten. Heute bedauerte sie es zu tiefst, sich damals von ihm abgewandt zu haben. Unsicherheit spiegelte sich in ihren ZΓΌgen wieder, als sie vor seiner HaustΓΌr stand, die Hand zum klingeln erhoben. Was wenn er sie nicht sehen wollte ? Wenn er mit ihr abgeschlossen hatte ?Β 

GequΓ€lt schloss Lily die Augen. Seit Albus letzten Besuch bei ihnen in Godric's Hollow hatte sie keine ruhige Minute mehr gehabt. Nicht einmal der kleine Harry hatte es geschafft sie aus ihren GrΓΌbeleien ΓΌber ihren alten Schulfreund zu holen. Nicht das Albus seinen Namen auch nur einmal erwΓ€hnt hΓ€tte, doch allein die Tatsache dass Dumbledore gekommen war nur um ihnen von einem GerΓΌcht zu erzΓ€hlen, hatte sie aufhorchen lassen. Es war um die IdentitΓ€t eines Todessers gegangen, der womΓΆglich β€žden falschen Weg gewΓ€hlt haben kΓΆnnte", wie Albus es ausgedrΓΌckt hatte.Β Lily hatte sofort eins und eins zusammen gezΓ€hlt, fast alle Slytherins aus ihrem und einem Jahrgang ΓΌber ihr, hatten sich damals Du-weißt-schon-wem angeschlossen. Malfoy, Lestrange, Avery, Crabbe, Goyle, fast alle Blacks, Mulciber, Yaxley... Wieso sollte Severus es nicht getan haben ? Außer ihr hatte es keinen gegeben, der es ihm ausgeredet hΓ€tte und nachdem sie ihm den RΓΌcken gekehrt hatte konnte alles mΓΆgliche passiert sein.

Letztendlich war es eine Mischung aus SchuldgefΓΌhlen und Reue, die sie dazu bewegt entgegen aller Vernuft das Haus zu verlassen und Severus einen Besuch abzustatten. Die Ungewissheit, ΓΌber sein Schicksal hatte sie ihn den Wahnsinn getrieben und so war sie des Nachts heimlich nach Cokeworth appariert. Sie musste einfach heraus finden, ob er einer der anonymen Todesser in Voldemorts Reihen war. Lily brauchte einfach Gewissheit und die bekam sie nur, wenn sie it ihr sprach. Sie atmete einmal tief durch, dann betΓ€tigte sie die Klingel.

***

Lauernd stand er hinter der Haustür, den Zauberstab im Anschlag. Er war in der Küche zu Gange gewesen, als der Katzenjammer Zauber losgegangen war. Severus hatte ihn um sein Haus und die Nachbarschaft gelegt, um unverzüglich gewarnt zu werden. Sollte eine Hexe oder ein Zauberer ihm einen unerwarteten Besuch abstatten, wollte er ihn gebührend empfangen kânnen. Sie lebten in gefÀhrlich Zeiten, da war Vorsicht angeraten. Überrascht zog er eine Augenbraue in die Hâhe, als er die Klingel hârte. Entweder er wurde langsam wirklich Paranoid oder Dumbledore, wurde langsam lebensmüde. Keine Hexe und kein Zauber, außer ihm, hatte je in Erfahrung bringen kânnen, wo Severus lebte, er war wie ein Schatten in der Zauberwelt. Er kam und ging. Nach seinem Abschluss auf Hogwarts war er für einige Zeit untergetaucht und hatte sich ganz seiner Leidenschaft gewidmet, der Zaubertrankbrauerei. Das war zumindest solange gut gegangen bis Lucius ihn eines Tages aufgelesen hatte. Severus konnte nicht sagen, wer oder was Lucius wirklich für ihn war, nur dass er sich in dem stolzen Schülersprecher, der ihn damals bei den Slytherins willkommen geheißen hatte, getÀuscht hatte. Lucius mochte vieles sein, aber ein wahrer Freund war er ihm nie gewesen.

Severus wurde aus den Gedanken gerissen, als er ein leises Seufzen auf der anderen Seite vernahm und sich langsam entfernenden Schritte. Im Bruchteil einer Sekunde hatte er seinen Entschluss gefasst. Er riss die TΓΌr auf, packte die vermummte Gestalt und riss sie herum. Den leisen Schreckensschrei den sein GegenΓΌber ausstieß hΓΆrte er nicht mehr, auch merkte er nicht wie sich die Straße um ihn herum auflΓΆste. Wie gebannt blickte er in ein Paar grΓΌner, mandelfΓΆrmiger Augen, deren Anblick sich seit ihrer ersten Begegnung in seine Netzhaut eingebrannt hatte.Β Seine Lippen formten ein tonloses β€žLily", dann wurde er von SchwΓ€rze umhΓΌllt.

***

Es dauerte nur einen Wimpernschlag und schon hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen. Zu spΓ€t bemerkte Lily ihr AnhΓ€ngsel. Ihre Pupillen weiteten sich als sie begriff was geschehen war, er war hier, in Godric's Hollow. Sie war mit ihm Seit-an-seit appariert. β€žSeverus", entfuhr es ihr leise. Erschrocken blickte sie in sein verhΓ€rmtes, blasses Gesicht. Ihr blutete das Herz, er sah so elend aus, dass sie ihm am liebsten in den Arm genommen hΓ€tte doch das ging nicht. Zu viel stand zwischen ihnen. Lily war schon immer sehr impulsiv gewesen, es war ihr nie so richtig gelungen ihre Gedanken und GefΓΌhle zu verbergen und so war es auch heute. β€žStimmt es ? Stimmt es was sie sagen ?" fragte sie.Β 

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