▪︎¹⁰/ 𝔘𝔫𝔰𝔦𝔠𝔥𝔢𝔯𝔥𝔢𝔦𝔱▪︎
~P.o.V. Marius~
Ich vernahm nur noch ein deutlich empörtes ausatmen und dann das Klackern hoher Absätze von Schuhen, welche sich von uns entfernten.
Zufrieden grinsend sah ich zwischen Simon und Passi hin und her.
Simon lächelte mich ebenfalls an, Passi's Blick hingegen galt dem betonierten Boden unter seinen Füßen. Mein Grinsen wich von meinen Lippen und ließ nur ein bemitleidenden Blick zurück. Er tat mir leid. So hatte er sich diesen Abend sicherlich nicht vorgestellt.
Ich ging einen Schritt auf ihn zu und nahm ihn einfach nur schweigend in den Arm, ich konnte mir vorstellen, dass er das grade brauchte. Keine Sekunde später spürte ich, wie der Kleinere sich unauffällig noch ein wenig mehr in meine Arme fallen ließ und schwer ausatmete. Für ihn war es definitiv nicht einfach.
"Wollen wir nach Hause oder willst du den Film noch schauen?", fragte ich leise und er flüsterte nur, dass er den Film trotzdem gerne sehen wollen würde. "Ist okay.", sagte ich und löste mich von ihm, ehe wir uns zu dritt zum Eingang des Kino's machten.
Während wir die Karten für die nächste Vorstellung und die Snacks kauften, wich Passi nicht von meiner Seite und irgendwie befasste ich mich doch ziemlich lange mit der Frage, ob es nicht doch besser gewesen wäre wieder nach Hause zu gehen. Er war vollkommen ruhig geworden und das wahrscheinlich ganz allein nur wegen dem Vorfall eben.
Grade als wir unsere Plätze gefunden und uns mit unseres Snacks auf die roten samtbezogenen Sessel gesetzt hatten, meinte Simon, dass er noch mal schnell auf die Toilette gehen würde und ließ Passi und mich somit alleine zurück.
Als ich es mir schließlich bequem gemacht hatte, schnappte ich mir direkt meinen Becher mit Cola drin und trank etwas, während ich dabei zuschaute, wie sich der Kinosaal immer mehr mit Menschen füllte.
Irgendwann hörte ich jedoch Passi's unglaublich unsichere Stimme neben mir. Als ich meinen Kopf zu ihm drehte, galt ihm meine ganze Aufmerksamkeit. "I-Ich glaube ich sollte dir e-etwas sagen. Simon weiß schon bescheid und d-das ist mir bei ihm schon schwer gefallen, aber bei dir ist es noch mal was anderes, weil wir uns heute erst so richtig vertragen haben. A-Aber ich glaube umso länger ich das für mich behalte, desto verrückter macht es mich, dass ich es nicht schon längst ausgesprochen habe.", redete er einfach drauf los und gleichzeitig schwang noch eine ziemliche Unsicherheit in seiner Stimme mit, weshalb ich einer meiner Hände auf seinen Arm legte, welcher auf der Armlehne lag.
"Es ist alles gut. Versuch dich erstmal zu entspannen, wir haben ja Zeit und selbst wenn du dich jetzt doch nicht bereit dazu fühlst, kannst du mir es auch irgendwann anders sagen.", lächelte ich ihn leicht an, während ich mit meinem Daumen sachte über seinen Arm fuhr. Und es schien seine Wirkung zu zeigen, denn mein Mitbewohner schien sich wirklich ein wenig zu beruhigen, weswegen er mich ebenfalls sanft anlächelte. "Danke..."
Nicht mal ein paar Sekunden später stolperte Passi förmlich über seine eigenen Worte:"I-Ich glaube d-du kannst dir das sicher... vielleicht schon denken... und ähm... i-ch bin schwul."
Okay, das kam ziemlich plötzlich und unerwartet. Aber trotzdessen würde ich ihn deshalb nie hassen können. Eigentlich war er ja schon ein sehr lieber und netter Mensch und hatte es deshalb nicht verdient.
Ich fing an zu lächeln und legte meine Hände auf seine Finger, welche mittlerweile nervös miteinander spielten. Vorsichtig sah er auf, als er schließlich still hielt.
"Ist doch alles okay. Die Welt ist doch nicht unter gegangen oder?", fragte ich leise und lächelte ihn noch immer beruhigend an. Langsam fing er an seinen Kopf zu schütteln, ehe auch schon ein sanftes Lächeln über seine Lippen huschte. "Es wundert mich nur ein bisschen, dass du es mir jetzt schon gesagt hast."
Und irgendwie war das irgendwo ziemlich niedlich.
"Kann ich verstehen, a-aber Simon weiß es schon und da wir jetzt zusammen wohnen, h-habe ich gedacht, dass du es auch wissen solltest. Aber danke, Marius."
"Dafür musst du dich nicht bedanken. Das ist etwas ganz normales."
Bevor Passi noch etwas sagen konnte, kam Simon zurück und setzte sich neben Passi, welcher somit in der Mitte saß.
Als es dann schließlich etwas dunkel wurde und die Vorhänge an der Leinwand aufgingen, fing die Werbung an und ich stöhnte innerlich auf. Ich hasste die Werbung im Kino.
Genervt griff ich in den großen Eimer Popkorn. Dieser stand zwischen mir und Passi und er hatte wohl genau den gleichen Gedanken, denn ich spürte wie meine Finger seine berührten, bevor ich meinen Kopf in seine Richtung drehte.
Richtiges klischee.
Mein Blick traf auf seinen, ich erstarrte und bemerkte wie mir augenblicklich die Wärme in die Wangen stieg.
Nicht, weil dieser Moment sehr intim war, ich fand es eher peinlich.
Als dann jedoch auch nach ein paar weiteren Minuten der Film anfing abzuspielen, riss ich mich schnell aus meiner Trance, brauchte schnell ein "Sorry" raus und schnappte mir ein bisschen Popkorn, bevor ich meinen Kopf rot geworden in Richtung Leinwand drehte.
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Joa ich hab nicht viel zu sagen xD
Passi hat sich halt geoutet🤷🏻♀️ hahaha
Meinung -> Kommentare!
Bye!
-Michelle
❤
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