XXI
Seonghwa pov.
Ich zog ihm näher an mich, fühle meine Brust unter meinem heftigen Atem zittern.
"Ich hatte solche Angst, Vater." "Darf es jetzt jeder wissen?"
Er nickte mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen, hielt meine Schultern feste mit einem Ausdruck des Stolzes. Er nickte und es machte mich so glücklich, obwohl er mir all diese Jahre lang kein Vater war. Es machte mich so glücklich zu wissen, dass ich nicht der Sohn jenes Mannes war, der mich mein Leben zerstört hatte und dazu, dass jeder einzelne in Kürze wissen würde, dass dies nicht der Fall war.
"Mein Sohn." Seine Stimme bebte, ich strich ihm die Haare aus dem Gesicht, sah die Spuren der Tränen die sein Gesicht heruntergekullert waren.
Ich sah die Falten an seinen Augenwinkeln, sah die tiefliegenden Augenbrauen, die auch ich hatte, sah wieder einmal, wie ähnlich er mir sah - die Merkmale die wir teilten. In ihm sah ich ein Teil von mir, der kommen würde und dieser Teil würde so glücklich sein wie er nun, da ich Hongjoong hatte.
Doch mein Glück war geplagt von der Vergangenheit und der Zukunft. "Vater, es kann sein, dass du stirbst und es gibt nichts, was ich tun kann, falls dies geschieht. Das einzige, was ich tun könnte wäre es schlimmer zu machen."
"Vater ich glaube an keinen Gott."
Ich begann zu beichten.
"Wir werden und nie wieder sehen, da es kein Paradies gibt."
Ein Lachen entfloh seinen Lippen, doch schlagartig wurde er ernst und griff mein Gesicht. Seine Hände knallten gegen meine Wangen, "Seonghwa.", hauchte er.
Ich sah wie seine Emotionen hoch kamen.
"Ich verdiene nichts anderes."
Er schluckte. "Kein Gott..." Seine Augen wirkten wahnsinnig, doch zugleich vertrauenswürdig. "...würde uns überhaupt schützen."
"Ich liebe dich."
"Mehr als mein Bruder es konnte. Wenn du nur wüsstest, ich liebe dich mehr als deine Mutter doch, doch meine Hände!"
Näher kam er mir, "Sie waren gebunden!".
"Ich wusste nie von deiner Lage..." - "Ein Mann wie ich, konnte sich das nie erlauben..."
"Ich bewundere dich Seonghwa. Doch deinen Partner ebenfalls, meinen Schwiegersohn und ich glaube an euch als Einheit."
"Ihr kennt die Republiken im Westen und Osten."
Hongjoong setzte sich nach seinem auffordernden Winken zu uns.
"Ihr könnt es besser machen."
"Ihr müsst schlau sein."
"Ihr seid gefährdet, aufgrund eurer Liebe. Aufgrund eurer Herkunft wird sich die Welt gegen euch stellen."
"Doch seid nie von irgendjemandem abhängig.", sprachen beide Männer gleichzeitig.
Aus Freude lachte mein Vater. "Ihr könnt es schaffen. Als erstes kommt die Verfassung."
Wir nickten. "Dann das Befolgen dieser Verfassung. Danach Bildung, das Heer, die Wirtschaft. Ihr müsst euch teilen in tausende Stücke und braucht Männer, die Visionäre sind wie ihr."
Hongjoong wollte nicht, doch er unterbrach ihn, "General. Wir haben einen Plan und wir haben schon einige Männer. Ich arbeite seit Jahren an diesem Manifest."
Mehr als begeistert war er, "Meine Notizen habe ich Hwa vererbt. Alles steht da drinne. Doch ich bin so froh, dass ihr nicht so leichtsinnig wart. Vielleicht bringe ich es eigenhändig zu Ende. Doch trauert nicht. Ich wollte nur, dass du mich besser kennenlernst Sohn und dass du mein Erbe beibehältst es zum erblühen bringst."
"Herr Park, reden sie ni-"
"Du nennst mich nicht Herr Park!"
Joong war verschreckt, doch er korrigierte sich. "Vater, sage dies nicht."
