V

Der frische Meeresduft bahnte sich in meine Nase, meine Schultern waren stolz nach hinten gelegt, welches meine Schlüsselbeine stark hervor stechen ließ und mein Kinn angehoben, damit ich beobachten konnte, die einzelnen Wellen und den Umriss unserer Hauptstadt aus der Ferne.

Mit jedem Atemzug erschauderte mein Inneres, mein Herz schlug vor Aufregungen bis in meinen Hals.

Von hier aus konnte man theoretisch sogar bis an Land schwimmen, doch diese Möglichkeit wählten weder ich noch mein Liebster.

Meine Begeisterung brach alle Barrieren, die ich ihr aufgestellt hatte, befiel selbst meine Fingerspitzen, ließ sie kribbeln, genauso wie meinen Bauch. Wie eine Krankheit verspürte ich sie. Ich... war sie bloß nicht gewohnt.

Nervös tippte ich auf das Holz, stand am Rand des Schiffdecks und schien blank in meinem Kopf zu sein. Natürlich ging mir vieles durch ihn, doch all die Informationen liefen zeitgleich auch aus ihm, nichts blieb wirklich hängen, so als würde man Wasser durch ein Sieb geben.
Seien es Erinnerungen, die mir hochkamen oder die Realisation meiner intensiven Gefühle.

Meine Aufregung ließ sie zunichte werden, mich nach den stressigen letzten Tagen - aufgrund des großen Verlustes, der auf mich zukam - entspannen. Der Gewinn, gleichzeitig, würde groß sein, die Erfüllung meiner dringlichsten Träume.


Der jenige, der die Krone wollte, musste sie tragen können.
Dazu war der ehemalige Prinz bereit.


Der, der sich von hinten an ihn schlich, den anfang-zwanzigjährigen Piratenkapitän zwischen seinen Armen gefangen hielt. Fingerspitzen,  die das Dunkel gemaserte Holz streichelten, ein unruhiger Atem der auf Joongs Haut traf.

Die Knie des Kapitäns sackten leicht ein, Hwa fing ihn, blickte schockiert bis in seine Seele. Augen etwas geweitet, Augenbrauen angehoben und zusammen geschoben, Stirn leicht gerunzelt, die Lippen gestresst auf einander gepresst.

"Aufpassen.", erinnerte der Park ihn und hielt ihn stützend fest, seine Lippen klebten sich an seinen Hals, zeigten ihm Zuneigung.

Genussvoll streckte der Kim seinen Hals aus, liebkoste den Haarschopf des Anderen mit einer Streicheleinheit, doch seine Augen beobachten immer noch die Weite, die Ferne, während er nachdachte über seine Träume, die zum Greifen nah schienen.

"Schätzchen.", summte Hwa, vergrub sein Gesicht für einen Moment lang tatenlos in der Halsbeuge Joongs.

Der Angesprochene, murmelte erst einen Laut, sagte es dann verbal noch Mal als er seinen Tagträumereien entkam, "ja?".

"Du wirst groß werden.", teilte Seonghwa ihn sicher mit.
"Wir werden es zusammen. Wir werden es regeln, Liebster. Alles."

"Du denkst so?"
Auch der Silberhaarigen wurde etwas weicher.

"Möglicherweise.", entgegnete er Seonghwa.
"Möglicherweise werden wir das. Doch unser Bestes werden wir sicherlich geben."

"Mindestens werden wir zusammen leben und zusammen glücklich werden, ob wir es wohl nun schaffen die nächsten Herrscher zu werden oder nicht."

"Das stimmt. Ich meine für jede Sekunde, die ich dich in meinen Armen halten kann, für jeden Atemzug, den ich in Freiheit deinetwegen nehmen kann, bin ich dankbar."

Eine verlegene Reaktion zauberte er auf das Gesicht seines Gegenübers, ein schüchternes Lächeln, leicht waren die Zähne zu sehen, ein flinker Blick nach unten.

"Das ist süß, doch es war von Anfang an schön dein Recht." 

Joong knirschte plötzlich seine Zähne leicht, atmete aus als er seinen Geliebten von sich schob, sein Kinn war angespannt.

"Wahrscheinlich geht es vielen Menschen genauso wie dir, Seonghwa. Wir müssen ihnen den Weg zur Freiheit zeigen. Doch wenn sie es nicht wollen dann ist es eben so."

"Ich möchte unser Volk keinesfalls gewaltvoll revolutionieren.", merkte er an.

"Wir sind keine Imperialisten.", erwiderte Hwa, schloss den Jüngeren in seine Arme, er konnte gar nicht mehr von ihm ablassen.

"Ich freue mich auf unsere Hochzeitsnacht.", kicherte er verlegen, strich eine gräuliche Strähne aus seinem Gesicht. 

"Das Grau lässt dich älter aussehen und mich meines Herzenswunsches gewiss werden. Bis an das Ende der Zeit, möchte ich dir Beiseite stehen. Sehen wie du reifst, wie feiner Wein, dich davon kosten lassen.", hauchte der Schwarzhaarige gegen Hongjoongs Lippen.