Diese Worte passten in seinen Mund, doch er hatte seit langem nicht mehr die Möglichkeit sie zu nennen.
Verliebt sah ich meinen mir Versprochenen an und griff seine Hand voller Glück in meinem Herzen, meine Gefühle übermannten mich von Sekunde zu Sekunde.
Doch unser verträumter Blick wurde von einem Schluchzen unterbrochen.
"Nicht einmal meine Töchter nennen mich so schön Vater. Bringt mir meine Knarre."
"Vater! Nein!"
"Oder mein Schwert, es kann nicht schöner werden, ich möchte friedlich sterben, so, wenn nicht schon im Krieg."
"Vater.", sprach auch nun Hong und starrte ihn streng an.
"Das ist eine ehrenlose Tat. Es scheint so als du deiner Schuld entfliehen wollen würden. Du bist ein Soldat, du bist ein Erbe unseres Reiches. Du bist ein Krieger! Ein mächtiger Angreifer, andere Länder fürchten uns, sie sprechen von dem Kommandant, von dir Herzog!"
Mein Vater nickte. "Du hast Recht mein Junge, entweder hänge ich oder ich lebe. Beide Schicksale werde ich ehrenvoll ertragen."
"Was eine Prestige...", schmunzelte mein Mann und stupste ihn aufmunternd an.
"Wir leben und sterben für die Revolution, auch ob glücklich oder voller Leid.", antwortete die ehemalige Spitze des Militärs. Er hatte seine Sichtweise geändert.
"Wir führen morgen mit der Verhandlung fort. Bis dahin musst du leider in der Zelle verbleiben, genieße die Zeit. Außerdem hänge ich vielleicht auch, wenn hoffentlich mit dir. Eine letzte gemeinsame Vater-Sohn-Aktivität."
Zum ersten Mal gestand ich mir diese Möglichkeit ein.
"Und auch wenn werde ich ein Vorbild für die nächsten Generationen sein."
"Gegen den Tod habe ich nichts, auch wenn ich das Leben erst jetzt gefunden hab. Den Geschmack erst jetzt probiert habe."
"Jungs. Ich bin immer noch ein Vater, da will ich nichts davon hören wie ihr euch vernascht habt."
Ihm ging es schon besser, als wir alle aufstanden und er uns die Hand gab.
"Unter Einfluss tut es weniger weh.", zwinkerte mein Vater mir zu.
"Alkoholeinfluss? Aber Sekunde, Entschuldigung hast du gerade suggeriert, dass ich der passive Teil bin?"
"Da spricht nichts gegen, mein Junge. Ich gebe dir nur gewisse Ratschläge."
Mein Gesicht wurde bleich.
Hongjoong verzog keine Miene, stand aufrecht und bat,
"Dann gehe Vater, wir sehen uns wieder."
Er zog seine eine Augenbraue hoch, bevor er seinen Mund aufriss, "Hongjoong ist..!"
Er konnte nicht zuende sprechen.
"Nicht nur!", verteidigte mein Liebster sich.
"Och Gott."
"Ich dachte wir glauben nicht an ihn?", neckte ich ihn.
"Nur ein Ausdruck. Betet aber an Mars."
"Mars? So wie Yeosang?"
"Wir sind Soldaten Sohn. Unsere Geschichte besteht aus Krieg, selbst gegen unsere Brüder..."
"Seine Gunst wäre eine Absicherung."
Ich sah zu Hongjoong.
"Egal was die Griechen, Römer oder Franken sagen, ich glaube an keinen Gott."
"Aber bist abergläubisch?'
"Das hat nichts miteinander zu tun. Ich glaube eine Energie, die von unter uns lebt, die wir beeinflussen und sie uns. So wie das Ein- und Ausatmen. Ein Zyklus."
"Ein Philosoph noch dazu. Ein letztes Wort: Redet noch mal mit Seungmin. Er ist ein guter Junge und aus der »Neuen Partei«."
"Ein Konkurrent." - "Vielleicht bald ein Freund?"
Ich nickte und umarmte ihn ein letztes Mal, war fertig mit den Nerven und er auch, das sah ich. Er war etwas wahnsinnig geworden, das merkte ich ihm an.
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