Sein Blick lag starr auf diesen, seine Hand hatte ihren Weg an seine Wange gefunden nachdem die lästige Strähne fort war. Mit voller Leidenschaft betrachtete er sie, ihr tiefer Band festigte sich.

"Küsse mich noch einmal.", bat Hongjoong, warf sich jedoch sofort um seine Hals und presste seine Lippen auf seine.

Geschmeidig und feucht bewegten sie sich gegen einander, übten hin und wieder einen Druck aus, doch zudem lösten sie sich zwischendurch, um in die Augen des anderen zu sehen, gegen die Zähne des anderen zu Kichern und in den Kuss zu lächeln. Weiche Bewegungen, eine große Zärtlichkeit. Das Massieren von Seonghwas Schultern, die Wärme an den Wangen des Captain Hong. Schüchternes Grinsen belebte ihre Gefühle, ließ den Kim schlucken und hoch zu seinem Partner sehen.

Seine Hand hielt er zärtlich, ließ seinen Daumen über seinen Ring wandern. 

San hatte ihn wunderschön gemacht.

Wieder wurde die sonst rationale und gefühlskalte Piratenlegende emotional und drückte sein Gesicht gegen seine Brust. Gar kamen ihm die Tränen.

Den Ring an Seonghwas Hand zu sehen, ihn zu spüren, rührte ihn zutiefst. Die Perle die an ihm angebracht war, eine Anspielung auf die Kette, die er ihm einst auf dem großen Maskenball geschenkt hatte. Ebenso trug auch sein eigener Ring eine Rose ahfgrund der Duftnuance des Parfüms, welches sein Liebster ihm am selben Abend überreicht hatte.

"Ich denke das einzige was ich mehr lieben kann als dich existiert nicht. Selbst das Nichts, die tiefe Dunkelheit, in der ich nach meinem Tod vermute zu Schlummern, liegt mir nicht mehr an Herzen als du, obwohl ich mein ganzes Leben lang nach einem Ende gesucht habe."
"Halte mich all die Palastnächte fest.", murmelte er verliebt und kuschelte sich in seine Arme.

"Natürlich, Liebster."
Liebliches Streichen durch die weichen, sauberen, jedoch leicht vom Wind verknoten Haare.

"Wolltest du sie nicht flechten?"

"Mach du das doch.", entgegnete der Kim in einem verspielten Unterton, strich sich selbst nachdenklich durch die langen Haare. Zuvor hatte er dies gesagt, das war korrekt, doch vergessen hatte er es bloß.

Und so setzte sich das Paar auf den klappernden Boden, hörte die Holzbretter rattern und den Wind blasen, die Segel fächelten in großen Wellen und das Dreierpaar leistete ihnen auf dem Deck Gesellschaft.

Wooyoung, sitzend auf dem Schiffsrand, Fuß angewinkelt hinten an die Wand gestützt, ein Lächeln auf seinen Lippen, lautes Lachen.

San, angekuschelt an Yeosang, schenkte seinen Hyungs betrübte Blicke.

Yeosang schien es kalt zu sein, seine Jacke hatte er sich übergezogen, gemacht aus Leder, gefüttert mit Fell es war Hongjoongs. Dieser teilte seinen ganzen Kleiderschrank ja mit dem Römer. 

Leicht hatte sich der Kang auch in den Armen des Santos vergraben, schenkte dem hoffentlich zukünftigen Herrscher-Paar ein trauriges Lächeln.

Hongjoong bekam sich unter Kontrolle, atmete und atmete, ein und aus, ein und aus. Sowohl dies ließ ihn abkühlen, auch die Hand seines Liebsten und sein Geruch, sein Da-Sein nah an seinem Körper. Haare geteilt in drei, wurden in einander geflochten.

Als dies zu Ende war, Fingerkuppen, die seine Kopfhaut massierten.
"Hwa...", murmelte er hauchzart, lehnte sich gegen seine Brust.

"Du wirkst ganz verspannt.", merkte der Angesprochene, klopfte auf seine Schultern.

"JUNGS!" Ein lautes Rufen, natürlich durch den Schreihals der Crew.

"Hyung! Captain! Steht auf und grüßt das Volk, welches euch zu Füßen liegt."

Der Kopf des Kims schnellte nach links, konnte es nicht glauben. Diese Aussicht, dieser Enthusiasmus. Nicht einmal in seinen dringlichsten Träumen hätte er sich dies vorstellen können. Nicht einmal in diesen, als ein Mann der sonst von der Gesellschaft seit klein auf verstoßen wurde und aus Hass und Armut dieses Land sogar verlassen hatte.

Sofort erhob der Silberhaarige sich, stellte sich an den Schiffsrand vorne hin, genoss den Ausblick. Seonghwa stellte sich hinter ihn, war als Prinz den vielen Blicken auf seiner Haut gewohnt, doch lange war dies her, machte ihn nervös.

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